Umfrage zur Impfbereitschaft gegen Corona

  • Es sollten einfach mobile Teams eingesetzt werden, die die Menschen zuhause oder zumindest an ihrem Wohnort impfen. Ich gehe davon aus, dass nicht wenige Betroffene die Impfung ausschlagen, wenn der Aufwand zu groß ist.

    Das soll bei uns kommen, nachdem alle Alten- und Pflegeheime, alle Seniorentreffs, alle Kliniken geimpft sind. Und das dauert sicher noch eine Weile.


    (Mein Bruder hat es jetzt ja in die Hand genommen, auch weil er selbst geimpft werden wollte, er gehört aus beruflichen Gründen dazu. Davor hat meine Schwester überlegt zu fahren. Ich hatte es angeboten, wohne aber nicht vor Ort, es wären also noch einmal 60 km zu den 250 hin und zurück dazugekommen, ich wohne näher.)


    Ja, es ist ein Problem, vor allem mit diesen Mutanten. Niemand weiß, ob es jetzt erst richtig los geht. Manaus hatte angeblich bereits Herdenimmunität, die der brasilianischen Variante egal ist. Deshalb haben wir jetzt Geschwister alle gedrängelt. Mein Vater ist fast 90, hat nur noch eine Niere, ist sonst aber fit und gesund.

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  • Meine Mutter ist auch Schwerbehindert. Sie wohnt in einer Stadt mit mehr als 80.000 EW. Trotzdem muss sie regelmäßig 70 km in die nächste Großstadt für bestimmte Behandlungen. Natürlich ist es schwierig, dass jetzt für ältere zu organisieren. Aber das ist kein neues Problem sondern schon lange so. Und Notfalls muss ich dann auch mal 200 € für ein Taxi ausgeben. Unsere letzte Fahrt war mit Rollstuhl für 110 € hin und zurück.


    Grundsätzlich habt ihr natürlich Recht, dass es schön wäre, wenn es anders wäre. Aber das ist ein Problem, dass Menschen auf dem Land seit Jahren haben. Und auf der anderen Seite sind viele Menschen auch nicht bereit mehr zu bezahlen um die Pflege oder das Gesundheitswesen zu stärken. Das ist ein grundsätzliches Problem und kein Coronaproblem. Wenn ich normal erwarte, dass die Menschen 100-200 km für eine Behandlung fahren, dann kann ich das auch bei Corona. Oder ich muss es grundsätzlich ändern.

    Ich sehe das so: wenn man möchte, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen (und das sollte ja unser aller Anliegen sein), muss man es ihnen so einfach wie möglich machen.

    Meine Großtante, um die es hier geht, ist seit 30 Jahren Witwe, ihr einziges Kind verstarb vor 12 Jahren. Sie ist - abgesehen von ihrem Alter - fit und versorgt sich noch komplett selbst. Alles, was sie für ihren täglichen Bedarf braucht (Hausarzt, Zahnarzt, Einkaufsmöglichkeiten...), gibt es vor Ort. Soweit ich weiß, brauchte sie noch nie einen Facharzt in einem anderen Ort.

    Sie lebt von ihrer winzigen Rente, wie sollte sie sich 200 Euro für ein Taxi leisten können?

    Und so wie ihr geht es bestimmt vielen.

    Ist es wirklich wirtschaftlicher, wenn die Beschäftigten in Impfzentren Däumchen drehen, weil etliche der Eingeladenen den Weg nicht schaffen als mit mobilen Impfteams die Orte im Einzugsgebiet zu besuchen?

  • Wie oft muss denn die 0815-Oma quer durch das Bundesland reisen? Auf dem platten Land muss alles ein bisschen mehr organisiert werden, aber der Weg zum nächsten Hausarzt oder zur nächsten Apotheke ist etwas anderes als ein ewig weit entferntes Impfzentrum.

    Wir reden nicht vom platten Land. Wir reden von einer Stadt mit über 80.000 EW. Trotzdem werden bestimmte Untersuchungen dort nicht angeboten.


    Ich glaube, dass es tatsächlich nicht so selten ist. Alte Menschen sind öfters krank und spezifische medizinische Untersuchungen gibt es oft auch in kleineren Städten um die 50.000 EW nicht. Das ist schon seit Jahren ein Problem.

  • Es wird immer deutlicher, dass Astrazeneca auch erst im Sommer größere Mengen liefern wird - von einem Impfstoff mit einer Wirksamkeit von 70% zu einem Zeitpunkt, an dem mit Moderna, Pfizer/Biontech/Curevac drei qualitativ wesentlich bessere Impfstoffe zur Verfügung stehen werden in einer Menge, die dann bereits reichen wird um die EU vollständig zu versorgen.


    Wer soll sich das Zeug von Astrazeneca dann eigentlich noch spritzen lassen?


    Der einzige echte Vorteil war die schnelle Verfügbarkeit. Das beste wäre, den Vertrag wegen Vertragsverletzung zu kündigen und sein Geld zurück zu verlangen.

    Auch meine Meinung! Ich war dem Prinzip eh nicht so zugetan und jetzt erst recht nicht mehr. Vertrag wegen Nichterfüllung kündigen und Geld zurück fordern. Damit Biontech von mir aus etwas mehr zahlen und endlich impfen, impfen, impfen.

  • Ich sehe das so: wenn man möchte, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen (und das sollte ja unser aller Anliegen sein), muss man es ihnen so einfach wie möglich machen.

    Meine Großtante, um die es hier geht, ist seit 30 Jahren Witwe, ihr einziges Kind verstarb vor 12 Jahren. Sie ist - abgesehen von ihrem Alter - fit und versorgt sich noch komplett selbst. Alles, was sie für ihren täglichen Bedarf braucht (Hausarzt, Zahnarzt, Einkaufsmöglichkeiten...), gibt es vor Ort. Soweit ich weiß, brauchte sie noch nie einen Facharzt in einem anderen Ort.

    Sie lebt von ihrer winzigen Rente, wie sollte sie sich 200 Euro für ein Taxi leisten können?

    Und so wie ihr geht es bestimmt vielen.

    Ist es wirklich wirtschaftlicher, wenn die Beschäftigten in Impfzentren Däumchen drehen, weil etliche der Eingeladenen den Weg nicht schaffen als mit mobilen Impfteams die Orte im Einzugsgebiet zu besuchen?

    Also Däumchen dreht sicher niemand, irgendwann wird auch sie vielleicht vom Hausarzt zu Hause geimpft werden können. Momentan geht es auf Masse, bis der einzelne zu Hause aufgesucht werden kann, wird es dauern. Die Kreiszentren fangen auch in anderen Bundesländern erst Mitte Februar an.

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  • Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Zitat

    Schwerbehindert


    Kann mir kaum vorstellen, dass die hier geschilderten Probleme mit selber zu finanzierenden weiten Anfahrten begründet sind: Schwerbehinderte bekommen Fahrkostenerstattungen, was auch für Pflegefälle ab Grad 3 gilt, gerade in oben genannten Fällen.

    Oben werden zwar dazu keine Infos gegeben, aber meckern kann man ja immer.

    Mich stört hier in NRW in diesem Zusammenhang bislang einzig die absolut miese Terminorganisation, auch wenn's in Einzelfällen überraschend schnell ging (in meiner Familie auch in einem Fall telefonisch).

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Geld ist jetzt nicht entscheidend, sondern die rasche Versorgung mit Impfstoff. Dden Rest kann man im Nachhinein immer noch klären.

    Genau, und es ist wichtig, dass Europäer vor Amerikanern geimpft werden. Vor allem muss erste vor dritter Welt geimpft werden, weil die sterben ja eh früher als wir, nicht wahr?

  • Keine schlechte Idee, oder?

    Schleswig-Holstein setzt bei Impfterminen auf Konzertticket-System

    Vielleicht können die Schleswig-Holsteiner ja mal berichten, wie es mit Eventim klappt.

    Macht total Sinn Firmen zu beauftragen, die sich mit sowas auskennen und mit ein bisschen Feintuning bestehende und bewährte Systeme nutzen können.

    SH scheint da generell grad recht durchdacht zu handeln! Auch der Öffnungsplan nach Inzidenzen gefällt mir.

  • Genau, und es ist wichtig, dass Europäer vor Amerikanern geimpft werden. Vor allem muss erste vor dritter Welt geimpft werden, weil die sterben ja eh früher als wir, nicht wahr?

    Im Idealfall müsste keiner sterben und es gäbe eh keine Ungleichheiten auf dieser Welt. Da sind wir denke ich derselben Meinung. Ich würde aber mal behaupten, dass in der individuellen Wahrnehmung Menschen mit möglichst vielen Schnittstellen einem wichtiger sind als Menschen gänzlich ohne Gemeinsamkeiten.

  • Ich würde aber mal behaupten, dass in der individuellen Wahrnehmung Menschen mit möglichst vielen Schnittstellen einem wichtiger sind als Menschen gänzlich ohne Gemeinsamkeiten.

    Achso, also müsste die Kanzlerin sich zunächst selbst impfen lassen, dann ihren Mann und dann vielleicht die, die für einen Termin ordentlich was springen lassen würden?

  • In einigen Ländern wurden die Staatsoberhäupter als Erstes geimpft - als eine Art Vertrauensvorschuss. Finde ich OK so!

  • Ich würde aber mal behaupten, dass in der individuellen Wahrnehmung Menschen mit möglichst vielen Schnittstellen einem wichtiger sind als Menschen gänzlich ohne Gemeinsamkeiten.

    Welche "Schnittstellen" hast du denn mit, sagen wir mal, der Familie Quandt, einem Pfarrer aus Schleswig-Holstein oder der Oma des Nachbarn des Hausmeisters der Elbphilhramonie? Die Nationalität, die bei den letzten beiden Beispielen gar nicht klar ist, ist sicher keine besondere Gemeinsamkeit.

  • Rein von den Schnittstellen gibt es für mich auch Kriterien, die größere Rolle spielen, sprich Freunde/ Familie > Bekannte > Rest. Beim Rest würden durchaus geographische Aspekte eine Rolle spielen - da wäre ich dem schleswig-holsteinischen Pfarrer durchaus näher als dem chinesischen Reisbauern.

    Das sollte aber eigentlich nicht der Punkt sein. Angela Merkel hat ja die berufliche Aufgabe, Deutschland nach innen wie außen zu vertreten, und ja, da würde ich persönlich sagen, dass auch dazugehört, für Deutschland bei essentiellen Themen das Bestmögliche herauszuholen. In anderen Ämtern sähe ihre Prioritätensetzung anders aus.

  • In einigen Ländern wurden die Staatsoberhäupter als Erstes geimpft - als eine Art Vertrauensvorschuss.

    Ah, Vertrauensvorschuss, ich dachte "Deutschland first" und so? Aber eigentlich erst mal abwarten, wer doch dran stirbt? Naja, zum Glück ist von uns niemand Entscheidungsträger.

  • Soweit ich weiß, brauchte sie noch nie einen Facharzt in einem anderen Ort.

    Sie lebt von ihrer winzigen Rente, wie sollte sie sich 200 Euro für ein Taxi leisten können?

    Und so wie ihr geht es bestimmt vielen.

    Meine Mutter bekommt Sozialhilfe. Wie soll Sie es sich leisten können?

    Das Problem ist, dass es sich hier um grundsätzliches Problem dreht. Jetzt betrifft es auf einmal ein paar Leute persönlich und dann ist das Geschrei nach dem Staat groß. Das Problem muss aber grundsätzlich gelöst werden. Für eine einmalige Impfung kann man das Recht einfach lösen. Das sind einmalig 200 €. Für jemanden, der das regelmäßig muss, ist das was ganz anderes.

    Letztlich kann man natürlich auch den aktuellen Weg weiter gehen. Der sagt doch einfach, wenn ich dezentral wohne, habe ich Pech. Wenn man dann meckert, dann heißt es, dass ja auch die Lebenskosten dort preiswerter sind.

    Aber jetzt nur wegen den Impfungen zu meckern, aber es sonst zu akzeptieren, ist der falsch Weg.

  • Aber jetzt nur wegen den Impfungen zu meckern, aber es sonst zu akzeptieren, ist der falsch Weg.

    Was ist denn der richtige Weg? Wenn die Leute sich nicht impfen lassen, weil es zu teuer und umständlich ist, dann ist das so, ob dir das gefällt oder nicht.


    Und zum sonstigen Ärztemangel usw.- man kann nur hoffen, dass sich da endlich was tut. "Geschrei nach dem Staat", wofür ist der deiner Meinung nach da, wenn nicht für die Organisation öffentlicher Belange?

  • Wenn deine Mutter nicht mobil ist, müsste sie aber doch Anspruch auf Fahrtkostenübernahme bei der Krankenkasse haben, oder? Oftmals wird die ja nicht beantragt, weil sich halt doch Verwandte/Freunde finden, die die Wege gerne übernehmen. Aber im Fall einer weiten Fahrt zum Impfzentrum würde sich das ja ggf. lohnen.

    Aber generell pflichte ich bei, dass viele ältere Menschen mit solchen Dingen einfach überfordert werden - da sollte es einfachere und unbürokratischere Lösungen geben.

  • Was ist denn der richtige Weg? Wenn die Leute sich nicht impfen lassen, weil es zu teuer und umständlich ist, dann ist das so, ob dir das gefällt oder nicht.


    Und zum sonstigen Ärztemangel usw.- man kann nur hoffen, dass sich da endlich was tut. "Geschrei nach dem Staat", wofür ist der deiner Meinung nach da, wenn nicht für die Organisation öffentlicher Belange?

    Ach Samu, der richtige Weg ist, das grundsätzlich zu ändern. Ausbau öffentlichen Nahverkehrs, Erhöhung der Renten, Anspruch auf kostenlose Beförderung, es gibt inzwischen Tante Emma Läden und Banken, die per LKW von Dorf zu Dorf ziehen, Ausbau des öffentlichen Gesundheitssystems.


    Natürlich ist der Staat dafür da. Aber es geht darum, dass man jetzt sich vollkommen darüber aufgeregt, dass die eigene Oma kein Impfzentrum in der Nähe hat, aber dabei vergisst, dass das für viele alte Menschen seit Jahren ein Problem ist.

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