Ich habe nach dem Abi eine kaufmännische Lehre gemacht. Mir gefiel es gut an der Berufsschule und mein BWL-Lehrer hat mich damals ermutigt, danach auf Lehramt zu studieren. Am Berufskolleg hat mir besonders gefallen, dass man sehr unterschiedliche Bildungsgänge mit sehr unterschiedlichen Menschen und sehr unterschiedlichen Niveaus unterrichtet.
Warum habt ihr euch für eure Schulform entschieden?
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Ich habe zuerst Berufliches Lehramt studiert, dann jedoch abgebrochen, weil ich mich mit der Anzahl an Kursen und Schüler*innen, die ein*e Lehrer*in unterrichtet, nicht wohl fühlte. Außerdem - und das gestehe ich mir erst seit kurzer Zeit ein - muss ich zugeben, dass ich in meiner beruflichen Fachrichtung untergegangen wäre. Da hätte mir die mein Studium, das mir an sich wirklich Spaß gemacht hat, nur geringfügig weitergeholfen. Mit jüngeren Schüler*innen arbeite ich viel lieber, weshalb ich dann zu Mittelschullehramt (entspricht Hauptschullehramt in anderen BL) umgeschwenkt mit bin. Dass dort das Klassenlehrer*innenprinzip gilt und man alle Fächer, auch die, die man nicht studiert hat, unterrichtet, finde ich großartig. Zudem liegt der Schwerpunkt nicht auf dem fachlichen Aspekt sondern auf Beziehungsarbeit und Berufsorientierung, die ich extrem spannend finde.
Fazit: durch das Gerede anderer macht man keine Erfahrung. Probiere einfach so viele Schularten und Schulen wie möglich aus.
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Dass dort das Klassenlehrer*innenprinzip gilt und man alle Fächer, auch die, die man nicht studiert hat, unterrichtet, finde ich großartig.
Kurze Nachfrage meinerseits: Ist das ggf. nur an deiner Schule so organisiert oder ist es evtl. bundeslandabhängig (also nur an den Mittelschulen in Bayern der Fall)?
Eine Bekannte von mir ist Lehrerin - und auch Klassenlehrerin - an einer Hauptschule hier in Niedersachsen. Sie hat Deutsch und Geschichte studiert und unterrichtet auch nur diese beiden Fächer; sowohl in ihrer eigenen Klasse (dort ist sie dann acht Unterrichtsstunden eingesetzt, meine ich) als auch in anderen Klassen. Aber auch hier weiß ich nicht genau, ob das an allen niedersächsischen Hauptschulen so geregelt ist oder ob auch dort gerade Klassenlehrkräfte fachfremden Unterricht erteilen.
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Was ein Glück, dass es Leute wie Waldemar gibt, die gerne freiwillig mit jüngeren Schülern arbeiten, dann muss man keine Abordnung an eine andere Schulform fürchten
Mal im Ernst, ich hatte Spaß am Erklären und an meinen Fächern und habe deshalb ein Studium auf Gymnasiallehramt begonnen. Ich hätte mir nie vorstellen können auf die Oberstufe zu verzichten, bereits in den Praktika hat mir der Umgang dort und die ein klein wenig weitergehende fachliche Tiefe mehr zugesagt.
Als ich dann im Referendariat war habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit mit den "Kleinen" einfach nicht liegt. Ab etwa Klasse 9 hatte ich Spaß dran, während eine frische 5 aus der Grundschule für mich das Allerschlimmste war.
Mir hat außerdem die Atmosphäre am Gymnasium nicht gefallen. Ich war kurz davor mir etwas ganz anderes zu suchen. Schulisch konnte ich mir nur Berufskolleg noch vorstellen. Glücklicherweise bin ich auf die Schulform Weiterbildungskolleg gestoßen und dort war auch nahtlos nach meinem Ref eine Stelle ausgeschrieben. Dass ich diese ohne große Kenntnis der Schulform angenommen habe, war die beste Entscheidung meines beruflichen Lebens. Ich bin jetzt 4 Jahre an der Schule und dort macht mir der Beruf sogar Spaß.
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Kurze Nachfrage meinerseits: Ist das ggf. nur an deiner Schule so organisiert oder ist es evtl. bundeslandabhängig (also nur an den Mittelschulen in Bayern der Fall)?
Eine Bekannte von mir ist Lehrerin - und auch Klassenlehrerin - an einer Hauptschule hier in Niedersachsen. Sie hat Deutsch und Geschichte studiert und unterrichtet auch nur diese beiden Fächer; sowohl in ihrer eigenen Klasse (dort ist sie dann acht Unterrichtsstunden eingesetzt, meine ich) als auch in anderen Klassen. Aber auch hier weiß ich nicht genau, ob das an allen niedersächsischen Hauptschulen so geregelt ist oder ob auch dort gerade Klassenlehrkräfte fachfremden Unterricht erteilen.
Das ist in Bayern ein Merkmal dieser Schulart. Wie das in anderen Bundesländern geregelt ist, weiß ich nicht.
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@Humblebeee: Durch ein Angebot sowohl einer niedersächsischen Oberschule (ist ja quasi Hauptschule+Realschule, oder? an dem Ort und im Umkreis gibt es keine Hauptschule, die nächste 20km weiter) als auch einer niedersächsischen Gesamtschule (ohne Oberstufe): das ist zumindest an einzelnen Schulen in NDS auch gängig.
Es hängt sicher von der studierten Fächerkombi, dem Standort und der Bereitschaft ab. Mit meinen studierten Fächern hätte ich 3 Fächer abgedeckt, eins davon eigentlich einen Fächerverbund also 5 Fächer, 2 davon "fachfremd" und an BEIDEN Schulen wurde ich gefragt, WELCHE (nicht "ob") anderen Fächer ich bereit wäre, in meiner eigenen Klasse zu geben. (und es wurde mir im Prinzip ALLES angeboten jenseits von Sport, Reli und NaWi...). An der einen Schule war zb immer klar: entweder Kunst oder Musik wird vom Klassenlehrer angeboten. -
chilipaprika : Danke für die Info; dann ist es vielleicht nur an der Hauptschule, an der meine Bekannte arbeitet, so geregelt.
Genau: eine Oberschule ist eine Schulform, in der (ehemalige) Haupt- und Realschulen zusammengefasst sind. Oberschulen gibt es seit ca. 10 Jahren hier in Niedersachsen.
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Oh, die Regierung Oberbayerns liest hier mit.
P.S.: du hast eine PN
kl. gr. frosch, Moderator
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He, ist "Whatthef..." etwa mit der neuen Userin "Karin irgendwas" (die mit der manipulierten Lernplattform) identisch?! Ach nee, die andere Karin ist ja an einer Berufsschule tätig, nicht an einer Mittelschule; da hab' ich wohl was verwechselt!
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