Halb indisch, halb jamaikanisch... also bunt schon
Ich weiß auch nicht was die Trump Anhänger mehr stört: ihr Migrationshintergrund oder ihr Geschlecht...
Die Wähler der Republikaner sind ja auch keine homogene Masse. Die #walkaway-Kampagne hat deutlich gezeigt, dass es viele Leute gibt, die von der Demokratischen Partei dermaßen frustriert sind, dass sie zur anderen Seite überwandern. Man darf einfach nicht vergessen, wie knapp die Wahl ausgegangen ist und dass Trump bei manchen Minderheitengruppen kräftig zulegen konnte, die typischerweise die Demokraten wählen.
Ich muss zu Kamala Harris Wasser in den Wein gießen. Sie hat bei den Vorwahlen kandidiert und musste sehr früh aufgeben, weil ihr die Unterstützung fehlte. Dass sie dennnoch Vizepräsidentschaftskandiatin wurde, verdankte sie vermutlich hauptsächlich den Merkmalen Geschlecht und Hautfarbe. Das kam halt bei vielen als billiger Schachzug an. Martin Luther King hatte den Traum, dass jemand nach seinem Charakter und nicht seiner Hautfarbe beurteilt würde. Ich denke, ich gehe mit den meisten konform, wenn ich das bspw. um Geschlecht, Hautfarbe und sexuelle Orientierung erweitere. Die ganze Diskriminierungs-Chose wird überhaupt nicht besser, wenn man das Spiel einmal andersherum spielt. Dass ich schwul bin, ist einfach keine Leistung. Ich warte immer noch auf den Applaus, dass ich der erste schwule Lehrer bei uns an der Schule bin.
Umso irritierter bin ich immer wieder, wenn auch Journalisten (wie z.B. im Presseclub letzen Sonntag) sich von diesen oberflächlichen Kategorien blenden lassen. Wir hatten Obama, wir hatten Hillary als Kandidatin. Ich sehe den Neuigkeitswert so etwas von überhaupt nicht.