Unglücklich in der 1. vollen Stelle

  • Ich glaube mittlerweile, dass meine SL einfach ein Idealist ist. Er redet sich das auch gern schön. Eventuell geht er bald altersbedingt. Jedoch hat er schon drei Mal verlängert, sodass das nicht gewiss ist.

  • Nein, Mobbing liegt hier nicht vor und Unfähigkeit des Chefs würde ich vielleicht eher nicht anführen:grimmig:


    Aber dass dich die Klientel krank macht und du jetzt schon unter Schlafstörungen und Migräne leidest oder was auch immer. Wenn dem so ist wohlgemerkt. Wenn Du einfach nur nicht so Bock auf nervige Jugendliche hast, sollst du natürlich keine Krankheiten erfinden.

  • Wenn die Schulleitung diesen Saustall toleriert, kannst du nicht viel machen. Als Neue(r) bekommt man immer die blödesten Schüler und das blödeste Klassenzimmer. Leider.

    Ich plädiere auch für Nr. 2 und hänge bloß nicht das Lehrersein wegen diesen Zuständen an den Nagel. Aber du musst da raus. Hauptschulen gibt es in BaWü nur noch wenige, aber Gemeinschaftsschulen. Die sind teilweise sehr viel besser als ihr Ruf, hängt aber auch sehr von der SL ab.

    Alles Liebe dir.

    Ich mag den Beruf auch.

    Also HS war nicht meine erste Wahl. Ich wäre gern an eine IGS gegangen, aber just zu meinem Abschluss wurde beschlossen, dass diese nur noch Gym-Lehrer einstellen dürfen, damit die (wesentlich schlechter finanzierten) Haupt- und Realschulen auch Mal ein paar Lehrer abbekommen.

  • Nein, Mobbing liegt hier nicht vor und Unfähigkeit des Chefs würde ich vielleicht eher nicht anführen:grimmig:


    Aber dass dich die Klientel krank macht und du jetzt schon unter Schlafstörungen und Migräne leidest oder was auch immer. Wenn dem so ist wohlgemerkt. Wenn Du einfach nur nicht so Bock auf nervige Jugendliche hast, sollst du natürlich keine Krankheiten erfinden.

    Von keinen Bock kann nicht die Rede sein. Ich hab ja mit der Altersgruppe schon zuvor gearbeitet.


    Lassen sie einen denn mit dem Argument "Klientel macht mich krank" da weg? Ich befinde mich ja noch in der Probezeit und plane eigentlich eine Verbeamtung auf Lebenszeit zu schaffen. Nicht, dass mir das beim Amtsarzt aufs Brot geschmiert wird.

  • und selbst wenn es so ist, würde ich sie nicht unbedingt nennen. Die ärztliche Gutachten tun sich danach bei der Verbeamtung auf Lebenszeit schlecht. Als (Hauptschul)lehrkeft (Haupt)schüler*innen anstrengend finden?

    Im Ausgangspost steht, dass die TE von einem Jugendlichen mit dem Tode bedroht wurde und sie sich vor Angst in einem Zimmer eingeschlossen hat (!) Wenn sie die Zustände dort krank machen, dann ist das so und ein Wechsel besser als ein Kündigen oder längerfristig krank werden meiner Meinung nach. Aber ja, ob es eines Attestes bedarf weiß ich nicht, kann man ja beim BPR klären.

  • und selbst wenn es so ist, würde ich sie nicht unbedingt nennen. Die ärztliche Gutachten tun sich danach bei der Verbeamtung auf Lebenszeit schlecht. Als (Hauptschul)lehrkeft (Haupt)schüler*innen anstrengend finden?

    Um anstrengend geht es mir nicht. Alle Jugendlichen sind in dem Alter mal anstrengend. Aber einige Kinder sind dort einfach einen drüber und du kannst ihnen nicht mit konsequent begegnen und die Oberhand gewinnen, weil die SL immer und immer wieder neue Chancen verschenkt.

    Man fühlt sich da einfach machtlos und dem ausgeliefert.

  • Als (Hauptschul)lehrkeft (Haupt)schüler*innen anstrengend finden?

    Was soll das denn bitte heißen?


    Wenn sie von einem Schüler mit dem Tod bedroht wurde und dieser scheinbar auf sie losgehen wollte, hat das nichts mehr mit "anstrengend" zu tun. Das ist einfach unzumutbar! An einer Hauptschule genauso wie an jeder anderen Schulform. So etwas hat niemand zu tolerieren.


    Wenn die SL das nicht weiter schlimm findet, läuft da einfach ganz grundsätzlich was falsch.

    • Offizieller Beitrag

    eyh, meine Antwort ging nicht an die TE sondern an den Vorschlag von samu, der sich auf die "Klientel" bezieht. Es ist was Anderes als EIN Zwischenfall und andere (durchaus schwerwiegende) Probleme.
    Dass eine "Kinder dort einen drüber sind", gut, ich gebe trotzdem zu bedenken, dass alle SuS Lehrer*innen verdienen und ICH (!!) würde nicht im ersten (!!) Schuljahr eine Versetzung begründen wollen mit dem Verhalten der SuS. Punkt.
    und wie gesagt, es ging um den Weg der Schlafstörungen und Migräne.

  • Ich glaube mittlerweile, dass meine SL einfach ein Idealist ist

    Ich glaube, dein SL hat einfach einen an der Waffel. Wenn das Verhalten der Kinder, welches du beschreibst eher die Regel ist,

    braucht es ein vernünftiges Konzept damit umzugehen, an dem alle Lehrkräfte des Kollegiums mitarbeiten. Es braucht klare Regeln, einen Sozialarbeiter, der euch unterstützt usw. Ansonsten hast du schon verloren und solltest so schnell wie möglich von dort weg.

  • eyh, meine Antwort ging nicht an die TE sondern an den Vorschlag von samu, der sich auf die "Klientel" bezieht. Es ist was Anderes als EIN Zwischenfall und andere (durchaus schwerwiegende) Probleme.
    Dass eine "Kinder dort einen drüber sind", gut, ich gebe trotzdem zu bedenken, dass alle SuS Lehrer*innen verdienen und ICH (!!) würde nicht im ersten (!!) Schuljahr eine Versetzung begründen wollen mit dem Verhalten der SuS. Punkt.
    und wie gesagt, es ging um den Weg der Schlafstörungen und Migräne.

    Also würdest du eher dazu raten, dort drei Jahre auszuharren?

    Falls nicht, wie würdest du die Versetzung begründen?

  • Ich schließe mich da eigentlich denjenigen an, die sagen, dass auch an Haupt- und Förderschulen kein Lehrer sich so behandeln lassen muss. Schüler können Lehrer doof finden, haben wir alle damals, und es ist bekannt, dass an manchen Schulformen mehr Bedarf an Schulung der sozialen Kompetenzen besteht als an anderen, aber Gewaltandrohungen seitens der Schüler sind absolut Tabu! Lehrer haben Respekt verdient und wenn sie diesen an ihrem Arbeitsplatz nicht vorfinden... Dann überlegt sich jeder irgendwann, ob es noch Sinn macht, dort täglich hinzugehen.

  • So schnell verjährt so etwas auch nicht. Ob's noch 'was bringt, steht auf einem anderen Blatt.

    Zumindest insofern, dass es in der Akte des Jugendlichen steht und künftig schneller gehandelt werden, je mehr sich dort findet.

  • Kann denn der Bezirkspersonalrat eine Versetzung erwirken?

    Ich sag mal so, die Kollegen, die von der Erziehungshilfeschule weg wollten, haben drölf Jahre auf ihre Versetzung gewartet. Diejenigen, die dort krank wurden, wurden versetzt. Mit Hilfe Des BPR. Bei Mobbing ging es auch sofort und nur mit Hilfe der Personalvertretung. Mag in anderen Regionen anders sein. Wenn aber einer nach einem halben Jahr auf eigene Faust einen Versetzungsantrag stellt dann passiert unter Garantie erst mal gar nichts.


    Es ist natürlich nicht möglich, nach ein paar Stichworten für jemand anderen zu entscheiden, was "richtig" ist. Du kannst auch lernen, dich durchzusetzen und ohne Schulleiter Maßnahmen ergreifen. Du machst aber auf mich den Eindruck, als ob das für dich keine Option ist. Ob du es dort noch 3 Jahre aushältst kannst nur du wissen.


    Wie ist es denn mit Seilschaften im Kollegium?

    • Offizieller Beitrag

    Also würdest du eher dazu raten, dort drei Jahre auszuharren?

    Falls nicht, wie würdest du die Versetzung begründen?

    ich würde nicht ausharren sagen. Es gibt sicher KuK, die das nicht so toll finden und etwas verändern wollen.
    Vielleicht ist der Weg durch die Elternzeit eine Möglichkeit, verschiebt es aber nur.

    und bevor ich tatsächlich den Weg der Versetzung angehe, würde ich einige Sachen vor Ort ausprobieren (die Anzeige gehört auch dazu), mich vernetzen, usw.. und ganz wichtig: mich erkundigen, WO ich dann landen könnte. Schulen mit paradiesischen Zuständen warten selten auf Versetzungen. Da muss man stark aktiv werden, auch die SL auf seiner Seite haben, usw...
    Sorry, habe leider keinen konstruktiven Ratschlag. Genau aus dem Grund haben ich eine Weile gewartet und einige Schulen kennengelernt, bevor ich die Planstelle bekommen habe. Da wusste ich, was ich nicht wollte. Deswegen: gucke, was dir nicht passt und was du vielleicht ändern kannst. Wenn es nicht geht: gucke schön, wo du hinkommst, damit es nicht dasselbe ist.

  • So schnell verjährt so etwas auch nicht. Ob's noch 'was bringt, steht auf einem anderen Blatt.

    Genau das ist der Punkt. Das bringt doch jetzt überhaupt nichts mehr. Sie macht sich damit nur lächerlich und kein Schüler wird sie mehr ernst nehmen. Wir haben November!! Das ist mehr als ein halbes Jahr her. Wie hat sich der Schüler den in den letzten Monaten ihr gegenüber Verhalten? Man muss in so einem Fall konsequent und sofort darauf reagieren. Vielleicht war es auch nur ein Austesten und alles ist wieder gut? Das ist kein Verhalten welches man tolerieren sollte, aber diese Kids leben teilweise in einer ganz anderen Welt als die meisten von uns und man muss auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

  • diese Kids leben teilweise in einer ganz anderen Welt als die meisten von uns und man muss auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

    Ja und?! Wir arbeiten mit ihnen den lieben langen Tag und das ist anstrengend genug. Bedrohen lassen gehört verdammt noch mal nicht dazu. Schon gar nicht von einem Sechzehnjährigen, der bald eine Lehre beginnen soll, volljährig auf die Gesellschaft losgelassen wird und über kurz oder lang Vater wird.

  • Würde ich so bedroht, dass ich mich zum Selbstschutz einschließen müßte, dann würde ich ohne zu zögern die Polizei anrufen.

    Im Nachgang gehört dazu dann auch eine Anzeige des Straftäters.

    An dem Punkt ist dann auch egal, was der Schulleiter dazu meint. Im Ablauf, den so ein Anruf hier in Gang setzen würde, hätte der SL auch nicht mehr viel mitzureden. Natürlich muss dafür wirklich Gefahr im Verzug sein.

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