Versuch die Planungsraster, die du im Seminar gelernt hast wirklich anzuwenden. Egal wie verlockend es sein mag gerade seine Vorführstunden rein nach der Vorzeigbarkeit methodischer Ansätzer zu planen: Guten Unterricht (der dir ganz nebenbei auch gute Noten einbringt) planst du von den Zielen her und nicht von den Methoden ausgehend.
Ich verstehe, dass gerade am Anfang konkrete Umsetzungsideen fehlen und insofern besonders dringend benötigt werden. Gute fachdidaktische Literatur (aktuelle fachdidaktische Zeitschriften deiner Fächer, Veröffentlichungen etc.) solltest du gerade deshalb sehr konstant lesen im Ref. Ich habe viele gute und ganz konkrete Umsetzungsideen dort gefunden für meine Fächer. Das ist die Basis, um auch in so einem Forum tatsächlich zielführende Fragen stellen zu können, weil dir klarer und bewusster ist, wonach du fragen willst und musst, statt ins Blaue hinein Themen für eine Lehrprobe zu erfragen. (Die man bei uns gar nicht so ins Blaue hinein hätte setzen dürfen, wir mussten unsere Lehrpläne einreichen, aus denen klar hervorgehen musste, warum wir in der Lehrprobenstunde genau das Thema bearbeiten, dass dann eben dran war.) Glaub mir, du hilfst dir selbst ganz enorm, wenn du dich nicht "irgendwie" durchwurschtelst, sondern gerade zu Beginn Planungsschemata berücksichtigst, sehr viel Fachdidaktik wälzt und dann im richtigen Moment zielscharfe Fragen "abfeuerst", die dich auch voran bringen.
Dies geschrieben, muss man denke ich gerade dieses Jahr auch ein wenig Verständnis für die Anwärter haben, für die das letzte Halbjahr auch keine optimale Ausbildung dargestellt hat. Ich weiß bei unseren Referendaren durchaus, was denen aktuell noch fehlt an Routinen und Souveränität, was ich an dem Punkt der Ausbildung bereits hatte, einfach weil ich schon viel mehr Stunden eigenständig hatte unterrichten können ohne Corona und Fernunterricht (teilweise) ohne Konzepte.