Umfrage zur Impfbereitschaft gegen Corona

Zitat von laleona

Yes, fight for your right to paaaaaaaaaaarty.

Auch darum geht es gar nicht. Heute machst Du Dich über das Ansinnen von sogenannten "Impfgegnern" lustig, morgen über ... was genau? Woher weisst Du, ob alle, die gegen eine Impfpflicht sind, selber auch wirklich und grundsätzlich gegen's Impfen sind? Ich glaube gar nicht, dass das so ist. Es wird darunter einige Personen geben, die einfach gegen genau DIESE Impfung sind, sich ansonsten aber selbst alle üblichen Impfungen abgeholt haben. Für Dich ist es moralisch richtig eine Impfpflicht zu fordern, Du siehst keine Gegenargumente, prima. Wenn's nach mir ginge, wären auch alle geimpft. Ich sehe aber durchaus das Argument, dass es hier ums Prinzip geht dass Leute nicht wollen, dass der Staat eine Verpflichtung zu einem Eingriff in die persönliche Gesundheit verordnet. Es gibt einfach ganz wirklich eine Handvoll Menschen, die sich gar nicht impfen lassen KANN, weil's halt schon noch was anderes ist, als sich einen Motorradhelm auf den Kopf zu setzen, der verursacht üblicherweise keine allergischen Reaktionen. Die ganzen Gurt- und Kindersitzvergleiche sind hier einfach gar keine sinnvollen Vergleiche. Der Sicherheitsgurt wird mir ja nicht dauerhaft an die Schulter montiert.

Mein Vorschlag wäre es, mit der Aufhebung aller Einschränkungen und Massnahmen zu warten, bis wirklich ALLE ein Angebot zur Impfung hatten, inklusive der Kinder. Eine generelle Impfpflicht würde nur Sinn machen, wenn wirklich noch die Aussicht auf eine komplette Ausrottung des Virus bestünde, so ist es aber nicht. Allein schon deshalb nicht, weil viele Teile der Welt gar keinen Zugang zu wirksamen Impfstoffen haben. Die Covid-Impfung dient primär dem Selbstschutz und wenn möglichst viele Menschen sich impfen lassen, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Überlastung des Gesundheitssystems wovon letztlich alle profitieren. Daraus eine allgemeine Impfpflicht abzuleiten, geht für mich nicht auf. Es würden auch alle profitieren, würde man morgen das Rauchen verbieten. Wenn ich mir vom Staat etwas wünschen dürfte, wäre es übrigens genau das.

Mein oben genannter Vorschlag ist aber auch nicht mehrheitsfähig und dafür gibt es sogar einen rationalen Grund: Kinder erkranken extrem selten ernsthaft an Covid. Ja, sie sind Virusüberträger, aber alle Erwachsenen werden in den nächsten Wochen die Gelegenheit gehabt haben, sich impfen zu lassen. Die 80jährige Oma mit Diabetes und Bluthochdruck und der immunsupprimierte 35jährige Krebspatient sind sich ihres gesundheitlichen Risikos auch jenseits von Covid bewusst und tragen eine gewisse Eigenverantwortung. Wir können als Gesellschaft hier nicht plötzlich wegen genau dieser einen Erkrankung die Massstäbe verschieben. Der Klimawandel ist immer noch die weitaus grössere Bedrohung für uns alle, dennoch verbieten wir keine Flugreisen und Massentierhaltung.

Uns sonst? Ich meine so argumentativ hast Du nichts zur Diskussion beizutragen? Ich schrieb ja noch sehr viel mehr als das, aber der Rest hat Dir wahrscheinlich nicht gepasst.

Zitat von Antimon

Ich denke das hat mal wieder überhaupt keinen Bezug zu dem, was ich schrieb.

Dann war es wohl ein Missverständnis. Einer der entscheidenden Nachteile schriftlicher Kommunikation...

Was ich nicht verstehe, ist das auf einmal in Bezug auf Corona jegliches Risiko als unbedingt zu vermeiden charakterisiert wird. Als der Lauterbach letztens was von "1% der mit Corona infizierten Kinder haben einen schweren Verlauf" erzählte, dachte ich mir innerlich: "Ist dir nicht bewusst, dass 1% gefühlt nichts ist? Willst du ernsthaft, dass wir wegen einem 1% so einen Aufstand veranstalten?". Wir müssen als Gesellschaft wieder dahin, zu verstehen, dass zum Leben Risiken dazugehören, die wir früher selbstverständlich eingegangen sind (siehe @Antimon s Anmerkungen zu Massentierhaltung, Auslandsflügen, Rauchen, etc.), und dass es auch kein Drama ist, krank zu werden. Klar, keiner findet Krankwerden geil und ja, schön, dass die Grippeperiode letztens mal ziemlich klein ausfiel, aber es gibt Schlimmeres.

Zitat von laleona

mir stieß im ersten Beitrag von Tazz auch nur der Nationals.-Vergleich mit "Symbol tragen" auf

Joa, ich hab's gemerkt Ich habe den Beitrag mehrfach gelesen und dann ein "like" gedrückt. Er ist in der Tat arg polemisch formuliert aber für mich hat er auch was Wahres. Stell Dir vor, wir würden jetzt darüber diskutieren, ob meine Krankenkasse wissen soll, wie viel Sport ich pro Woche mache, wie viel Alkohol ich trinke und was ich esse um dementsprechend meinen Tarif anzupassen. Solche Überlegungen gibt's ja wirklich und ich könnte mir denken, dass das hier im Forum ganz und gar nicht mehrheitsfähig wäre. Wenn's um diese Covid-Impfung geht, scheint der Fall aber plötzlich glasklar, da muss eine Impfpflicht her, wer nicht impfen geht ist ein unsolidarisches Arschloch und sollte hart gebüsst werden. Nee, mir ist das ganz und gar nicht glasklar. Und vielleicht bedarf es einer polemischen Formulierung um darauf hinzuweisen. Die Nazi-Anspielung triggert unter Deutschen natürlich sofort eine meist heftige Reaktion, die es in dieser Form nicht gäbe, würde jemand das gleiche z. B. im Lehrer*innenzimmer an meiner Schule sagen.

Tazz' Beitrag ist daneben, er ist nicht amüsant und löschen der einzig richtige Umgang damit. Um Impfpflicht ging es übrigens in diesem Kontext gar nicht.

Zitat von Lindbergh

"Ist dir nicht bewusst, dass 1% gefühlt nichts ist? Willst du ernsthaft, dass wir wegen einem 1% so einen Aufstand veranstalten?".

Jaja, du und Logik, Mathematik oder sonst irgendwas, was mal eine Sekunde Denken benötigt. In Deutschland leben momentan knapp 10 Mio Kinder/Jugendliche unter 14 Jahren (schneller hab ich eine Zahl nicht gefunden, die nur die unter 12 jährigen beinhaltet). Davon infizieren sich alle(!), wenn sie nicht geimpft sind. 1 % von 10 Mio wären lächerliche 100.000. Wenn das gefühlt nichts ist, dann hast du gefühlt auch nix im Hirn.

Hier nochmal mein Hinweis: TROLL oder DEPP!

Edit: Du behauptest ja, Grundschullehrer zu sein. Ich hoffe ja immer noch, dass das nicht der Wahrheit entspricht und du eher der Typ "WoW-Folge von South Park bist". Aber nehmen wir mal an, es würde stimmen: Das wären mehr Kinder, als an deiner Schule während deiner gesamten Lebenszeit an Kindern durchgehen würden

Zitat von Kalle29

Ich hoffe ja immer noch, dass das nicht der Wahrheit entspricht und du eher der Typ "WoW-Folge von South Park bist".

Ich kenne die Folge und möchte mit der beschriebenen Figur nicht verglichen werden.

Ob 100k oder 135k, die Größenordnung habe ich verstanden. Ich merke aber, dass man in der Diskussion nicht gewinnen kann, selbst wenn ich auf andere schwere Erkrankungen unter Kindern und Jugendlichen hinweisen würde. Zumindest gab es die letzten 100 Jahre keine Erkrankung, die mehr mediale Aufmerksamkeit erhielt und zu derartigen politischen Einschränkungen führte.