Ich bin an sich pro Impfen und bin auch selbst geimpft und geboostert. Trotzdem bin ich der Meinung, dass solche Gefühle tatsächlich respektiert werden müssen, auch wenn sie vielleicht nicht auf einer rationalen Grundlage beruhen.
Ich sehe das vielleicht anders. Allein schon dein Beispiel: "Manche hören auf vernünftige Experten (Mai Thi Nguyen-Kim), andere auf Spinner (Wodarg, Bhakdi)" ist eine Relativierung, die ich nicht mittrage. Es stimmt natürlich, dass das so ist, aber du implizierst eine Gleichberechtigung, die ich weit von mir gewiesen haben möchte.
Ich weiß nicht, was "respektieren" genau bedeutet, vielleicht liegt mein Befremden daran. Auf irgendeine Weise verdient sicher alles gleichermaßen Respekt, auf andere Weise verdient die seriöse Meinung allerdings mehr Respekt als die Spinnermeinung. Da sind wir uns vielleicht einig. Totschlagen wegen der Meinung, Bürgerrechte aberkennen? Nein, so viel Respekt muss sicher sein. Das wäre das eine Extrem. Mit den Schultern zucken und sagen, alle dürfen glauben, was sie wollen, ist alles egal? Das wäre das andere Extrem, und das verbietet sich einer Lehrkraft ja ohnehin - denn wir bringen ja bei, Richtiges von Falschem zu unterscheiden und bewerten das sogar.
Die Frage ist eher: Wie geht man mit schrägen Verwandten zu Weihnachten um? Und da spielt sicher viel mehr hinein als die Frage des Respektierens von Meinungen, die mir hier sogar wenig wichtig erscheint. Wie viel Streit will man, wie viel Hoffnung auf Meinungsänderung gibt es, wie viel Schaden kann die Meinung verursachen?