Ein ehemaliger Schüler (27), der unser Gym gegen meinen Rat mit dem schulischen Teil des Fachabis verlassen hatte, um eine Friseurausbildung zu machen, dort auch erfolgreich voran kam, inkl. Meisterbrief und eigenem Laden, ist nun weitgehend frustriert mit Blick auf seine Zukunft und tritt mit der Frage an mich heran, ob ich ihm Hinweise geben könne, wie er in seinem Fachbereich an einem Berufskolleg unterrichten könne und welche Vorleistungen er dazu erbringen müsse.
Da ich selber seit fast 40 Jahren aus dem Umfeld Berufsschule raus bin, geb ich die Frage hier gerne mal in die Runde.
Was kann ich ihm raten?
Einstieg über Meisterbrief? - Ich frage für einen Freund.
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In NRW wäre grundsätzlich, wenn Bedarf da ist, damit ein Einstieg als Werkstattlehrer möglich. Dies ist dann reiner Labor/Praxisunterricht.
Werkstattlehrer*innen - GEW NRW (gew-nrw.de)
Für das Staatsexamen und damit "vollwertiger" Lehrer bräuchte es das erste Staatsexamen von der Uni. (Bzw. gleichwertiger, anerkannter Abschluss)
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Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit richtet sich nach dem RdErl. des
Kultusministeriums zum Aufgabenbereich der Fachlehrerinnen und Fachlehrer in
der Laufbahn der Werkstattlehrerinnen und Werkstattlehrer (§ 36 LVO) an
Berufskollegs vom 4.1.1995 – GABl. NW. I S. 23 BASS 21-02 Nr. 1 - und beträgt
je nach Lebensalter bis zu 41 Wochenstunden. Es sind 30 Unterrichtsstunden
abzuleisten.WTF? Unsere Fachlehrer/innen für arbeitstechnische Fächer haben die gleich Unterrichtsverpflichtung wie die Studienräte
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WTF? Unsere Fachlehrer/innen für arbeitstechnische Fächer haben die gleich Unterrichtsverpflichtung wie die Studienräte
Ne, bei uns ist es mehr, wie viele hätte ich nicht gewusst. Unsere Werkstattlehrer sind aber auch nicht in Klassenleitungen eingesetzt und haben keinen Klassenarbeiten, daher weniger Organisationsaufwand drumherum, weswegen es die höhere Unterrichtsverpflichtung kommt.
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Interessant. In welcher Besoldungsgruppe sind die euch?
Bei uns sie Anfänge in A10, kommen dann aber nach ein paar Jahren in A11. Müssen aber auch Klassenarbeiten stellen und können auch die Klassenleitung übernehmen.
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Interessant. In welcher Besoldungsgruppe sind die euch?
Bisher nur A9 glaube ich. Gibt aber auch da mittlerweile Beförderungen, sogar bis A11.
Also auch die Besoldung passt zur anderen Tätigkeit.
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In Bayern müsste die Fachlehrer an der Berufsschule A11 bekommen und unterrichten mehr Stunden als die studierten Lehrer. Ich glaube 27 Stunden, könnte aber auch 29 sein, bin grad nicht sicher.
Die Ausbildung dazu dauert 1 Jahr und ein Meisterbrief o.ä. wird normalerweise vorausgesetzt.
Frisör ist allerdings nicht sonderlich gesucht, im letzten Jahr gabs scheinbar nur 2 Stellen für Frisöre als Fachlehrer. Bayernweit.
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Bemerkenswert. Hier scheint jedes Bundesland was anderes zu machen. Bei uns machen die Fachlehrer zusammen mit den Referendaren den Vorbereitungsdienst. Der einzige Unterschied ist, dass die eben kein Unterrichtsfach haben. Ansonsten unterscheidet sich die Ausbildung nicht.
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Bemerkenswert. Hier scheint jedes Bundesland was anderes zu machen. Bei uns machen die Fachlehrer zusammen mit den Referendaren den Vorbereitungsdienst. Der einzige Unterschied ist, dass die eben kein Unterrichtsfach haben. Ansonsten unterscheidet sich die Ausbildung nicht.
In NRW auch nur ein Jahr und es gibt im Prinzip keine Note, nur Beratungen.
Seminar ist auch ein eigenes.
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Die Bedingungen in NRW wären hier interessant.
Schon mal herzlichen Dank für die bisherigen Hinweise.
Die obigen Links hab ich schon weitergeleitet. -
Mit dem Meister in der Tasche kann er aber auch natürlich studieren gehen.
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Mit dem Meister in der Tasche kann er aber auch natürlich studieren gehen.
Sicherlich kann man das. Dann gehen aber mindestens 6-7 Jahre ins Land bis die gesamte Ausbildung abgeschlossen ist. Da sind 1 Jahre dagegen überschaubar.
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Zum Werkstattlehrer in NRW sagt die GEW:ZitatDieser Weg steht (...) denen offen, die in der Industrie, in der Hauswirtschaft, Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft als Meister*In tätig waren.
Quelle: https://muenster.gew-nrw.de/wi…werkstattlehrerinnen.html
Das würde dann wohl nicht für Friseurmeister gelten.
Bleibt also wohl nur Studium. Oder sehe ich das zu eng? -
Zitat
Die Befähigung für die Laufbahn des Werkstattlehrers besitzt, wer - - nach Ableisten der in der Fachrichtung erforderlichen Berufsausbildung die Prüfung als Meister/in in Handwerk, Industrie, Hauswirtschaft, Landwirtschaft, Gartenbau oder Forstwirtschaft bestanden hat oder nach einem mindestens dreisemestrigen Besuch einer Fachschule als Tagesschule oder einem mindestens sechssemestrigen Besuch einer Fachschule als Abendschule die entsprechende Abschlussprüfung bestanden hat. und wer - nach Bestehen der Prüfung eine für die Laufbahn förderliche hauptberufliche Tätigkeit von vier Jahren ausgeübt hat, die der geforderten Vor- oder Ausbildung entspricht. An die Stelle der hauptberuflichen Tätigkeit von vier Jahren tritt eine solche von drei Jahren, wenn der erfolgreiche Besuch einer Realschule oder ein entsprechender Bildungsstand nachgewiesen wird.
Ich würde mich dann lieber auf das beziehen was das Land dazu schreibt und nicht die GEW. Hier steht ganz klar dass es für Handwerksmeister möglich ist, also natürlich auch Friseurmeister. Ob es eine Stelle oder Bedarf gibt steht ja auf einem anderen Blatt.
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