Hilfe bei der Unterrichtsplanung

  • Hallo,


    meine Freundin ist gerade in der Unterrichtsbesuchsphase und verzweifelt an der Unterrichtsvorbereitung. Sie kriegt leider immer wieder schlechte Rückmeldungen, sitzt aber teilweise den ganzen Tag dran und schlaeft nur wenige Stunden.


    Ich habe mir ihren Entwurf angeschaut und den ihrer Freundin zum Vergleich, die das wohl aus dem Ärmel schüttelt und mit 1en benotet wird. Bis auf oberflächliches konnte ich leider auch nicht wirklich herausfinden wo der Unterschied sein soll.


    Sie hat von Freunden schon einige Hilfe angeboten bekommen, die anscheinend leider aber nicht förderlich sind.


    Kann mir jmd sagen, ob es dafür professionelle Hilfe gibt? Jemand der sie dabei begleitet und ihr produktiv helfen kann um besser zu werden bzw. Fehleranalyse betreiben kann? Oder wie kann ich ihr sonst helfen?


    Vielen Dank im Voraus

    Gruß,

    Eddy

  • in der Unterrichtsbesuchsphase

    Im Referendariat?


    immer wieder schlechte Rückmeldungen

    Was genau wird denn bemängelt?


    sitzt aber teilweise den ganzen Tag dran und schlaeft nur wenige Stunden

    Dann läuft da grundsätzlich schonmal was schief...!!!

    ob es dafür professionelle Hilfe gibt

    Wenn sie im Ref. ist, sollte sie es - eigentlich - genau da lernen!?


    Bundesland und v.a. Schulart wären auch noch interessant und helfen ggf. bei der Einschätzung.

  • Ja genau sie ist im Refrendariat an einer Schule für lehr- und hörbeeinträchtigte Kinder, Sonderpädagogin, in NRW. Eine 4. Klasse mit Hörschäden.

    Gerade geht es um das Thema 'Wie kann man eine Geschichte schreiben und erzählen?'


    Bei ihr wird bemängelt der Aufbau, die Ortanisation und der Lehreranteil, dass sie wohl zu viel spricht.

  • Bei ihr wird bemängelt der Aufbau, die Ortanisation und der Lehreranteil, dass sie wohl zu viel spricht.

    Hat sie denn schon andere Kollegen oder die Freundin mit den 1ern um Hilfe gebeten?


    Die kennen sie, vielleicht auch die Klasse und das Seminar und können evtl auch hospitieren und konkrete Rückmeldungen geben.

  • Hallo,

    gerade im Vorbereitungsdienst und im Referendariat gibt es meist seminarinterne Vorgaben zur inhaltlichen Planung des Unterrichts. Diese sind teilweise als Konzept oder Handreichung auf den Homepages der Seminare veröffentlicht und könnten einen ersten Anhaltspunkt zur Verbesserung sein. Ebenso besteht vielleicht die Möglichkeit, zu hospitieren, wie es bereits vorgeschlagen wurde. Schließlich gibt es die Möglichkeit, sich mittels Fachliteratur Wissen zur Unterrichtsplanung anzueignen. Hierzu gibt es verschiedene Beiträge, die vielleicht hilfreich sind.

  • Eigentlich soll man genau das im Seminar lernen, kann die Mentoren an der Schule fragen, andere Kolleginnen, andere Referendare.


    Wenn der Sprachanteil der Lehrkraft zu hoch ist, werden Methoden erwartet, bei denen die SuS selbsttätiger sind, sich selbst mit Material etwas erarbeiten oder erschließen und dann anwenden.


    Ich finde schon schwierig, als Mentorin herauszufiltern, was das Seminar oder DIESE Seminarleitung gerade bevorzugt, da ist eine allgemeine Beratung nicht unbedingt zielführende, wenngleich ich finde, dass Unterrichtsplanung Inhalt der Ausbildung an UNI (samt Praktika) und Studienseminar sein sollte.

  • Wenn ich in dieser Situation wäre, würde ich die Flucht nach vorn ergreifen: Konkret beim Seminarleiter (oder wer auch immer die Unterrichtsstunden kritisiert) fragen, wie man es stattdessen machen soll, erfragen, was genau die Erwartungen zur Verbesserung der einzelnen Kritikpunkte sind (und zwar nicht allgemein, sondern ganz konkret). "Wie kann ich das von Ihnen lernen, zeigen Sie es mir!" und dann natürlich auch umsetzten. Sicherlich hat deine Freundin auch schon hospitiert. Vielleicht erinnert sie sich, wie das mit dem Redeanteil in den Hospitationsstunden umgesetzt wurde?

  • Vielleicht macht es Sinn, dass sie hier selbst nachfragt. Du bist eigentlich gar nicht schreibberechtigt und davon abgesehen kannst du nicht wissen, was genau schief läuft.


    Zum Schlafmangel: das nimmt einem wirklich die Konzentration und man kann nicht mehr denken. Ist es möglich, dass sie erst mal irgendwas Stupides mit den Kindern macht und lieber ein paar Tage richtig schläft?

  • Ich konnte nun nicht alles lesen, aber vielleicht würde es helfen, bei anderen Referendaren zu hospitierem sofern das coronabedingt möglich ist.

  • Zum Punkt eigener Sprechanteil verringern: viel mit Bildkarten arbeiten, Handzeichen geben, nonverbale Impulse setzen, Classroom Management :)


    Z.B. einen Beutel mit etwas zum Erfühlen drin herumgeben, ohne groß vorher zu erklären: „Fass mit beiden Händen rein. Taste genau. Wie fühlt es sich an? Guck nicht in den Beutel rein! Rate mal, was in dem Beutel ist!“. Einem Kind den Beutel hinhalten und machen lassen, ggf. „Was fühlst du?“


    Handlungs-/Arbeitsanweisungen knapp und präzise halten, auch an die Tafel schreiben, vorher genau überlegen/formulieren bzw. stumme Impulse überlegen.


    Die Schüleräußerungen nicht immer wiederholen, kein Lehrerecho.

  • Die Schüleräußerungen nicht immer wiederholen, kein Lehrerecho.

    Gehen da die Meinungen der Lehrkräfte für Sprache und Hören auseinander?

    Es gibt auch welche, die in der Beratung genau das empfehlen: alles wiederholen, viel Lehrerecho.


    Visualisieren auf jeden Fall auch.


    An Methoden würde ich in Klasse 4 darauf setzen, dass die SuS vieles alleine schaffen.

    Werden sie zielgleich beschult? Dann können sie sich Arbeitsaufträge selbst erlesen, auch Inhalte von Texten etc.


    Angesagt ist dann Think-Pair-Share oder Partnerarbeit,

    gerne die Erarbeitung von Inhalten in schüleraktiven Arbeitsphasen,

    sodass am Ende die Ergebnisse gemeinsam vorgestellt und gesichert werden.


    Mir ist klar, dass man die eine Klasse auch erst einmal dahin bringen muss, während die andere Klasse das schon kann.


    Für das Präzisieren der Arbeitsaufträge kann es helfen, sich die wirklich konkret und immer vorab zu überlegen und auch zu notieren und zu reflektieren ... aber das ist schwieriger, wenn man ohnehin schon "schwimmt" und kaum noch Land sieht.

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