Schulen sind sichere Orte!?

  • Ich hoffe sehr, dass wir die Schule nicht schließen müssen, zu viele Schüler haben im Frühjahr nicht arbeiten wollen oder arbeiten können. Für mich bedeutet Fernunterricht viel mehr Arbeit bei einer schlechteren Betreuung.


    Ich fühle mich in der Schule nicht mehr so wohl - natürlich muss ich bei 8 h Schule irgendwann mal was essen oder trinken, dazu entferne ich die Maske, was manche Kollegen nervös macht. Auf der Toilette mag ich nicht vespern. Ich trinke kaum noch im Schulalltag und habe irgendwie den Eindruck, dass die Maske mich zusätzlich austrocknet. Und dann fange ich an zu husten und mich ständig zu räuspern. Recht häufig werfe ich nachmittags eine Schmerztablette ein.

    Ein Dauerzustand sollte das so nicht werden.

    Mir geht es ähnlich wie dir. Obwohl ich meine Schüler seit Schuljahresbeginn auf das Distanzieren vorbereite und auch in intensiv die bayerische Lernplattform für Schulen eingewiesen habe, befürchte ich, dass das Distanzlernen nicht besser laufen wird als im Frühjahr: extrem viel Aufwand für mich bei zu geringem Erfolg auf Schülerseite.


    Obwohl ich insgesamt recht vorsichtig bin bzgl. Ansteckung, habe ich dennoch wenig Angst, dass ich mich in der Schule infizieren könnte. Ich halte mich konsequent an Abstand+Maske und kann im Klassenzimmer gut lüften. Das größere Problem sehe ich in den überfüllten Schulbussen. Deshalb hoffe ich ehrlich gesagt, dass dieses Problem angegangen bzw. gelöst wird und die Schulen so lange wie möglich offen bleiben.


    DeadPoet

    Vor kurzem las ich einen Bericht, wonach bei 10% der symptomlosen Verläufe sowie 50% der symptomatischen langfristige Auswirkungen zu beobachten sind. Wann diese wieder verschwinden, ist ja leider noch nicht absehbar. Genau das ist das, was mir persönlich am meisten Bauchschmerzen verursacht.

  • ...

    Das war auch immer einer meiner Punkte, es wird einer falschen Dichotomie gefolgt, die von Leuten aufgebaut wurde, die einfach falsch liegen.

    ...

    deswegen habe ich auch wenig Verständnis für Samus Lob der Dokumentation, dass man doch alle Standpunkte kompromisshaft in Einklang bringen sollte ...

    Ich schrieb nicht, dass man die Standpunkte in Einklang bringen kann, sondern dass sie nebeneinander existieren. Auch wenn einige davon überzeugt sind, dass nur ihre Weltsicht die richtige ist. Ich finde es traurig, dass das so extreme Züge annimmt, auf der einen Seite haben wir die, die radioaktive Zahnpasta posten und uns dem Untergang geweiht sehen, auf der anderen Seite haben wir die Querdenker, Seit an Seit mit Reichsbürgern. Es gibt aber noch ganz viele Menschen dazwischen. Auch jemand, der strikt FFP2-Maske trägt und für Homeoffice ist, weil er um seine Gesundheit fürchtet, kann als Single zu Hause sitzen und Körperkontakt oder Volleyballverein schmerzlich vermissen. Es gibt so viele gesellschaftliche Aspekte, ich finde es schlicht interessant, dass zudem jedes Land verschiedene Wege geht. Und das in einer sehr großen Geschwindigkeit. Ich frage mich, ob man sich etwas von anderen Ländern abgucken kann, wissen tu' ich's nicht, ich bin kein Wissenschaftler, der alles ganz genau weiß.

  • Die Aussage stammt übrigens von einem namentlich bekannte Arzt, der es in einem Interview mit der NZZ geäußert hat

    Dann lies das Interview in der NZZ. Dort steht 1. der Arzt könne sich aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte nicht im Detail zu diesem Fall äussern und 2. dass Patienten in umliegenden Spitäler ausgeflogen werden.


    Kris24 Die Triage-Richtlinien wurden in der Schweiz dahingehend überarbeitet, dass nun auch die Selbständigkeit eines alten Menschen ein Kriterium ist. Dennoch bleibt natürlich das Alter ein Kriterium. Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz liegt bei 84 Jahren, ganz unabhängig von Corona.


    Thema Schule: Wir sind vorbereitet, der Stundenplan für eine Reduktion auf 50 % steht. Der Bund kann aber im Moment sowieso nicht über die Sek II entscheiden, das liegt beim Kanton. Der Bundesrat kann hier allenfalls eine Empfehlung aussprechen. Schlussendlich muss man sagen, wir haben jetzt schon verschiedene Szenarien zum Vergleich im Land. Die meisten Kantone richten sich nur nach den Vorgaben des Bundes, die Fallzahlen sinken überall. Im Wallis sind Restaurants, Fitnessstudios etc. zu, die Schulen aber offen. Dort sinken die Fallzahlen am stärksten (zum Glück, die Situation dort war auch wirklich übel). Auch in Genf und in der Waadt sind Restaurants und Fitnessstudios geschlossen, die Schulen aber offen. Die Zahlen sinken vergleichbar wie in Zürich. Die Effekte sind also nicht wirklich durchschaubar. Gespannt bin ich auf das kantonale Schulmonitoring, die neuesten Zahlen werden morgen veröffentlicht. Meinem Gefühl nach müsste sich die Lage gerade beruhigen. Aber ich weiss natürlich nicht wirklich was an der Primar und Sek I so abgeht.

  • befürchte ich, dass das Distanzlernen nicht besser laufen wird als im Frühjahr: extrem viel Aufwand für mich bei zu geringem Erfolg auf Schülerseite.

    Genau das macht mir auch Sorgen. Ich kann nicht nachvollziehen, warum das sog. "Distanzlernen", "Fernunterricht" oder "Hybridunterricht" als die Lösung schlechthin in der Pandemie gesehen wird; zumindest macht es in den Medien den Anschein, als würden die meisten das so sehen und viele Eltern sich das auch wünschen. Ich wünsche es mir explizit nicht (sehe aber in der Situation natürlich auch irgendwo die Notwendigkeit), aber frage mich immer, was da noch alles mit dranhängt. Lücken, die entstanden sind (es gibt ja auch ohne Pandemie bei vielen SuS Lücken), werden dann noch größer, am Ende sollen wir wieder großzügiger Noten vergeben und großzügig möglichst alle das Schuljahr bestehen lassen. Heißt es dann in 2,3,4,5, Jahren auch, wir sollen wegen Corona alle großzügig das Abitur bestehen lassen, welches sowieso in den letzten Jahren wegen der Noteninflation immer mehr entwertet wurde?


    Klar, die Gesundheit ist wichtiger, aber die Folgen dieser Einschränkungen in den Schulen muss man sich auch vor Augen führen. Meines Erachtens sollte man jetzt, wo alle Erfahrungen haben mit dem "Distanzlernen" dieses dann auch in voller Konsequenz durchziehen, mit Noten und Leistungserhebungen wie üblich - nur dann stellt sich wieder das Problem, dass nicht alle die gleiche digitale Ausstattung haben zu Hause und sozial Schwächere wieder benachteiligt werden. Dieses ganze riesengroße Dilemma liegt mir schwer im Magen.


    Und dann denke ich wieder daran, wie viele meiner Schüler sich trotz geteilter Klassen privat mit welchen aus der anderen Gruppe getroffen haben, den Abstand häufig nicht eingehalten haben, wenn man sie nicht ständig beaufsichtigt hat usw. ... und ich frage mich, ob es das wirklich wert ist!?

  • Dann lies das Interview in der NZZ. Dort steht 1. der Arzt könne sich aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte nicht im Detail zu diesem Fall äussern und 2. dass Patienten in umliegenden Spitäler ausgeflogen werden.


    Kris24 Die Triage-Richtlinien wurden in der Schweiz dahingehend überarbeitet, dass nun auch die Selbständigkeit eines alten Menschen ein Kriterium ist. Dennoch bleibt natürlich das Alter ein Kriterium. Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz liegt bei 84 Jahren, ganz unabhängig von Corona.

    in Deutschland wird die durchschnittliche Lebenserwartung für Neugeborene angegeben und die ist natürlich geringer als für heute 80jährige. Der 80jährige stirbt nicht mehr im 1. Lebensjahr am plötzlichen Kindstod, mit 25 Jahre an einem Motorradunfall, mit 55 an Krebs. Der durchschnittliche 82jährige lebt angeblich noch 9 Jahre (das habe ich auch dank Corona gelernt). Covid-19 kostete im Frühjahr durchschnittlich 9 Lebensjahre, es waren nicht nur Fälle, die sowieso im nächsten halben Jahr gestorben wären wie oft behauptet. Der jetzt 84jährige würde also durchschnittlich über 90 werden.


    Das Problem ist Triage, weil die Intensivpflege nicht für alle reicht, nicht, weil es medizinisch nicht sinnvoll ist, den Menschen intensiv zu behandeln. Bei letzterem stimmen fast alle zu, das erstere macht vielen Angst. Meine Eltern sind froh, dass sie sich vor 10 Jahren für Deutschland entschieden haben, sie bekommen die Ängste ihrer Schweizer Freunde mit (und selbst, wenn das mit dem Alter als alleiniger Grund verändert wurde, das Vertrauen vieler Betroffenen ist weg. Ein Fall reicht.)


    Allgemein (ich meine damit ausdrücklich nicht dich)

    Ich denke, diese Gedanken verändern eine Gesellschaft negativ, wenn über "lebenswertes" Leben entschieden wird. Das macht mir Sorge, ich empfinde, die Empathie für andere sinkt, das war schon vor Corona der Fall, aber jetzt tritt es offen auf und viel zu viele übernehmen es unüberlegt. Und das hat Auswirkungen über Corona hinaus.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich kann nicht nachvollziehen, warum das sog. "Distanzlernen", "Fernunterricht" oder "Hybridunterricht" als die Lösung schlechthin in der Pandemie gesehen wird; zumindest macht es in den Medien den Anschein, als würden die meisten das so sehen und viele Eltern sich das auch wünschen.

    Ich rege mich am meisten darüber auf, dass in den Medien nie differenziert wird. Immer ist von Kindern die Rede. Ich unterrichte keine Kinder, ich unterrichte Jugendliche und viele junge Erwachsene.

    Ab nächster Woche habe ich ein 3. Lehrjahr mit 31 Leuten da sitzen. Die könnte man ohne Probleme teilen oder auch in den Hybridunterricht schicken.

    Meine 11. Klasse im FHR-Bildungsgang hingegen würde ich da ungern so sehen. Also auch innerhalb einer Schule müsste das viel differenzierter betrachtet werden.

    Aber in den Medien heißt es immer nur - Kinder.


    Mein Wunsch wären geteilte Klassen. Zumindest im dualen System ab dem 2. Lehrjahr.

    Die kriegen ihren Input und dann arbeiten sie alleine an Projekten oder Aufgaben, da braucht es keine Anwesenheit in der Schule zu.

    Genau das ist das, was mir persönlich am meisten Bauchschmerzen verursacht.

    Geht mir genauso.

  • Als Lehrer an der Grundschule sehe tatsächlich die Gefahr, dass man eine Lösung für die älteren Schüler entwickelt, die jüngeren aber außen vor lässt. Andererseits ist das beste, was uns schützt niedrige Fallzahlen. Wenn es also gelingt, durch ältere Schüler im Homeschooling die Fallzahlen entsprechend zu drücken profitieren wir auch in der Grundschule davon. Wir haben auch jetzt schon Schüler, bei denen die Geschwister in Quarantäne sitzen. Ist auch irgendwie komisch.


    Letztlich wünsche ich mir aber auch für unsere Grundschulen eine vernünftig Lösung. Wenn es stimmt, dass Kinder ab 10 Jahren genauso infektiös wie Erwachsene sind, sind das unsere Viertklässler.

  • Mich würde mal die Meinung der Grundschulkollegen interessieren, wie diese es aufnähmen, wenn tatsächlich nur eine Lösung für die weiterführenden Schulen käme. Wie geht es nun weiter?

    Für Nds. rechne ich fest damit, dass in der GS auf jeden Fall weiterhin Präsenzunterricht stattfinden wird (abgesehen von dem schon stattfindenden Wechselunterricht bei 7-Tagesinz. über 100 im Landkreis plus laufender Quarantänemaßnahme an der Schule). Evtl. Maskenpflicht für Grundschüler, wenn die Zahlen weiter steigen. Noch werden hier ja ganze Kohorten in Quarantäne geschickt (aber niemand symptomlos getestet), das könnte man sich dann auch sparen und hält weniger Eltern von ihren Arbeitsplätzen fern. Lehrkräfte dürfen natürlich auch weiterhin ihre Masken selbst nähen/bezahlen. Wie ich das aufnehmen würde? Ich bin da schon komplett desillusioniert, was Arbeitsschutz und Fürsorgepflicht angeht und fühle mich eh schon seit Wochen verarscht. Ich sehe auch, wie wichtig der regelmäßige Schulbesuch für die Kleinen ist. Umso weniger verstehe ich, warum kein Geld für flankierende Maßnahmen (Luftfilter, vernünftige Masken für Lehrkräfte, zusätzliche Unterstützung für Pausenaufsichten/Lüftungsaufsichten...) in die Hand genommen wird. Danke für nichts. Ansonsten zähle ich die Tage bis zu den Weihnachtsferien, die ja erfreulich lang sind, und werde versuchen die Adventszeit trotz Abstand und ohne Singen, Theater usw. mit den Kindern irgendwie schön zu gestalten. Ich plane aber nicht mehr besonders weit, nachdem mir meine Planung letztens schon von einer Quarantänemaßnahme zerschossen wurde. Bei uns gibt es übrigens auch Eltern, die sich das Wechselmodell wünschen, nachdem sie jetzt ihre Kinder in Quarantäne betreuen mussten.

  • Kiggie Geht mir genauso. Das Geschwafel ständig von Leuten, die keine Ahnung davon haben, wie es in den Schulhäusern wirklich zugeht. Immerhin wurde bei uns von Anfang an zwischen Primar/Sek I und Sek II differenziert, es hiess direkt dass man davon ausgeht, dass die Grossen genauso am Infektionsgeschehen beteiligt sind wie die Erwachsenen. Im August wurde dann im Baselland für die Sek II direkt die Maskenpflicht eingeführt. Aber es hiess, es gilt gar keine "generelle Maskenpflicht", nur wenn die Abstände nicht eingehalten werden können. So stand es in den Medien und die Leute dachten alle, dass wir eben ohne Masken unterrichten. Faktisch sind aber alle Sek-II-Schulhäuser im Baselland so klein, dass die Jugendlichen die Maske nur in kleinen Kursen abnehmen konnten, wenn sie alleine am Tisch sassen. Die meiste Zeit hatten die die Maske sowieso auf. Wie oft habe ich das Leuten erklären müssen ... doch, wir tragen wirklich die allermeiste Zeit Maske an der Schule, echt jetzt. Politisch gesehen klingt es natürlich toll, wenn man sagen kann "keine generelle Maskenplficht". Gar nicht mal so toll klingt es halt wenn man zugeben muss, dass die Schulhäuser alle zu klein und zum Teil auch arg marode sind. Immerhin hat uns das Hochbauamt ziemlich schnell dann pro Zimmer 2 Fenster zu umgebaut, dass man sie vollständig öffnen kann.


    Mein persönliches Empfinden ist immerhin, dass bei vielen Leuten angekommen ist, was wir an den Schulen derzeit leisten und auch vorher immer schon geleistet haben. Viel gelobt wurden vor allem die Kollegen an den Primarschulen für ihr ausserordentliches Engagement während des Lockdowns. Aber auch wir haben Feedback von den Eltern bekommen, die mit dem Fernunterricht sehr zufrieden waren. Die haben gesehen, dass die Jugendlichen zu Hause eben kontinuierlich irgendwas arbeiten und es weiter voran geht. Ich denke, mit einer Reduktion auf 50 % Präsenz könnten wir vorrübergehend auch ganz gut leben. Schade um die praktische Arbeit, die dann zwangsläufig wieder überproportional wegfällt, aber was klage ich wenn ich dran denke, was die Kollegen in der Musik und im Sport jetzt schon einstecken müssen.

    • Offizieller Beitrag

    Tom, als Schulleiter an einer Grundschule sehe ich es realistisch.

    Schüler an weiterführenden Schulen kann man fast problemlos im rollierenden System laufen lassen. Eine explizite Betreuung zu Hause brauchen die nicht.

    Aber aufgrund der verlässlichen Grundschule wird es schwierig, in den Grundschulen wieder in ein rollierendes System zu gehen. Aber es hilft der Ausbreitung von Corona vielleicht schon, wenn in den weiterführenden Schulen die Klassengrößen geringer werden.

  • Darüber rege ich mich auch auf, allerdings gehts bei mir um die FöS, besonders im Förderschwerpunkt gE/ kmE.

    Uns bringen Hygieneregeln und Maskenpflicht einfach nichts, weil die SuS sie weder verstehen noch einhalten. In keinem Hygieneplan gibt es Hinweise zu Wickeln, Füttern etc.

    Zudem haben wir viele SuS mit schweren Vorerkrankungen. Die Eltern könnten diese Kinder vom Präsenzunterricht befreien lassen, aber wie soll das gehen? Diese SuS brauchen 24h Betreuung und Pflege, wer soll das leisten? Überhaupt wurde die Situation Pflegebedürftiger in häuslicher Pflege viel zu wenig beachtet.

    Viele Entlastungsangebote finden seit März nicht mehr statt, Helfer kommen nicht mehr in die Familien. Eltern schicken ihre Kinder aus der Not heraus in die Schule, weil sie sonst komplett auf sich gestellt wären. Gleichzeitig können wir die Kinder aber faktisch gar nicht schützen.

    Da fühle ich unsere SuS, Eltern und Kolleg*innen - wie meistens - vollkommen ignoriert.

    An Lösungen für die FöS ist gar keiner interessiert.

    Was wir bräuchten: kleinere Lerngruppen, mehr Personal, gestellte FFP 2 Masken für unser Personal, flexiblere Modelle (Schulbegleiter*innen, die auch auch Hause kommen dürfen zum Beispiel). Luftfilter, denn Kinder im Rollstuhl kühlen schnell aus.

  • An Lösungen für die FöS ist gar keiner interessiert.

    Auch dein Beispiel zeigt deutlich. Unter Schule verstehen die meisten irgendwie nur den Regelschulbetrieb in Grundschule und weiterführender Schule Sek I und vielleicht noch sek II (Das Abitur!!!) , aber alles rechts und links davon geht ja völlig vorbei an jeglichen Planungen. Sehr traurig. Bestätigt aber nur, was man auch sonst so mitbekommt im Alltag.

  • Aber aufgrund der verlässlichen Grundschule wird es schwierig, in den Grundschulen wieder in ein rollierendes System zu gehen. Aber es hilft der Ausbreitung von Corona vielleicht schon, wenn in den weiterführenden Schulen die Klassengrößen geringer werden.

    Also bei uns lief es zu mindestens in 3/4 unproblematisch. Die Kinder haben in den Hauptfächern eher mehr gelernt als normal. Was natürlich weg viel, waren die Nebenfächer Sport, Musik, Religion und zu großen Teil der gestaltentende Bereich. Teilweise haben wir das jetzt aber auch im Präsenzunterricht wieder gut gemacht und Stunden in den Hauptfächern umgewandelt.

    Zu 1/2 kann ich wenig sagen. Da waren die Rückmeldungen differenzierter. Vor allem hatten wir in 3/4 eigentlich keine Kinder, die an dem "freien" Tag nichts gemacht haben. In 1/2 gab es einzelne.

    Problematisch wird es natürlich, wenn zu viele in die Notbetreuung müssen.

    • Offizieller Beitrag

    Tom123 - das Problem ist nicht das Lernen (das ging hier auch gut). Das Problem bei den Kleinen ist eher die Betreuung. Du kannst auch einen Drittklässler nicht unbedingt (Ausnahmen bestätigen die Regel) vormittags alleine zu hause lassen und davon ausgehen, dass er arbeitet.

    Grundschulen im rollierenden System setzt also voraus, dass die Eltern verfügbar sind. Denen gehen aber so langsam die freien Tage aus.

    Wenn dem so passieren würde, bräuchte man also flexible, kreative Lösungen:

    • erweiterte Notbetreuung in der Schule (unabhängig von systemrelevanten Berufen)
    • "Ruddelbildung bei den Familien -> 3-4 Familien tun sich zusammen und passen abwechselnd auf die Kinder auf. Kann gehen, ist wahrscheinlich auch sinnvoller als immer 25 Kinder in einer Klasse sitzen zu haben, muss aber nicht gehen.
    • ...

    Zugegeben, machbar ist es. Machbar ist alles. Aber für die weiterführenden Schulen ist es einfacher.


    kl. gr. frosch

  • Als Lehrer an der Grundschule sehe tatsächlich die Gefahr, dass man eine Lösung für die älteren Schüler entwickelt, die jüngeren aber außen vor lässt. Andererseits ist das beste, was uns schützt niedrige Fallzahlen. Wenn es also gelingt, durch ältere Schüler im Homeschooling die Fallzahlen entsprechend zu drücken profitieren wir auch in der Grundschule davon. Wir haben auch jetzt schon Schüler, bei denen die Geschwister in Quarantäne sitzen. Ist auch irgendwie komisch.


    Letztlich wünsche ich mir aber auch für unsere Grundschulen eine vernünftig Lösung. Wenn es stimmt, dass Kinder ab 10 Jahren genauso infektiös wie Erwachsene sind, sind das unsere Viertklässler.

    In Traunstein wurden wegen der hohen Inzidenz Schulen geschlossen - aber nicht für alle. Je nach Schulart und Jahrgangsstufe wurden unterschiedliche Maßnahmen beschlossen. Abschlussklassen blieben z. B. im Präsenzunterricht, ebenso (teilweise?) Grundschulklassen. Das lässt mich hoffen, dass inzwischen bei etwaigen Schließung die Schularten differenziert behandelt werden.

  • aber sogar an weiterführenden Schulen jammern Eltern und Schüler, dass der Distanzunterricht nicht funktioniert hat ... (dabei war meine Q11 in Geschichte nicht einmal in der Lage ... oder besser: nicht Willens ... sich die von mir online gestellten Informationen / Texte / Aufgaben auch nur anzuschauen ...).

  • In Traunstein wurden wegen der hohen Inzidenz Schulen geschlossen - aber nicht für alle. Je nach Schulart und Jahrgangsstufe wurden unterschiedliche Maßnahmen beschlossen. Abschlussklassen blieben z. B. im Präsenzunterricht, ebenso (teilweise?) Grundschulklassen.

    Schön wäre ja auch Maßnahmen wie kostenlose ffp2 Masken für Lehrkräfte, Maskenpflicht, Luftreiniger, CO2-Messgeräte, mehr Waschbacken (kann man für draußen mieten), zusätzliches Personal, Begutachtung der Räume (Ist ein Lüften möglich? Wenn ja wie), Verzicht auf Sportunterricht, ...
    Man kann jetzt sicherlich über einzelne Maßnahmen diskutieren. Aber letztlich geht es darum, dass es auch viele Maßnahmen ohne Schulschließungen gibt, die man ergreifen könnte. Aber es fehlt ja am Geld.

  • aber sogar an weiterführenden Schulen jammern Eltern und Schüler, dass der Distanzunterricht nicht funktioniert hat ... (dabei war meine Q11 in Geschichte nicht einmal in der Lage ... oder besser: nicht Willens ... sich die von mir online gestellten Informationen / Texte / Aufgaben auch nur anzuschauen ...).

    Inzwischen hatten wir schon mehrere Klassen in Quarantäne und die betroffenen Kollegen mussten leider feststellen, dass es nicht besser läuft als im Frühjahr, obwohl alle Schüler über die technischen Voraussetzungen verfügen und der Distanzunterricht/mebis geschult wurde.

  • Inzwischen hatten wir schon mehrere Klassen in Quarantäne und die betroffenen Kollegen mussten leider feststellen, dass es nicht besser läuft als im Frühjahr, obwohl alle Schüler über die technischen Voraussetzungen verfügen und der Distanzunterricht/mebis geschult wurde.

    Das wundert mich nicht. Unsere SuS haben auch im März bereits über die technischen Möglichkeiten verfügt (zwar in unterschiedlich gut ausgeprägtem Maße, aber nun gut). Es gab SuS, die während des Distanzunterrichts die Chance sahen, ihre Leistung [oder die der Eltern?] zu zeigen. Andere wiederum, die schon in regulären Zeiten keinerlei Unterstützung von zu Hause haben und / oder im regulären Präsenzunterricht faul sind, haben auch da nix gemacht.

    An diesen Bedingungen (häusliche Bedingungen und Faulheit) hat sich jetzt auch nix geändert.

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