Man muss ja auch nicht unbedingt während des Semesters jobben, man kann ja auch in den Ferien jobben. Ich habe da viel Verständnis für die jungen 20-jährigen Studenten, aber mit 32 sollte man halt auch mal in die Hufe kommen. Dann kann man sich halt ein entspanntes Studium nicht mehr leisten, das hätte man sich aber mit 22 leisten können. Und da hätte man auch Zeit zum Strecken gehabt, und Geld von den Eltern, um nur in den Ferien jobben zu müssen.
Ich würde meinen Job auch nicht neben einem Studium schaffen. Deswegen habe ich zuerst studiert mit leichten / zeitweisen Jobs wie oben beschrieben und danach dann gearbeitet. Sie könnte ja mal schreiben, warum sie jetzt noch studiert und was sie vorher so gemacht hat, vielleicht hätte man dann mehr Empathie und Verständnis.
Ich habe zwar Verständnis für deine Sicht und irgendwann beim vierten Fach habe ich auch A...backen zusammengezogen und bis spät abends Kurse besucht. Aber: ich weiß auch, dass ich ein lächerliches Glück hatte, wie lächerlich niedrig die Erwartungen in meinem Fach waren (UND ich von meinen anderen Fächern profitierte). Ich habe da 3 ECTS für eine 5seitige (!) "Hausarbeit" mit dem Thema "Bildungsungleichheit" (in 5 Seiten, haha, und ich durfte nicht mal eingrenzen, weil ich sonst zu sehr in die Tiefe gehen würde und es ja eine Grundstudiumleistung sei).
Aber nur weil ich rückwirkend 2 Jahre lang 180% Leistung gebracht habe (natürlich nicht! Es wurden mir nur Leistungen bescheinigt, die ich dank sehr guten Vorkenntnissen und guter Taktik (alle Blockseminare mitgenommen...) angeblich geleistert habe), heißt es nicht, dass ich es erwarte.
Ich habe lange studiert, spät mein Ref gemacht, spät meine Stelle bekommen, und ich lebe noch.
Solche subtilen und nicht subtilen Erwartungen sind der soziale Druck, der einen zum Einbrechen bringt. Wie die vollzeitarbeitende alleinerziehende Mutter von Drillingen, die nebenbei noch promoviert und den anderen Müttern in Teilzeit vorwirft, sie sollen sich nicht anhaben. Einige Menschen SIND Supe(wo)man, andere leisten "nur" 100%, andere halt in einigen Lebensphasen auch mal weniger.