Leistungsbewertung bei von der Präsenzpflicht befreitem Schüler

  • an welcher Schulform du Helvi73 nun eigentlich tätig bist, da du "Sek I" wie auch "FOS" und "BFS" in deinem Profil angegeben hast.

    Oops, ich entschuldige mich vielmals! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil... Du schreibst ja, dass du an einer Realschule tätig bist. Sorry!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • „sollen“, ja. ;)

    Heißt "soll" bei euch juristisch etwas anderes als üblich? Bei "soll" muss so verfahren werden, außer es gibt zwingende Gründe, die dagegen sprechen.

    Können die Eltern ein Veto gegen Klassenarbeiten per Kamera von zuhause aus einlegen?

    Natürlich können sie das. Dann entfällt natürlich der aktuell gegebene Spielraum und die Klausur muss ganz klassisch in Präsenz in der Schule geschrieben werden.

  • Heißt "soll" bei euch juristisch etwas anderes als üblich? Bei "soll" muss so verfahren werden, außer es gibt zwingende Gründe, die dagegen sprechen.

    Hab's nun nochmal nachgeschaut. Es ist auch in BaWü eine Soll-Formulierung. Und "Soll" heißt nicht "Muss". Zwingende Gründe die dagegen sprechen muss man in diesem Fall nicht suchen. Der Schüler ist von der Präsenzpflicht befreit. Punkt.


    Edit: Bei Schulschließungen wird es dann wohl auch keine zwingenden Gründe geben. Da werde ich weiterhin Klausuren von zuhause schreiben lassen. Ich sehe da kein Problem. (Ich habe das auch vor Corona schon gemacht.)

  • Hab's nun nochmal nachgeschaut. Es ist auch in BaWü eine Soll-Formulierung. Und "Soll" heißt nicht "Muss". Zwingende Gründe die dagegen sprechen muss man in diesem Fall nicht suchen. Der Schüler ist von der Präsenzpflicht befreit. Punkt.


    Edit: Bei Schulschließungen wird es dann wohl auch keine zwingenden Gründe geben. Da werde ich weiterhin Klausuren von zuhause schreiben lassen. Ich sehe da kein Problem. (Ich habe das auch vor Corona schon gemacht.)

    Da wird zwar sicherlich aktuell auch kein Schulrechtler oder Schuljurist widersprechen, aber wenn man diese fragt, werden die das durchaus anders einordnen. ;) Auch bei Befreiung von der Präsenzpflicht gibt es ja noch Zwischenstufen, wie solche SuS Klassenarbeiten schreiben können, ohne mit Mitschülern im Raum zu sein. Ein Einzelraum Freitag nachmittags dürfte kein erheblich größeres Risiko Mitmenschen im Plural und mit geringem Abstand zu begegnen mit sich bringen, als wenn dieser Schüler mal das Haus verlässt um zum Arzt zu gehen, spazieren zu gehen, etc. Wäre das anders intendiert vom Land, hätte man direkt formulieren können, dass von der Präsenzpflicht befreite SuS auch ihre schriftlichen Leistungen prinzipiell rein digital erbringen können so dies technisch möglich ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn wir SchülerInnen diesbezüglich grundsätzlich misstrauen, dann können wir Leistungsbewertung im Distanzunterricht komplett vergessen

    Am Online-Gymnasium Bayern ( um mal ein konkretes Beispiel zu nennen) funktioniert das in den beiden unteren Klassen seit zehn Jahren insgesamt gut, auch wenn von einer Prüfungsaufsicht wie in einer Präsenzituation natürlich nicht die Rede sein kann.

    Und ganz ehrlich: Wenn das bayerische KM das akzeptiert, kann die Methode so schlecht nicht sein (nicht als Lob für die Bayern, sondern eher als Seitenhieb auf deren Formalismusfetischismus in Bezug auf Prüfungen gemeint).

    Tipp: Die Sus verpflichten, sich eine externe Webcam anzuschaffen und sich während der Prüfung von hinten filmen zu lassen.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Warum denn nicht? Wenn es nicht gerade am Geld mangelt?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Die Vorstellung, im privaten Raum gefilmt zu werden, behagt mir nicht. Sensibler Umgang mit dem Recht am eigenen Bild und so...

  • Ansonsten kann man ja auch in der Schule die Prüfung schreiben. Nachmittags oder in einem leeren Raum.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Die Vorstellung, im privaten Raum gefilmt zu werden, behagt mir nicht. Sensibler Umgang mit dem Recht am eigenen Bild und so...

    Es geht aber an der Stelle gar nicht um uns Lehrkräfte, sondern um SuS, die begründet im reinen Fernunterricht und oft dankbar sind, wenn es auch für Klassenarbeitssituationen Sonderlösungen gibt, die dem persönlichen Risiko (oder auch einfach nur den persönlichen Ängsten und Sorgen bzw. denen der Eltern) gerecht werden. Aktuell läuft halt vieles sehr anders als sonst, auch solche Leistungssituationen. Hoffentlich normalisiert sich das bis kommenden Herbst wieder und kann dann wieder anders weitergehen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Am Online-Gymnasium Bayern ( um mal ein konkretes Beispiel zu nennen) funktioniert das in den beiden unteren Klassen seit zehn Jahren insgesamt gut, auch wenn von einer Prüfungsaufsicht wie in einer Präsenzituation natürlich nicht die Rede sein kann.

    Und ganz ehrlich: Wenn das bayerische KM das akzeptiert, kann die Methode so schlecht nicht sein (nicht als Lob für die Bayern, sondern eher als Seitenhieb auf deren Formalismusfetischismus in Bezug auf Prüfungen gemeint).

    Tipp: Die Sus verpflichten, sich eine externe Webcam anzuschaffen und sich während der Prüfung von hinten filmen zu lassen.

    Das ist doch gar nicht nötig... Wenn ich möchte, kann ich eine Online-Klausur so hammer schwierig machen, dass auch gute Schüler maximal auf ne 4 kommen, egal welche Hilfsmittel sie benutzen... Genauso wie ich eine Präsenzklausur so einfach machen kann, dass fast alle Schüler eine 1 oder 2 schreiben...


    Meine Klausurschnitte von meiner letztjährigen 12 in Mathe: 6,9 / 7,4 / 8,3 / 10,1. Extra aufsteigend geordnet und ich wette, dass ihr nicht erratet welches der Schnitt der Online-Klausur war...

  • Wenn ich möchte, kann ich eine Online-Klausur so hammer schwierig machen, dass auch gute Schüler maximal auf ne 4 kommen

    Und warum solltest Du das möchten? Meinst Du, Du musst die Schüler irgendwie dafür bestrafen, dass sie nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Und warum solltest Du das möchten? Meinst Du, Du musst die Schüler irgendwie dafür bestrafen, dass sie nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können?

    Das habe ich nicht gemeint... Die Kritik an Online-Klausuren die zuhause ohne Aufsicht gelöst werden, ist meist, dass die Schüler dann ja unverhältnismäßig gut abschneiden würden weil sie alle Materialien und Tante Google zur Verfügung haben. Das stimmt aber nicht.

    • Offizieller Beitrag

    das ist wie bei Studis, die glauben, dass eine openbook-Klausur per se geschenkt ist und dann merken, dass die Hälfte beim ersten Termin durchfällt. Wer nicht weiß, 1) welches Verfahren er jetzt benutzen muss, 2) wo das Verfahren in seinem Wust an Zetteln (selbst gesehen) steht, wird die Formel nicht anwenden können, ob er es in seinen Unterlagen hat oder nicht. Angeblich war die Klausur im Parallelkurs, die nicht openbook war, immer einfacher (da es allerdings zwei verschiedene Dozent*innen waren, kann man es nie wirklich sagen).
    ich war zumindest schokiert, mit was für Unterlagen die Leute zur Klausur antanzten.
    chili

  • das ist wie bei Studis, die glauben, dass eine openbook-Klausur per se geschenkt ist und dann merken, dass die Hälfte beim ersten Termin durchfällt.

    Kenne ich auch. Mathe für Chemiker war eine Kofferklausur bei uns. Wer aber das Prinzip nicht verstanden hat, der kam nicht durch. Abgesehen von der fehlenden Zeit, wenn man erst alles nachschlagen muss.

    Online-Klausuren fasse ich meist zeitlich etwas enger.

    • Offizieller Beitrag

    Genau, der Zeitfaktor ist wichtig. Ich glaube, wenn es vorab kommuniziert ist, ist es auch okay, Ich habe schon 3 openbook-Klausuren und 5 Online-Klausuren (4 mal ohne Kamera, also bewusst openbook ebenfalls, 1 mal mit absoluter Kontrolle, aber das kann nie eine Schule leisten, alleine die Technik und Software, die dahinter stehen, sprengen jedes Schulbudget), die Noten waren vermutlich nicht unbedingt besser. Bei den "normalen" Online-Klausuren war maximal einmal in der Stunde Zeit etwas nachzuprüfen, sonst hätte man nicht rechtzeitig abgegeben, bei der letzten Klausur war das einfach technisch unmöglich zu schummeln.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe da bei meinen Fächern auch erhebliche Probleme zu schummeln, selbst wenn ich Standardaufgaben stelle.

    In Englisch wird das Englisch durch Mogeln nicht besser - ggf. ein paar Vokabeln. Und um das Ganze von einem Programm übersetzen zu lassen, müsste man es ja erst einmal auf Deutsch richtig aufschreiben.
    In Geschichte analysiert sich eine Quelle nicht von selbst, ggf. kann man beim historischen Hintergrund schummeln, aber der muss ja auch auf die Quelle gemünzt sein. Beim Urteil, das ja von der Quelle ausgeht, kann man eigentlich auch nicht schummeln.
    Da bräuchte es schon wie in der Serie "die Märchenbraut" einen Fliege ääh einen Knopf im Ohr mit jemandem im Hintergrund, der vorsagt.

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