Umfrage zur Impfbereitschaft gegen Corona

  • Hier gilt sogar, dass die Impfzentren rein nach altersabhängiger Priorität impfen bzw. Termine vergeben. Wer mit einem Attest oder einem Nachweis des Arbeitgebers kommt, wird an den Hausarzt - ja, der mit den 12 Impfdosen - verwiesen. Der müsse impfen, so die unverschämte Auskunft des Impfzentrums.

    Na das ist ja ähnlich bekloppt, wie zu sagen, jeder unter 60 der Zweitimpfung AZ will muss sich beim Hausarzt melden, der hatte in der ganzen Impfzeit bei uns bisher eine Ampulle AZ und da ist er verpflichtet sie für Erstimpfungen zu nehmen. Für Zweitimpfungen wird er dann 9-12 Wochen später genauso wenig bekommen. Aber man kann nur beim Hausarzt so geimpft werden. Herr schmeiß Hirn herab!

  • Allein mir fehlt die Quellenangabe, aus der hervorgeht, dass bereits Geimpfte eine "Mutation zurück ins Land schleppen" können. Also so ein bisschen infiziert. Nicht genug, um richtig krank zu sein, aber dennoch infektiös.

    Die Quellenangabe fehlt, weil ich die Unmöglichkeit da tatsächlich durch ein anekdotisches Gegenbeispiel bewiesen sehe.

    Ich kenne ein Pflegeheim, in dem es einen weiteren großen Coronaausbruch gab, nachdem die Bewohner alle vollständig geimpft waren. Und ich persönlich kann einfach nicht glauben, dass es genau ein ungeimpfter Infizierter war, der alle anderen angesteckt hat. In minen Augen müssen sich die Bewohner auch untereinander angesteckt haben. (Aber ausschließen kann ich einen Superspreader-Pfleger/Besucher/... auch nicht zu 100%).

    Aber auch Lothar Wieler, der Präsident vom RKI, hat sich entsprechend geäußert: https://www.mdr.de/brisant/cor…-wie-lange-immun-100.html


    Die Wahrscheinlichkeit eine Covidinfektion weiterzugeben, ist aber hoffentlich bei geimpften Personen geringer. Es wäre schlimm, wenn nicht, denn dann wäre der Effekt der Impferei vielleicht zu gering. Trotzdem gibt es ja einen Grund, warum auch Geimpfte noch die AHA-Regeln beachten müssen.


    Was ist an 1 unsolidarisch? Die Justizministerin hat es doch erklärt, Freiheiten wurden eingeschränkt, um Verlangsamung der Infektionsausbreitung zu gewährleisten. Sobald die Impfung da ist müssen alle Rechte, soweit epidemiologisch sinnvoll, zurückgegeben werden.


    Eine Vorstellung von "das ist ungerecht" ist bestenfalls kindlich.

    Unsolidarisch finde ich, dass jüngere Menschen (Erwachsene und Kinder) aufgefordert wurden, sich in der Pandemie einzuschränken und keine Freunde mehr zu treffen, um stärker gefährdete Personen zu schützen. Ihr erinnert euch an die Filme „Wir sind Helden!“?


    Jetzt sind die Personen, die sich vor einem Jahr freiwillig und solidarisch eingeschränkt haben, die Gefährdeteren (da nicht geimpft). Dennoch möchten viele bereits geimpfte Personen sich jetzt nicht einschränken, um die jetzt gefährdeteren Ungeimpften zu schützen. Vielleicht sterben ungeimpfte Kinder trotz Mutationen nicht so oft wie es Personen über 80 getan haben, aber eine Covidinfektion kann auch für sie schwerwiegende Folgen haben.


    Unsolidarisch finde ich die Forderung „Jetzt bin ich geimpft, jetzt möchte ich wieder ... dürfen“. Man könnte auch froh und dankbar sein, dass man bereits zu den Geimpften gehört, und Kontakte trotzdem so weit wie möglich vermeiden, bis wir durch die Anzahl der Geimpften in der Größenordnung einer Herdenimmunität sind und alle ein echtes Impfangebot (= eine tatsächlichen Impftermin und nicht nur die Erlaubnis einen Code zu beantragen) hatten.

    So wird durch die Lockerungen für vollständig Geimpfe vor allem das Interesse an gefälschten Impfnachweisen erhöht. Nicht nur bei Impfgegnern sondern auch bei Personen, die schon wochenlang vergeblich versuchen einen Termin zu erhalten.


    Dass unsere Politiker überlegen, was für die Gesellschaft insgesamt am besten ist, und nicht nur für den Einzelnen, kann man Ihnen nicht zum Vorwurf machen. Dafür sind sie ja da. Und dass dabei auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen, ist auch in Ordnung.


    Trotzdem macht die Aufhebung der Priorisierung auf mich den Eindruck, als wolle man damit vor allem verhindern, dass Ungeimpfte sich die Rückgabe von Freiheiten erklagen. Denn es darf sich ja jeder impfen lassen.

    Aber das ist wirklich nur ein persönliches Empfinden.


    LG DFU

  • Heute sind allein in Deutschland über 1 Millionen Menschen geimpft worden! Und kennt ihr schon die "Impfuhr"? Nett anzusehen hier...


    https://impfdashboard.de/


    Edit: Sachsen hat die meisten Zweitimpfungen und ist Letztes bei den Erstimpfungen. (Sie haben auch festgehalten am 3 Wochenabstand bei Biontech). Ob das vorteilhaft ist? Man wird sehen...

    Einmal editiert, zuletzt von UrlaubVomUrlaub ()

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    Unsolidarisch finde ich, dass jüngere Menschen (Erwachsene und Kinder) aufgefordert wurden, sich in der Pandemie einzuschränken und keine Freunde mehr zu treffen, um stärker gefährdete Personen zu schützen. Ihr erinnert euch an die Filme „Wir sind Helden!“?

    Jetzt sind die Personen, die sich vor einem Jahr freiwillig und solidarisch eingeschränkt haben, die Gefährdeteren (da nicht geimpft)...

    Naja okay, das ist aber nicht das Argument der meisten, die gegen das Widererlangen von Biergartenrechten sind. Schuhekaufen war hier Thema, Fitnessstudios des öfteren und die Kneipe der Eltern.


    Außerdem sind Geimpfte weniger ansteckend, wenn sie in vollen Räumen weiter Masken tragen und sich draußen mit anderen Geimpften zur Bratwurst treffen, sollte kein erneuter Kollaps drohen.


    Ich hab sowieso nicht vor nach Malle zu fliegen und kann mir von meiner Impfung außer Kopfweh nix kaufen, weil der Rest der Familie nicht geimpft ist. Es geht aber um die juristische Sicht und die lässt nichts anderes zu.

  • Ich hab sowieso nicht vor nach Malle zu fliegen und kann mir von meiner Impfung außer Kopfweh nix kaufen, weil der Rest der Familie nicht geimpft ist. Es geht aber um die juristische Sicht und die lässt nichts anderes zu.

    Es muss ja auch irgendwie weitergehen. Insbesondere von Geschäftsschließungen Betroffene brauchen ja auch eine Perspektive. Ich hätte vermutlich mit den Lockerungen für vollständig geImpfte noch etwas gewartet. Sie hatte ja mit Tests trotzdem die gleichen Möglichkeiten wie ungeimpfte Personen.


    Das die eigene Impfung nicht in jedem Fall nutzt, da hast du recht. Bis Familien mit kleinen Kindern (<12 Jahre) wieder uneingeschränkt unterwegs sein können, wird es wohl noch etwas dauern.


    Wenn Frau Schopper sich bei uns mit ihrem Vorschlag Sobald ein Impfstoff für Kinder da ist, müssen diese priorisiert an der Schule geimpft werden durchsetzt, ginge es in BW aber vielleicht schneller.


    LGF DFU

  • Heute sind allein in Deutschland über 1 Millionen Menschen geimpft worden! Und kennt ihr schon die "Impfuhr"? Nett anzusehen hier...


    https://impfdashboard.de/


    Edit: Sachsen hat die meisten Zweitimpfungen und ist Letztes bei den Erstimpfungen. (Sie haben auch festgehalten am 3 Wochenabstand bei Biontech). Ob das vorteilhaft ist? Man wird sehen...

    Danke für den Link. NRW ist ja tatsächlich mal oben dabei und das bei etwas positivem (mindestens einmal Geimpfte). Das bin ich gar nicht gewohnt. :D

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Es muss ja auch irgendwie weitergehen. Insbesondere von Geschäftsschließungen Betroffene brauchen ja auch eine Perspektive. Ich hätte vermutlich mit den Lockerungen für vollständig geImpfte noch etwas gewartet. Sie hatte ja mit Tests trotzdem die gleichen Möglichkeiten wie ungeimpfte Personen.

    Eben. Warum sollen Geimpfte nicht wieder in Restaurants und Co dürfen? Vielleicht kann man ja z. B. die Außengastronomie für negativ Getestete öffnen und schon läuft es in den Branchen besser.

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  • Die Diskussion um den hehren Begriff der Solidarität ist ohnehin eine Scheindebatte. Solidarität ist etwas, das freiwillig geleistet wird. Sie kann per definitionem nicht eingefordert und nicht erzwungen werden. Dann ist es keine Solidarität, sondern etwas anderes.


    Wie sehr man in unserer Gesellschaft auf diese freiwillige Solidarität im Hinblick auf Corona gesetzt hat, lässt sich leicht daran ablesen, wie viele Gesetze, Verordnungen, Erlasse u.ä. zu der Cause im letzten Jahr produziert wurden. Strafen hier, Drohungen dort, Kontrollen allenthalben.


    Nein, auf Freiwilligkeit und Solidarität hat keiner ernsthaft gesetzt in einer Gesellschaft, die primär Ellenbogen kennt, nicht genug Blut oder Organe spendet und die Tafeln als Realität akzeptiert.


    Aber eins ging prima mit dem Märchen von der Solidarität. Man konnte seinen ganz und gar nicht altruistischen Selbstschutz und die Angst ums eigene Leben, um die eigene Gesundheit prima als Dienst an der Menschheit verkaufen.


    Und auch der innere Gremlin, der gern mal Nachbarn verpfeift, Mitmenschen im Supermarkt zurechtweist oder nur gern anpöbelt, durfte plötzlich raus und sich als "Gesundheitsbewahrer" aufspielen.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Die einzigen die in die Solidaritätsdefinition Freiwilligkeit einschließen, sind meines Wissens nach Ökonomen. Solidarität ist einfach das gemeinsame Einstehen füreinander zur Erreichung eines höheren Ziels. Die gesetzliche Kranken-, Arbeitslosen- oder Rentenversicherungen sind Solidargemeinschaften, außer man bringt das "Freiwilligkeitselement" ein, dann kann man sie natürlich schön als "Zwangsgemeinschaft" diffamieren...wie gesagt, das Argument kannte ich bisher nur von BWLern... :)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Oje, dass ich jeh in Ruch kommen würde, ein BWLer zu sein oder das Sozialsystem diffamieren zu wollen...


    Letzterem wohnt ja tatsächlich immer noch ein Freiwilligkeitselement inne, weil ich mich ihm ja durchaus entziehen kann. Das ginge zum Einen mittels Wegzug oder, und das ist der wohl häufigste Weg, indem man auf die reine Empfängerseite des genannten Systems wechselt. Das soll ja schon irgendwie ein Phänomen sein...

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Die Diskussion um den hehren Begriff der Solidarität ist ohnehin eine Scheindebatte. Solidarität ist etwas, das freiwillig geleistet wird. Sie kann per definitionem nicht eingefordert und nicht erzwungen werden. Dann ist es keine Solidarität, sondern etwas anderes.

    Diesen Solidaritätsbegriff halte ich ebenfalls für deutlich zu eng gefasst. Der Begriff taucht bereits im römischen Recht als gesamtschuldnerische Haftung auf und wird heute eher als Haltung der Verbundenheit bzw. als Zusammenhalt gleichgesinnter oder gleichgestellter Gruppen gedeutet. Das der Sozialversicherung grundlegende Solidiaritätsprinzip greift darauf zurück. Hierfür ist es gerade nicht notwendig, dass die Einzelnen freiwillig Kosten anderer mittragen.

  • Oje, dass ich jeh in Ruch kommen würde, ein BWLer zu sein oder das Sozialsystem diffamieren zu wollen...


    Letzterem wohnt ja tatsächlich immer noch ein Freiwilligkeitselement inne, weil ich mich ihm ja durchaus entziehen kann. Das ginge zum Einen mittels Wegzug oder, und das ist der wohl häufigste Weg, indem man auf die reine Empfängerseite des genannten Systems wechselt. Das soll ja schon irgendwie ein Phänomen sein...

    Durch Wegzug kannst du auch den Corona-Regeln in D entgehen.

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  • Selbst wenn man die Freiwilligkeit zugrundelegte, ohne die wäre ein Lockdown nicht möglich gewesen. Denk einfach an den letzten März zurück, wie ganz Deutschland von einem auf den anderen Tag Kinder zu Hause betreut, Freunde und Verwandte nur noch einzeln getroffen, Stoffmasken genäht hat... Allein was dir meisten Lehrkräfte freiwillig ermöglicht haben, um mit ihren Schüler*innen in Kontakt zu bleiben und Lernen zu ermöglichen, wo "Kopienhochladen" gereicht hätte. Natürlich braucht eine Gesellschaft gemeinsame Richtlinien und Regelungen, es sei denn, man will in einer Anarchie leben.

  • Allerdings hätten die Hausärzte meiner Meinung nach erst gar nicht so darauf drängen sollen, so schnell bei der Impfung beteiligt zu werden.

    Du hast vollkommen Recht. Ich kann das echt nicht mehr lesen. Bei uns sind die beiden Außenstellen des Impfzentrums seit Tagen dicht, weil es nicht genug Impfstoff gibt. Gleichzeitig klagen die armen Hausärzte über die Mehrarbeit. Es waren doch die Hausärzte, die unbedingt früher beteiligt werden wollten. Spahn hatte es doch erst für Ende Mai geplant. Dazu werden zu mindestens bei uns bei den Hausärzten auch etliche geimpft, die gar nicht dran sind. Ich kenne im Freundeskreis mehrere, die schon über "Trick 17" geimpft wurden. Hätte man es bis Ende Mai bei den Impfzentren gelassen, wäre es viel einfacher gewesen. Statt dessen schreien die Hausärzte permanent nach mehr Impfstoff und die Impfzentrum haben nichts zu tun. Aber jede Impfung wird ja gut bezahlt...

  • Viele Hausärzte waren ja vor allem gut darin ihre besten Kunden dss "gute Biontech" zu verimpfen und die Jüngeren schauten in die Röhre.

    Meine Hausärztin klagte über überflüssige Diskussionen mit Patientinnen, die irgendwie kein AZ wollten. Kostete Zeit und Nerven und brachte nichts.

  • Ich weiß nicht, "die Hausärzte"... Für die Ärzte spricht doch auch immer bloß ein Verband. Das ist wie, wenn Herr Meidinger irgendwas von sich gibt und das dann die Ansicht "der Lehrer" ist.


    Ich denke nach wie vor, dass es in ländlichen Regionen für ältere Personen besser ist, wenn sie nur zu ihrem vertrauten Hausarzt müssen. In größeren Städten, wo hunderte Patienten in den Akten stehen, die seit Jahren nicht mehr anwesend waren, da mag das anders sein. Aber auch da sind die Ärzt*innen doch in der Lage, nach Alter oder Vorerkrankung einzuladen.

  • Gut, ich falle vermutlich nicht in deine Gruppe der "Jüngeren" und bin noch nicht vorm Impfzentrum angestanden, würde es aber machen, wenn ich wüsste, es gibt in der unmittelbaren Nähe so ein Angebot (und ich habe schon der Hausarztpraxis signalisiert, dass ich sofort eine AZ-Impfung nähme..)
    Mir geht es um meine Gesundheit. Und um die Gesundheit aller meiner Mitmenschen, die ich dadurch nicht mehr potenziell gefährde, nur weil ich nicht wüsste, dass ich ansteckend bin.
    Ich will "reisen": zu meinen Schwiegereltern 100km weiter.
    und vielleicht zum Freibad.

    Du müsstest aber doch Termine ausmachen können. Die Hotline kann dir da bestimmt weiterhelfen.

  • Meine Hausärztin klagte über überflüssige Diskussionen mit Patientinnen, die irgendwie kein AZ wollten. Kostete Zeit und Nerven und brachte nichts.

    Einfach sagen: "Für Sie ist wegen Ihres Alters AZ vorgesehen. Möchten Sie diesen Impfstoff haben oder warten Sie auf einen Termin mit BT? Dann bitte zum Impfzentrum." Wird so leider oft nicht gemacht, man will ja nicht die besten Kunden vergraulen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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