Umfrage zur Impfbereitschaft gegen Corona

Zitat von Lindbergh

Das hängt doch von dem Ziel der Unterhaltung ab. Das Ziel ist bei sowas in meinen Augen einfach ein ergebnisoffener Meinungsaustausch und nicht, dass jemand im Laufe der Unterhaltung seine Meinung ändern oder die anderen überzeugen muss.

Es geht nicht ums Überzeugen, sondern ums Zuhören. Darum, ob man wahrnimmt und versteht, was andere meinen und deren Begründungen nachzuvollziehen, seine eigene Meinung dadurch besser zu verstehen, abzugrenzen oder ggf. auch, sie zu ändern.

Gib mal "Impfpflicht" in die Suchfunktion ein, dazu hat sich jede*r hier schon geäußert. Lies das doch bitte erst mal in Ruhe und entwickle erst daraufhin einen neuen Gedanken.

So, ich hatte heute den letzten regulären Schultag mit meiner Klasse. Wir haben unsere Abschlussfahrt geplant, die hoffentlich im Herbst stattfinden wird. Nebenbei ging's auch ums Impfen, jemand war deshalb krank und jemand musste für ne Stunde weg für den 2. Termin. Wir haben dann festgestellt, dass wir nur bei einer einzigen Person nicht wissen, ob sie schon impfen war. 14 von 17 waren bereits, eine weitere Person hat ihre Termine, bei einer Person Status unbekannt und einer kann nicht weil er gerade eben erst infiziert war.

Hätte nicht gedacht, dass bei deinen Schülern die Impfbereitschaft derart hoch ist! Ich zitierte ja letztens die Statistik zur Impfbereitschaft der deutschen Jugendlichen und die war deutlich niedriger.

Keine Ahnung, ob es schon berichtet wurde, aber Forscher gehen davon aus, dass Biontech und Moderna einen Immunschutz bieten, der jahrzehntelang andauern könnte. Damit wäre eine Nachimpfung überhaupt nur für alte Menschen und welche, die Immunhemmer einnehmen, nötig.

Letztens fragte ich hier bzgl. der Wirksamkeit von J&J, damals gab es noch keine klare Datenlage. Jetzt ist bekannt: Wirksamkeit gegen Delta ~ 85%.

Also auch beim einmalig verabreichten Impfstoff eine super Wirkung gegen alle gängigen Virusvarianten!

Zitat von Lindbergh

Der Staat könnte sich aber auch ganz heraushalten und die Entscheiden völlig den Bürgern überlassen.

Hält sich der Staat denn wirklich irgendwo raus aus der Entscheidung? Wir haben in der Schweiz kein Impfobligatorium aber es gibt natürlich eine Werbe-Kampagne vom BAG und einige grossse Firmen bieten z. B. Sammeltermine für alle Mitarbeitenden an. Das finde ich durchaus legitim denn natürlich ist es im Sinne der Politik, dass möglichst viele Menschen impfen gehen, es ist die einzig verlässliche Möglichkeit die Pandemie auf ein erträgliches Mass einzudämmen. Der Politik geht es im kapitalistischen Mittel- und Westeuropa in erster Priorität um die Wirtschaft und die läuft nur mit gesunden Menschen und die kann es nur geben, wenn es möglichst wenige Infektionen gibt, die zu einer schweren Erkrankung führen. Am Ende geht's dann bei der persönlichen Entscheidung nur noch darum, wie gut man den Gruppendruck aushalten kann. Ich schrieb ja schon mal, dass es mich unterdessen nervt, dass selbst wildfremde Leute, die man zum ersten mal überhaupt sieht, einem als erstes erzählen ob und wann sie impfen waren. Ich rechne bei uns mit einer finalen Impfquote von etwa 80 - 85 % bei den Erwachsenen, bezogen auf die gesamte Bevölkerung natürlich weniger, weil ja die Kinder noch nicht geimpft werden können. Die restlichen 15 - 20 % der Erwachsenen gehen halt nicht und nehmen das Risiko einer schweren Erkrankung in Kauf. Interessiert mich nicht mehr, selber schuld.

Ich rechne mit einer Impfquote in Deutschland von etwa 70%, was deiner Schätzung von 80-85% bei Erwachsenen in der Schweiz schon recht nahe kommt.

Gassen sagte schon Ende Dezember, dass man am Ende die Möglichkeit habe, sich impfen zu lassen oder eine Infektion in Kauf zu nehmen, dass die Gesellschaft aber nicht auf diejenigen Rrücksicht nehmen könne oder solle, die keine Impfung möchten. Einerseits finde ich diesen Zusammenhang vollkommen nachvollziehbar und scheinbar auch nicht neu, andererseits wundert es mich, mit welcher Wehemenz die Politik diesen Spruch bringt; als ob sie versucht, den Bürgern ein schlechtes Gewissen einzureden. Ich denke, dass die Politik in der Pandemie ihre zentrale Aufgabe missverstand, die nämlich daran besteht, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für unser gesellschaftliches Miteinander zu schaffen, und nicht, mündige Bürger zu erziehen. Das ist die Aufgabe von Eltern und Bildungseinrichtungen.

Hä? Gesetze dienen der Rahmenschaffung. Eine Impfpflicht ist doch ein Gesetz und schafft den Rahmen für etwas.

Und wenn du ein schlechtes Gewissen (meinst du Angst?) bekommst, weil jemand sagt, du könntest schwer erkranken, wenn du dich nicht impfen lässt, dann ist das dein Privatvergnügen. Eigentlich ist es doch super, du bist frei in deiner Entscheidung, welches Risiko du eingehst, genau was du willst.

Dass dir jemand sagt, welche Risiken existieren musst du wohl aushalten, oder dich halt nicht mehr informieren. Du willst vielleicht nur noch bestimmte Dinge hören, die wird dir aber niemand außerhalb deiner Filterblase sagen.

Gegen eine reine Aufklärung hat keiner was, aber was da bestimmte Politiker und bestimmte Gesundheitsexperten brachten, ging schon darüber hinaus. Da wurden Emotionen bewusst eingesetzt, um die Bürger unterbewusst zu beeinflussen. Das war stellenweise echt übergriffig.

Du würdest ernsthaft nur wegen einer Impfung dein Kind von der Klassenfahrt abholen?