1. Warum ist das eine "Verschwörungstheorie"?
2. In Relation wozu? Zu anderen Arbeitsplätzen?
Ich muss sagen, ich kenne recht viele Arbeitsplätze, die ich als relativ gefährlich bezeichnen würde...
Ach, ich frage mich mal wieder, ob es bei dir - wenn du denn überhaupt als Lehrkraft tätig bist - nicht wirklich an der Zeit ist, deinen Arbeitsplatz in Richtung eines vermeintlich "sichereren" zu wechseln ...
Weil ein Narrativ gebastelt wurde, das nicht der Wirklichkeit entspricht auf Basis Vermutungen und selektiv/falsch ausgewerten Daten, wie das obige Beispiel illustriert. Das was da suggeriert wurde, ist grob falsch. Ich erinnere daran, dass selbst bei großen Schulclustern noch in Hamburg behauptet wurde, dass man von einer überwiegenden Eintragung von Außen ausging (glaube es handelte sich um eine Schule mit zweistelliger Fallzahl), wofür bei den entsprechenden Inzidenzen die mathematische Chance bei nahezu 0,0 lag. Man kann natürlich den ungenauen Kenntnisstand vorgeben, aber wer daran jetzt immernoch festhält, dass der Aufenthalt in Schulen sicherer wäre als alles andere ist zum gegenwärtigen Kenntnisstand oder dass dort ein signifikant unterdurchschnittliches Ansteckungsgeschehen statt fände ist entweder äußerst schlecht informiert oder eben einer Verschwörungstheorie aufgessesen.
Aus dem Ausland wissen wir, dass soziale Berufe mit großen Gruppengrößen bei hohen Inzidenzen gleich nach medizinischem Personal am meisten betroffen waren, in Deutschland haben wir zumindest für Kitabetreuer jetzt auch die Bestägigung durch Krankenassen. Ich redete von Herbstbedingungen und da ist festzuhalten, dass Regelschulbetrieb ohne Maskenpflicht bei hohen Inzidenzen als äußerst unsicher einzustufen ist. Wir haben das Beispiel der ostdeutschen Bundesländer, wo die Maskenpflicht überwiegend viel später kam als im Westen und wo Lehrkräfte weit überdurchschnittliche Inzidenzen aufweisen, Spitzenreiter war Thüringen mit einer enormen Erkrankungsziffer von 1,5% (= 750 Wocheninzidenz) bei Lehrkräften vor wenigen Tagen.
Daraus ziehe ich den Schluss, dass bei steigenden Inzidenzen eben arbeitschutzrechtliche Sicherheitsmaßnahmen in Schulen gelten müssen, das kommt übrigens auch einer möglichst regelhaften Aufrechterhaltung des Unterrichtsbetriebs entgegen. Wer Regelbetrieb will, braucht vernünftige Masken, Lüfter, Trennwände.
Ich kann gerne weitere Zahlen und Quellen nachliefern, wenn es euch ehrlich interessieren sollte. Darum geht es aber manchen nicht, wie der unverschämte Rat zeigt, doch einfach zu kündigen, wenn man sich in einer Pandemie für Arbeitssicherheit einsetzt.