Es fehlt der Impfstoff. Ich fürchte deshalb sind sie hier so zögerlich mit einer Impfempfehlung für Kinder und weniger deshalb, weil der Nutzen für Kinder weniger da wäre oder ihre Risiken geringer wären.
ABER: Die meisten Erwachsenen, die nicht in dem Prio Gruppen 1 bis 3 sind, haben ja zum einen keine Vorerkrankungen, die für einen schwereren Verlauf sprechen würden und zum anderen
die Möglichkeit, ihre beruflichen Kontakte sehr viel mehr zu minimieren als die Kinder das könnten, die ja nun mal täglich, ob sie wollen oder nicht mit vielen anderen ungeipmften Kindern stundenlang in den selben Räumen in den Schulen sitzen. Auch müssen die Kinder und Jugendlichen eher die Öffis nutzen, denn die Möglichkeit mit Auto irgendwo hinzukommen gibt es ja nur, wenn ihre Eltern sie chauffieren. Dazu kommt, dass ein Jahr (bzw mittlerweile ja schon länger) Einschränkungen für Kinder oder Teenies gefühlt sehr viel länger ist als für Erwachsene. Sie verpassen sooo viel gerade. Ich finde es extrem unfair, dass sie sich zum Impfen nun ganz hinten anstellen sollen!
Sie stehen ja nicht hinten an, sie dürfen, wenn die Eltern sich bemühen, ab 7. Juni auch einen Termin ausmachen.
Es heißt allerdings, dass sich viele Ärzte ohne Stiko-Empfehlung weigern würden (was mich verwundert, Grippeimpfung ist doch auch erst ab 60 Jahren empfohlen, ich musste aber selber bezahlen). Das bedeutet dann evtl., dass gut informierte und wohlhabende Eltern ihre Kinder impfen lassen (zumindest bis Ende August), die anderen vermutlich nicht.
Ich selbst denke auch, dass Schüler mehr gefährdet sind als die meisten in Prioritätenliste 4 unter 50. Sie haben einfach mehr und engere Kontakte (wer knutscht mit 50 noch mit jedem Bekannte, was meine Schüler tun).
Und meine Hauptsorge bleibt, wenn die Stiko es irgendwann doch empfehlt, dann wird es bei vielen heißen, sie haben der Politik nachgegeben, der Impfstoff war doch nicht sicher.