Umfrage zur Impfbereitschaft gegen Corona

  • Bei meinem Zertifikatskurs darf ich 8 Mal fehlen. Da ich noch nicht gefehlt habe, werde ich ab sofort nicht mehr teilnehmen (sind noch 4 Termine) um stattdessen zu unterrichten. Oder zu korrigieren. Sind auch 2 Klausurstapel mehr. Und das zu Weihnachten. Da werden die Kinder dann ab dem 3.1. wieder in die Betreuung gehen. So blöd das ist.

    Erweiterst du mit noch einem Fach?

  • Immer wenn unsere Impfgegner ihre Parolen halten (u.a.: Gift, Diktatur oder das Warten auf einen Totimpfstoff?) suche ich mir eine bessere Beschäftigung und höre nicht zu, also mache was währenddessen.

  • Beobachtet ihr eigentlich auch, dass der Ton im Lehrerzimmer "rauer" wird.

    Nein, eher sogar mit weniger Konflikten als präpandemisch. Mehr Verständnis und Lockerheit. Wir haben wohl auch ein paar Ungeimpfte, aber keinen, der das laut sagt oder gar verteidigt.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Beobachtet ihr eigentlich auch, dass der Ton im Lehrerzimmer "rauer" wird. Bei uns gibt es tatsächlich nur einen Kollegen im Kollegium, der nicht geimpft ist. Dieser ist vehement dagegen und findet alle Maßnahmen übertrieben und "von oben" aufgezwungen.

    Nein, aber die ungeimpften KuK sitzen auch gesammelt an einem Tisch (schon vor Covid) und tauschen sich insofern wenn, dann untereinander über ihr Covid-Maßnahmen-Kontra aus. Ansonsten merke ich nur, dass wir alle physisch und mental am Anschlag sind. Ähnlich wie bei yestoerty haben wir unfassbar viele Ausfallzeiten, mit Vertretungen, Stundenplanänderungen,..., weil wir Langzeiterkrankte haben, vor allem aber ein äußerst fruchtbares Kollegium sind, mit aktuell enorm vielen Schwangeren. Fast ein Dutzend KuK fällt dadurch gerade konstant aus in der Präsenz, dazu kommen dann die typischen, jahreszeitlich bedingten Ausfälle (nächste Woche bekommen wir deshalb sogar noch einmal neue Deputate samt komplett neuem Stundenplan zugewiesen, um die Langzeitausfälle zu kompensieren, Vertretungen sinnvoll einzuplanen und damit dann hoffentlich in diesem Schuljahr nicht noch weitere Deputatswechsel zu bekommen, ist unser 3.Wechsel bereits). Man merkt, dass alle total durch sind und keinerlei Reserven mehr haben. Gerade deshalb rücken aber viele ganz besonders zusammen, sind besonders rücksichtsvoll und unterstützen sich eher noch mehr als sonst gegenseitig. Das tut gut und hilft sehr beim gemeinsamen Durchhalten bis Weihnachten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ui, das klingt ja wirklich übel bei euch yestoerty , CDL und TeachSmart ! Ausfall durch längerfristig erkrankte KuK haben wir momentan zum Glück gar nicht. Für einige Tage waren allerdings auch schon mehrere krank, wodurch Klassen tageweise zuhause gelassen wurden bzw. Berufsschüler*innen in den Betrieb statt zur Schule gehen mussten. Schwangere Kolleginnen haben wir derzeit zwei, aber da hat es bei der einen - die vorletzte Woche in den Mutterschutz gegangen ist - gut gepasst, dass für sie ein Kollege (der im Mai sein Ref beendet hat) mit derselben Fächerkombi nach den Herbstferien eingestellt werden konnte. Die andere Schwangere hat direkt zu Beginn der Sommerferien ein Beschäftigungsverbot bekommen (sie darf sie kaum bewegen :( ) und deren Stunden konnten deshalb schon im neuen Stundenplan anderweitig verplant werden.


    So, nun aber zurück zum Thema "Impfbereitschaft"!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Beobachtet ihr eigentlich auch, dass der Ton im Lehrerzimmer "rauer" wird. Bei uns gibt es tatsächlich nur einen Kollegen im Kollegium, der nicht geimpft ist. Dieser ist vehement dagegen und findet alle Maßnahmen übertrieben und "von oben" aufgezwungen.

    Oh ja, bei uns ist es leider letzte Woche regelrecht eskaliert. Die Nerven liegen bei vielen blank.

    Dazu geschehen Dinge, die nicht sein dürfen, indem zum Beispiel umgeimpfte Kollegen Schülern (und Kollegen) von der Impfung abraten und ihnen Angst machen. Nicht falsch verstehen, es sind fast alle geimpft, aber zwei "Radikale" reichen eben schon aus, um entsprechend Stimmung zu machen.

    Ein Kollege hat jetzt noch ein Disziplinarverfahren am Hals, weil er einen Schüler gezwungen hat, trotz "Attest" zeitweise eine Maske zu tragen (Das Kind hat aber Querdenker-Eltern). Es gab jetzt auch eine Krisensitzung wegen der ganzen Vorkommnisse. Es ist einfach nur noch zum K....

  • Umgekehrt wurde unter Eltern diskutiert, dass ein Kollege gesagt habe, wer sich nicht impfen lässt, sei verantwortungslos und dass das einer Lehrkraft nicht zustünde. Und die Schulleitung einer mir bekannten Schule hat ein riesen Drama drum gemacht, wie arm die Kinder seien, deren Testergebnis positiv sei...


    Nervig, wenn das alles in Lehrerzimmern, Klassenzimmern und Elterngruppen ausdiskutiert wird. Kann man diese Radikalität nicht ein bisschen aus der Schule raushalten?

  • Ich meine, es wäre gut, wenn Lehrkräfte weder gegen die Impfung wettern, noch dafür werben würden, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Es wäre schön, wenn Schulen nicht Kinder bedauern würden, die ach so geschockt sein müssen, weil sie zwei Streifen auf dem Test haben, sondern rechtzeitig vermitteln, dass das normal ist und was folgen wird. Es wäre unglaublich super, wenn die Kinder, die warum auch immer, zu Hause lernen müssen, von den Lehrkräften eingebunden und nicht ignoriert werden, weil die Lehrerin oder der Lehrer Präsenzverfechter ist und den Eltern beweisen will, dass sie Deppen sind, wenn sie sich gegen Präsenz entscheiden.


    Wenn einfach alle hinnehmen würden, dass die Situation gerade für jede*n schwierig ist, wenn auch für den einen mehr und für die andere weniger und gemeinsam das Beste daraus machen.


    Kinder kommen in der Regel mit allem klar, wenn man ihnen erklärt, warum etwas ist, wie es ist und wenn man ihnen das Gefühl gibt, dass Erwachsene die Sache im Griff haben und man sie begleitet.

  • Ich meine, es wäre gut, wenn Lehrkräfte weder gegen die Impfung wettern, noch dafür werben würden, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.

    Den Rest deines Beitrages würde ich so unterschrieben und ich denke auch die meisten Lehrkräfte verhalten sich so. Bei den Impfungen muss man natürlich noch zwischen werben und aufklären unterscheiden. Wir hatten sogar an der Grundschule schon den Fall, dass eine Lehrkraft einen Tag wegen der Impfung nicht da war. Ein Kind (Eltern Impfgegner) äußerte sich ganz besorgt, dass man ja auch davon krank wird, weil man sich "Gift" spritzt. Die Vertretungslehrkraft hat das richtig gestellt. Und ich fände es auch im naturwissenschaftlichen Unterricht der Sek 1 und 2 wichtig, dass man das Thema behandelt. Einfach um den ganzen Fake-News entgegen zu wirken. Dazu gehören selbstverständlich auch berechtigt Kritik. Man soll die Kinder ja in die Lage versetzen sich eine eigene Meinung zu bilden. Aber solche Fragen wie: Wie wirkt so eine Impfung? Wie kann man die Wirksamkeit messen? Schützen Masken wirklich? Können und müssen aus meiner Sicht auch im Unterricht ehrlich beantwortet werden. Dazu zählt auch die Interpretation von Zahlen in Mathematik. Wir bereiten auf das Leben vor und können uns nicht in einen Glaskasten zurückziehen.

  • Ist es "Werbung", wenn wir klarmachen, dass die Impfquote in unserem Viertel noch keine 60% erreicht hat, und unsere Schule vielleicht deshalb ständig postive Pool- und Einzeltests hat? Ist es "Werbung", wenn wir sagen, dass der Unterrichtsausfall sehr wahrscheinlich viel geringer wäre (so wie an anderen Schulen der Stadt), wenn mehr Eltern und die anderen Ü-12er der Familien geimpft wären?

    Ich halte das eher für angemessene Aufklärung.

  • Ich habe drei Wochen gebraucht, um durch Zufall einen Termin zu bekommen. Die meisten meiner Kollegen haben noch keinen...

    Möglicherweise ist es woanders leichter, hier ist es ziemlich schwierig.

  • Ich habe leider ein paar Skeptiker in meinem Bekanntenkreis und Kollegium, die sich nicht boostern lassen wollen.

    Diese Leute haben sich schon die ersten beiden Impfungen nur widerwillig verabreichen lassen und nicht aus Angst vor Erkrankung oder Verantwortungsbewusstsein, sondern aufgrund von gesellschaftlichem Druck oder drohenden Einschränkungen.

    Nun argumentieren sie, dass der Impfstoff wohl nichts taugt, wenn man den Schutz schon nach wenigen Monaten verliert. Da ist leider auch Omikron Wasser auf deren Mühlen, denn wieso sollen sie sich jetzt boostern lassen, wenn der Impfstoff doch eh angepasst werden muss und gegen Omikron vielleicht nicht oder nur unzureichend schützt?


    Ich teile die Ansichten natürlich nicht, aber das ist das, was ich vermehrt höre, wenn es um den Booster geht.

  • Hier variiert es von Landkreis zu Landkreis. Manche haben ihre Impfzentren nie aufgegeben und konnten jetzt leicht ihre Strukturen wieder hochfahren, andere haben Schwierigkeiten. In Oberfranken ist es so, dass man jetzt über das bayerische Impfportal auch Termine in den anderen Landkreisen ausmachen kann. So kam ich einfach an einen Termin in dem Landkreis, in dem ich unterrichte. In dem Landkreis, in dem ich wohne, sieht es schlechter aus. Viele Hausärzte prorisieren und impfen bevorzugt auch erstmal Ältere.

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