Schulen sind sichere Orte!?

  • Es kann immer sein, dass es nicht reicht. Es kann aber nicht sein, dass es wegen Corona nicht reicht. Es ist ohne Corona schon zu oft so, dass es wegen aüsserer Umstände nicht reicht. Das ist genau das, was mich an der Argumentation hier extrem stört: Nur weil es sonst schon schlecht ist muss man nicht akzeptieren dass halt jetzt noch irgendein Mist dazu kommt.


    Aber gut, bei uns im Kanton sind letztes Schuljahr auch nicht alle befördert worden. Ich habe aus meiner Klasse 2 Jugendliche verloren. Was ich tatsächlich ungerecht fand denn der Stadt-Kanton hat alle befördert. Es hätte die Möglichkeit gegeben, alle Jugendlichen zu befördern und allenfalls nach einem halben Jahr zu removieren wenn es nicht geht. Wir hatten im Baselland früher sogar die Semesterpromotion, deshalb hat es mich noch mehr geärgert. Aber das sind Details.


    Ein zweites Mal darf das einfach nicht passieren. Wir müssen ordentliche Noten generieren, die zu ordentlichen Zeugnissen führen, auch wenn es noch einmal in den Fernunterricht gehen sollte. Im längeren Krankheitsfall gibt es bei uns immer schon die Option der verkürzten Beurteilungsperiode. Die meisten Jugendlichen sind aber im Moment nur in Quarantäne und langweilen sich zu Hause, kaum einer wird da überhaupt krank.

  • Ich verstehe das Problem nicht, das ist doch der Sinn aller Maßnahmen? Wieso sollten sich die Kinder angesteckt haben, wenn sie Maske getragen hat und gelüftet wurde? Da wäre es regelrecht skandalös die Kinder einfach in Quarantäne zu schicken.


    Vielleicht nochmal Nachhilfe beim Thema Masken: Alltagsmasken dienen dem Fremdschutz.

    Alltagsmasken habe aber auch nur einen begrenzten Schutz. Je nach Situation finde ich das schon kritischer. Gerade in der Grundschule sind die Lehrkräfte ja oft extrem nah an den Kindern dran. Da hilft auch eine Alltagsmaske wenig.

  • Alltagsmasken habe aber auch nur einen begrenzten Schutz. Je nach Situation finde ich das schon kritischer. Gerade in der Grundschule sind die Lehrkräfte ja oft extrem nah an den Kindern dran. Da hilft auch eine Alltagsmaske wenig.

    Stimmt schon, aber da muss man halt wissen, was eine Art Maske sie getragen hat. Wenn es möglicherweise gar eine FFP2-Maske war, dann besteht überhaupt kein Grund zur Sorge, die bietet nämlich auch einen super Fremdschutz. OP-Masken sind da aber auch schon ganz gut.


    Wenn nicht, muss man natürlich schauen, zu welchem Kind möglicherweise viel Kontakt bestand, aber insgesamt erscheint mir die Entscheidung des Gesundheitsamtes als richtig.

  • Der Test der Kollegin erfolgte routinemäßig, ohne Symptome.

    Wenn eine Alltagsmaske dauerhaft getragen worden wäre (nur bei weniger als 1,5m Abstand in der GS), vielleicht? Alle Schüler und die Kollegin waren 5 Unterrichtsstunden im selben Raum, und "richtig" quergelüftet hätte werden können, vielleicht?

    Die Coronaapp sollte in diesem Fall wohl rot zeigen.

    Aber es kann ja nicht sein was nicht sein darf.

  • Meinst Du echt, dass du niemals krank wirst, wenn jetzt alle Kinder ins Homeschooling geschickt werden?


    Wir wissen, dass du Angst hast, dich anzustecken. Die Regierung muss aber gleichermaßen auf alle Menschen Rücksicht nehmen. Dass das aktuell eine Zerreißprobe für uns alle darstellt ist schwierig genug, es wird nicht besser, wenn du dich über alle Menschen, die nicht Panik und Fakenews anhängen wollen, lustig machst.

    Meine Chance zu erkranken ist gering, da ich eine FFP2 Maske tragen, sie wäre allerdings nahe 0, wenn hinreichende Hygienemaßnahmen im Einklang mit dem RKI verhängt würden (was im Übrigen keine Schulschließung sein muss, wie ich schon mehrfach deutlich machte). Dass Du mir Fakenews unterstellst, während meine seit April vertretene Position inzwischen die der Position der Helmholtz-Gesellschaft, der Bundesregierung und des RKI entspricht ist unfreiwillig komisch. Zynisch werde ich meist, wenn ich vermute, dass jemand irreführen möchte, mit nicht haltbaren Argumenten.

    Akut Sorgen, mache ich mir im Übrigen eher um die Kollegen und Schüler ohne Maske oder mit wirkungsarmen Alltagsmasken, die aufgrund von Leuten, die sich über alle Warner lustig machen und falsche Gelassenheit und Fakenews verbreiten, es schwerer hatten ein realistisches Gefährdungsbewusstsein zu entwickeln.

  • Ich hätte es nicht gedacht, aber in letzter Zeit teile ich doch öfters @samu s Positionen, was die momentane gesellschaftliche Situation betrifft.

  • 1. Müsste der Letzte inzwischen kapiert haben, dass Corona keine Grippe ist.

    2. Ist Pollenallergie weder ansteckend noch tödlich und hat auch noch nie die Welt zum Stillstand gebracht.

    3. Bin ich es Leid, von Menschen, denen ich aufgrund ihres Bildungsgrades eigentlich mehr Hirn zutrauen würde, derartige Verharmlosungen zu hören.

    Aber vielleicht sollten wir auch aufhören, den Troll zu füttern, da ist Hopfen und Malz verloren.

    Im Prinzip schreibt @Lehramtsstudent nichts anderes, als das wir uns überlegen müssen wie wir mit Corona umgehen, so dass Leben und Gesundheitsschutz stattfinden können.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Wieso schreiben die Leute, die Empfehlungen des RKI zu hart finden oder sogar die gegenwärtigen Maßnahmen nicht einfach mal klar auf, was sie fordern? Also, wie sieht denn euer Konzept zum Umgang mit der Pandemie aus? Mal ganz ohne Andeutungen und Geraune. Also ich fordere die Umsetzung der RKI Empfehlungen und des Arbeitsschutzgesetzes. Und ihr? @samu  @Lehramtsstudent

  • Faktisch ausdauernd für Lockerungen und implizit Herdenimmunität zu werben und zwar dauernd und im Nachhinein zu sagen, es gehe nur um eine Langzeitstrategie. Wir haben eine Langzeitstrategie, beide "Lager" schlagen eine Langzeitstrategie vor. Das Problem ist, dass manche den Ansatz der Herdenimmunität rhetorisch abfedern wollen, ohne aber faktisch von ihm abzurücken. ("Marathon, kein Sprint", "mit dem Virus leben lernen", "die Debatte öffnen". Das tragische ist, dass die Durchseucher leichter zum Ziel kommen, weil die natürliche Ausbreitung des Virus dem automatisch entgegen kommt.


    Das Bild hat nur illustrativen Zweck, um zu zeigen wie oft gerade der völlig daneben lag.


    Entweder man kontrolliert Covid19 konsequent, oder man setzt die Leute der Krankheit faktisch nach und nach aus. Wenn sich die "Lockerer" dazu bekennen würden, wäre wenigstens eine offene Debatte möglich.

  • Nymphicus: Was ich fordere? Mehr Eigenverantwortlichkeit seitens der Bürger, dafür weniger Vorgaben durch den Staat. Jede öffentliche Einrichtung soll unter Einhaltung der Maßnahmen Stand September 2020 öffnen dürfen. Der öffentliche Verkehr wird zu Stoßzeiten aufgestockt. Größere Veranstaltungen (z.B. Hochzeiten) dürfen nach Anmeldung mit Maximalpersonenanzahl stattfinden. Grenzübertritte nach Anmeldung und aus trifftigen Gründen. Bei Verstößen werden Einzelne bestraft, nicht ganze Branchen.

  • Lehramtsstudent, du forderst also genau das, was bis in den Herbst hinein Stand der Dinge war. Nun hat sich aber herausgestellt, dass dies nicht funktioniert und unser System von den Folgen überlastet war. Soll man dann trotzdem daran festhalten? Die Eigenverantwortung hat doch leider ssichtlich nicht funktioniert.

  • Ich tu mich mit der Idee der Eigenverantwortung schwer. Denn die Leute, die sich nicht eigenverantwortlich verhalten, gefährden andere. Und leider verhalten sich nicht alle (über den Prozentsatz lässt sich ja streiten) eigenverantwortlich. Wieso mussten denn in den letzten Jahren immer mehr Dinge per Gesetz geregelt werden, bei denen man meinen möchte, dass das vernünftige Menschen sowieso nicht machen (Smartphone-Nutzung am Steuer z.B.)?

  • Lehramtsstudent, du forderst also genau das, was bis in den Herbst hinein Stand der Dinge war. Nun hat sich aber herausgestellt, dass dies nicht funktioniert und unser System von den Folgen überlastet war. Soll man dann trotzdem daran festhalten? Die Eigenverantwortung hat doch leider ssichtlich nicht funktioniert.

    Genau, die vorherige Situation fand ich nicht optimal, aber gut. Problematisch waren alle Orte, die unzureichend auf die Hygienekonzepte achteten, und natürlich die privaten Treffen. Dort hätte man punktueller ansetzen müssen, da diese letztendlich für den großen Anstieg verantwortlich waren. Eine Frau Merkel kann nicht wissen, wer sich an die Regeln hält und wer nicht, innerhalb der einzelnen Orte war das aber durchaus klar. Hätte da die Polizei konsequenter darauf geachtet, hätten die Ende Oktober verteilten Kollektivstrafen nicht sein müssen.


    DeadPoet: In einer freien Gesellschaft sollte man einfach von Grund auf davon ausgehen, dass die Menschen ein Interesse daran haben, sich an gesellschaftliche Normen zu halten. Das tun auch die Meisten, Ausnahmen gibt es aber immer. Ich kenne viele, die sich vor dem Lockdown vernünftig verhielten und kein Rambazamba machten. Diese wurden jetzt mit "Störenfrieden" gleichgestellt. Man muss in einer freien, demokratischen Gesellschaft nicht jeden Schritt reglementieren, sondern lediglich einen groben Rahmen vorgeben.

  • Das ist ja gerade was ich behaupte, die logische Folge aus der Haltung der Leute die sich gegen die vermeintliche "Panikmache" wehren, die ständig auf die Bremse steigen ist Durchseuchung. Würden wir jetzt bei R = 1,1 stehen bleiben, hätten wir auch so in einem halben Jahr 60 Millionen infizierte, Hunderttausende Tote, Millionen Leute mit Langzeitschäden, wobei unklar ist was aus der Richtung noch kommen kann. Kann sich duraus rausstellen, dass in einigen Jahren die Alzheimerzahlen als Spätfolge durch die Decke gehen. Zoonotische Viren machen sowas. Masern hat auch eine Hirnhautentzündung, die noch nach Jahren als Spätfolge auftaucht.

    Zumindest die Gefahr besteht. Das nehmen sie in Kauf, das mögen sie aber nicht zugeben. Deswegen bedient man sich Euphemismen und dessen was wir im Deutschunterricht als Flaggenwörter lehren; dehnbare Begriffe, die dazu dienen die eigene Absicht "verdaulicher" zu machen. Noch trauriger ist es, dass das alles irrational ist und nur durch die längst überholte Lehrmeinung einiger Irrlichter unterfüttert wird.

    Und das ganze kurz vor dem Impfstoff. Pervers.


    Edit: Um Missverständnissen vorzubeugen, letztere werfe ich Lerhamtsstudent nicht vor, durchaus aber "Experten", die es besser wissen müssten und weiter Unsinn verbreiten.

  • Warum Polizei? Ich denke, du setzt auf Eigenverantwortung?

    Machen wir es konkret an der Gastronomie fest: Wenn die 90-jährige Oma Erna Angst vor Ansteckung hat und nicht in die Gastronomie geht, ist das OK. Wenn ihr 30-jähriger Enkel Karl sich das zutraut, ist das OK. Beide haben unter Abwägung aller Faktoren in Eigenverantwortung entschieden.

    Die Polizei sollte dann einschreiten, wenn sich die Gaststätten wiederholt nicht an die Maßnahmen Stand September 2020 halten, sprich Abstände, Masken oder die Kontaktzettel. Hast du dazu noch eine Verständnisfrage?

  • Leider gefährdet Karl dann andere Menschen, die mit ihm in Kontakt treten müssen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




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