Ich sag's frank und frei, ich finde Noten kontraproduktiv, an Grund- und Förderschulen allemal. Da in absehbarer Zeit aber keine Abschaffung derselben angedacht ist, würde ich gerne wissen, wie ihr mit den Kindern über Noten sprecht und damit klar kommt. Was mich annervt ist z.B.:
- laut rumschreien, wenn man eine 1 hat, dass man eine 1 hat
- laut seufzen und 10 mal sagen, wie viel Angst man habe und dass man die Arbeit am liebsten gar nicht umdrehen würde, weil man bestimmt eine 6 habe, um dann hyperventilierend festzustellen, dass man überraschend ja doch wieder eine 1 hat
- schreien, dass das Leben keinen Sinn mehr habe, wenn man eine 3+ hat
- empört fragen, warum man eine 4 habe?!!
- sauer sein, dass man eine 4 hat und sich fragen, ob der Lehrer einen nicht leiden könne
- sich für eine 1 bedanken, als ob der Lehrer die Noten nach Freundschaftsgrad verteile
- Enttäuschung über eine 4, weil nicht mehr gesehen wird, was man schon alles kann
Kurz: diese ganze Emotionalität ums Thema Noten, der Blick auf die rote Zahl und Ausblenden jeglicher Reflexionsfähigkeit. Ich sag den Kindern, dass ich die Tets halt schreiben muss, damit im Zeugnis eine Note steht, sie sich aber nicht verrückt machen sollen, weil es noch 5 andere Noten gibt. Ich sage ihnen, wo sie gute Noten sammeln können, auch wenn ihnen etwas schwer fällt. Ich sage ihnen, welche Kriterien gelten und ich sage ihnen auch was sie aus der Bewertung ablesen können, was sie bereits alles beherrschen und was sie noch üben müssen. Völlig egal, dass diese Noten bei uns null und gar nicht zählen, für die Kinder bedeuten sie viel zu viel und vor allem das Falsche