U-Entwurf Sozialform?

  • Hallo zusammen,


    kurze Frage zum U-Entwurf, ich konnte leider bislang keine Antwort dazu finden:


    Schüler lesen zu Stundenbeginn Text zum neuen Thema, und zwar durch laut vorlesen und dies verteilt (jeder Absatz durch anderen Schüler). Welche Sozialform würdet Ihr eintragen?


    Direkt Einzelarbeit ist es ja nicht, immerhin müssen alle mitlesen und darauf achten, wo man im Text ist... und sie wechseln sich ab.


    Partner- oder Gruppenarbeit kann man das ja aber auch nicht nennen.


    ???

  • Ja, hatte ich auch geschrieben. Dachte nur, man könnte noch ein bisschen was "herausholen". Corona-bedingt steht ja jetzt überhaupt NUR immer Plenum und Einzelarbeit drin... :-/


    Und Unterrichtsgespräch 1x.

  • Und noch eine Frage hinten dran:

    Schreibt Ihr die didaktische Reserve mit in den Verlaufsplan? Achtung: Kurzentwurf


    Von der Logik her würde es ja dort reingehören (und zwar noch vor der HA), aber dann passt die Zeitplanung ja nicht mehr, da man die Reserve nur macht, wenn noch Zeit offen ist, was ja erst mal nicht vorgesehen ist.

  • Und noch eine Frage hinten dran:

    Schreibt Ihr die didaktische Reserve mit in den Verlaufsplan? Achtung: Kurzentwurf


    Von der Logik her würde es ja dort reingehören (und zwar noch vor der HA), aber dann passt die Zeitplanung ja nicht mehr, da man die Reserve nur macht, wenn noch Zeit offen ist, was ja erst mal nicht vorgesehen ist.

    Ja, das gehört mit in den Entwurf. Hängt etwas von den Lehrbeauftragten ab, wie man das dann notieren soll. Bei uns war das als sogenannte Handlungsalternative einzutragen. Handlungsalternative 1 war dann "wir kommen nicht so weit, wie geplant, bis hierhin aber auf jeden Fall und dann endet die Stunde an diesem Punkt wie folgend", Handlungsalternative 2 war eine Zusatzaufgabe, wenn man unerwartet schneller vorangekommen war als geplant.



    Was die Methoden unter Corona anbelangt: Partnerabeit mit dem Nebensitzer geht doch auch oder ist das bei euch explizit untersagt? Ich mache im Vergleich zu sonst nicht viel methodisch aktuell (leider), aber PA auf jeden Fall, denn sie sitzen ja sowieso nebeneinander, wäre absurd PA auszuklammern.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hm. Vielleicht kann ich diese Alternativen als extra Tabelle unter die Tabelle der Verlaufsplanung dran hängen? Vielleicht mit Hinweisen markiert, an welcher Stelle die Alternative ggf. zum Einsatz kommt?


    Vielen Dank zu den Alternativen, dann schreibe ich da noch was (gedanklich und planerisch ist das alles vorhanden).


    Partnerarbeit habe ich tatsächlich nicht drin. Es ist allerdings auch das Thema Technisches Zeichnen, das muss halt jeder selbst machen... Generell sind Gruppenarbeiten hier wohl generell an den Schulen (Schulform) nicht so unbedingt verbreitet.

  • Na ja, eingangs liest du beispielsweise etwas, ggf. könnten die SuS im Anschluss, um die Plenumsphase aufzulösen, kurz gemeinsam rekapitulieren, was sie zum Thema/zur Ausgangsfrage erfahren habe. Wenn sie etwas zeichnen, könnte der Nebensitzer ggf. als Pflichtkorrektiv eingebaut werden à la "Prüfe, ob dein Nebensitzer/deine Nebensitzerin Kriterium A/B/C richtig umgesetzt hat (etc.)", das schärft das Auge für eigene kleine Fehler, wenn man diese beim Gegenüber suchen muss. Dafür könnten sie ein kleines Prüfprotokoll ausfüllen, anhand dessen sie ganz nebenbei nochmal die Kriterien anwenden, die du bei der Bewertung solch einer Zeichnung ansetzt. Ist nur so eine spontane Idee, aber ich denke PA lässt sich wirklich immer irgendwie unterbringen und ist einerseits ein guter Weg alle zu aktivieren, nochmal etwas umzuwälzen was gerade gelernt wurde und sich selbst eine wichtige kurze Verschnaufpause zu verschaffen, um im UB/der Lehrprobe/im Alltag kurz seine PLanung zu prüfen (wo bin ich? wie schließe ich an? worauf muss ich gleich noch achten?) oder auch ganz simpel das Klassenbuch auszufüllen, Fritz-Hermann auf die Toilette zu entlassen, Carla-Louise zu motivieren die heute nur traurig aus dem Fenster schaut vor lauter Liebeskummer, Peter-Louis´, der gerade auf der Toilette gekotzt hat, nachhause zu entlassen und was immer sonst unseren Alltag immer wieder neu und abwechslungsreich gestaltet. ;) ( @samu sucht in diesen Momenten beispielsweise Druckerschwärze in Möbelritzen und wischt diese weg. :P^^)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Zitat

    Wenn sie etwas zeichnen, könnte der Nebensitzer ggf. als Pflichtkorrektiv eingebaut werden à la "Prüfe, ob dein Nebensitzer/deine Nebensitzerin Kriterium A/B/C richtig umgesetzt hat (etc.)", das schärft das Auge für eigene kleine Fehler, wenn man diese beim Gegenüber suchen muss. Dafür könnten sie ein kleines Prüfprotokoll ausfüllen, anhand dessen sie ganz nebenbei nochmal die Kriterien anwenden, die du bei der Bewertung solch einer Zeichnung ansetzt.


    Oooh, das ist gut!!


    Ich muss mal sehen, ob ich das noch mit reinbringen kann, wird zeitlich eng. Ist zwar eine Doppelstunde, aber mir fehlen schon am Ende 10 Minuten, weil da coronabedingt das Frühstück noch während der Unterrichtsstunde stattfindet. Ganz zu schweigen von der ständigen Fenster-Aufreißerei, und dem gleichzeitigen Baulärm vor den Fenstern...

  • Sonst ist das der Einstieg in der nächsten Stunde. So rekapitulieren sie nochmal, was sie in der letzten Stunde gelernt haben. Kannst du dann in der Reflexion ansprechen, wenn die Frage kommt nach Planungsalternativen, dass du dich für Lösung X und gegen diese Variante Y entschieden hattest weil..., es ggf. nach der Stunde aber künftig anders handhaben würdest, weil... . Dafür muss man ja auch immer noch etwas in petto haben. ;)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Was die Methoden unter Corona anbelangt: Partnerabeit mit dem Nebensitzer geht doch auch oder ist das bei euch explizit untersagt? Ich mache im Vergleich zu sonst nicht viel methodisch aktuell (leider), aber PA auf jeden Fall, denn sie sitzen ja sowieso nebeneinander, wäre absurd PA auszuklammern.

    Bei uns geht gar nichts. Abstände von 1,5m müssen eingehalten werden. Die Lerngruppe sind froh darüber, dass keine Gruppenarbeiten mehr durchgeführt werden.

  • Bei uns geht gar nichts. Abstände von 1,5m müssen eingehalten werden. Die Lerngruppe sind froh darüber, dass keine Gruppenarbeiten mehr durchgeführt werden.

    Wie schafft ihr es denn in den Klassenräumen 1,5 m-Abstände einzuhalten? Das ginge bei uns nur, wenn max. 20 SuS im Raum wären (und wir haben schon viele recht große Räume).

    Meine SuS würden gerne Gruppenarbeiten machen. Bei uns sind sie zwar meines Wissens nicht explitzit verboten, aber wir vermeiden sie trotzdem.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich muss noch mal genau nachfragen:


    Inhalte wie

    - didaktische Reserve

    - Aufgaben (speziell: konkrete Formulierung mit Operatoren)

    - erwartetes Schülerverhalten (bei jeder Aktion?) sowie

    - entsprechende Hilfestellung durch L


    in den VERLAUFSPLAN (Tabelle)? Oder halt "irgendwo" an passender Stelle in den restlichen Entwurf?


    Bis auf die didaktische Reserve und die Operatoren habe ich jetzt alles im Verlaufsplan, und es wird langsam zu viel und unübersichtlich. Ich würde es lieber extra packen. Gibt es da Vorgaben/Konventionen?

  • Gibt es da Vorgaben/Konventionen?

    Die Frage ist bei deinem Fachleiter/im Seminar besser aufgehoben.

    Alleine in NRW in einem Regierungsbezirk hat jedes Lehrerseminar andere Vorgaben/Richtlinien, was den Entwurf angeht. Daher eine schwierige Frage.


    Thema didaktische Reserve: Bist du noch am Anfang? So etwas sollte nach Möglichkeit vermieden werden, man soll ja zeigen, dass man eine Stunde von 45 Minuten planen kann.

    (Ich weiß, dass ist schwierig)

    Also falls man zum Beispiel 4 Aufgaben hat, die anderen vertiefend kann man so auch flexibel noch Unterrichtszeit gestalten.


    Die genauen Aufgabenstellungen habe ich nicht in den Verlauf gepackt. Sondern dort nur den Verweis auf den Arbeitsauftrag für diese Phase. Meist ja ein Arbeitsblatt oder ein Tafelanschrieb.

    Schüler- und Lehrerverhalten gehört eher dahin, aber nicht im Detail.

  • Wie schafft ihr es denn in den Klassenräumen 1,5 m-Abstände einzuhalten? Das ginge bei uns nur, wenn max. 20 SuS im Raum wären (und wir haben schon viele recht große Räume).

    Meine SuS würden gerne Gruppenarbeiten machen. Bei uns sind sie zwar meines Wissens nicht explitzit verboten, aber wir vermeiden sie trotzdem.

    Klassen sind geteilt und die meisten Räume bei uns sind außerdem recht groß.


    Je älter die Lerngruppen sind, desto weniger Lust haben die auf unterschiedliche Methoden. Es wird nur geduldet, wenn es für den Beruf ersichtlich sinnvoll ist. Also Einzel- und Partnerarbeit geht eigentlich immer klar. Gruppenarbeit auch in Maßen. Aber alles was dann noch etwas abgehobener ist, wie Gruppenpuzzle oder ähnliches habe ich nach dem Ref nicht mehr gemacht. Der Ertrag daraus ist einfach zu gering und es geht der Lerngruppe nicht schnell genug voran.

  • Zitat

    Thema didaktische Reserve: Bist du noch am Anfang? So etwas sollte nach Möglichkeit vermieden werden, man soll ja zeigen, dass man eine Stunde von 45 Minuten planen kann.


    Wir haben Doppelstunden. Ich finde, da ist die zeitliche Planbarkeit schon etwas schwieriger.

    Ist es nicht auch gut, zu zeigen, dass man WEIß, man braucht ggf. noch was in der Hinterhand? Ich meine, dass ist doch der Alltag. So etwas plane ich für fast jede Stunde ein (wir haben an den Regionalschulen insbes. 5. und 6. Klasse ein SEHR breites Leistungsspektrum, vom diagnostizierten L-Schüler bis zum talentierten Gymnasiasten ist alles dabei, und innerhalb dieser Gruppen sind auch alle unterschiedlich schnell).


    Aber danke für Deine Hinweise. Habe den Verlaufsplan wieder etwas ausgedünnt und die Inhalte an anderer Stelle einsortiert. Sagt mir so auch viel mehr zu.


    Bin im Seiteneinstieg, so ein richtiges Seminar (Seminar-/Fachleiter) haben wir nicht. "Nur" Leute, die die Kurse geben und dann auch zum Hospitieren kommen. Aber selbst da gibt es schon unterschiedliche Ansichten.

    Eine Dame legt besonderen Wert auf das "erwartete Schülerverhalten", andere haben das nie erwähnt... (Ich habe es jetzt nur aufgeführt, wenn bei den SuS an der jeweiligen Stelle Probleme zu erwarten sind.)

  • Wir haben Doppelstunden. Ich finde, da ist die zeitliche Planbarkeit schon etwas schwieriger.

    Ist es nicht auch gut, zu zeigen, dass man WEIß, man braucht ggf. noch was in der Hinterhand? Ich meine, dass ist doch der Alltag. So etwas plane ich für fast jede Stunde ein

    Aber zeigst du auch im Unterrichtsbesuch 90 Minuten (oder was ist bei euch eine Doppelstunde)?

    Im Normalfall haben wir auch nur Doppelstunden. In den Unterrichtsbesuchen wurden aber nur 45 Minuten gezeigt, das ist daher schon immer ne ziemliche Hürde gewesen, da eben kein Alltag.

    Klar, sollte man immer einen Plan B in der Hinterhand haben. Kommt aber auch auf den Unterricht an. Also Auf das Ziel der Stunde und der Lerngruppe.

    Ich spreche hier auch nur aus meiner Erfahrung, dass didaktische Reserven auch negativ ausgelegt werden können.

    Es ist ja zweierlei, dass in den Entwurf zu schreiben oder noch was im Hinterkopf zu haben.

    Ich habe das meist darüber gesteuert, dass ich eigentlich fast immer noch eine Zusatzaufgabe hatte oder eben Aufgabe 1-4. Aufgabe 1 oder Hauptaufgabe war Stundenziel. Bei Bedarf kann man dann noch auf die Zusatzaufgabe oder die weiteren (Übungs) Aufgaben schauen. Quasi immer eine didaktische Reserve, ohne dass man es direkt angibt.

    Oder am Ende den Ausblick auf die kommende Stunde erörtern. Welche Fragen sind noch offen, wie könnte der nächste Schritt aussehen. Kommt aber eben stark aufs Fach an.

    • Offizieller Beitrag

    MEINE Fachleiter hätten mich für eine didaktische Reserve gekillt (egal ob auf Papier oder in der Durchführung). Wer planen kann, braucht sowas nicht.

    An meiner jetzigen Schule haben die Refs in ALLEN Entwürfen eine didaktische Reserve. Total verrückt, eine Abweichung um 5-10 Minuten ist ja auch keine Planung mehr...


    Ich musste im Entwurf alles angeben, HA zur Stunde, alle Schritte und Ziele, inklusive Operatoren und HA aus der Stunde, hatte nicht das Gefühl, dass es unübersichtlich war... ist halt ne Zeile mehr und ein Bild mehr im Anhang.

  • Ja, 90 Minuten, und die sollen auch gezeigt werden ( = eine Einheit).

    Da hätte ich als Beurteiler ja keine Lust auf die 90 Minuten ...

    Aber interessant, dachte das wäre überall ähnlich mit den 45 MInuten.


    Wer planen kann, braucht sowas nicht.

    Jap, so kenne ich es eben auch.


    Bei Laborunterricht ist es noch etwas anders, da es da schwerer absehbar ist, je nach Versuch.

    Ich musste im Entwurf alles angeben,

    Im Entwurf ja. Aber in der Synopse habe ich nur die groben Inhalte und dann die Querverweise - zum Arbeitsblatt, zu den Hausaufgaben, zur Lernsituation, zum Tafelbild etc. pp. Und darum ging es ja, glaube ich. Ob alles in die Synopse muss.

    Wobei es hier auch um einen Kurzentwurf geht.


    Bei uns hieß Kurzentwurf:

    Thema der Stunde und der Reihe. Ziele, Synopse und eben die Arbeitsblätter.

  • Hier kommt schon immer eine didaktische Reserve in den Entwurf. Die sollte man halt eigentlich nicht benötigen, aber man schreibt sie halt rein.

    Erwartete Schülerleistungen stehen bei mir immer im Anhang, genau wie das was bis dato im Rahmen der Lernsituation (bei anderen Schulformen dann Unterrichtsreihe) an wichtigen Dingen erarbeitet und rausgegeben wurde.

    Kurzentwurf wird hier je nach Fachleiter anders interpretiert. Der eine sagt max 5 Seiten und dann immer einen anderen Fokus legen, mal auf den Kompetenzzuwachs mal auf die didaktisch-methodischen Entscheidungen. Es gibt generell eine Progression für die Entwürfe was zu welchem UB drin sein muss. Von Anfang an drin sein muss neben dem Deckblatt auf dem das Thema der Lernsituation/Reihe und der Stunde steht, das Ziel der Stunde, die Synopse sowie eben Unterrichtsmaterial inkl. erwartete Schülerleistung.Das wird dann erweitert mit der Reihenplanung, der Beschreibung der Lerngruppe etc.


    Wir dürfen aktuell, wenn entsprechend festgehalten auch fast alle Sozialformen einsetzten. Bin mit Gruppenarbeiten aktuell aber auch sehr vorsichtig. Partnerarbeit ist kein Problem, die SuS sitzen eh nebeneinander. Ich setze eigentlich auch im Unterricht außerhalb der UBs verschiedene Methoden ein. Muss halt zum Ziel und Inhalt passen, damit es auch einen Mehrwert hat. Und da wir neben fachlichen Kompetenzen auch soziale Kompetenzen förder sollen finde ich es schon wichtig, dass die SuS lernen im Team zu arbeiten, Dinge zu präsentieren, Dinge selbstständig zu recherchieren etc. Insbesondere an der Berufsschule sind das für mich Kompetenzen die sie eben auch im Beruf benötigen.

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