Hallo Salzkristall,
ein wahrscheinlich sehr guter bis guter Master ist schonmal eine gute Voraussetzung. Auf so eine Leistung kannst Du stolz sein! Ich empfehle Dir, es tatsächlich mit dem Referendariat zu probieren: Erstens bringst Du durch Deinen Abschluss eine gute Voraussetzung mit. Du hast Dich in Deine Fächer eingearbeitet und durch Dein Studium gezeigt, dass Du Dich in neue Inhalte einarbeiten kannst. Solltest Du nun tatsächlich Romane von Goethe oder Schiller unterrichten, magst Du davon nicht überzeugt sein, kannst dazu aber recherchieren und Dich vorbereiten. Zweitens sind Deine Praktika in Ordnung gewesen: Sofern Du dort nicht gemerkt hast, dass das gar nichts für Dich ist, gibt es eigentlich keinen Grund, daran zu zweifeln. In Deinem Fall waren die Schulen zufrieden, insofern scheinst Du nicht ganz ungeeignet zu sein. Drittens ist Deine Situation nun mal so, dass der Eintritt in das Referendariat leichter sein könnte, als die Suche nach einer Ausbildung. Unabhängig von einer späteren Verbeamtung bietet Dir das Referendariat die Möglichkeit, Dich wirklich auszuprobieren. Vielleicht kannst Du auch erst dann wirklich sagen, dass es etwas für Dich ist, oder nicht. Aber es gar nicht erst zu versuchen, nimmt Dir die Chance, schon bald etwas an Deiner Situation zu ändern.
Niemand verlangt von Dir, alle Inhalte, die Du unterrichtest, zu mögen. Auch in den eigenen Fächern gibt es Themen, die man tatsächlich nur behandelt, weil es die Vorgaben eben erfordern. Umgehen kann man das meiner Meinung nach nicht, wohl aber so methodisch aufbereiten, dass es doch etwas "Spaß" macht.