Schulen sind sichere Orte!?

  • In den Grundschulen mit vollen Klassen und Masken. Natürlich gibt es keine Vorgaben an die Masken. Ein dünner Schal reicht vollkommen.

    Bist du dir da sicher? Ich meine, dass ich gelesen habe, als bei uns die Maskenpflicht zunächst nur im Schulgebäude, dann auch im Unterricht, kam, dass Schals und Tücher als MNB nicht zulässig seien. Bei den vielen "Schriftstücken" aus den letzten Wochen und Monaten kann ich mich aber leider nicht mehr erinnern, wo ich das herhabe. Und natürlich kann es sein, dass für weiterführende Schulen andere Regelungen gelten als für die Grundschulen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Grins*. Ja, sehr viele deutsche Kultusminister scheinen "keine Bodenhaftung" zu haben, was den Bezug zum "Alltagsgeschäft" der Schulen angeht.

    Tonne, Gebauer und Co. sind auch keine "Praxisversteher". :D

    Auch wenn Frau Eisenmann nicht für mich zuständig ist, hatte ich dennoch immer den Eindruck durch Erzählungen von Bekannten und durch Aussagen in Zeitungsartikeln, dass sie besonders verbissen und weltfremd zu sein scheint!

    Frau Gschwind (das ist die Bildungsdirektorin Baselland) hat überhaupt keine Ahnung vom Schulbetrieb, die hat selbst irgendeine Art von kaufmännischer Ausbildung. Wir hatten zu Beginn ihrer Amtszeit massive Probleme mit ihr, ganz besonders meine Schule, die wollte sie nämlich schliessen. Sie hat überhaupt nicht verstanden, was die Fachmittelschule eigentlich für eine Schulform sein soll, also was das Ausbildungsziel ist. Aber mal befunden, wir zentralisieren die jetzt im Baselland am Standort Muttenz und dafür kann dort ja das Gymnasium weg, Gymnasiasten hat es eh zu viele, das faule Pack soll doch bitte in die Berufslehre gehen. Da hatte sie aber vor allem nicht mit unseren Schülern gerechnet, die standen nämlich ganz fix auf der Strasse um für den Erhalt ihres Gymnasiums zu demonstrieren. Unser Schülerorganisation hatte zum ersten mal seit ihrem Bestehen eine Vollversammlung einberufen und die Lokalpresse dazu eingeladen, das hat meiner Chefin morgens um 7:30 Uhr einen nervösen Anruf von Frau Gschwind eingebracht, man möge das ganze doch bitte irgendwie wieder absagen.


    Unsere Gewerkschafts-Delegierten erzählten, sie sei in den nachfolgenden Sitzungen und Verhandlungen dann plötzlich ausgesprochen zutraulich geworden und fing wirklich an zuzuhören, sich überhaupt mal sinnvoll mit der Sache zu beschäftigen und sich anzuschauen, was bei uns an der Schule denn so läuft. Wir wissen schlussendlich nicht so genau, was den Gesinnungswandel bei ihr bewirkt hat, aber sie scheint wirklich lernfähig zu sein und unterdessen ist sie uns doch recht wohlgesonnen. Vor allem ist unser Schulrat aber sehr gut besetzt, das ist gewissermassen die Schnittstelle zwischen Schulleitung und BKSD, der unter anderem über die Anstellung der Lehrpersonen entscheidet. Jede Schule wird einmal pro Schuljahr vom Schulrat besucht, dann sitzen die einfach bei ausgewählten Klassen mit im ganz normalen Unterricht. Es gibt eine Schulrätin, die mich immer noch jedes Jahr fragt, ob ich wohl wirklich im Baselland bleiben möchte, die kann sich immer noch dran erinnern, wie ich meine Chefin übers Wochenende hingehalten habe als es um die Anstellung ging ;)


    Ich glaube, der wesentliche Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz ist, dass die Hierarchien bei uns sehr flach sind und man auch an der Basis sehr viel mitbekommt, was "oben" läuft und entschieden wird. Die Handhabe der einzelnen Schulleitungen sowie der Gewerkschaft scheint mir bei uns deutlich grösser zu sein. Das ist in "normalen" Zeiten sicher ein riesen Vorteil, gerade jetzt während dieser verkackten Pandemie zeigen sich aber die Schwächen des Systems. Es wollen ständig viel zu viele Leute über irgendwas entscheiden wovon sie eigentlich nur begrenzt Ahnung haben und bis dann mal alle gehört wurden und man fertig ist mit diskutieren ist ... upps ... die x-te Welle dann schon da mit riesigen Inzidenzen, alle geben sich ganz überrascht und dann diskutiert man mal sicherheitshalber weiter, was denn jetzt zu tun sei.

  • https://www.engadinerpost.ch/2…/Erneuter-Test-in-Samedan


    Neues aus der Schweiz, wie integrieren das denn jetzt manche in ihr Konzept:ka:

    Samedan ist ein Dorf mit nicht mal 3000 Einwohnern und in der Tat war die Academia Engiadina schon einmal geschlossen weil's mit dem Schutzkonzept nicht so recht funktioniert hat - Du erzählst mir also nicht mal was Neues. Weisst Du ... dass an irgendeiner Schule irgendwo in diesem Land irgendwas nicht so ganz rund läuft, heisst halt einfach nicht, dass "die Schulen" im Allgemeinen ein Problem haben.

  • Ich glaube, der wesentliche Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz ist, dass die Hierarchien bei uns sehr flach sind und man auch an der Basis sehr viel mitbekommt, was "oben" läuft und entschieden wird. Die Handhabe der einzelnen Schulleitungen sowie der Gewerkschaft scheint mir bei uns deutlich grösser zu sein. Das ist in "normalen" Zeiten sicher ein riesen Vorteil, gerade jetzt während dieser verkackten Pandemie zeigen sich aber die Schwächen des Systems. Es wollen ständig viel zu viele Leute über irgendwas entscheiden wovon sie eigentlich nur begrenzt Ahnung haben und bis dann mal alle gehört wurden und man fertig ist mit diskutieren ist ... upps ... die x-te Welle dann schon da mit riesigen Inzidenzen, alle geben sich ganz überrascht und dann diskutiert man mal sicherheitshalber weiter, was denn jetzt zu tun sei.

    Zu den flacheren Strukturen:

    Das liegt möglicherweise auch daran, dass die "Bildungsdirektionen" in nahezu allen schweizerischen Kantonen deutlich kleiner sind als in Deutschland die Kultusministerien der Länder. Eine solche Bildungsdirektion ist oft allein schon von der Personaldecke nicht größer als ein durchschnittliches Schulamt in einem deutschen Schulamtsbezirk. ;)


    Letztendlich kochen aber auch alle Kantone in der Schweiz nicht nur in Coronazeiten ihr eigenes "Süppchen". Das fängt bei der Bezahlung der Lehrpersonen an, geht über die kantonalen Lehrpläne weiter und endet bei der Anerkennung schweizerischer Lehrdiplome durch die EDK, selbst "intern" für Schweizer. ;)

  • Bist du dir da sicher? Ich meine, dass ich gelesen habe, als bei uns die Maskenpflicht zunächst nur im Schulgebäude, dann auch im Unterricht, kam, dass Schals und Tücher als MNB nicht zulässig seien. Bei den vielen "Schriftstücken" aus den letzten Wochen und Monaten kann ich mich aber leider nicht mehr erinnern, wo ich das herhabe. Und natürlich kann es sein, dass für weiterführende Schulen andere Regelungen gelten als für die Grundschulen.

    Sicher bin ich mir nicht. Wäre ja schön, wenn es da mal eine Vorgabe gibt. Was ich nur weiß, dass die Kinder Masken die hinter dem Kopf zusammengebunden werden nicht auf die Spielgeräte dürfen. Man hat Angst, dass sie sich verletzen.


    Ok, habe gerade mal nachgesehen. Das hört sich gut an, aber wie will man das in der Praxis handhaben:

    Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist jede geeignete textile oder textilähnliche Barriere, die aufgrund ihrer Beschaffenheit eine Ausbreitung von übertragungsfähigen Tröpfchenpartikeln durch Husten, Niesen und Aussprache verringert, unabhängig von einer Kennzeichnung oder zertifizierten Schutzkategorie. Die Mund-Nasen-Bedeckung ist nur geeignet, wenn sie Mund und Nase vollständig bedeckt und an den Rändern eng anliegt.

  • Das liegt möglicherweise auch daran, dass die "Bildungsdirektionen" in nahezu allen schweizerischen Kantonen deutlich kleiner sind als in Deutschland die Kultusministerien der Länder.

    Ja klar, das stimmt natürlich. Dafür gibt's halt auch keine Bezirksregierung oder sowas, die es ja bei euch noch irgendwo dazwischen hat.



    Letztendlich kochen aber auch alle Kantone in der Schweiz nicht nur in Coronazeiten ihr eigenes "Süppchen". Das fängt bei der Bezahlung der Lehrpersonen an, geht über die kantonalen Lehrpläne weiter und endet bei der Anerkennung schweizerischer Lehrdiplome durch die EDK, selbst "intern" für Schweizer.

    Ich entnehme dem Du hast Erfahrung ;) Aber tatsächlich hat sich da in den letzten Jahren einiges geändert. Im Zuge des HarmoS-Prozesses haben sich die Kantone der Nordwestschweiz zu einem gemeinsamen Bildungsraum zusammengeschlossen in dem seither auf allen Stufen näherungsweise die gleichen Lehrpläne gelten. Es gibt da wirklich nur noch marginale Unterschiede vor allem im Wahlpflichtbereich. Der nächste Lehrplan für die Gymnasien und Fachmittelschulen wird gar für alle deutschschweizer Kantone der gleiche sein und ausgerechnet das kleine Baselland ist hier zum grossen Vorreiter geworden, wir haben den nämlich eigentlich schon seit dem Schuljahr 2014/15 und die grossen Zürcher müssen künftig jetzt einfach das tun, was bei uns schon längst ist. Wir sind z. B. der einzige Kanton in dem Politische Bildung und Informatik seither schon am Gymnasium unterrichtet werden. Ab dem kommenden Schuljahr wird Informatik dann ein eigenständiges Grundlagenfach, was für uns aber nur noch kleinere Anpassungen der Stundentafel bedeutet.


    Ein schweizerisches Lehrdiplom, sofern es denn wirklich eines ist, das in der Schweiz an einer Pädagogischen Hochschule erworben wurde, bedarf übrigens keiner Anerkennung durch die EDK, das gilt im ganzen Land. Auch das war früher, früher, früher mal anders, das ist aber schon so lange her, dass sich bei uns an der Schule nur noch wenige Kollegen an diesen Zustand überhaupt erinnern können (und nur so weiss ich davon überhaupt). Es gab aber auch mal Zeiten, da hat man für den Unterricht an der Sek II überhaupt kein Lehrdiplom gebraucht, auch das ist zum Glück lange vorbei.

  • Ich entnehme dem Du hast Erfahrung ;) Aber tatsächlich hat sich da in den letzten Jahren einiges geändert. Im Zuge des HarmoS-Prozesses haben sich die Kantone der Nordwestschweiz zu einem gemeinsamen Bildungsraum zusammengeschlossen in dem seither auf allen Stufen näherungsweise die gleichen Lehrpläne gelten. Es gibt da wirklich nur noch marginale Unterschiede vor allem im Wahlpflichtbereich. Der nächste Lehrplan für die Gymnasien und Fachmittelschulen wird gar für alle deutschschweizer Kantone der gleiche sein (...)

    Noch eine kleine Anmerkung für Mitleser ausserhalb der Schweiz :) Für die Berufsmaturität ist der Rahmenlehrplan tatsächlich bundeseinheitlich, da sie (wie übrigens die gesamte Berufsbildung) der Hoheit des Bundes unterliegt. Den Kantonen obliegt zwar die Ausführung, aber die Vorgaben kommen vom Bund.

  • Sicher bin ich mir nicht. Wäre ja schön, wenn es da mal eine Vorgabe gibt. Was ich nur weiß, dass die Kinder Masken die hinter dem Kopf zusammengebunden werden nicht auf die Spielgeräte dürfen. Man hat Angst, dass sie sich verletzen.


    Ok, habe gerade mal nachgesehen. Das hört sich gut an, aber wie will man das in der Praxis handhaben:

    Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist jede geeignete textile oder textilähnliche Barriere, die aufgrund ihrer Beschaffenheit eine Ausbreitung von übertragungsfähigen Tröpfchenpartikeln durch Husten, Niesen und Aussprache verringert, unabhängig von einer Kennzeichnung oder zertifizierten Schutzkategorie. Die Mund-Nasen-Bedeckung ist nur geeignet, wenn sie Mund und Nase vollständig bedeckt und an den Rändern eng anliegt.

    Aber du schreibst doch selbst an anderer Stelle, dass jüngere deutlich weniger in das Infektionsgeschehen eingreifen. Also ist es doch egal.

  • Aber du schreibst doch selbst an anderer Stelle, dass jüngere deutlich weniger in das Infektionsgeschehen eingreifen. Also ist es doch egal.

    ??? Wo meinst du das? Da habe ich mich wahrscheinlich nicht gut ausgedrückt.


    Ich habe mal geschrieben, dass Kindergärten und Jahrgang 1/2 durchaus ähnlich sind. Und das kleine Kinder weniger ansteckend sind, passt nicht damit zusammen, dass Erzieher so stark betroffen sind.

  • https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/studie-zeigt-eine-einzige-person-l%c3%b6ste-masseninfektion-an-hamburger-schule-aus/ar-BB1ciZLo?li=BBqg6Q9


    Hat sich eigentlich schon eine Bildungsministerin/ ein Bildungsminister zu dieser Studie geäußert (alternativ Ministerpräsidentin/ Mininsterpräsident?)

    Gebauer ist abgetaucht, Laschet auch ...

    Die sind doch sicherlich alle im Weihnachtsurlaub... ;)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Haben wir vor ein paar Seiten hier diskutiert, Rabe wollte erst nichts davon wissen und meinte dann, dass sich aus dieser Studie leider keine verwertbaren Erkenntnisse für Maßnahmen im Schulbetrieb ergäben. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich hier schon vor vielen Monaten, also noch im Frühjahr Studien beibrachte, die die Rolle der Schulen aufzeigten. So gab es etwa valide Belege dafür, dass das Infektionsgeschehen in Gangelt auch in relevantem Umfang über Schulen vermittelt wurde. Jeder konnte die Maßnahmen in China nachverfolgen. Das heißt man konnte das schon ziemlich lange Wissen und kein Spitzenpolitiker sollte sich damit rausreden können, dass es ja keinerlei Hinweise gegebn hätte.


    Merkel wollte den Lockdown schon im Oktober...

  • Es ging ums Impfen. Ich hatte bemängelt, dass Kinder unter 16 (noch) nicht geimpft werden können.

    Ok, aber beim Impfen geht es ja momentan vor allem darum, die Person persönlich zu schützen. Deswegen fangen wir ja auch mit den besonders gefährdeten an. Bei den Schulen geht es nicht darum, dass die Kinder krank werden sondern vor allem darum, dass das Virus durch die Kinder weitergetragen wird.

  • Bei den Schulen geht es nicht darum, dass die Kinder krank werden sondern vor allem darum, dass das Virus durch die Kinder weitergetragen wird.

    Das ist eine populäre Sichtweise. Ich persönlich möchte das gar nicht so differenziert betrachten. Niemand weiß, ob bei Kindern nicht doch irgendwelche Langzeitfolgen bleiben. Wahrscheinlich nicht, aber wenn man mitbekommt, dass junge durchtrainierte Leute auch an nicht zu übersehenden Folgen leiden können, wäre ich bei Kindern genauso vorsichtig.

  • Das ist eine populäre Sichtweise. Ich persönlich möchte das gar nicht so differenziert betrachten. Niemand weiß, ob bei Kindern nicht doch irgendwelche Langzeitfolgen bleiben. Wahrscheinlich nicht, aber wenn man mitbekommt, dass junge durchtrainierte Leute auch an nicht zu übersehenden Folgen leiden können, wäre ich bei Kindern genauso vorsichtig.

    Dazu gibt es inzwischen sogar belastbare Zahlen, im Faktenthread ist eine Studie wo alle infizierten Kinder nach der Krankheit nachweisbare Mikrothrombosen hatten und die Hälfte der Testgruppe gar Nierenschäden verschiedener Stärkegrade. Insofern stimmt Deine Vermutung: Covid19 ist in der Tat für keine Altersgruppe pauschal als harmlos abzutun, das ist der Stand der Dinge.

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