Ach Leute... Das mit den Grundrechten und deren Abwägung ist doch in Artikel 2 ziemlich klar geregelt.
Was sollen die künstlich konstruierten Situationen?
Ach Leute... Das mit den Grundrechten und deren Abwägung ist doch in Artikel 2 ziemlich klar geregelt.
Was sollen die künstlich konstruierten Situationen?
Ich sehe das größte Problem im Moment auch eher in der Verteilung und Verabreichung des Impfstoffes.
Ich habe vor einigen Wochen einen interessanten Artikel dazu gelesen, der das Problem insbesondere der Gruppe 1 aufzeigte.
Viele Pflegeheimbewohner stehen unter Betreuung, für die Impfung ist die Zustimmung des gesetzlichen Betreuers nötig. Der ist aber oft nicht zeitnah zu erreichen, so dass dann eben nicht alle Bewohner eines Pflegeheims in einem Schwung geimpft werden können und mehrmals angefahren werden müssen.
Häuslich gepflegte Menschen ü80 sind wiederum auf Hilfe angewiesen, um einen Termin zu vereinbaren und zum Impfzentrum zu kommen. Das hängt stark von den Angehörigen oder anderen Pflegenden ab. Außerdem ist es widersinnig, diese Pflegepersonen nicht gleich auch zu impfen.
Allein lebende Menschen ü80 erreicht man grundsätzlich schwer. Diese müssten erstmal einen Termin organisieren und den Transport. Wer alleinstehend ist und keine nahen Angehörigen hat, tut sich da unter Umständen schwer...
Das sind alles Gründe, warum besonders die Impfung der Gruppe 1 so schleppend vorangeht.
Es wäre wahrscheinlich sinnvoller, die Impfzentren auch bereits für Gruppe 2 zu öffnen, bevor Impfdosen weggeworfen werden. Grundsätzlich würde ich mir wünschen, dass Menschen in systemrelevanten Berufen früher geimpft werden. Sie halten unser Leben am Laufen und sind ggf. Superspreader. Ein Schutz derer, die viele Kontakte haben, bedeutet einen Schutz aller, die mit ihnen in Berührung kommen. Zumindest, wenn der Impfstoff auch vor Ansteckung schützt.
ZitatArme Länder bei der Impfstoffbeschaffung zu unterstützen, indem man meint, das eigene Land müsse sich bei Bestellungen zurückhalten, ist genau so sinnvoll, wie den Hunger in Afrika bekämpfen zu wollen, indem man mal das Abendessen ausfallen lässt. Nur Beten ist noch nutzloser.
Ich sage es mal so: alleine das Bewusstsein, dass es auch noch andere Länder gibt und wir keine Egoisten sind, sondern füreinander da sein sollten, ist auch nicht ganz schlecht. Oder anders ausgedrückt: die Aussage "Wir zuerst" ist zumindest nicht hilfreich.
Ich sage es mal so: alleine das Bewusstsein, dass es auch noch andere Länder gibt und wir keine Egoisten sind, sondern füreinander da sein sollten, ist auch nicht ganz schlecht. Oder anders ausgedrückt: die Aussage "Wir zuerst" ist zumindest nicht hilfreich.
Was aber in der Form niemand sagte und folglich da reingelesen wurde.
? Ich lese da halt kein stumpfes "Wir aber zuerst, weil Biontech teutsch ist!"?
Ich lese da halt kein stumpfes "Wir aber zuerst, weil Biontech teutsch ist!
Dergleichen wurde hier aber auch geäußert.
Hm, nicht?
Naja, die Diskussion lohnt sich eh nicht mehr.
Kl.gr.Frosch
Also diejenigen, vielleicht mit Ausnahme von Lindbergh, die hier dergestalt argumentiert haben, haben immer betont, dass es eben kein Nullsummenspiel gewesen wäre und kein schwarz-weiße Vorteilsnahme zugunsten des Stärkeren.
Davon ab findet man leider auf Bild, aber doch, eine interessante Grafik, wo man sehen kann, in welche Länder die jewiligen Impfstoffe gehen werden.
Corona-Impfstoff: Moderna-Produkt wird wohl noch heute zugelassen - Politik - Bild.de
Das ganze bestätigt Moebius insoweit, als die Mengedebatte wirklich egal zu sein scheint. Die Bestellzahlen unterscheiden sich bei Biontech garnicht mal, tatsächlich wurde wirklich einfach nur die Bestellung zu weit verschleppt oder die USA haben irgendeinen Deal im Vertrag, der prioritäre Belieferung enthält. Bei Moderna siehts dann tatsächlich anders aus.
Das ganze bestätigt Moebius insoweit, als die Mengedebatte wirklich egal zu sein scheint. Die Bestellzahlen unterscheiden sich bei Biontech garnicht mal, tatsächlich wurde wirklich einfach nur die Bestellung zu weit verschleppt oder die USA haben irgendeinen Deal im Vertrag, der prioritäre Belieferung enthält. Bei Moderna siehts dann tatsächlich anders aus.
Wie oft denn noch? Die Produktion für die USA übernimmt Pfizer in den amerikanischen Werken. Die USA haben rechtlich und politisch eine andere Rolle. Letztlich kann Trump relativ einfach verfügen, dass der Stoff nicht exportiert werden darf. Solche Eingriffe werden in den USA sowohl politisch, juristisch als auch moralisch vollkommen anders gesehen als in Deutschland oder der EU. Entsprechend ist die Situation in den USA nicht so einfach mit Deutschland und dem Rest der Welt vergleichen?
Oder kannst du dir vorstellen, dass Merkel einfach mal die Produktion von Biontech für Deutschland beschlagnahmt? Mal abgesehen davon, dass das abfüllende Werk in Belgien steht und es wohl kaum eine juristische Grundlage dafür gibt, wollen wir das so?
Das habe ich doch garnicht gefordert, ich habe lediglich beschrieben, dass die Bestellmenge von USA und EU sich nicht so weit unterscheidet, dass das die Haupterklärung für die unterschiedliche Liefergeschwindigkeit wäre. Außerdem war vor einigen Tagen in Medien zu lesen, dass Pfizer sich nicht zu einer Reihe von Frachtflügen mit besonderen infrastrukturellen Herausforderungen von Belgien nach Chicago (?) nicht äußern wollte. Man kann also davon ausgehen, dass Produktion des Pfizerwerkes ihren Weg auch über den Atlantik gefunden hat.
Was man hätte tun können? Naja, ganz einfach einen Vertrag abschließen. Hatte das vorher schonmal verlinkt, genauso wie wir uns das vorstellen ist Jens Spahn das angegangen, indem er einen bilateralen Vertrag zusammen mit einigen anderen EU-Ländern aufsetzen wollte zu einem frühen Zeitpunkt. Da hätte man auch Lieferquoten vereinbaren können und wäre vor allem früher dran gewesen. Aus den Insiderinfos ging interessanterweise auch hervor, dass Biontech 50$ pro Dosis verlangte, was man am Anfang bereit war zu zahlen.
Stattdessen wurde er halt zurückgepfiffen, damit alle Länder gleichzeitig verhandeln können, dann ging alles seinen hier bereits diskutierten gang und man versuchte noch am Preis zu feilschen.
Allein schon die Mengen an Moderna-Impfdosen, die in diesem BILD-Artikel genannt werden, sind komplett widersprüchlich zu dem, was die Lonza selbst für die Anlage in Visp veranschlagt. Wenn die dort schon 400 Millionen pro Jahr produzieren wollen, wieso sollten es weltweit nur 500 - 600 Millionen sein? Ich glaube einfach, die Medien wissen längst nicht so viel wie sie denken und es wird grade ein Haufen sinnlos geschlaumeiert.
Gestern in Niedersachsen 400 Impfungen, in Bremen 60.
Bloß keine Hektik aufkommen lassen.
Allein schon die Mengen an Moderna-Impfdosen, die in diesem BILD-Artikel genannt werden, sind komplett widersprüchlich zu dem, was die Lonza selbst für die Anlage in Visp veranschlagt. Wenn die dort schon 400 Millionen pro Jahr produzieren wollen, wieso sollten es weltweit nur 500 - 600 Millionen sein? Ich glaube einfach, die Medien wissen längst nicht so viel wie sie denken und es wird grade ein Haufen sinnlos geschlaumeiert.
Moderna hat heute noch mal kommuniziert, dass sie hoffen "statt geplanten 500 Millionen jetzt 600 Millionen Dosen im kommenden Jahr" produzieren zu können. 400 Mio. für das Schweizer Werk halte ich da für hoch gegriffen. Es wäre erfreulich, aber Moderna plant offensichtlich mit weniger.
Bei dem Tempo braucht man doch gerade einmal 31 Jahre bis ganz Bremen (du meinst vermutlich das Bundesland, also inklusive Bremerhaven, oder?) geimpft wäre. Das geht doch eigentlich.
Bei dem Tempo braucht man doch gerade einmal 31 Jahre bis ganz Bremen (du meinst vermutlich das Bundesland, also inklusive Bremerhaven, oder?) geimpft wäre. Das geht doch eigentlich.
Bis dahin ist das Virus schon gefühlte 100 x mutiert und der Impfstoff von heute funktioniert nicht einmal mehr so ohne Weiteres.
Die "Impfnationalismus"-Diskussion ist eine Phantomdiskussion, speziell was Biontech/Pfizer angeht.
- Wenn die EU oder Deutschland im Sommer 500 Millionen Dosen bestellt hätten, wäre die Produktion in Deutschland viel früher darauf ausgerichtet worden und wir hätten jetzt bereits eine höhere Produktion, davon würden alle profitieren
Na dann mal bitte Fakten. Man hat im August! das Werk in Mardorf gekauft. Das wird wahrscheinlich mit der Produktion im Februar! starten. Erste Dosen gibt es dann im März!
Jetzt erzähl uns doch mal. Laut deiner Aussage war es ja angeblich Anfang August klar, dass Biontech das Rennen macht. Die EU rennt los und unterschreibt noch im August einen Vertrag über 900 Mio Impfdosen. Damit haben wir pro Einwohner 2 Impfdosen.
Und jetzt erkläre mal, wie es Biontech schafft, die Produktion entsprechend zu steigern. Du hast 4 Monate Zeit. Was machst du in der Zeit?
Kleiner Tipp: Aufgrund von Qualitätsmängeln hatte man bereits die Produktionskapazitäten im Dezember reduziert.
Wie hieß es gerade in der Tagesschau? Experten denken, dass die Bestellmenge keinen Unterschied macht. Impfstoffproduktion ist keine Fensterproduktion sondern ein hochkomplexer Prozess.
Natürlich hätte man etwas besser machen können. Die meisten Experten waren sich halt nicht sicher, wer das Rennen macht. Und man hätte vielleicht auch ein paar Millionen Impfdosen mehr bestellen können. Aber alles würde unsere jetzigen Probleme nicht wirklich lösen. Wir hätten trotzdem jetzt zu wenig Impfdosen. Was haben wir davon wenn wir im Herbst mehr Impfdosen haben? Dann haben wir wahrscheinlich sowieso mehr als genug.
Was man hätte tun können? Naja, ganz einfach einen Vertrag abschließen.
Nein, das hätte man nicht so einfach. Die US-Regierung hätte es wahrscheinlich nicht zugelassen, dass die dort produzierten Impfstoffe exportiert werden:
https://de.reuters.com/article…a-impfstoff-idDEKCN25610Q
Ähnliches macht Indien gerade.
In den USA wäre so ein Vorgehen auch rechtlich unproblematisch und würde wahrscheinlich auch von der Mehrheit befürwortet.
https://www.n-tv.de/panorama/P…ilfe-article22269870.html
Noch mal ein interessanter Artikel.
Es wird noch mal gesagt, dass es eben nicht klar war, wer das Rennen macht.
Eine Herausforderung ist nach Worten des Pharmamanagers nicht nur die Produktion des Impfstoffs als solchen. "Die Wertschöpfungskette beginnt zum Beispiel mit der Produktion der Fläschchen, geht über die Herstellung von Stopfen und Kappen bis zu speziellen Devices wie Einwegspritzen und Hilfsstoffen und mündet dann in der eigentlichen Impfstoffproduktion." Der Einkauf all dieser Materialien und die Produktion seien globale Herausforderungen.
Alles anzeigenNein, das hätte man nicht so einfach. Die US-Regierung hätte es wahrscheinlich nicht zugelassen, dass die dort produzierten Impfstoffe exportiert werden:
https://de.reuters.com/article…a-impfstoff-idDEKCN25610Q
Ähnliches macht Indien gerade.
In den USA wäre so ein Vorgehen auch rechtlich unproblematisch und würde wahrscheinlich auch von der Mehrheit befürwortet.
Die USA sind ja nicht das einzige Land außerhalb der EU das mehr Impfstoff abgekriegt hat und es ist wie gesagt EU-produzierter Impfstoff aus der EU rausgegangen. Ich habe übrigens eben mal nachgesehen, Israel hat sogar auch erst im November unterzeichnet. Dann wird es wohl gereicht haben einfach geschickter zu verhandeln oder einen geringen Aufschlag zu zahlen, statt den Preis drücken zu wollen.
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