• Hallo ihr Lieben :)


    ich bin frische Referendarin und würde mich gerne an ein Experiment mit meinen Schülern wagen. :)

    Mich beschäftigen ein paar Fragen zur Durchführung eines Experiments in meiner 1./2. Klasse (jahrgangsübergreifend).


    Zum einen Stelle ich mir die Frage, wie man in der Stunde vorgehen sollte.

    Untergliedere ich die Stunde in Einstieg, Erarbeitung, Arbeitsphase und Sicherung, kam mir der folgende Ablauf:


    Im Einstieg nenne ich unser Thema der Stunde und dass wir heute forschen/experimentieren werden. --> Nennung der Forschungsfrage und Aufbau der Stunde darlegen (Transparenz: Zuerst stellen wir eine Vermutung auf, dann führen wir das Experiment durch, dann verschriftlichen wir unsere Beobachtung, dann kommen wir im Sitzkreis zu einer Erklärung.

    In der Erarbeitung sprechen wir über das verwendete Material und stellen eine Vermutung auf.

    In der Arbeitsphase führen die Kinder das Experiment durch.

    In der Sicherung kommen wir im Sitzkreis zusammen, berichten über unsere Ergebnisse und suchen eine Erklärung.


    1. Wie findet ihr diese Art der Aufteilung?? (Die Stunde geht 45min, muss immer in diesem Zeitfenster planen)

    2. Sollte es eine vorangegangene Stunde geben, in der NUR über die DURCHFÜHRUNG eines Experiments gesprochen wird (Transparenz). Habe etwas Angst, dass es sonst chaotisch werden könnte mit den Kleinen. ;)

    3. Wie können die Kleinen, die noch nicht Schreiben und Lesen können auch eine Beobachtung festhalten? Sollten diese Kinder die Beobachtung einfach malen? Meine Jungs hassen malen :D Oder sollen sie nur darüber sprechen?


    Bin für jede Anregung dankbar!!


    Liebe Grüße

    Luna:)

    • Offizieller Beitrag

    1. Prinzipiell finde ich das ok, ich unterrichte jetzt aber in 3/4. Vielleicht kann da jemand aus 1/2 noch was zu sagen.

    2. Nur sprechen? Eine Stunde lang mit 1/2? Würde ich eher nicht machen, gibt zu viel Unruhe.

    3. Nur sprechen: Finde ich ungünstig. Das müsstest du strukturieren, damit es nicht nach 2 Minuten bei den Bratwürsten vom letzten Kindergeburtstag und den neuesten Playstationspielen landet oder in albernem Gekicher untergeht. Und zur Strukturierung - wenn sie noch nicht eingeübt ist - eignen sich aufgeschriebene und gelesene Satzanfänge als Erinnerungshilfe. Ich würde aufmalen lassen. Je nach Experiment muss nicht schön ausgemalt werden, sondern skizziert, es muss nicht schön aussehen, es darf übergemalt werden. Vielleicht kannst du "Skizze" vorher schonmal thematisieren als etwas, was Wissenschaftler machen? Die Kinder sind dann in der Stunde ebenfalls Wissenschaftler und müssen wie diese eine Skizze erstellen. Und vielleicht ist es ja möglich, dass die Zweitklässler dazu etwas schreiben? Wenigstens einzelne Wörter sollten sie doch hinbekommen. Planst du ein gemeinsames Protokoll in Gruppen? Experimentieren sie eigentlich in Gruppen?

  • Danke für die Tipps! :) das klingt gut, die Kinder Kinder werden zu kleinen Forschern. Da kam mir gerade die Idee, einen Forscherausweis für jedes Kind zu erstellen. Das müsste sie doch schon mehr dazu motivieren, wenigstens eine Skizze anzufertigen. Danke!


    Coronabedingt weiss ich leider noch nicht, in welcher Form ich das Experiment durchführe (Gruppen, Partnerarbeit, alleine?)

  • Keine Gruppen, höchstens Partner würde ich sagen, wenn du die Kinder nicht gut kennst. Außerdem braucht in einer Gruppe jeder eine Aufgabe. Wenn man sowas wie Schwimmen und Sinken macht, könnten sie such was ankreuzen, je ein Symbol dafür überlegen. Skizzen sind auf jeden Fall auch gut, jeder sollte was zu tun haben. Machen eigentlich alle dasselbe Experiment?


    Achte vor allem auf die Übergänge. Schreib dir die Aufgabenstellungen jeweils in kurzen Sätzen auf. "Als erstes machst du das. Dann machst du das. Was sollst du machen?" In den Sitzkreis schleichen wir. Zuerst nimmt die Fensterreihe leise wie die Mäuschen den Stuhl und kommt nach vorne... Hast du schon mal einen Sitzkreis mit ihnen gemacht?

  • Ich würde aufmalen lassen. Je nach Experiment muss nicht schön ausgemalt werden, sondern skizziert, es muss nicht schön aussehen, es darf übergemalt werden. Vielleicht kannst du "Skizze" vorher schonmal thematisieren als etwas, was Wissenschaftler machen?

    aus Erfahrung: thematisiere was eine Skizze ist. Ich hab auch einmal zu meinen gesagt, macht einfach eine Skizze und es damit erklärt, dass es nicht schön aussehen muss. :pfeifen: am Ende hat man teilweise gar nix erkannt, weil es ein reines "Gesudel" war.

    • Offizieller Beitrag

    aus Erfahrung: thematisiere was eine Skizze ist. Ich hab auch einmal zu meinen gesagt, macht einfach eine Skizze und es damit erklärt, dass es nicht schön aussehen muss. :pfeifen: am Ende hat man teilweise gar nix erkannt, weil es ein reines "Gesudel" war.

    Ja, ok. Stimmt, das muss man einer frischen Referendarin sagen. Danke! :top:

  • Ich mache den Job ja schon eine Weile und dachte, ich könnte inzwischen ALLES antizipieren. Aber lass mal 15 Kinder mit drei Stempelkästen Wörter stempeln:hammer:

  • Ich bin ja bei viel älteren Schülern, aber meine Kinder haben ihre Beobachtungen meistens in Tabellen zum Ankreuzen festgehalten. Beispielsweise beim schon genannten schwimmen und sinken.


    Und als Ergebnissicherung das besprochene Ergebnis dann aus vorgegebenen Sätzen ins Heft eingetragen.

    Mal waren die Sätze nur zu nummerieren und in die richtige Reihenfolge zu bringen, mal mussten sie auseinander geschnittene Sätze wieder richtig zusammenpuzzeln oder einfach einen Lückentext ausfüllen.


    LG DFU

  • Tabellen gehen in Klasse 1/2 nur bedingt, in der FöS noch weniger. Das muss man zuvor mit sehr einfachen Inhalten üben, bevor man es für Experimente nutzt.


    Wenn die Kinder nicht lesen können ... oder schlecht hören... arbeite ich mit Visualisierungen per Bildchen ... ne Skizze ist es nicht, eher Symbole, die ich an die Tafel bringe (die Referendarin von heute bedient sich an den zahlreichen bunten Bildvorlagen des Internets und laminiert ALLES ein, mir reicht die Kreidetafel... aber es ist ja auch kein Unterrichtsbesuch im Anmarsch).


    So zeichne ich die Reihenfolge an, in der ein Tisch zum Tuschen (Malen mit Wasserfarbkasten) vorbereitet wird ... und in umgekehrter Reihenfolge aufgeräumt wird. Auch Tagespläne zeichne ich zu Beginn eher an, als dass ich Wörter schreibe.


    Ebenso kann man Experimente zeichnen.

    Je nach Unternehmung kannst du den SuS auch auf dem AB eine Zeichnung anbieten, in der sie dann das Wesentliche ergänzen. So umgehst du zu Beginn, dass die Kinder die Skizze verweigern, weil sie nicht wissen, wie sie ein Glas zeichnen sollen UND das Experiment selbst steht im Mittelpunkt.


    Unsere Referendarin macht zum Abschluss ein Plenum im Sitzkreis (ja, das ist bei uns gerade noch erlaubt) und stellt dann 1-2 Schülerarbeiten in die Mitte, das Experiment selbst oder die Aufzeichnungen.

    Man kann dann fragen, was gemacht/ entdeckt wurde, was schwierig war oder gemeinsam eine Erläuterung erarbeiten.


    Such dir am Anfang ganz einfache Sachen raus!

    Zur Corona-Zeit habe ich das Videos eines Referendars gesehen, der einenTeebeutel in heißes und einen in kaltes Wasser getaucht und beobachtet hat (im Video als Distanzaufgabe)... heißes Wasser wäre mir im Unterricht zu gefährlich.


    Außerdem fehlt auch die alles entscheidende Frage: Warum macht ihr das?

    Bei der Auswahl der Experimente sollte man im Blick behalten, dass es um Inhalte geht und nicht allein darum, zu experimentieren.

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