WiPäd Wechsel zu Gym

  • Hallo,


    ich hätte eine Frage, die mich (unabhängig von einer tatsächlichen Umsetzung und Sinnhaftigkeit) einfach einmal interessieren würde.


    Ich habe in Bayern den Master Wirtschaftspädagogik, also Lehramt für berufsbildende Schulen mit der beruflichen Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften, mit dem Unterrichtsfach Wirtschaftsinformatik abgeschlossen (Ref. Eintritt folgt jetzt im Februar kommenden Jahres).


    Die Fächerkombination Informatik und Wirtschaftswissenschaften ist ja auch (zumindest in Bayern) auf Gymnasiallehramt möglich (https://www.km.bayern.de/lehre…ng/gymnasium/studium.html).


    Kennt jemand vielleicht einen Fall, der von Wipäd auf Gym gewechselt ist und dabei seine Fächer "behalten" hat? Im welchem Rahmen müsste man denn ECTS an der Uni nachholen? Dass mir die exakte Antwort wohl nur die Studienberatung der Uni geben könnte, ist mit bewusst. Mich würde hier nur mal eine grobe Richtung interessieren. Vielleicht hatte ja schon einmal wer ähnliche Überlegungen oder kennt jemanden, der jemanden kennt;)


    Danke!

  • chilipaprika

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • die Frage wäre: warum sollte man das wollen?


    Deine Kombi hat gute Aussichten, dass du nach erfolgreichem Ref eine Planstelle ergattern wirst. Wahrscheinlich hast du sogar die Wahl. Du könntest an der BOS/FOS auf gymnasialem Niveau unterrichten, oder wenn dich IT reizt sogar noch tiefer einsteigen und Fachinformatiker an der Berufsschule unterrichten.


    Ich sehe eigentlich keinen Vorteil bei einem Wechsel Richtung Gymnasium, vor allem weil dort die Stellensituation auch nicht so rosig ist.


    Fachlich gesehen müsste dir in Wirtschaft eigentlich alles angerechnet werden. Schließlich studieren WiPäds gemeinsam mit den BWLlern. Mehr Wirtschaft als bei BWL kann ein Gyn-Lehramt ja kaum erwarten. Bei Informatik könnte es eng werden, wir studieren unser Zweitfach ja "nicht vertieft", Gym-Lehramt ist aber "vertieft".


    Und die Pädagogik könnte sich natürlich unterscheiden, allerdings hieß es bei mir im Studium immer, dass wir WiPädler von den Sekundar-Lehrern am meisten Pädagogik hätten.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Vielen Dank für Dein Feedback und Deine Einschätzung. Tatsächlich hat es mich eher aus Neugierde heraus interessiert, ob und mit welchem Aufwand so ein Wechsel grundsätzlich möglich wäre, als ich gesehen habe, dass die Fächerkombi auch am Gym. existent ist (war mir vorher gar nicht bewusst).


    Ich bin da aber ganz Deiner Meinung: Im Hinblick auf spätere Berufsaussichten macht so ein Wechsel wohl in keiner Weise Sinn.

    Und ich bin mir auch sicher, dass der kommende Ref. Einstieg mich sowieso derart fordert, dass ich die Gedanken nach den 2 Jahren sowieso lange vergessen habe:)

  • Wie immer die Frage: Hättest du denn überhaupt Lust (teilweise ziemlich kleine) Kinder zu unterrichten? Notfalls kannst du das in Praktika an beiden Schulformen noch einmal abklären ;)

  • Sehr gute Frage: Ich weiß es tatsächlich nicht;)


    In der Rolle als Schüler hatte ich seinerzeit beide Schulformen durchlaufen (Gym. und Berufsschule). Aufgrund des Teilzeitunterrichts und der kürzeren Dauer war die BS damals, so kam es mir zumindest vor, wesentlich anonymer und distanzierter. Der Zusammenhalt über die vielen Jahre hinweg und die Identifikation mit der eigenen Schule war in jungen Jahren im Gymnasium wesentlich ausgeprägter und hat mir persönlich besser gefallen. Wie sich das aber nun bei einem Rollentausch auswirken würde...ich habe keine Ahnung;)

  • Ich bin am Gymnasium und könnte mir prinzipiell einen Wechsel ans BK inzwischen wirklich sehr gut vorstellen. Ich merke immer mehr, dass die "ganz kleinen", also die 5er und 6er nicht gerade mein Fall sind. Ab der 7 wird es zum Glück deutlich besser.

    Ich komme mit den 5er und 6ern auch klar und bin mir auch sicher, dass die bei mir was lernen, aber ich selber habe wenig Lust auf den Unterricht. Lieber 5 Stunden Oberstufe (egal welches meiner Fächer und egal ob LK oder GK), als eine Stunde Klasse 5 oder 6 (auch egal welches Fach).


    Darum kann ich aus meiner Perspektive nur raten, bei BK zu bleiben...

  • Hallo,


    ich hole mal meinen alten Thread wieder hoch;)


    2 Jahre sind zwischenzeitlich vergangen und ich beende somit in wenigen Wochen das Referendariat. Spannende, lehrreiche, anstrengende und fordernde Jahre liegen hinter mir...aber das wissen die meisten von Euch ohnehin aus eigener Erfahrung;)


    Ich habe nun das Referendariat für berufsbildende Schulen abgeschlossen. Der Gedanke an eine Lehrtätigkeit an einem Gymnasium ist nur noch ganz leicht und verborgen vorhanden;) Ich werde nun aber den klassischen Weg wählen, nach dem Referendariat an eine staatliche berufsbildende Schule zu wechseln.


    Dennoch würde mich aus Interesse und Neugierde heraus folgendes interessieren: Die Arbeit an einem staatlichem oder städtischem Gymnasium in Bayern ist mit meinem Lehramt ja nicht möglich (ich kenne keine entsprechenden Sondermaßnahmen).


    Wie verhält sich denn die Situation an einem staatlich anerkannten Gymnasium in kirchlicher Trägerschaft? Ich gehe davon aus, dass hierfür das KM laut § 94 Bay EUG eine Unterrichtsgenehmigung erteilen müsste, sofern mein Abschluss als gleichartig anerkannt wird. Hat jemand (aus Bayern) Erfahrungen inwiefern das Zweitfach Wirtschaftsinformatik für berufsbildende Schulen (ich habe 70 ECTS erbringen müssen) vom KM als gleichartig zum Unterrichtsfach Informatik an Gymnasien (das müsste ja vertieft mit 105 ECTS sein) beurteilt wird?

    Sofern die Gleichartigkeit gegeben wäre, wäre mit einer Unterrichtsgenehmigung der Weg in eine Verbeamtung bei der Kirche überhaupt möglich? Es sind hierfür Richtlinien online abrufbar. In diesen heißt es als Voraussetzung "in Bayern erworbene Lehramtsqualifikation oder Lehramtsqualifikation, die außerhalb Bayerns erworben und als Befähigung für ein Lehramt an öffentlichen Schulen in Bayern anerkannt wurde (Art. 7 Abs. 4 BayLBG)". Würde das auch auf ein Unterrichtsgenehmigung zutreffen?

    Ich weiß, dass die Fragen sehr (landes-) spezifisch sind, aber vielleicht hat ja von Euch schon jemand Erfahrungen mit Unterrichtsgenehmigungen gesammelt. Ich bin über jede von diesen dankbar.


    Euch eine schöne, erholsame Zeit zwischen den Jahren!

  • Ich weiß, dass die Fragen sehr (landes-) spezifisch sind, aber vielleicht hat ja von Euch schon jemand Erfahrungen mit Unterrichtsgenehmigungen gesammelt. Ich bin über jede von diesen dankbar.

    Ich weiß, dass zu meiner Schulzeit Berufsschullehrer auch Gymnasialen Unterricht machten.

    Das war auf nem Beruflichen Gymnasium in Hessen.

    Gab sogar einen, der eigentlich nur für die Azubis eingestellt war, aber am Ende nur Abiturienten unterrichtete, da er mit den Azubis irgendwie nicht klar kam. Genaue Gesetze und co kenne ich aber nicht + weiß nicht, inwieweit das auf Bayern übertragbar ist. Könnte auch etwas individuelles an der einzelnen Schule sein

  • Ich weiß, dass zu meiner Schulzeit Berufsschullehrer auch Gymnasialen Unterricht machten.

    Das war auf nem Beruflichen Gymnasium in Hessen.

    Ja, das ist u. a. in NDS auch der Regelfall, weil die Beruflichen Gymnasien meistens ein Teil der BBSn sind. An meiner Schule sind viele Lehrkräfte in mehreren Bildungsgängen - von der Berufsschule über Berufsfachschulen, Fachschulen, Fachoberschul- und Berufseinstiegsklassen eben bis hin zum Beruflichen Gymnasium - eingesetzt.

    Nichtsdestotrotz dürfen meines Wissens aber Lehrkräfte, die das "Lehramt an berufsbildenden Schulen" studiert haben, nicht an einem allgemeinbildenden Gymnasium unterrichten (umgekehrt ist das allerdings möglich).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Nichtsdestotrotz dürfen meines Wissens aber Lehrkräfte, die das "Lehramt an berufsbildenden Schulen" studiert haben, nicht an einem allgemeinbildenden Gymnasium unterrichten (umgekehrt ist das allerdings möglich).

    So ist es .Meistens fehlt die SEK I. Man könnte also am Gym unterrichten (wenn es die Fächer dort überhaupt gibt), aber dann nur in der SEK II. So einen hatte ich auch mal an meiner Schule in der Kindheit.

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