Mein Hausarzt impft sowohl mit Biontech als auch mit Moderna. Je nachdem was gerade da ist. Wäre es nicht Corona, hätte sich kein Mensch dafür interessiert, welchen Impfstoff er bekommt. Grundsätzlich finde ich es auch sinnvoll, dass man jetzt versucht die Moderna Impfdosen zu verimpfen bevor sie ablaufen. Laufen Sie ab, gibt es einen Skandal. Verschenkt man Sie und wir haben am Ende zu wenig, gibt es einen Skandal. Vielleicht wäre es nur einfacher gewesen die mobilen Teams nur noch mit Moderna auszustatten und die Hausärzte zu bitten mehr Moderna einzusetzen. Die Hausärzte sind ja anscheinend etwas eigen.
Nein, die Ärzte brauchen Planungssicherheit. Und da dem Ministerium das Dilemma mit den ablaufenden Moderna-Impfdosen ja hoffentlich nicht erst gestern aufgefallen ist, hätte ein wenig Vorlauf gutgetan. Einmal, um die Skeptiker zu überzeugen und dann, um jetzt nicht die Ärzte in Schwulitäten zu bringen. Die dürfen jetzt ausbaden, was Spahn verbockt hat.
Wäre vor zwei Monaten angekündugt worden, Biontech zugunsten von Moderna zu deckeln, hätten Ärzte entsprechendes vorbereiten bzw. kommunizieren können. So schafft man nur unnötig kurzfristig vollendete Tatsachen und frustriert erneut diejenigen, auf die man angewiesen ist.
Wie groß kann beim Otto-Normalverbraucher das Vertrauen in einen Impfstoff sein und werden, der bislang schon nur als zweite Wahl galt, der für U30 nicht empfohlen ist und der zuguterletzt mittels einer unfeinen Rochade an den Mann gebracht werden soll?
Wenn das Schaffen von Vertrauen in den Moderna-Impfstoff das Gebot der Stunde ist, dann ist das Gesundheitsministerium krachend gescheitert.