Auch wirtschaftliche?
Ja. (Sagen auch Wirtschaftsverbände, wurde hier bereits mehrfach zitiert. Es geht nämlich schneller herunter. Die meisten konsumieren nicht freudig, wenn sie sich Sorgen machen. Das verstehen "Unbesorgte" nicht.
Auch wirtschaftliche?
Ja. (Sagen auch Wirtschaftsverbände, wurde hier bereits mehrfach zitiert. Es geht nämlich schneller herunter. Die meisten konsumieren nicht freudig, wenn sie sich Sorgen machen. Das verstehen "Unbesorgte" nicht.
Ja, die insbesondere. Das Narrativ, dass der Verzicht auf Lockdown die Wirtschaft schütze wurde in der Frühphase der Pandemie gesetzt, als viele sich noch Hoffnungen ausmalten, dass Herdenimmunität und der schwedische Weg funktionieren würden und das man einen Lockdown per se verhindern können. Am wenigstens Wirtschaftsschäden hat man aber wenn das Virus soweit es geht unterdrückt oder ausrottet; anders als es sich viele Leute einreden läuft die Wirtschaft auch ohne Maßnahmen bei hoher Virusverbreitung nicht normal, allein weil viele Leute von alleine anfangen Restaurants oder Reisen zu meiden und weil es natürlich zu Krankheitsausfällen kommt. Vor einige n Wochen las ich, dass im September in Schweden 150.000 (das wären in Deutschland 1,5 Millionen) Menschen 10 Wochen oder mehr im Krankenstand waren. DAS sind auch wirtschaftliche Schäden.
Schau nach Asien, dort lebt man wieder weitgehend normal und die Wirtschaft wächst unbehelligt schon wieder. Den Zusammenhang habe ich aber schon öfters ausgeführt.
Das die Folgekosten hoher Inzidenzen ein vielfaches an Kosten der Unterdrückung des Virus aufwerfen ist inzwischen unbestritten und wohl dokumentiert, einige Leute haben aber einfach den Knall immernoch nicht gehört und folgen dem alten Framing, haben sich eh aus der Realität verabschiedet oder sehr persönliche Interessen (z.B. weil manche Branchen tatsächlich disproportional hart betroffen sind, oder weil man das Gesicht verlieren würde, wenn man von der alten, nachweislich falschen Linie zu sehr abwiche). Jedenfalls könnte man für besonders betroffene sicherlich eine solidarische Abfederung finden...
Inzwischen fordern auch Wirtschaftsvertreter einen harten Lockdown, eben weil die Studienlage so eindeutig ist. Es ist eine Tragödie, weil die Debatte eigentlich inzwischen so eindeutig durch wissenschaftliche Erkenntnisse entschieden wurde. Jedes weitere Zögern, jeder Schritt zu einer absichtlichen Durchseuchung ist völlig irrational, hilft niemanden nachhaltig und richtet nur weitere Schäden an. Chanasit und Streeck haben sich mit ihrer Aktion zum Lockdownlight nachhaltig desavouiert und Gassen ist auch abgetaucht. Herdenimmunitätsfantasien kann ich inzwischen als nicht mehr weit von offenem Covidiotentum verorten, als hart an der Grenze zur Verschwörungstheorie.
Zumindest in der Zeit vor dem 2. Lockdown haben doch die Leute fröhlich konsumiert, waren auf Reisen und nutzen diverse Freizeitangebote. Ich las schon öfter, dass viele Leute die entsprechenden Geschäfte angeblich meiden würden, sehe das aber zumindest in meinem zugegebenenermaßen nicht repräsentativen Alltag nicht unbedingt bestätigt.
Zumindest in der Zeit vor dem 2. Lockdown haben doch die Leute fröhlich konsumiert, waren auf Reisen und nutzen diverse Freizeitangebote. Ich las schön öfter, dass viele Leute die entsprechenden Geschäfte angeblich meiden würden, sehe das aber zumindest in meinem zugegebenenermaßen nicht repräsentativen Alltag nicht unbedingt bestätigt.
Erstens im Sommer waren die Zahlen niedrig und zweitens wurde im ganzen Jahr viel weniger konsumiert als sonst (das behaupten zumindest Restaurants und Hotels).
Ich kenne viele, die seit Anfang Oktober bei Restaurants nur noch den Abholservice verwenden (es sind oft gerade die älteren, due aber relativ viel Geld haben). Manche machen sich auch finanzielle Sorgen (drohende Kurzabeit oder gar Arbeitslosigkeit), auch die tätigen keine größeren Ausgaben.
Am besten geht es der Wirtschaft, wenn sich Menschen keine Sorgen machen. Natürlich gab es Menschen, die im Sommer dachten, Corona sei vorbei.
Ich war gestern kurz in der Stadt, weil ich dringend was zeitnah brauchte und bestellen zu lange gedauert hätte. Es war brechend voll, wirklich brechend voll. Hat mich gleichermaßen verwundert und erschreckt und sah nicht nach Konsumverzicht aus.
die Frage ist halt, wer gibt wieviel aus (und da vieles z. Z. zu ist, gehen aktuell viele shoppen oder zumindest bummeln)
Die Zahlen sind insgesamt nicht so gut (wurde zumindest immer behauptet, die Mehrwertsteuersenkung hilft auch nicht wie erhofft).
Zumindest in der Zeit vor dem 2. Lockdown haben doch die Leute fröhlich konsumiert, waren auf Reisen und nutzen diverse Freizeitangebote. Ich las schon öfter, dass viele Leute die entsprechenden Geschäfte angeblich meiden würden, sehe das aber zumindest in meinem zugegebenenermaßen nicht repräsentativen Alltag nicht unbedingt bestätigt.
Q.e.d., weil die Zahlen niedrig waren, genau das wofür "wir" uns einsetzen. Wir waren in Deutschland noch etwa 3 Wochen von nahezu Zerocovid entfernt, als die ersten Lockerungen auf das Drängeln von Lindner, Laschet, Streeck und co. sein mussten. Hätten wir auch nur ein bisschen Länger gewartet, die Maßnahmen nicht zerredet usw. wäre es viel leichter gefallen, dauerhaft im Keller zu halten. Ab einem gewissen niedrigen Zahlenniveau ist es möglich Covid mit minimalen Kosten dauerhaft zu kontrollieren (Test & Trace reicht, härtere Maßnahmen nur lokal wie diverse Länder zeigen), wenn die Behörden kompetent vorgehen und die Menschen einigermaßen mitziehen. Wie gesagt, etwa 1,6 Milliarden Menschen leben in ZeroCovid-Ländern ein weitgehend normales leben. Covid ist dort weitgehend besiegt.
Es ist einfach nur tragisch, was im Westen passiert ist. Ich hoffe das wird eines Tages aufgearbeitet.
Die Zahlen sind insgesamt nicht so gut (wurde zumindest immer behauptet, die Mehrwertsteuersenkung hilft auch nicht wie erhofft).
Eigentlich wären in der Situation gerade diejenigen gefragt, die finanziell abgesichert sind bzw. über reguläres Einkommen verfügen. Der "kleine Mann" ist da evtl. auch von Kurzarbeit betroffen oder hat nach Abzug der Fixkosten nicht so viel Geld übrig, es in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. Leider kam gerade von ersteren zu wenig - die saßen gefühlt über den Sommer erst recht auf ihrem Geld.
Warum sollte man denn sinnlos konsumieren, nur weil es eine Krise gibt? Viele sparen dann ja erst recht (auch wenn sie vielleicht objektiv betrachtet abgesichert sind und sich keine finanziellen Sorgen machen müssten). Ich würde auch nicht sinnlos konsumieren, egal wie viel Geld ich hätte oder wie sicher mein Job wäre. Konsum ist ja kein Selbstzweck, sondern sollte mir oder anderen Menschen etwas bringen.
Warum sollte man denn sinnlos konsumieren, nur weil es eine Krise gibt?
Aus Frust? Ich glaube schon, dass viele das machen. Andere essen und trinken mehr, schlafen mehr, konsumieren noch mehr Medien...
(Ich mach nichts davon).
Eigentlich wären in der Situation gerade diejenigen gefragt, die finanziell abgesichert sind bzw. über reguläres Einkommen verfügen. Der "kleine Mann" ist da evtl. auch von Kurzarbeit betroffen oder hat nach Abzug der Fixkosten nicht so viel Geld übrig, es in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. Leider kam gerade von ersteren zu wenig - die saßen gefühlt über den Sommer erst recht auf ihrem Geld.
Ich konsumiere aber nur, wenn ich mich nicht in Gefahr bringe. Volle Restaurants oder Geschäfte meide ich seit dem Frühjahr, ich habe zwar für unser Theater gespendet, aber kein Theaterabo gekauft. Und das tun viele. Es geht nicht um "auf dem Geld sitzen", es geht um Gesundheit (es hieß doch immer, die Risikogruppen sollen sich schützen und gerade die älteren haben überdurchschnittlich viel Geld).
Ich konsumiere, wenn ich dabei Freude finde. Sonst spende ich.
Gefahrlos konsumieren kann man im Internet, aber das möchte ich nicht, das hilft dem örtlichen Handel nicht.
Ich finde es gut, dass du nicht im Internet bestellst, sondern den örtlichen Handel unterstützen möchtest. Ich fand, dass Restaurants und Geschäfte die letzten Monate gut auf Einhaltung von Hygienemaßnahmen achteten. Ob jetzt viele oder wenige aus Gesundheitsgründen die öffentlichen Einrichtungen mieden, ist Auslegungssache. Ich bin nur überrascht, davon zu lesen, dass Ältere überdurchschnittlich viel Geld hätten, hörte man doch die letzten paar Monate gefühlt ständig, dass so viele von Altersarmut betroffen seien.
Ich würde auch nicht sinnlos konsumieren, egal wie viel Geld ich hätte oder wie sicher mein Job wäre. Konsum ist ja kein Selbstzweck, sondern sollte mir oder anderen Menschen etwas bringen.
Aber man konsumiert doch eh ständig was, warum nicht andere damit unterstützen? Man könnte beim Restaurant Essen abholen, sich Klamotten auf Maß anfertigen lassen, Bio-Kiste aus der Region bestellen, bei etsy Weihnachtsgeschenke einkaufen, Musik kaufen statt irgendwo illegal runterladen, Bücher über den örtlichen Buchladen bestellen... Da gibt's sicher noch viel mehr. Das geht in Kurzarbeit natürlich nicht, aber für besser Verdiendende schon.
Aber man konsumiert doch eh ständig was, warum nicht andere damit unterstützen? Man könnte beim Restaurant Essen abholen, sich Klamotten auf Maß anfertigen lassen, Bio-Kiste aus der Region bestellen, bei etsy Weihnachtsgeschenke einkaufen, Musik kaufen statt irgendwo illegal runterladen, Bücher über den örtlichen Buchladen bestellen... Da gibt's sicher noch viel mehr. Das geht in Kurzarbeit natürlich nicht, aber für besser Verdiendende schon.
Das tue ich sowieso (bis auf Maßkleidung, auf die Idee kam ich bisher gar nicht), aber es tut nicht die Mehrheit (und deshalb sind kleine Zahlen von Infizierten für die Wirtschaft besser, darum ging es hier).
Und ich konsumiere aus Freude, sonst bleibt es beim notwendigsten selbstverständlich vor Ort (Musik illegal herunter geladen habe ich noch nie, da erkläre ich meinen Schülern, dass dies Diebstahl ist, egal wie knapp man bei Kasse isr. Auch ich musste als Jugendliche sparen.)
Aber man konsumiert doch eh ständig was, warum nicht andere damit unterstützen? Man könnte beim Restaurant Essen abholen, sich Klamotten auf Maß anfertigen lassen, Bio-Kiste aus der Region bestellen, bei etsy Weihnachtsgeschenke einkaufen, Musik kaufen statt irgendwo illegal runterladen, Bücher über den örtlichen Buchladen bestellen... Da gibt's sicher noch viel mehr. Das geht in Kurzarbeit natürlich nicht, aber für besser Verdiendende schon.
Ich meinte auch eher sinnlosen Konsum, also Konsum, nur um zu konsumieren. Nach dem Motto: Das Geld muss ausgegeben werden. Das würde ich nicht machen. Viele Dinge, die man kaufen kann (bspw. maßgeschneiderte Kleidung) würde ich mir nicht kaufen, auch wenn ich reich wäre. Das bringt mir halt nichts. Konsum sollte (finde ich) durchdacht sein, auch aus ökologischer Sicht.
Unter Aspekten der Nachhaltigkeit ist die maßgeschneiderte Kleidung vermutlich vorteilhafter als Kleidung irgendwelcher in Bangladesch produzierener Modeketten..
Ich muss zugeben, dass ich seit März fast alles ins Onlineshopping verlegt habe, obwohl ich da eigentlich überhaupt nicht hinter stehe. Aber mir is einfach nicht danach mehr in die Stadt zu gehen als unbedingt nötig.
Aber da gibt es ja auch Unterschiede. Viele lokale Geschäfte liefern hier auch, so dass man nicht beim Amazonas-Riesen bestellen muss. Und Maßkleidung ist meist deutlich haltbarer und nachhaltiger, weil sie problemloser geändert werden kann.
Aber da gibt es ja auch Unterschiede. Viele lokale Geschäfte liefern hier auch, so dass man nicht beim Amazonas-Riesen bestellen muss. Und Maßkleidung ist meist deutlich haltbarer und nachhaltiger, weil sie problemloser geändert werden kann.
Bei Büchern und Biokiste mache ich es auch so.
An Maßkleidung habe ich bisher gar nicht gedacht. Ich achte zwar auf Qualität und Herkunft, trage meine Kleidung über Jahre, aber als Kind musste meine Familie sparen, Maßkleidung war bis jetzt gar kein Gedanke. Ich wüsste noch nicht einmal, wo ich welche hier am Ort schneidern lassen könnte. Gut, es gibt Änderungsschneider, aber keiner macht Werbung dafür.
Wir versuchen zwar bewusst, lokal zu fördern und Essen beim lokalen Gastronomen zu holen, aber es hat auch Grenzen. Wir können es nicht jeden Tag / jede Woche machen, soviele Kinogutscheine wie ich habe könnte ich nicht mal 2021 alles gucken, denn: auch als alles auf hatte: ich gehe nicht in ein Kino mit vielen Menschen um mich herum, ich gehe nicht gerne essen, auch wenn das "Hygienekonzept" passt. (Sorry, so richtig angemessen ist es nie.) Ich bin quasi jetzt zufriedener, wo ich bestellen kann.
In einige Läden würde ich gerne / versuche ich auch, aber da dürfen nur 3 Leute rein. Eine halbe Stunde anstehen, um eine Garnrolle zu kaufen, fand ich echt doof. und weil draußen andere Leute anstanden, konnte ich nicht in Ruhe bummeln und Sachen anschauen (ja, haben die vor mir auch gemacht, fand ich aber auch mehr als doof), Bücher kaufe ich immer öfters bei ebay und medimops und nachdem die Buchverkäuferin mich gefragt hat, warum ich nicht direkt bei Amazon bestelle, es würde schneller gehen, bin ich ehrlich gesagt auch nicht mehr drauf und dran den Laden zu fördern (leider doch, er liegt mir sehr am Herzen).
und was ich ganz und gar nicht ausstehen kann und mich in den letzten Wochen immer mehr aus meiner Innenstadt vertreibt (wo ich normalerweise gerne auch ziellos spaziere), ist der moralische Druck zum Konsum einzelner Gewerbetreibender. Ich hatte schon im Sommer aus anderen Gründen mein Fitnessstudio gekündigt, bin aber noch im Mailverteiler (bin denen ja nicht böse, werde sicher mal wieder dahin) und ich kriege mindestens einmal am Tag auf sozialen Medien Storys und Bildchen, wie schlecht es denen geht und dass Kündigungen so asozial seien, und er sich wundere, wie wenig Rückgrat die Menschen hätten, usw.. Auf den Zug sind mehrere Läden in der Stadt, natürlich nicht im Schaufenster aber auf dem Dorf erfährt man ja alles auf Facebook und da habe ich erst recht Lust, einen zu unterstützen (NEIN!)
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