Da der andere Thread wegen einer Aspirinfrage oder so zugemacht wurde, würde ich gern nochmal eure aktuelle Einschätzung lesen. Am Samstag werden 20.000 Menschen zur Demo in Sachsen erwartet. Da sicher auch ein Haufen Nazis anwesend sein werden und Leipzig eine gewaltbereite Linke Szene hat, kann sich die Polizei wohl auf Spaß einstellen. Ich finde es mies, dass die Demos nicht friedlich verlaufen können. Offenbar haben einige ein Interesse daran, auf die Straße zu gehen und dass die Extremen sich das Thema wieder mal kapern, um Steine schmeißen zu können, finde ich echt übel. Ich gehe sicher nicht hin (auch wenn ich im Affekt gestern dahergesagt habe, dass ich mich anschlösse, wenn ich Kontaktprotokolle führen werden sollen müsste...) Mach ich natürlich nicht- schon allein deswegen, weil die AfD aufgerufen hat. Aber trotzdem, demonstrieren ist Grundrecht und es werden nicht nur 20.000 Irre anwesend sein. Ich finde das alles besorgniserregend. Mache ich mich zu sehr verrückt und man darf die paar Aggressiven nicht so ernst nehmen?
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Anmelder ist die Stuttgarter Initiative „Querdenken“, wie die Stadt Leipzig mitteilte. Der Begriff ist völlig unpassend...
Es ist schon extrem bekloppt, gemeinsam mit den schrägen Nichtdenkern, Krawallmachern, Provokateuren und Anti-Demokraten zu demonstrieren. Diejenigen, die das jetzt noch bewusst mitmachen, auch wenn sie sich selbst für nicht extrem halten, kann man (inhaltlich) ebenfalls nicht mehr ernst nehmen.
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Mein Eindruck aus der Ferne: Corona verstärkt einfach nur das, was vorher schon war. Die Leute sind nicht "plötzlich so", die sind schon länger so und jetzt werden sie laut. Es gibt zweifellos Probleme in der deutschen Gesellschaft die da aber schon mindestens seit 2015 sind. Und ... es wundert mich überhaupt nicht, dass der allergrösste Mist aus Baden-Württemberg kommt. Ich schrieb hier schon häufig wenn's um die AfD ging, dass vor allem Baden-Württemberg immer schon gerne rechts gewählt hat, das ist wahrlich kein neues Phänomen. Da ist ja selbst bei den Grünen nicht wirklich drin was draufsteht, muss man sich nur einen wie Boris Palmer anschauen.
Bei uns gibt's auch immer mal wieder kleine Versammlungen (ich will nicht mal von "Demos" schreiben), jedoch bei weitem nicht in der Grössenordnung wie überall im benachbarten Ausland. Selbst in Italien wird unterdessen gewalttätig randaliert, Bergamo hin, Bergamo her. Im privaten Umfeld stelle ich auch nur fest, dass die "Komischen" halt noch komischer geworden sind. Aber es ist keiner plötzlich anti-Massnahmen geworden, der nicht vorher schon einen Sprung in der Platte hatte.
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in Konstanz kamen viel weniger als erhofft und es blieb ruhig, ich hoffe für Leipzig auch.
Mein Spruch ist immer, wer nicht voraus denken kann (will), muss querdenken (pepe, ich weiß, der Begriff hat einen anderen Ursprung). Aber mich regen diese Diskussionen mit Querdenkern einfach auf (die, die ich kenne, sind weniger rechts, aber entweder "sehr esoterisch angehaucht" oder voller Mißtrauen gegen alles, außer Ihresgleichen). Bei soviel Dummheit wird mir ganz anders.
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... dass vor allem Baden-Württemberg immer schon gerne rechts gewählt hat,
du zerstörst mein Weltbild!
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@samu: in den 90ern haben die Republikaner in BW Rekordergebnisse eingefahren (über 10 Prozent) und saßen von 1992 bis 2000 im Landtag. Und das war so ne richtig üble rechtsextreme Truppe damals.
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Es bizzeli OT: Ich bin ja in Bayern aufgewachsen und habe lange in Baden-Württemberg gelebt. In Bayern ist man (also natürlich nicht alle ...) einfach offen und ehrlich rechts, die Baden-Württemberger tun vorne rum so, als ob sie wunder wie tolerant und weltoffen wären. Ich habe gerne in Heidelberg gelebt aber das scheinheilige Getue, das hat mich immer fertig gemacht. Es ist besser man diskutiert einfach ehrlich über die eigene Meinung und dafür braucht's auch Leute, die zuhören ohne gleich die Empörten zu geben. So ist das in der Schweiz halt auch. Ich find die SVP scheisse und zugleich kann ich mich an den Mittagstisch mit den Kollegen setzen und finden, irgendwie braucht's diese Kasperle damit den Sozen immer mal wieder die Füsse zurück auf den Boden der Tatsachen gezogen werden.
Und das war so ne richtig üble rechtsextreme Truppe damals.
Allen voran Franz Schönhuber - fast mein Heimat-Landkreis.
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stimmt leider, wir waren alle geschockt, als die Wahlergebnisse verkündet wurden, ich saß damals mit einigen Studienfreunden zusammen
Und vor den Republikanern gab es Ministerpräsidenten, die in dieser Hinsicht auch sehr negativ auffielen.
(Deshalb war die Wahl Kretschmann so überraschend und wenn Mappus nicht so viel Mist (z. B. EnBW) gebaut hätte, wäre er es nie gewählt worden. Fukushima gab dann den Rest. Von ihm ist inzwischen sogar meine Mutter begeistert, anfangs dachte sie, es würde zur Katastrophe führen, wir sprachen nicht über Politik. Grüne waren für viele kriminell.)
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@samu: in den 90ern haben die Republikaner in BW Rekordergebnisse eingefahren (über 10 Prozent) und saßen von 1992 bis 2000 im Landtag. Und das war so ne richtig üble rechtsextreme Truppe damals.
Stimmt! Hab ich verdrängt. Wo die wohl hindiffundiert sind...
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Der Antisemitusbeauftragte der Landesregierung erklärt die hohe Anzahl der Corona-Leugner mit einem Gemisch aus pietistischem Erbe und Anthroposophie-Gläubigkeit. Ich glaub das sofort, so sind sie, die Schwaben, pietistisch-verkniffen, aber dann wird zum Ausgleich mit Weleda-Sanddorn-Duschgel gebadet und mit wissenschaftlichen Argumenten hat's man eh nicht so. Aber alle sind ja totaaaal weltoffen. Maren Kroymann hat diese Leute mal absolut überzeugend karikiert:
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Es bizzeli OT: Ich bin ja in Bayern aufgewachsen und habe lange in Baden-Württemberg gelebt. In Bayern ist man (also natürlich nicht alle ...) einfach offen und ehrlich rechts, die Baden-Württemberger tun vorne rum so, als ob sie wunder wie tolerant und weltoffen wären. Ich habe gerne in Heidelberg gelebt aber das scheinheilige Getue, das hat mich immer fertig gemacht. Es ist besser man diskutiert einfach ehrlich über die eigene Meinung und dafür braucht's auch Leute, die zuhören ohne gleich die Empörten zu geben. So ist das in der Schweiz halt auch. Ich find die SVP scheisse und zugleich kann ich mich an den Mittagstisch mit den Kollegen setzen und finden, irgendwie braucht's diese Kasperle damit den Sozen immer mal wieder die Füsse zurück auf den Boden der Tatsachen gezogen werden.
Allen voran Franz Schönhuber - fast mein Heimat-Landkreis.
Die Baden-Württemberger gibt es nicht. Es bestehen mental riesen Unterschiede zwischen Schwaben und Badener, zwischen Nordbadener und Südbadener und die Schwarzwälder sind noch einmal anders. Ich empfinde uns Südbadener anders als du als sehr offen und gesellig, ich halte ja auch nicht meinen Mund, im Schwabenland war es verschlossen (ich wohnte einige Jahre dort), ich hatte meine Probleme. Es kam in meiner Kindheit noch darauf an, ob es Einheimische waren oder nach dem Krieg zugezogene. Zum Glück ist es heute nicht mehr so.
Allerdings habe ich mich gestern mit einem Kollegen (gebürtig in Stuttgart) unterhalten, er meinte, es hat schon einen Grund, warum Querdenker aus Stuttgart kommen. Wutbürger ist ja auch in Stuttgart entstanden. Es ist schon ein spezieller, von sich sehr überzeugter Menschenschlag, der sich nichts sagen lässt. Wir beide sind glücklich am anderen Ende unseres Bundeslandes zu wohnen.
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und Anthroposophie-Gläubigkeit
Na, na, na ... jetzt wird's aber wüst. Das Goetheanum steht in Dornach und von meinen Globuli-Kollegen ist nun wirklich kein einziger ein Rechter. Das ist genau euer deutsches Problem: Ihr schmeisst alle Schwurbler in einen einzigen Topf. Um sich dann auf Wissenschaftlichkeit zu berufen. Pfui. Upsi ... Jetzt habe ich alle Deutschen in einen Topf geschmissen. Merkste was?
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Die Baden-Württemberger gibt es nicht. Es bestehen mental riesen Unterschiede zwischen Schwaben und Badener,
Aaaah ... Das wird mir jetzt zu viel der Differenzierung. Natürlich weiss ich das. Aber das scheinheilige Getue, das ist schon es bizzeli der gemeinsame Nenner. Ausser natürlich am schönen Bodensee, aber den teilt ihr ja auch mit uns
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Ich kann dem Kretschmann nichts abgewinnen, das ist jetzt aber sehr OT. Der hat innerhalb kürzester Zeit ein leistungsstarkes Schulsystem, dessen Stärke es neben Leistungsorientierung immer war, sehr durchlässig zu sein, abgewirtschaftet. Außerdem halte ich BW, was die frühkindliche Betreuung und Ganztagesbetreuung anbetrifft, für so was von rückständig. In meinem Herkunftsort schließt der Kindergarten jeden Tag um 12.30 Uhr und an der örtlichen GS gibt es keinerlei Betreuung am Nachmittag! Wenn ich das hier jemandem erzähle, denken die Leute, ich würde scherzen.
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Na, na, na ... jetzt wird's aber wüst. Das Goetheanum steht in Dornach und von meinen Globuli-Kollegen ist nur wirklich kein einziger ein Rechter. Das ist genau euer deutsches Problem: Ihr schmeisst alle Schwurbler in einen einzigen Topf. Um sich dann auf Wissenschaftlichkeit zu berufen. Pfui. Upsi ... Jetzt habe ich alle Deutschen in einen Topf geschmissen. Merkste was?
Bist halt auch eine deutsche
Aber leider sind manche Esoteriker genauso intolerant wie Pietisten oder Rechte und wenn sie jetzt gemeinsam demonstrieren, ja da werfe ich sie in einen Topf.
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Ich kann dem Kretschmann nichts abgewinnen, das ist jetzt aber sehr OT.
Und ich dem Söder nicht. Aber sowas von nicht. Wääh. Wenn der Kanzlerkandidat wird, muss ich mein Kreuz tatsächlich mal wieder bei den Grünen machen.
Aber leider sind manche Esoteriker genauso intolerant wie Pietisten oder Rechte
Ja manche eben. Und andere nicht. Und sowieso ist Anthroposophie nochmal was anderes als Esoterik im Allgemeinen. Mir sind die einen wie die anderen suspekt aber an der Stelle muss ich erstere dann doch kurz mal verteidigen, weil sie hierzulande halt wirklich einen recht anderen Stand haben als in Deutschland. Einige meiner Kollegen waren selbst Steiner-Schüler und schicken die eigenen Kinder wieder auf Steiner-Schulen. Ich habe bei meinem Fachdidaktiker in der Chemie auch Steiner-Pädagogik mitbekommen, ich versuche da einfach die guten Seiten zu sehen und den Schwurbel zu ignorieren.
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@Wollsocken80: Das mit der Mischung aus Pietismus und der anthroposophischen Schwurbeligkeit ist nicht meine Auffassung, sondern das sagt der Antisemitismusbeauftragte des Landes BW (siehe der oben verlinkte taz-Artikel).
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siehe der oben verlinkte taz-Artikel
Ja, die taz. Die lese ich eh nicht. Aus guten Gründen. Aber lassen wir das.
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In NRW kam gestern eine Mail vom Ministerium, nach der es Hinweise gebe, dass für Montag im Umfeld von Schulen deutschlandweit geplant sei, SuS und deren Angehörige auf dem Schulweg anzusprechen, um ihnen unwirksame Masken zu geben, gegen die Maskenpflicht zu demonstrieren usw.
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Ich kann dem Kretschmann nichts abgewinnen, das ist jetzt aber sehr OT. Der hat innerhalb kürzester Zeit ein leistungsstarkes Schulsystem, dessen Stärke es neben Leistungsorientierung immer war, sehr durchlässig zu sein, abgewirtschaftet. Außerdem halte ich BW, was die frühkindliche Betreuung und Ganztagesbetreuung anbetrifft, für so was von rückständig. In meinem Herkunftsort schließt der Kindergarten jeden Tag um 12.30 Uhr und an der örtlichen GS gibt es keinerlei Betreuung am Nachmittag! Wenn ich das hier jemandem erzähle, denken die Leute, ich würde scherzen.
Das Schulsystem hatte schon vorher Probleme (spätestens ab 2005, eigentlich sogar 2000), die Lehrerschaft ist viel zu " konservativ " (oder phlegmatisch), so schnell kann es auch die SPD nicht ändern (Kultusminister war Stoch). Aufgefallen ist es dann durch div. Tests. Und ja, ich kenne die Diskussionen im Lehrerzimmer, ich war ja dabei.
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