Studierfähigkeit

  • Das habe ich nicht gemeint.

    Wie sieht es damit aus, denen, die im Spaziergang die Leistungen erbringen, Exkurse und weiterführende Inhalte zu geben?

    Das wird getan, keine Sorge. Aber das kann auch für ein "sehr gut" nicht Grundvoraussetzung sein.
    Aber danke für den Versuch ein "ihr differenziert doch eh nicht" einzubringen ;)

  • und nun kann man sich überlegen, an welcher Stelle was genau schief gelaufen ist

    Bei vielen in Klasse 2,

    etliches davon macht sich erst erheblich später bemerkbar.


    Bei anderen fehlt das, was state_of_Trance beschreibt: Anstrengungsbereitschaft und Lernstrategien, weil die Inhalte über längere Zeit zu einfach sind. Irgendwann reicht es bei manchen dann doch nicht aus, aber es ist schwierig, dann daran zu arbeiten.

  • War in meiner Schulzeit ist, ist im Unterricht der Kollegen so und in meinem Unterricht auch. Wer ein wenig begabt ist in Mathe, hat in der Schule die 1 in dem Fach mehr oder weniger sicher, ja.

    Das kann ich definitiv bestätigen, genau so ist es (in meinem Fall ist es natürlich die 6 😉).

  • Wenn's nach mir ginge, gäbe es Kurse und die SuS könnten sich aussuchen, wann sie zu welchem Lehrenden gehen. Mit Pflicht- und Wahlbereichen, ausgestatteten Bibliotheken, Laboren und Musikräumen und Gruppen a 15 Schüler*innen. Wer sich für eine Veranstaltung einschreibt, erscheint pünktlich und bleibt das ganze Schuljahr dabei. In jedem Kurs wird Forschungsfragen nachgegangen, recherchiert, probiert, debattiert.


    Es gibt solche Schulen auch, mir fällt allerdings gerade nicht ein, wie die Doku hieß, in der das Konzept dargestellt wurde.


    Wenn mir eine Lehrerin sagt, im Homeoffice würden die Kinder mehr schaffen als in der Schule und das Kind ist aber real bloß eine Stunde am Tag beschäftigt, dann gehen offenbar 5 Stunden für Disziplin und Raumwechsel drauf, dann frag ich mich, was zum Henker schief läuft. Und zwar nicht beim Kind, sondern in seiner Schule.

  • und Lernstrategien, weil die Inhalte über längere Zeit zu einfach sind

    Das ist doch Quark. An Lernstrategien und Arbeitstechniken kann man auf egal welchem Niveau arbeiten.

  • Wenn's nach mir ginge

    Es geht aber nicht nach Dir und nach mir auch nicht. Das System ändert sich nicht nur weil Du es blöd findest. Mach doch mal einen konkreten Vorschlag, was Du selbst im Rahmen Deiner Möglichkeiten tun kannst.


    Ich bin eigentlich immer dran zu schauen, mit welchen Inhalten ich bei den Jugendlichen wie viel erreiche. Das macht Arbeit denn es sind nicht die klassischen Lehrbuchinhalte, die man sexy findet. Ich beginne schon in der 1. Klasse mit Arbeitsaufträgen zur selbständigen Bearbeitung. Das macht wiederum Arbeit, sowohl in der Vorbereitung als vor allem auch bei der Korrektur. Andere tun das nicht weil sie den Aufwand scheuen. Und wieder andere haben noch tollere Konzepte am Start, bei denen lohnt es sich zu "spionieren".

  • Das ist doch Quark.

    Ich möchte dich bitten, weniger abwertend zu kommentieren.

    An Lernstrategien und Arbeitstechniken kann man auf egal welchem Niveau arbeiten.

    Der Satz stand im Zusammenhang damit, dass SchülerInnen keinerlei Anstrengungsbereitschaft aufbringen müssen, wenn Inhalte für sie zu leicht zu erfassen sind.

    Wird dies im Unterricht nicht rechtzeitig in den Blick genommen, erlernen SchülerInnen genau diese Kompetenzen nicht, die ihnen dann fehlen, wenn die Inhalte schwieriger oder komplexer werden, was dann in der SekI deutlich sichtbar wird.

  • Bei vielen in Klasse 2,

    etliches davon macht sich erst erheblich später bemerkbar.


    Bei anderen fehlt das, was state_of_Trance beschreibt: Anstrengungsbereitschaft und Lernstrategien, weil die Inhalte über längere Zeit zu einfach sind. Irgendwann reicht es bei manchen dann doch nicht aus, aber es ist schwierig, dann daran zu arbeiten.

    Bei mir hat das zu einem Einbruch nach der Schule geführt. Ich habe in der Schule nie für irgendein Fach nenneswert etwas getan, bis zur 9. Klasse und dann später in der 12. und 13. Klasse viel geschwänzt, und es hat für ein 2.0er Abi gereicht. Ich war konstant unterfordert, aber das hat nie jemanden interessiert. Mein Klassenlehrer meinte ernsthaft zu mir, dass ich mir das mit dem Abi gut überlegen solle, weil meine Mutter auch kein Abi habe und man das ja nicht unbedingt brauche (mit einem 1er Schnitt in der 10. Klasse).

    An der Uni hat es dann erst mal ein paar Semester gedauert, bis ich das mit dem Lernen richtig hinbekommen habe. Dann liefs aber.

    Dass begabte(re) Schüler unterfordert sind ist ein deutlich gröseres Problem, als gerne behauptet wird.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn's nach mir ginge, gäbe es Kurse und die SuS könnten sich aussuchen, wann sie zu welchem Lehrenden gehen. Mit Pflicht- und Wahlbereichen, ausgestatteten Bibliotheken, Laboren und Musikräumen und Gruppen a 15 Schüler*innen. Wer sich für eine Veranstaltung einschreibt, erscheint pünktlich und bleibt das ganze Schuljahr dabei. In jedem Kurs wird Forschungsfragen nachgegangen, recherchiert, probiert, debattiert.


    Es gibt solche Schulen auch, mir fällt allerdings gerade nicht ein, wie die Doku hieß, in der das Konzept dargestellt wurde.

    Könnte eine demokratische Schule sein oder "Just community school".

  • Dass begabte(re) Schüler unterfordert sind ist ein deutlich gröseres Problem, als gerne behauptet wird.

    In der Grundschule machen sie sich aber schnell durch Stören oder Arbeitsverweigerung bemerkbar. Sie bereichern im Mündlichen den Unterricht sehr, aber in Übungsphasen sollte man sie etwas herausfordern. Ich habe gerade so einen kleinen "Schmidt", habe das aber in der ersten Schultagen der ersten Klasse schon bemerkt und automatisch plane ich für ihn und 3 weitere zusätzliches bzw. schwierigeres Material oder andere Aufgeben ein. Ansonsten läuft das nicht und ich habe nur mit ihm zu tun...

  • Wenn's nach mir ginge, gäbe es Kurse und die SuS könnten sich aussuchen, wann sie zu welchem Lehrenden gehen. Mit Pflicht- und Wahlbereichen, ausgestatteten Bibliotheken, Laboren und Musikräumen und Gruppen a 15 Schüler*innen. Wer sich für eine Veranstaltung einschreibt, erscheint pünktlich und bleibt das ganze Schuljahr dabei. In jedem Kurs wird Forschungsfragen nachgegangen, recherchiert, probiert, debattiert.

    Ich kenne hier eine Gemeinschaftsschule, die so ähnlich arbeitet. In Ateliers.

  • Was Arbeitstechniken angeht - es mag jetzt etwas altmodisch klingen, aber für Mathe gibt es eine altbewährte, simple und erfolgreiche Strategie: sich regelmässig auf seinen Allerwertesten setzen und Aufgaben lösen. Mit Betonung auf regelmässig. Die Lernenden, die das machen, verbessern sich meiner Beobachtung nach innerhalb kürzester Zeit merklich. Diejenigen, die meinen, dass der Nachmittag vor der Prüfung reicht, landen manchmal einen Glückstreffer, aber langfristig verbessert sich wenig - vor allem, weil immer neue Themen dazukommen und in einem Jahr ist ein Spiralcurriculum halt schwierig zu implementieren. Nach der Prüfung gilt meistens „auf wiedersehen in der Abschlussprüfung“.

    Klar gibt es auch Fachbegriffe zu lernen, die sind aber in den meisten Fällen nicht das Problem.

  • aber das hat nie jemanden interessiert

    Voilà, das ist das eigentliche Problem. Aber dann müsste man als Lehrperson ja zu aller erst einmal vor der eigenen Haustüre kehren und das scheint für einige hier keine Option zu sein.



    Der Satz stand im Zusammenhang damit, dass SchülerInnen keinerlei Anstrengungsbereitschaft aufbringen müssen, wenn Inhalte für sie zu leicht zu erfassen sind.

    Der Satz stand in gar keinem Zusammenhang sondern war nur ein wiederholter Hinweis auf irgendwelche Defizite auf Seiten der Kinder. Diese Defizitorientierung stört mich einfach extrem. Wenn ich zum wiederholten mal feststelle, dass Schüler nicht in der Lage sind experimentelle Daten korrekt auszuwerten obwohl ich eigentlich davon ausgegangen bin, dass sie das schon einmal in einem anderen Fach gelernt haben müssten, dann hocke ich mich halt hin und überlege mir eine Aufgabenstellung um das Problem zu lösen. Und das nächste mal frage ich in der Mathe nach, was die da eigentlich machen, vielleicht irre ich mich ja einfach und die müssten das gar nicht können.


    Wer sich für eine Veranstaltung einschreibt, erscheint pünktlich und bleibt das ganze Schuljahr dabei. In jedem Kurs wird Forschungsfragen nachgegangen, recherchiert, probiert, debattiert.

    Was meinst Du denn, wer geeignete Forschungsfragen ausarbeitet, die Projekte begleitet und den Lernfortschritt überprüft? Wer überprüft das pünktliche und regelmässige Erscheinen zu den Veranstaltungen? Für solche Spässe brauche ich keine Lilalummerschule, da tut's auch unser hässlicher grüner Rostkasten. Entscheidend ist hier vor allem das Engagement der Lehrpersonen. Wir haben übrigens sogar ein Freifach "Science Club", das erfreut sich allerdings keiner allzu grossen Beliebtheit. Auch damit muss bei solchen Konzepten man dann leben, wenn's keinen interessiert, dann wird's eben nicht gewählt. Ein paar meiner Kollegen sind da jedes mal persönlich beleidigt wenn sowas passiert anstatt sich zu überlegen, ob man nicht vielleicht attraktivere Alternativen anbieten könnte. Nur weil's cool klingt, ist es halt kein Selbstläufer.

  • @Wollsocken80 , mir ist nicht ganz klar, worauf du hinauswillst. Dass man sich generell keine Gedanken machen sollte über systematische Bedingungen? Du sagst, ich hätte keine Vorschläge, dann mache ich einen, dann sagst du, meine Vorschläge interessierten nicht, ich solle selbst was ändern. Ich für meinen Teil bilde mich durchaus fort und bin zufrieden mit meinen Arbeitsergebnissen. Deswegen darf ich trotzdem einen Artikel eines Professors lesen und feststellen: ah, andere machen ähnliche Beobachtungen wie ich und nachfragen: wie ist das bei euch. Und siehe da, Kollegin Meer wundert sich über dieselben Dinge. Du wunderst dich nicht, prima. Können wir das so stehen lassen?


    Und zur Ausbildung schweizer Lehrpersonen:

    Fürs Lehrdiplom Primar ist hier nicht mal die allgemeine Hochschulreife erforderlich. Damit bin ich aber grundsätzlich einverstanden, ich finde die Ausbildung Sek I ungenügend.

    Was meinst du denn mit "Ausbildung SekI" offenbar habe ich dich missverstanden. Ist aber auch nicht so relevant, da in Deutschland an der Uni ausgebildet wird und darüber bin ich froh. Bitte nicht noch mehr mit den Ansprüchen runtergehen.

  • Der Satz stand in gar keinem Zusammenhang

    Doch. Ich bezog mich auf die Aussage von state_of_Trance:

    Bei anderen fehlt das, was state_of_Trance beschreibt: Anstrengungsbereitschaft und Lernstrategien, weil die Inhalte über längere Zeit zu einfach sind. Irgendwann reicht es bei manchen dann doch nicht aus, aber es ist schwierig, dann daran zu arbeiten.

    Im Übrigen hat Schmidt ja ähnliche Erfahrungen geschildert.

    sondern war nur ein wiederholter Hinweis auf irgendwelche Defizite auf Seiten der Kinder.

    Deine Unterstellungen kannst du dir sparen.

    Ohne gescheite Diagnostik kann man kaum angemessen auf die Leistungen und die Leistungsbereitschaft der SchülerInnen eingehen. Eine Auseinandersetzung mit pädagogischer Psychologie, Lernstrategien und Begabtenförderung kann helfen, differenzierende Angebote zu finden, sodass es nicht zu dieser unentwegten Unterforderung kommt, die Schmidt erst nach der Schulzeit aufarbeiten musste, state_of_Trance in seinem Beitrag aber durchaus im Blick hat, die zu schlechten Leistungen während der Schulzeit führen kann, aber eben auch zu mangelnder Studierfähigkeit.

  • Du sagst, ich hätte keine Vorschläge, dann mache ich einen

    Was denn für einen? Dass Schüler Kurse wählen sollen und auf bequemen Sofas sitzen während sie lernen? Projektartiges Arbeiten gibt es an zigtausenden von weiterführenden Schulen, sowohl in Deutschland als auch bei uns in der Schweiz als auch in noch ganz vielen anderen Ländern Europas und auf der Welt. Es spielt dabei allenfalls eine untergeordnete Rolle, ob die Atmosphäre besonders heimelig ist, entscheidend ist, wie solche Projekte von Seiten der Lehrperson aufgegleist werden. Du tust so, als sei das irgendwas wahnsinnig Besonderes, dabei ist es in einer wahrscheinlich leicht weniger romantischen Form genau so überall in der gymnasialen Oberstufe. Glaub mir das einfach, genau das ist ja mein Job.


    Du wunderst dich nicht, prima.

    Ich wundere mich über alles mögliche und versuche dann eben Lösungen für meine Problemchen zu finden. Das wird wohl der entscheidende Unterschied an der Stelle sein. Und ich habe Dir auch meine Vermutung genannt, warum es im Jahre 2020 wohl mehr junge Leute an deutschen Universitäten geben wird, die nicht so wirklich studierfähig sind: einfach weil sie es nicht sind und nie werden, weil sie schon gar kein Abitur haben sollten. Da magst ja nie was vom "Aussieben" lesen, aber so sieht das Resultat nun mal aus, wenn 56 % eines Jahrgangs die allgemeine Hochschulreife erwerben. Dann ist es jetzt eben Deine Aufgabe als den Referendar betreuende Lehrperson auszusieben wenn Du einen Anwärter für nicht geeignet hältst. Irgendwann passiert es eben doch.


    Was meinst du denn mit "Ausbildung SekI" offenbar habe ich dich missverstanden.

    Ich verstehe nicht recht, was es da misszuverstehen gibt, der Unterschied zwischen der Primarstufe und der Sekundarstufe I dürfte doch klar sein. Primar, Sek I und Sek II sind hier drei verschiedene Lehrämter mit entsprechend drei verschiedenen Ausbildungen wobei angehende Lehrpersonen für die Primarstufe und Sekundarstufe I nur an der Pädagogischen Hochschule ausgebildet werden. Ein universitärer Fachabschluss ist nicht vorgesehen.

  • Deine Unterstellungen kannst du dir sparen.

    Deine andauernde Beleidigung kannst Du Dir sparen.



    Ohne gescheite Diagnostik kann man kaum angemessen auf die Leistungen und die Leistungsbereitschaft der SchülerInnen eingehen. Eine Auseinandersetzung mit pädagogischer Psychologie, Lernstrategien und Begabtenförderung kann helfen, differenzierende Angebote zu finden, sodass es nicht zu dieser unentwegten Unterforderung kommt, die Schmidt erst nach der Schulzeit aufarbeiten musste, state_of_Trance in seinem Beitrag aber durchaus im Blick hat, die zu schlechten Leistungen während der Schulzeit führen kann, aber eben auch zu mangelnder Studierfähigkeit.

    Und jetzt? Meinst Du damit bin ich nicht konfrontiert oder wie? Die Annahme, dass man in der gymnasialen Oberstufe eine leistungshomogene Masse vor sich sitzen hat, ist halt falsch. Zumal ich ohnehin an zwei verschiedenen Schulformen unterrichte und die Heterogenität an der Fachmittelschule noch ein erheblich grösseres Thema ist. Mir ist eigentlich kein Gymnasium bekannt, an dem es keine Angebote zur Begabtenförderung oder Hilfsangebote bei Lernschwierigkeiten gibt. Selbstredend zählt es auch zu meinen Aufgaben als Klassenlehrperson mit den Jugendlichen über allfällige Probleme zu sprechen und Lösungen dafür zu finden.

  • Weißt du, @Wollsocken80 , du siehst bei anderen eine extreme Defizitorientierung und wirfst vor, dass wir die Schuld bei den Kindern und Jugendlichen sehen.

    Du verstehst irgendwie nicht, dass ich im Gegensatz zu vielen anderen hier die "Schuld" nicht bei den Jugendlich sehe sondern im System.

    und dann kommt DEINE Vermutung der mangelnden Studierfähigkeit:

    Und ich habe Dir auch meine Vermutung genannt, warum es im Jahre 2020 wohl mehr junge Leute an deutschen Universitäten geben wird, die nicht so wirklich studierfähig sind: einfach weil sie es nicht sind und nie werden, weil sie schon gar kein Abitur haben sollten. Da magst ja nie was vom "Aussieben" lesen, aber so sieht das Resultat nun mal aus, wenn 56 % eines Jahrgangs die allgemeine Hochschulreife erwerben.

    Der Unterschied, den ich sehe, ist, dass viele sich Gedanken machen, warum es zu einer Veränderung des Lernens und der Lernfähigkeit kommt, warum junge Erwachsene ihr Abitur ablegen - sie haben es ja geschafft und auch einen Studienplatz bekommen, dann aber zu Beginn des Studiums viel Hilfe suchen oder stromlinienförmig ihre Punkte sammeln, ohne Inhalte in den Blick zu nehmen.


    Davon, dass sie einfach zu dumm sind, bin ICH bisher nicht ausgegangen.

    Diese Defizitorientierung findet man in DEINEM Beitrag.

  • Davon, dass sie einfach zu dumm sind, bin ICH bisher nicht ausgegangen.

    Ich habe mit keiner Silbe hier jemals irgendwas von "dumm" geschrieben. Du erzählst aber was von unkonzentrierten Zweitklässlern, von denen Du überhaupt noch nicht weisst, ob die jemals an irgendeiner Uni landen werden. Die Jugendlichen, die ICH unterrichte, erreichen im Idealfall die allgemeine Hochschulreife und dann sollten sie aber auch wirklich studierfähig sein, denn die Studierfähigkeit ist das erklärte Ausbildungsziel der gymnasialen Oberstufe. Die Jugendlichen, die bei MIR ankommen, sind eigentlich ganz OK, die wenigsten haben ernsthafte Lernschwierigkeiten im Bezug auf die fachlichen Inhalte* und lernen im Verlauf der 4 Jahre auch ganz gut sich selbst zu organisieren. Das Spektrum bei den Abschlussnoten geht halt von 4.0 bis fast 6.0, das sind natürlich erhebliche Leistungsunterschiede aber bestanden ist bestanden und über die tatsächliche Studierfähigkeit sagen die Noten auf dem Papier eh nicht so wahnsinnig viel aus. Unter der Annahme, dass deutsche Zweitklässler nicht "dümmer" sind als schweizer Zweitklässler, kann es nur an der Übertrittsquote ans Gymnasium liegen, dass in Deutschland gefühlt oder real plötzlich so viele Studis auftauchen, die nicht studierfähig sind. Die grosse Mehrheit derer, die ICH entlasse, sehe ich sehr gut an der Uni zurecht kommen. Der Anteil derer, die da eher Schwierigkeiten haben werden, hat sich seit meiner zugegeben noch nicht allzu langen Amtszeit nicht wirklich verändert und scheint mir auch nicht grösser zu sein als zu meiner Zeit damals vor 20 Jahren. Aber vielleicht liegt das auch an meiner Wahrnehmung als Chemikerin, in meinem Fach war die Studienabbruchquote vor 20 Jahren halt einfach schon erheblich.


    *Nicht Bruchrechnen können ist keine wirkliche "Lernschwierigkeit".

  • @Wollsocken80 , mir ist nicht ganz klar, worauf du hinauswillst.

    @Wollsocken80, das weiß ich bei dir auch oft nicht. Zum Beispiel beim Thema Corona. Du scheinst da ganz taff und zuversichtlich dazustehen (zumindest was die Situation in der Schweiz angeht) und "belächelst" die, die nicht so mutig sind wie du. Das mag ja in Wirklichkeit ganz anders sein, aber so kommt es oft bei mir an.

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