Guten Abend,
ich arbeite seit nun 7 Jahren an einer Haupt-/Realschule mit schwieriger Schülerschaft. Die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund ist sehr hoch und nur wenige möchten sich integrieren - als Lehrerin hat man da schon oft eine schlechte Stellung. Viele Kinder sind stark verhaltensauffällig mit ESE Gutachten. In manchen Klassen sitzen zusätzlich bis zu 6 Kinder mit L-Gutachten. Einige der Kinder wurden als nicht therapierbar aus einer Klinik entlassen und in die Schule zurückgeführt. Die meisten haben in ihrem Kopf keinen Platz für Schule. Viele Kinder sind schon vorbestraft und eine Hand voll ist so aggressiv, dass man echt Angst haben muss, dass man eine verpasst bekommt.
Ich habe nun zum zweiten Mal einen Versetzunhsantrag gestellt, mit schlechter Aussicht auf Erfolg. Nach Rücksprache mit der SL werden Sie es bis zum Limit mit Ablehnungen ausreizen, weil ich mit meiner Mathestelle einfach zu sehr gefragt bin. Viele Schulen haben schon Interesse an mir bekundet. Aber ich komme nicht weg dort.
Jeden Tag verliere ich ein Stück mehr von der Begeisterung, die ich für diesen Beruf hatte. Ich bin nervlich am Ende. Ich bin ausgebrannt und könnte nur noch schlafen. Mein Privatleben leidet sehr darunter. Ich habe keine Kraft mehr für meine eigenen Kinder, die mich so sehr brauchen.
Immer häufiger denke ich darüber nach, den Beruf als Lehrerin aufzugeben, um endlich wieder glücklich zu sein. Ich bin verbeamtet und die Probezeit ist auch bereits rum. Welche Alternativen bleiben mir, ohne große Geldeinbußen?
Liebe und traurige Grüße