"Umgang" mit Grundschullehrerin

  • Wenn ein Kind weint, würde ich schon zu dem Kind hingehen und fragen, warum es weint. Vlt. war es ja wirklich nur eine Kleinigkeit oder man kann es als Anlass nehmen, dem Kind in einer Situation zu helfen, die vermeintlich schwerwiegend ist, aber rational betrachtet nicht ist.

    Ich bin auch nicht mit allen Großeltern aufgewachsen, aber für mich war das schon immer normal - davon abgesehen, dass sich meine Familie auch nicht so eng steht.

    Ganz vermeiden kann man solche Situationen natürlich nicht, man sollte diese aber mit den jeweiligen Kindern nachbesprechen.

  • nur so als zusätzlicher Input zum Weinen: Wie schon Zauberwald schrieb, es gibt Kinder, die weinen gleich los. Mit der Zeit kenne ich meine Klasse und reagieren auch nicht immer gleich, wenn ein bestimmtes Kind los weint.


    Ich hab ein Mädchen, dass weint teilweise schon bevor ich zu Ende gesprochen habe, weil sie Angst, dass sie nicht dran kommt. Das ist auch den Eltern bekannt.


    Ich spreche immer wieder mit solchen Kinder über die Situation. Klar sie sind noch jung und auch in der Schule um einiges zu lernen. Von einem Kind im 2. Kindergartenjahr erwarte ich aber, dass es mit Frust altersentsprechend umgehen kann bzw. das ist dann für das Kind ein Lernprozess. Es ist nicht schlimm, wenn es mal zu Tränen kommt. Aber ich je nach Kind und Situation lass ich dafür nicht alles stehen und liegen. Das mag dann für Aussenstehende empathielos wirken. Den Kindern erkläre ich immer wieder, dass ich ihnen helfen kann, wenn sie mir sagen worum es geht. und ja ich tröste ich. Manchmal kenne ich aber die Gründe warum ein Kind weint. Ein Mädchen weint immer wieder um ihren Opa, dann möchte sie einfach alleine in der Ecke sitzen (ja ich habe sie gefragt). Wenn genau dann jemand in die Klasse kommt, mag das seltsam wirken.


    Und das man nicht immer dran kommt, mal warten muss usw. das sind für Teile einer Sozialkompetenz, die sie u.a. im Kindergarten erlernen.


    Das ist einfach meine Meinung allgemein zum Thema.


    Die Formulierung der Lehrperson halte ich für unglücklich gewählt, wenn sie es wortwörtlich so gesagt hat. Allerdings finde ich das jetzt auch kein Drama Wert. Gestern habe ich ungeduldig und etwas barsch zu einem Mädchen gesagt, es soll schnell die Regenjacke holen. (ich hatte vorhin schon darauf hingewiesen die Jacken anzuziehen). Wir wollten in die Turnhalle.Daraufhin ist sie in Tränen ausgebrochen. Ich hab ihr kurz erklärt, dass es ja regnet und sie sonst nass wird. Danach war das kein Problem mehr.

  • Ablenken, dass man milde gestimmt ist. Man hat was gemacht und möchte nicht, dass es Ärger gibt. So eine Schülerin habe ich.

    Die Interpretation stammt aber von dir und muss nicht stimmen. Also was das Weinen bei dir auslöst muss nicht das sein, was beim Kind das Weinen auslöst.

  • Auch ältere Menschen können übrigens wegen scheinbaren Kleinigkeiten weinen. Zuletzt bei einem 11-Klässler wegen einer verhauenen Klausur. Mein Höhepunkt war die Studentin, die immer gut war und dann aber bei einer Vorbereitung im Experimental-Praktikum keine Lösung fand und Angst hatte, weil das der Institutschef selber prüfte.

    In jedem Fall erwarte ich von einer Lehrkraft, dass sie darauf eingeht. Auch die Studentin habe ich dann beiseite genommen und ihr die Angst vor meinem Chef genommen. Auch wenn ich mich innerlich sehr wunderte.


    Im vorliegenden Fall würde ich als Vater natürlich erstmal kerzengerade an der Decke hängen und nach 2 Minuten Runterkommen dann als Kollege die Kollegin informieren, dass da irgendeine Sache komisch angekommen ist, ob sie das vielleicht mit der Klasse/dem Mädchen nochmal thematisieren möchte? Denn als Vater war ich nicht dabei und auch nicht betroffen.

  • Also das Spiel spiele ich auch gerne in der Grundschule. Oft frage ich auch "Wer hat eine große Schwester" oder ähnliches. Man muss halt ständig irgendwas finden, damit jeder mal loslaufen kann ;)

    Zum Glück war noch niemand mit einer toten großen Schwester dabei. Dann hätte ich mich entschuldigt und getröstet. Aber aus diesem kleinen Vorfall ein Riesending zu machen finde ich völlig daneben.

  • "Liebe Eltern! Wenn Sie uns versprechen, nicht alles zu glauben, was Ihnen Ihr Kind von der Schule erzählt, dann versprechen wir Ihnen nicht alles zu glauben, was uns Ihr Kind von zuhause erzählt!"

    Den Spruch sage ich mit einem Augenzwinkern immer beim ersten Elternabend.

  • Die Situation kommt wir fast etwas bekannt vor🙈

    Ich habe mal an einer katholischen Privatschule gearbeitet, da wurden die neuen 5. Klässler immer dem Bischof vorgestellt, mit Gottesdienst und allem drum und dran. Der Weihbischof fand es damals angebracht, in der Predigt zu Leben und Sterben die Kinder aufzufordern: "Meldet euch mal, wenn ihr einen geliebten Menschen verloren habt." Dann ging er rum und die Kinder durften das ins Mikrofon erzählen, wen sie so verloren hatten.

    Das ging solange gut, wie es "Omi" und "Opi" waren, als es dann aber an "meine Mama" kam, hatten wir ein unterstrichen Kind. Die Mutter war erst wenige Monate zuvor an Krebs verstorben...


    Es gibt einfach Menschen, die haben eine ganz andere Einstellung zum Tod. Der Bischof fand seine Predigt ganz normal 🤷‍♀️ Er gehört einer anderen Generation an und der Tod ist für ihn viel allgegenwärtiger als für die jüngere Generation.

  • Passiert. Vorbereitungszeit schrumpft seit Jahren für Papierkram und vielen unnötigen Extraaufgaben, seitdem (vielleicht auch ohne das) relativiere ich sowas.


    Wichtiger ist der Umgang damit. Mit den Kindern thematisieren, sich entschuldigen, zugeben, dass man da einen Fehler gemacht hat, was können wir alle daraus lernen? Das Leben geht weiter.

  • Es gibt einfach Menschen, die haben eine ganz andere Einstellung zum Tod. Der Bischof fand seine Predigt ganz normal 🤷‍♀️ Er gehört einer anderen Generation an und der Tod ist für ihn viel allgegenwärtiger als für die jüngere Generation.

    Nein, das ist ein falscher Vergleich. Es geht in deiner Anekdote, in der Kinder dem Bischof "vorgestellt" werden (what?) nicht darum, dass Kinder mit dem Thema Tod konfrontiert werden, sondern dass ein unsensibler Trampel Kinder ohne Vorbereitung und offenbar ohne Plan mit dem Tod eigener Angehöriger in einer öffentlichen Veranstaltung konfrontiert. Ich würde Z.B. auch nicht auf die Idee kommen, eine mir unbekannte Kindergruppe zu fragen: "hey, wer von euch wurde schon mal traumatisiert?"

  • Was ich mit meiner Anekdote erklären wollte, ist, dass beide Personen das bestimmt nicht böse meinten und einfach einen anderen Umgang mit solchen Themen haben.

    Das rechtfertigt absolut nicht, was sie gesagt haben! Das möchte ich damit auch nicht aussagen! Aber im Falle des Bischofs ist es einfach seine eigene Erziehung, in der der Tod allgegenwärtig war, die dafür sorgt, dass er solche Aussagen für normal hält. Man muss ihn trotzdem darauf hinweisen, dass das nicht geht, aber ich kann zumindest verstehen, woher es kommt🤷‍♀️

  • ????


    Ich finde Deine Geschichte weder eine ANEKDOTE, noch mit irgendwelcher früheren Erziehung beim Bischof entschuldbar. So ein Blödsinn. Also ehrlich.

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