Schulöffnungen - Corona - BW

  • natürlich nicht über das konkrete Ergebnis, aber dadurch dass der SuS nicht "rausdarf". 1 und 1 kann sich jeder zusammenzählen.

    Und das darf nach meiner Auffassung eben unter keinen Umständen passieren. Wir hatten jetzt schon öfter den Fall, dass einzelne Schüler damit aufgezogen wurden, sie hätten ja Corona und so weiter. Da öffnet man Mobbing Tür und Tor. Klar, betrifft das nicht alle Schüler. Aber ich könnte euch in jeder Klasse die ich unterrichte Schüler nennen, die es nicht gerade einfach haben bei den Klassenkameraden. Und wenn so ein Schüler dann positiv ist... Oh je...

  • Sobald die Testung auf dem Schulgelände stattfindet, ist es für jeden, der Peter morgens gesehen hat und ihn dann zwanzig Minuten später das Schulgelände verlassen sieht, klar, was Sache ist.

    Die einzige Chance ist, dass die Testung nicht auf dem Schulgelände stattfindet und der Testnachweis über eine Bescheinigung erfolgt.

  • Wir hatten jetzt schon öfter den Fall, dass einzelne Schüler damit aufgezogen wurden, sie hätten ja Corona und so weiter. Da öffnet man Mobbing Tür und Tor. Klar, betrifft das nicht alle Schüler. Aber ich könnte euch in jeder Klasse die ich unterrichte Schüler nennen, die es nicht gerade einfach haben bei den Klassenkameraden. Und wenn so ein Schüler dann positiv ist... Oh je...

    Wenn ein Schüler positiv getestet wurde, hat das zumindest bisher auch Folgen für seine Mitschüler - die nämlich zum Teil eventuell auch in Quarantäne wandern, wenn sich der Test bestätigt. Gemobbt wird wegen allem Möglichen. Das ist ein grundsätzliches Problem, das man nicht durch eine Überbürokratisierung im Fall Corona löst. Ich habe inzwischen den Eindruck, die überbordende Bürokratie und der Datenschutz lähmen uns derzeit ungeheuer bei der effizienten Pandemiebekämpfung.

  • Ich verstehe es auch nicht. Die Schüler merken doch sofort, dass da einer 'fehlt'.

    Egal welchen Aufstand ich da mache.

    Er kann aber fehlen weil er schwänzt, weil er sonst wie krank ist und gar nicht erschienen ist, etc. Ein Schüler der "unerkannt" bleiben will, muss die Möglichkeit dazu haben.

  • Wo steht das? Wenn der Schüler direkt nach dem positiven Testergebnis geht, muss kein Mitschüler in Quarantäne. So habe ich das zumindest verstanden.

    Naja, wenn er vorher schon die letzten Tage im Unterricht war, dann natürlich schon.

    Beim ersten Schultag nach den Ferien ist es etwas anderes.

  • Wo steht das? Wenn der Schüler direkt nach dem positiven Testergebnis geht, muss kein Mitschüler in Quarantäne. So habe ich das zumindest verstanden.

    Wenn der Test am Mittwoch erfolgt und am Montag und Dienstag gemeinsam unterrichtet wurde...

    Bei der Quarantäne-Anordnung durch das Gesundheitsamt wird (oder wurde) übrigens auch der Datenschutz beachtet. "Sie sind Kontaktperson I. Grades, wer genau sagen wir aber nicht."

    Gab bei uns in der Region damit angeblich Schindluder, weil der positiv getestete Mitarbeiter dann Kontaktpersonen des Konkurrenten angegeben haben soll und denen dann der Laden quasi dichtgemacht wurde...

  • Ihr habt alle vollkommen recht. Ich widerspreche gar nicht.


    Ich sehe noch weitere Probleme. Zum Beispiel Testkapazitäten. Wie viele Tests pro Woche geht denn? Wenn wir die gesamte Schule im Wechselbetrieb da haben, sind es bei uns 650 Schüler, d.h. wir brauchen 1300 Tests pro Woche.


    Was ist mit Schülern, die anfahren (teilweise aus ganz Deutschland aus Gebieten mit höchsten Inzidenzen) und dann direkt nach Anreise erfahren, dass sie positiv sind. Die fahren dann direkt wieder heim? Was ist mit den gebuchten Übernachtungen für die Woche?


    Muss ich als Lehrkraft dann immer doppelt vorbereiten? Präsenzunterricht für die, die negativ sind und zusätzlich SOL, weil es könnte ja jemand positiv sein...


    Werden alle Eltern die Erlaubnis geben zum regelmäßigen Testen ihrer Kids. Sollte das Kind positiv sein, gehen nämlich auch die Eltern in Quarantäne. Was ist, wenn die Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten? Die können sich eine Quarantäne eigentlich nicht "leisten".


    Außerdem: Ich habe mal für unsere Schule ausgerechnet... Wenn wir pro Woche 1000 Tests machen, ist die Wahrscheinlichkeit dass da pro Woche mindestens ein positiver dabei ist, bei knapp 3/4. D.h. in drei von vier Schulwochen finden wir mindestens einen positiven. Mit allen Konsequenzen. (Ich habe mit einer Inzidenz von 135 gerechnet. Wobei unsere Schüler wie gesagt auch aus Gebieten kommen, da ist die Inzidenz über 200.)

  • Testkapazitäten: Hängt halt an der reinen Anzahl an Tests, die zur Verfügung steht. Das hat das Land ja weise formuliert: Der Wechselunterricht ist nach den Testkapazitäten auszurichten. Keine Tests mehr da? Kein Präsenzunterricht mehr...


    Erlaubnis der Eltern: Kein Problem ab Inzidenz 100. Da wird jeder getestet, der nicht schnell genug auf dem Baum (also wieder zu Hause) ist.

  • Wo steht das? Wenn der Schüler direkt nach dem positiven Testergebnis geht, muss kein Mitschüler in Quarantäne. So habe ich das zumindest verstanden.

    An unserer Schule kommen die Schüler morgens größtenteils gemeinsam mit dem Bus, Zug oder per Fahrgemeinschaft. Da fällt sofort auf, wenn ein Schüler dann nicht mehr da ist.

    Zumal wir auch eine recht überschaubare Schule sind.

  • Ich ergänze ein weiteres Problem, obwohl es hilft vielleicht indirekt beim Datenschutz.


    Ca. die Hälfte unserer Tests waren falsch-positiv. Auch wenn sie 98 % sicher anzeigen, bedeutet dies, dass 2 % einen falsch-positiven erhalten. Und 2 % von vielen Nichtinfizierten (bei Inzidenzzahl von 100 sind es 99 900) sind mehr als 80 % (oder weniger) von den wirklich positiven.


    Also 1998 falsch-positive ggü. 80 richtige. (Bei 99,9 % immer noch 100 ggü. 80).


    Zum Glück sind die Tests besser (also 99,9 % und nicht nur 98% wie verlangt). Aber bei uns ist es kein Thema mehr bzw. meine Schüler diskutieren, ob es dieses Mal wirklich positiv ist. (Aber Baden-Württemberg hat wieder die Quarantänemaßnahmen an Schulen etc. verschärft.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Vielleicht aus der Anonymität heraus würde ich hier gerne offen schreiben, was ich mir gerade für Gedanken mache. In meinem Umfeld traue ich es mich nicht, da ich nicht möchte, dass meine Kinder zu viel mit Coronathemen konfrontiert werden. Also reden mein Mann und ich tagsüber nicht darüber und abends will ich einfach nur Netflix schauen, bzw. ist er kein Lehrer und versteht vieles nicht, worüber ich mir Gedanken mache.

    Darf ich?

    Du musst nicht um Erlaubnis fragen, wenn du in einem Thread etwas zum Thema beitragen möchtest. :) Wenn kein Thread passt, dein Thema aber den Nutzungsbedingungen entspricht, dann suchst du dir den passenden Forenbereich aus (wenn es wirklich nirgends passen sollte "Off Topic" ) und öffnest deinen eigenen Thread zu deinem Thema. Niemand wird dir hier förmlich die Erlaubnis geben etwas zu schreiben. Wenn das was oder wie du schreibst am Ende weniger einer Diskussion dient, sondern mehr ein persönliches Auskotzen deines Frustes über die aktuelle Lage wäre, dann mach das halt kenntlich, damit man das Einordnen kann und gut. :)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja, du hast vollkommen recht. Aber in der Handreichung steht eben Anderes. Und die Frage ist, wer verantwortlich gemacht wird, wenn es in der Praxis anders gehandhabt wird und sich dann jemand beschwert. Wenn sich die Schulleitung dann schützend vor die Kolleginnen und Kollegen stellt, ok. Aber auch das hilft auch nur dann, solange es bei einer simplen Beschwerde bleibt.


    Wenn da geklagt würde und das Land stellt fest, dass der Kollege oder die Kollegin sich "falsch" verhalten hat... Na dann gute Nacht.


    (Ich hatte das leider schon einmal, dass ich in einer anderen Sache "verklagt" wurde und ich mach heute noch drei Kreuze, dass das Land damals keinen Fehler auf meiner Seite gefunden hat. Sonst wäre das Ganze sehr sehr teuer für mich geworden.)

    Im Prinzip wäre da der Weg der Wahl die schriftliche Anweisung der SL zur Vorgehensweise xy samt der ebenfalls schriftlich niedergelegten Bedenken dagegen (die eine Ausführung nicht behindern). Damit wäre auch die SL abgesichert. Ich gehe aber davon aus, dass fitte SLen (wie meine) das Problem in der Praxis auf dem Schirm haben und ihre Bedenken/Einwände bereits mit den Schuljuristen klären, um von denen eindeutige Hinweise zum Umgang in der Praxis zu erhalten. Wenn die Schuljuristen klar sagen, dass das Land sich im Fall der Fälle vor KuK stellen würde, dann ist der Drops gelutscht. Auch die Gewerkschaften dürften das aktuell bereits abklären und werden vermutlich zeitnah ihre üblichen Rundschriebe dazu versenden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Du musst nicht um Erlaubnis fragen, wenn du in einem Thread etwas zum Thema beitragen möchtest. :) Wenn kein Thread passt, dein Thema aber den Nutzungsbedingungen entspricht, dann suchst du dir den passenden Forenbereich aus (wenn es wirklich nirgends passen sollte "Off Topic" ) und öffnest deinen eigenen Thread zu deinem Thema. Niemand wird dir hier förmlich die Erlaubnis geben etwas zu schreiben. Wenn das was oder wie du schreibst am Ende weniger einer Diskussion dient, sondern mehr ein persönliches Auskotzen deines Frustes über die aktuelle Lage wäre, dann mach das halt kenntlich, damit man das Einordnen kann und gut. :)

    Danke. Es fehlt mir zunehmend schwerer, zuversichtlich und positiv zu sein. Ich weiß, dass die Teststrategie dazu beitragen kann, dass die Schüler wieder in den Präsenzunterricht kommen, ich habe aber Angst davor, dass ich es eben nicht so locker wegstecken werde, wenn in meiner Klasse positive Kinder sitzen und ich sie rausschicken muss zur Sammelstation. Wir haben heute an der Schule zumindest erfahren, dass wir keine Tests anleiten und auswerten müssen. Das machen 2 externe Helferinnen, die in die Klassenzimmer kommen und die Tests dann mit rausnehmen. Wenn jemand positiv ist werde ich informiert und muss es dem Kind sagen.

    Vielleicht liegt es auch daran, dass wir schon über 1 Jahr im Ausnahmezustand sind und ich versuche, mir die Bedenken nicht anmerken zu lassen. Wie manche von euch auch schon geschrieben haben, sind wir schließlich die Vorbilder, die unsere Schüler und Kinder zu Hause beobachten. Ich will Zuversicht und Sicherheit ausstrahlen. Es fällt mir zunehmend schwerer, auch weil ich sehe, dass die Verantwortlichen nicht gerade kompetent zu sein scheinen.


    Unsere SL hat gesagt, dass die Eltern ein Recht darauf haben, ihre Kinder auch zu Hause testen zu lassen. Das beruhigt mich wiederum für unsere private Situation.


    Wenn ich hier im Forum lese, dann habe ich den Eindruck, dass die meisten von euch, die Situation so nehmen, wie sie kommt. Sicherlich der bessere Weg. Ich bin eher die Grüblerin.


    Danke fürs "zuhören" 😊

  • Wenn ich hier im Forum lese, dann habe ich den Eindruck, dass die meisten von euch, die Situation so nehmen, wie sie kommt. Sicherlich der bessere Weg. Ich bin eher die Grüblerin.

    Ach, ich glaube, wir alle können es total gut nachvollziehen, wenn jemandem mal in all dem die Decke auf den Kopf fällt. Ich schätze, solche Phasen durchlaufen wir alle immer mal wieder seit einem Jahr. Ich versuche tatsächlich, so weit als möglich die Situation so zu nehmen, wie sie kommt. Das kostet mich aber auch immer wieder Arbeit, um zu dieser Haltung zurückzufinden, die ich in all dem für den gesündesten Ansatz halte. Sonst machen die ständigen Wechsel und Veränderungen und Unabwägbarkeiten einen kirre- oder mich würden sie sonst kirre machen, wie ich merke, wenn ich mal Tage habe, während der ich nicht so gelassen bleiben kann. Ich bin durchaus auch eher Typ "Grüblerin", habe da aber schon so viele Themen für solche Grübelmomente, dass ich versuche Corona ganz ganz ganz intensiv im Hier und Jetzt zu nehmen, wie es ist. Ich informiere mich dabei als Politikwissenschaftlerin ja eh (jetzt nur noch etwas intensiver) täglich mehrfach über aktuelle Entwicklungen, lese wissenschaftliche Veröffentlichungen, halte mich auf dem Laufenden, um eben meinen Grübelansätzen Fakten und Wissen zur Beruhigung entgegenzusetzen. Das hilft mir persönlich sehr, wenn es gerade mal wieder emotional turbulent wird. Ich versuche dabei zwar alle Fakten wahrzunehmen, in mir aber immer möglichst optimistisch zu bleiben. Ich glaube also fest daran, dass die uns avisierten Impfstofflieferungen kommen werden und wir bis Ende Q2 um die 50 Millionen voll durchgeimpft haben werden. Wenn es anders kommt, setze ich mich dann damit auseinander- jetzt benötige ich diesen Lichtstreif am Horizont, um weiter optimistisch bleiben zu können trotz steigender Zahlen.


    Vielleicht gibt es ja für dich auch so einen "Lichtstreif am Horizont", an dem du dich etwas festhalten kannst mental, um nicht nur die ganzen schweren gedanken aushalten zu müssen? :troest: Ansonsten: Nutz das Forum, schreib was dir durch den Kopf geht, stell deine Fragen, die dir etwas Entlastung bringen könnten, nutz das hier als Resonanzboden, um im Zweifelsfall zumindest eine ordentliche Portion Galgenhumor aufzubringen, wenn z.B. die KMK wie gestern mal wieder völlig nutzlos E-Smog produziert ohne Inhalte. Ich glaube, dieses gemeinsam drüber lachen, wenn einem zumindest zum Teil zum heulen zumute wäre angesichts des Unfugs den die KMs und MPs immer mal wieder produzieren hilft vielen von uns sehr.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • CDL vielen Dank für deine netten Worte. Ich versuche, viel Sport zu machen, und danach geht es mir tatsächlich besser.

    Heute entrümpeln wir unsere Garage aus und auch das fühlt sich gut an.

    Herzlichen Dank :verliebt:

  • Ich glaube, das interpretierst du falsch. Dss hat nichts mit "am Arsch vorbeigehen" zu tun meines Erachtens, sondern ist sicherlich der Kultushoheit der Länder geschuldet. Die anzutasten ist kniffelig, vor allem, wenn man sicherstellen will, dass die Länder nicht dagegen vor BVerfG ziehen. Also ist die Grenze als wirklich absolute Notgrenze zu verstehen und als Einladung an die Länder, das als Steilvorlage zu nutzen, selbst deutlich früher, deutlich konsequenter einzugreifen und sich damit ganz nebenebei noch selbst zu profilieren. Ich verstehe das als Karotte, die man den machtbewussten MPs vorhält, um denen im "Superwahljahr" genügend Spielräume zur Profilierung zu lassen, indem sie es einfach besser machen. Wenn es klappt- wunderbar. Ich vermute, am Ende wird es in vielen Ländern nicht klappen. Ohne diese Karotte wäre die Beschlussvorlage aber am Ende vermutlich im Bundestag nicht durchsetzbar. Aber wer weiß: Vielleicht fordert die Opposition ja Nachbesserung UND kann sich damit sogar an diesem Punkt durchsetzen? Noch ist nichts beschlossen, also vieles möglich.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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