Corona-Schulstreik

  • @samu

    Jein. Normalen Krankenstand gibt es zusätzlich natürlich auch noch und in Kombination mit den Quarantänen kamen wir teilweise auf 1/4 Ausfall im Kollegium. Die Quarantänekollegen beschulen aus der Quarantäne heraus, aber die betroffenen Sek I Klassen müssen in den Stunden natürlich trotzdem beaufsichtigt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Wobei das rki explizit schreibt, dass nicht bekannt ist, wo sich die Lehrkräfte angesteckt haben.

    Sicherlich ist die Schule möglich. Vielleicht auch wahrscheinlich. Aber Aussagen kann man dazu wohl nur schlecht treffen.

  • Stichprobenartige Reihentestungen an Schulen würden vermutlich mehr bringen als subjektive Empfindungen.

    Leider findet man nur wenige aktuelle Testungen an Schulen.


    https://www.cbes-lollar.de/202…der-cbes-standort-lollar/


    Der Schulleiter schreibt dazu:


    "Unerwartet waren die hohen Zahlen in den beiden jüngsten Alterskohorten. Hier finden sich mit 18 der insgesamt 60 mehr als ein Viertel der positiv getesteten Schülerinnen und Schüler an der Clemens-Brentano-Europaschule."


    Im LK Gießen herrschte derzeit eine Inzidenz von ca. 180.


    Eine nüchterne und transparente Betrachtung der Situation mit solchen Testungen würde zumindest etwas Klarheit bringen.

    Alle Schulen zu schließen ist natürlich quatsch aber ein Blindflug ala "wird schon gut gehen" ebenso.

  • Jetzt ist das letzte bisschen Optimismus weg:


    https://www.news4teachers.de/2…srisiko-fuer-lehrkraefte/

    Das war doch lange bekannt. Was ist für dich überraschend?


    (Ich lese regelmäßig den Lagebericht und im Frühjahr waren vor allem Ärzte etc. betroffen. Inzwischen steigt die Zahl der betroffenen Lehrer und Erzieher stärker. Ich habe mehrmals die von den Kultusministern verkündete Promillezahl auf 100 000 umgerechnet, dann kamen doch erschreckende Zahlen heraus. Man gibt doch die Zahl der Verkehrstoten auch nicht als Promillezahl aller Verkehrsteilnehmer an, letzte Woche sind 99,999... % gesund heimgekommen. Auch die 350 Hospitalisierten sind sicher noch nicht alle vollständig genesen und als Dienstunfall zählt es sicher nicht.)


    Es bleibt dabei, schützen müssen wir uns selber (ich trage seit 2 Monaten ununterbrochen FFP2 in der Schule) bei aktueller Mehrarbeit (z. B. meine Schülerin aus dem Fernunterricht kam letzte Woche nicht zur lange vereinbarten Klassenarbeit, ich warte jetzt ab, ob die Entschuldigung rechtzeitig kommt).

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  • Trotzdem ist die Kälte in der Schule unerträglich. Die Schüler sitzen mit dicken Winterjacken, teilweise Mützen und weigern sich, die Hausschuhe anzuziehen. Wir sollen sie dazu anhalten. Naja, ich trage auch Winterstiefel und kann es keinem verdenken. Die Heizung bullert, schafft es aber nicht, den Raum aufzuheizen bis zur nächsten Lüftung, die Kinder klettern fast hinein... Das kann doch so nicht bleiben.

    Warum bekommen wir keine Luftfilter? Würde die Heizkosten vmtl. auch senken.

  • Wobei das rki explizit schreibt, dass nicht bekannt ist, wo sich die Lehrkräfte angesteckt haben.

    Sicherlich ist die Schule möglich. Vielleicht auch wahrscheinlich. Aber Aussagen kann man dazu wohl nur schlecht treffen.

    Ich weiß nicht, wie euer Tagesablauf ist.


    Meiner (und auch der meiner Frau) sieht seit dem Ende der Herbstferien wie folgt aus:

    Jeden Tag (Montag-Freitag) 5.30 Uhr Aufstehen, 6.30 Uhr direkt zur Schule, dann Unterricht (den eigenen + Vertretung + Aufsichten), auf direktem Weg (13 Uhr bzw. 14.30 Uhr) nach Hause, evtl. schnell Lebensmittel kaufen, dann Korrekturen, Vorbereitung, Fernunterricht durchziehen.

    18 Uhr fällt der Hammer! Hausarbeit, Abendbrot + maximal 1 h Sky oder Netflix, dann spätestens 22.00 Uhr Schlafen.

    Der Sonnabend gehört uns privat! Am Sonntag wird die neue Woche schon wieder vorbereitet.


    Kontakte mit anderen ? Nix. Das einzige, was wir uns noch "leisten", sind ab und an 45 min - 1 h Spazierengehen. In meiner Gegend begegnen uns da höchstens 4-6 Personen, auf der anderen Straßenseite.


    Wo könnte ich mich denn dann noch anstecken, außer in der Schule ?

    Die an meiner Schule böse erkrankte Kollegin war immer ganz genau, wenn es um Hygienemaßnahmen ging. Und was hat es genutzt, nichts. Die Schülerin in der 6 hat sie angesteckt.

  • Wenn man eigene Kinder hat, die in die Kita oder Schule gehen, die ggf. symptomlos erkranken (oder Schnupfen haben und nicht getestet werden)...


    Außerdem treffen andere durchaus auch noch weiterhin Freunde in geschlossenen Räumen. Ist ja nicht komplett verboten...

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe auch seit einem 3/4 Jahr minimalisierte Kontakte. (Abgesehen von der Schule.)

    Aber es gibt auch genug Lehrer, die die Maßnahmen nicht sehr genau nehmen. Daher ist der generelle Schluss "Lehrer sind krank und sind gestorben" == "Sie haben sich in der Schule angesteckt" nicht richtig. Mag sein. mag aber auch nicht sein.


    kl. gr. frosch


    P.S.: Auch bei deiner Kollegin ist es wahrscheinlich nur schwer nachweisbar. Es kann die Schülerin gewesen sein - es muss aber nicht so gewesen sein,

  • Ich persönlich habe nahe Kontakte seit Mai extrem eingeschränkt, weil ich niemanden anstecken will. Und im Artikel ist nachgerechnet, dass Lehrer auf 100 000 in der letzten Zeit mehr als doppelt so hoch infiziert sind als andere. Beim Lagebericht des RKI waren anfangs das medizinische Personal besonders betroffen, Lehrer und Erzieher waren erst zu Hause oder in Notbetreuung, hatten kleine Gruppen und dann waren Ferien. In letzter Zeit steigen die Zahlen aber mindestens so schnell wie im medizinischen Bereich, teilweise sogar schneller. Das wundert mich nicht. Bei uns gelten keine Abstandsregeln, Masken werden nur teilweise richtig getragen, es gibt weitere Hygieneprobleme. Solange niemand Covid-19 hat, alles kein Problem, aber sobald es in der Schule ist, breitet es sich aus. Und die Symptome von Kindern und Jugendlichen sind meistens nicht eindeutig, sie werden also noch weniger erkannt als bei Älteren. Ich ärgere mich nur über Politiker, die behaupten, dass Schulen die sichersten Orte seien.


    Ich habe mal gelesen (und irgendwo hier zitiert), dass Schulen zwar anfangs keine Pandemietreiber sind, aber dann, wenn die Zahlen hoch sind, Brandbeschleuniger.


    Das meiste ist mir im Mai bewusst geworden, ich kann nichts daran ändern, ich kann nur mich schützen (und hoffe, dass FFP2 reicht).

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  • Ich hatte es schon mal im anderen Thread geschrieben. Es gibt Studien, dass sozial schwächere Schichten stärker von Corona betroffen sind. Das gleiche gilt für den Zusammenhang von Bildungsniveau und Gesundheit. Entsprechend müsste die Inzidenz bei Lehrkräften deutlich unter dem Bundesschnitt liegen. Da sie eher drüber liegen, kann es eigentlich nur am Arbeitsplatz liegen. Jetzt müsste man wissen, wie viel vergleichbare Personengruppen unter dem Bundesschnitt liegen. Dann kann man wirklich, um wie viel das Risiko höher ist.

  • Da ich mich in diesem Thread zur aktuellen Situation geäußert habe, ein Update:


    Am Dienstag sind eine 9. Klasse + 6 Kollegen in Quarantäne.

    Heute hat ein positiv getesteter Schüler der 12 insgesamt 2/3 = 40 Zwölfer in Quarantäne "geschickt". 7 Kollegen hat es zusätzlich getroffen.

    Ich hatte noch Glück. Von meinem LK 12 Mathe sind die Hälfte noch da.

    Das wird sich aber morgen und übermorgen ändern. Ein Schüler wurde bei einem Schnelltest "positiv" gemeldet. Der "richtige" Test wird dann in den nächsten 2 Tagen den Rest der Zwölfer, die stellv. Schulleiterin, den Oberstufenberater, einen Mathekollegen und auch mich in Quarantäne schicken.

    Es herrscht Ausnahmezustand.


    Ich bleibe dabei: Die Schulen offen zu halten ist unverantwortlich. Wir kommen uns wie "Laborratten" vor. Es bleibt nur zu hoffen, dass es keine bösen Folge gibt.


    Nebenbei: Ich hatte heute in einer 8 Unterricht, in einem Raum, in dem keine Heizung funktioniert, seit Tagen. Die Schüler hatten ihre warmen Jacken + zusätzliche Decken an. War wirklich interessant.

    Vor allem kondensiert dann die Atemluft besonders gut an den Masken. Nach 90 Minuten waren die schön durchfeuchtet. Toll.

  • Die an meiner Schule böse erkrankte Kollegin war immer ganz genau, wenn es um Hygienemaßnahmen ging

    Du warst sicher immer dabei und weisst das daher ganz genau. Ich bin mal ganz ehrlich: Solche Stories glaube ich schlicht nicht mehr. Dafür kenne ich unterdessen selbst genug Infizierte. Es ist einfach kein Monster-Virus, das einen aus 10 m Entfernung hinterrücks durch die FFP2-Maske anfällt.

  • ... Dafür kenne ich unterdessen selbst genug Infizierte. Es ist einfach kein Monster-Virus, das einen aus 10 m Entfernung hinterrücks durch die FFP2-Maske anfällt.

    Wie und wo haben sich deine Bekannten angesteckt, weißt du das?

  • Du warst sicher immer dabei und weisst das daher ganz genau. Ich bin mal ganz ehrlich: Solche Stories glaube ich schlicht nicht mehr. Dafür kenne ich unterdessen selbst genug Infizierte. Es ist einfach kein Monster-Virus, das einen aus 10 m Entfernung hinterrücks durch die FFP2-Maske anfällt.

    Das Problem ist, dass viele FFP2-Masken Fakes sind (in einem Test hier im Landkreis waren es 8 von 9, selbst die Stadt war betroffen genauso teure aus der Apotheke). Ich habe meine Nummern überprüft, sie stimmen, aber ob sie wirklich gut sind (Betrüger können leicht die richtigen Nummern auf schlechte Masken drucken).


    (Manche der sogenannten FFP2-Masken haben nur 40 % und weniger filtriert, waren also schlechter als OP-Masken.)

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  • Ich weiß bisher nur von zwei Coronafällen an meiner Schule, beim ersten Fall wurde aber gleich eine ganze Jahrgangsstufe für zwei Wochen in den Fernuntericht geschickt, weil wegen des Kurssystems in vielen Kursen nur noch ein paar Schüler anwesend waren. Der Ausnahmezustand wird so gleich besser zu ertragen, wenn man nicht für einen halben Kurs Präsenz- und für die andere Hälfte Fernunterricht halten muss.


    Gibt es da bei euch keine pragmatischen Unterrichtslösungen?


    LG DFU

  • Wie und wo haben sich deine Bekannten angesteckt, weißt du das?

    Nee. Aber ich weiss, dass alle Infizierten, die ich kenne, sich 100 % nicht ständig an sämtliche Regeln halten. Weil keiner von uns das macht. Ich möchte selbst auch nicht ausschliessen, dass ich mich an der Schule anstecken könnte. Ganz einfach: Beim Mittagessen in der Mensa. Da gehe ich wieder hin, seit die Inzidenz bei uns so deutlich sinkt. Und die Maske ersetzt natürlich nicht das Abstandsgebot, das checken Viele einfach nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Hört sich wirklich gruselig an, hängt aber auch damit zusammen, wie ernst die Umgebung bzw. das Land vorher die Maßnahmen genommen hat. Wir wurden fast ausgelacht, als wir beim damaligen Wechsel von grün auf gelb auf die Maskenpflicht im Unterricht bei den Schülern und Lehrern bestanden, es hat sich aber gezeigt, dass es geholfen hat. Wir haben zwar mittlerweile eine Inzidenz von fast 200 erreicht gehabt, sind jetzt aber wieder auf dem Weg Richtung 100 und hatten einen Jahrgang in Quarantäne weil sich eine Schüler Ende Oktober angesteckt hatte. Danach waren es nur noch vereinzelte, weil sie durch die Familie als Kontaktperson I galten. Jetzt zu sagen, ihr müsste schließen oder zwingend in den Wechselunterricht wäre nicht richtig.
    Wir haben auch Glück, dass wir nach Sanierung eine gute Gebäudeleittechnik haben.


    Zu den Masken: ich wechsel regelmäßig - wenn es mir auffällt auch kurz vor dem Unterricht oder in einer kurzen Pause - das machen einige Schüler auch und die Akzeptanz ist recht hoch.

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