Welche Stelle annehmen???? Hilfe

  • Liebe Kollegen,


    ich befinde mich in folgender Situation: Ich habe im September das Examen für die Fächer Chemie und Biologie in NRW erfolgreich für die Schulform Gym/Ge abgelegt (Note ist leider nicht sooo gut aber auch nicht katastrophal). Ich habe mich bereits bei der Bezirksregierung informiert und erfahren, dass die Stellensituation wirklich nicht gut ist.


    Nun habe ich zwei Jobangebote bekommen:

    1. Ich kann als Vertretung an meiner Ausbildungsschule bleiben. Halbe Stelle und befristet bis Ende Januar. Laut Schulleitung wird der Vertrag aber sehr wahrscheinlich verlängert. Da ich weiß, dass Kollgen mit meinen Fächern bald aus den Dienst ausscheiden, spekuliere ich natürlich auf eine feste Anstellung. Aber das ist eben Spekulation. Natürlich mache ich mir große Sorgen, dass ich danach eine neue Vertretung annehmen muss.

    2. Angebot einer privaten katholischen Realschule. Vertretung bis Februar und dann unbefristet. Ich müsste für die Stelle die Firmung nachholen. Langfrsitig möchte lieber für den Saat als für die Kirche arbeiten, weshlab ich mich dort nicht verbeamten lassen möchte. Von der Schule hatte ich auf Anhieb einen positiven Eindruck, mit der kirchlichen Ausrichtung hadere ich jedoch.


    Viele raten mir von der katholischen Schule ab. Ich vertrete zwar christliche Grundwerte, stehe der Kirche aber nicht unkritisch gegenüber. Ich besuche auch keine Kirchen, gehe entsprechend nie in die Messe und lebe in "wilder Ehe" (und ich habe auch nicht vor das zu ändern!).

    Ich habe jedoch große Angst die nächsten Jahre nur in Vertretung von Schule zu Schule zu "tingeln" und dann doch keine feste Stelle zu bekommen. Daher tue ich mich mit der Entscheidung wahnsinnig schwer...Vielleicht stand ja jemand schonmal vor er Entscheidung und kann berichten.


    Vielen Lieben Dank!

  • Ja ich bin schon gebunden. Mein Lebenspartner hat gebaut und ist in der Veranstaltungsbranche tätig, konnte jedoch einen festen Job ergattern. Daher käme für ihn zur Zeit (und wahrscheinlich auch in den kommenden Jahren :traenen:) kein Umzug in Frage. Eine Fernbeziehung käme für uns auch nicht in Frage, weshalb ich nicht umziehen möchte.

    Beide Schulen liegen im nahen Umfeld.

  • Ein ehemaliger Mitreferendar hat auch zunächst eine Stelle an einer kirchlichen Schule angenommen und sich nach einigen Jahren versetzen lassen. Gerade wenn du regional gebunden bist, würde ich erst mal die Stelle an der kirchlichen Schule annehmen und danach sehen, ob du dort dauerhaft bleiben musst (die Verbeamtung muss / sollte nicht den Ausschlag geben; es kann auch Vorteile haben) oder ob du irgendwann wechseln möchtest.

    Selbst wenn an deiner aktuellen Schule eine Stelle frei wird, heißt es noch lange nicht, dass du diese Stelle auch bekommst. Sobald ein Bewerber/ eine Bewerberin mit einer besseren Note dabei ist (bei gleicher Fächerkombi etc) muss schon sehr genau begründet werden, warum man dich vorzieht (z.B. du hast irgendeine Zusatzquali, die niemand sonst hat und diese Zusatzquali ist wichtig. Was weiß ich: Du hast Erfahrung mit dem gemeinsamen Lernen und an deiner Schule wird das gemeinsame Lernen praktiziert.)

  • Er hatte Probleme eine Stelle zu finden, da an den öffentlichen Schulen keine geeignete Stelle frei war (ebenfalls regional gebunden).

    Er hat sein Ref an einer öffentlichen / staatlichen Schule gemacht. 1. Stelle bei einer kirchlichen Schule. Danach Wechsel an öffentliche Schule, was keine Probleme ergab (gerade weil er nur angestellt war ...)

  • Schau mal oben rechts, Vera Maria. Ich hab dir eine Nachricht geschickt.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Es ist überhaupt kein Problem in NRW vom Ersatzschuldienst in den öffentlichen Schuldienst zu wechseln (auch im Beamtenverhältnis oder auf der beamtenähnlichen Planstelle im Kirchendienst), vor allem solange man noch auf einer A13 Stelle sitzt. Ich halte es allerdings für keine besonders geschickte Idee im Kirchendienst zu arbeiten, wenn man sich mit der Ausrichtung der Schule nicht identifizieren kann.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Beschäftige dich vielleicht erst mal eingehender mit der Schule, ihrem Konzept usw. "Kirchliche Ausrichtung", "christliche Grundwerte" scheinen mir so 'n bisschen spontan dahergesagt und wenig umrissen zu sein. Ich wollte definitiv nicht an einer katholischen Schule arbeiten und Firmung nachholen schon gleich gar nicht. Das kannst du aber nur für dich in Ruhe klären. Zu- oder Absagen würde ich in diesem Fall nicht nur nach Bauchgefühl und nicht nach Sicherheit der Stelle allein.

  • Für andere Interessierte:

    Mit einer - etwas ausführlicheren - persönlichen Nachricht, habe ich Vera Maria im Prinzip dasselbe mitgeteilt, was Valerianus oben schreibt.

    Da ich selber jemand "von der katholischen Fakultät" bin, kann ich hier auch nur unterstreichen, dass das nur funktioniert, wenn ich mich mit der Ausrichtung identifiziere. Allerdings ...


    ... habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass sich kritisches Christsein römisch-katholischer Prägung absolut mit dem Dienst im wie auch immer gearteten Kirchendienst vereinbaren lässt.


    Da ich damit aber in diesem speziellen Zusammenhang hier kein "Religion-hin-oder-Religion-her-Fass" aufmachen wollte, hab ich ihr persönlich geschrieben.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • ... habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass sich kritisches Christsein römisch-katholischer Prägung absolut mit dem Dienst im wie auch immer gearteten Kirchendienst vereinbaren lässt.

    Die Info ist doch interessant. Aber du kannst sie nur entweder privat oder öffentlich mitteilen, öffentlich zu schreiben, was du nur privat mitteilen willst, ist nicht im Bereich des Möglichen.

  • Und Stichwort: Evolutionstheorie.


    Man hat ja schon auch gewisse wissenschaftliche Ansichten und Grundeinstellungen, wenn man ein Fach unterrichtet.



    Ich fand es lustig, als eine Kommilitonin von mir mal die Frage aufwarf, warum Bio und Reli denn so schlecht im universitären Stundenplan zu vereinbaren seien. Meine Vermutung: Die rechnen einfach nicht damit, dass das jemand zusammen studieren will. ;)



    Wenn du bei der anderen Schule weist, dass da Leute in naher Zukunft in den Ruhestand gehen werden, ist das eigentlich eine ganz gute Ausgangslage. Eventuell hast du auch noch irgendwelche spezifischen Kompetenzen oder könntest diese noch erwerben? Dann könnten sie die Stelle nachher genau auf dich zugeschnitten ausschreiben. Dass sie dich als Ausbildungsschule weiterbeschäftigen, zeigt doch auch, dass sie dich ganz gut finden.

  • Ich denke die Evolutionstheorie und die Schöpfung im Sinne der Bibel, lass sich durchaus vereinen. Nach meinem Wissen hat die katholische Kirche diese naturwissenschaftlich fundierte Erkenntnis auch anerkannt.

  • Die Urknalltheorie und die Schöpfungsgeschichte aber eher nicht.


    Die Evolutionstheorie nach Darwin ist m.E. auch nicht kompatibel mit der biblischen Schöpfungsgeschichte. Mag sein, dass die Kirche da mittlerweile einen Mainstream-Weg gefunden hat, damit sie die Leute bei der Stange halten kann.



    Also mMn ist Bio auf jeden Fall das potentiell konfliktreichste Fach, das man an einer katholischen Schule haben kann, wenn man kein 100%ig überzeugter Christ ist. ^^

  • Also mMn ist Bio auf jeden Fall das potentiell konfliktreichste Fach, das man an einer katholischen Schule haben kann, wenn man kein 100%ig überzeugter Christ ist.

    Zumindest, seit dem die Weltbild-Frage geklärt ist :D Liebe Grüße aus der Physik :P

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