Ich bin wahrlich keine Emanze.
Schade eigentlich, denn Emanzipation steht für Gleichberechtigung und dafür sollte jede*r sein.
Ich bin wahrlich keine Emanze.
Schade eigentlich, denn Emanzipation steht für Gleichberechtigung und dafür sollte jede*r sein.
Und für Männer: Emannze oder Emanzer?
Die Kommentare hier zeigen, dass die Gesellschaft echt nicht viel weiter gekommen ist.
Wenn Männer argumentieren, dass die Bezeichnung doch eh egal ist, dann kann man ja auch eine Bezeichnung verwenden, die niemanden aufgrund seines Geschlechts ausschließt. Frauen, die als Lehrkräfte arbeiten, sind halt nun Mal Lehrerinnen und keine Lehrer. Ich kennen ja auch männliche Lehrkräfte nicht Lehrerinnen. Obwohl, könnte man ja auch machen. Dann sieht halt jeder eher eine Frau als einen Mann vor sich, wenn über Lehrkräfte gesprochen wird, aber das ist ja bisher (wenn es andersherum läuft) auch egal.
Mit Luxusproblemen hat die Schlechterstellung von der Hälfte der Bevölkerung auch nichts zu tun.
Den Wert und den Sinn geschlechtergerechter Sprache vermag ich durchaus zu erkennen.
Bislang vermag ich jedoch keine Lösung zu erkennen - sei es die geschriebene und noch viel stärker die gesprochene Sprache - die nicht wieder irgendwen auf den Plan ruft, weil er/sie/es/andere sich nicht angesprochen fühlt.
Macht "gendergerechte" Sprache (wenn es die überhaupt geben kann) Gleichberechtigung? Das ist ein Irrtum. Ich bin durchaus dafür, dass man darauf achtet, wo es nötig bzw. angebracht ist. Aber feststehende Begrifflichkeiten um jeden Preis ändern zu wollen, ist doch Murks. Ich erinnere nur mal an die Wandlung von Studentenwerken zu Studierendenwerken und an die Folgekosten... Was bringt das? Studieren die Studentinnen jetzt emanzipierter?
Und: Wie sollen die Frauen in von Gleichberechtigung weit entfernten Staaten, die gar keine geschlechtsspezifischen Sprachprobleme haben, Emanzipation durchsetzen? Muss man da nicht ganz woanders ansetzen?
Gibt es eigentlich Umfragen oder Studien zu dem, was Frauen oder Menschen aus dem LGBQT Spektrum (mir fällt gerade keine andere Formulierung ein) wirklich wollen?
Präskriptiv vorzugehen halte ich für gefährlich, weil es die Akzeptanz untergräbt. Das sehen wir ja gerade par excellence bei den Corona-Vorgaben. Im Idealfall findet man einen Konsens, mit dem die Mehrheit aller Menschen leben kann. (Ich als Mann habe logischerweise auch keine Lust, für das Patriarchat, Machotum und ähnliche "männliche Auswüchse" historische Verantwortung zu übernehmen.)
@Lehramtsstudent , du hast das anscheinend nicht verstanden. Du bist ein Mann und bist daher als Lehramtsstudent richtig angesprochen. Auch mit Lehrerforum bist du angesprochen.
Ich nicht.
Doch, selbstverständlich bis du angesprochen. Niemand, der noch alle Sinne beisammen hat, würde behaupten, es ginge hier nur um männliche Lehrer. Alleine die Vorstellung ist schon dermaßen abwegig, dass mir dazu wenig einfällt.
Google generisches Maskulinum. It's a thing.
Nichtsdestotrotz ist Lehramtsstudents Einlassung wenig sinnvoll. Wenn über Individuen gesprochen wird, gibt die deutsche Sprache dafür gegenderte Begriffe an die Hand. Wenn also bspw. von dir die Rede ist, sollte da schon der Begriff Lehrerin verwendet werden.
Sonst würde ich sagen, dass ich keine rechtliche Grundlage sähe, zur Teilnahme an einer "Gesamtlehrkräftekonferenz" o. Ä. verpflichtet zu werden.
Au ja... das bringt sicher etwas Stimmung in die Bude. Da schließt sich mindestens ein Drittel der Kollegen an.
Veronica Mars ist ein Lehrer.
Veronica Mars ist eine Frau.
Beide Sätze sind in meinen Augen grammatikalisch und semantisch korrekt.
Die Schweizer hier schreiben ja immer "Lehrperson", was ich gruselig finde, aber dort wohl üblich ist - im Sinne kultureller Diversität gehört das wohl auch dazu .
Interessant finde ich die Aufregung immer wieder um dieses Thema. Das kann man doch nicht aufhalten, Sprache ändert sich und das Bewusstsein für die Gleichberechtigung von Frauen und langsam auch Homo- und Sonstwiesexuellen zum Glück auch. Wozu in wieherndes Gelächter ausbrechen, wofür aufregen, warum mit dem Fuß aufstampfen? Es gibt die Wahrnehmung der gendergerechten Sprache, da kann man noch so oft sagen, dass es traditionell gesehen das generische Maskulinum gibt.
Und nein, wenn man "Ärzte" sagt, denkt nicht jeder automatisch an Ärztinnen, so viel Ehrlichkeit muss sein. Hausfrau hingegen ist kein "generisches Femininum" oder? Und wie ist das eigentlich mit dem "Meister", "Doktor", und "Professor"? Wirklich alles Damen? Oder doch eher Herren in der Vorstellung? Da sitzen sie, die Professoren, am runden Tisch und bekakeln Politik und Wissenschaft. Wer ist das Schmidt ?
Beeinflusst die Sprache das Denken?
Und falls ja, kann ein verändertes Denken einen Einfluss haben auf, z.B. Wahrnehmung, Handeln, Einstellungen, ...?
Wer zu den Fragen mehr lesen will, googlet nach Sapir Whorf.
Seit einem halben Jahrhundert diskutiert man, dass Sprache tatsächlich die Wahrnehmung beeinflusst. Auch wenn man (frau) von sich selbst sagt, eine "neudeutsch" gendergerechte Sprache sei nicht wichtig, man fühle sich mitgemeint: Was ist mit euren (insbesondere jüngeren) Schüler*innen? Deren Wahrnehmung, welchen Weg man in seinem Leben (Stichwort spätere Berufswahl) einschlagen könnte? Krankenschwester, Krankenpfleger? Für beides gibt es anerkannte Bezeichnungen. [OT: Warum eigentlich nicht "Krankenbruder"?] @samu schreibt von der "Hausfrau". Der "Hausmann" existiert zwar, ist aber (so mein Eindruck) häufiger in sprachlichen Kontexten zu finden, die eher pejorativ sind.
Fehlen in der Sprache sinnvolle Alternativen zu den generischen Maskulina, kann das zu merkwürdigen Konstruktionen führen. Ein Beispiel aus dem Französischen: "Der Herr Minister ist schwanger" (Le Ministre est enceinte.
Ich persönlich kann mich auch mit einer gendergerechten Sprache arrangieren, wenn sie praxistauglich ist. Das ist das Gender-Sternchen in meinen Augen beispielsweise nicht. Es hemmt den Lesefluss und wirkt auf mich gekünstelt. Aussprechen kann man diese Variante nicht - und die bisherigen Möglichkeiten, wie man das angeblich doch könnte, überzeugen mich nicht.
Könnten wir nicht eine Endung als Ersatz für das "-er" definieren, die alle Menschen einschließt, so dass man nicht auf diese "partizipialisierten Verlegenheitsbegriffe" zurückgreifen muss? Andererseits stünde das wieder im Widerspruch zu dem, was ich oben schrieb, wobei ich mich damit aber anfreunden könnte.
Das ist das Gender-Sternchen in meinen Augen beispielsweise nicht. Es hemmt den Lesefluss und wirkt auf mich gekünstelt. Aussprechen kann man diese Variante nicht - und die bisherigen Möglichkeiten, wie man das angeblich doch könnte, überzeugen mich nicht.
Es ist aber auffällig, dass sich Sprecher(- - -)innen in den Medien immer öfter bemühen, das Gendersternchen durch eine Sprechpause deutlich zu machen. Das wirkt tatsächlich gekünstelt, und wird sich hoffentlich nicht durchsetzen. In der Schriftform, z.B. hier im Forum, nutze ich es selbst, wenn es mir angemessen erscheint. Wenn ich es "sprechen" müsste, bräuchte ich wohl logopädische Unterstützung...
Da ich gerade an Korrekturen sitze: Bitte den Tippfehler im Threadtitel ändern! "LehRkräfte"
Was ist mit euren (insbesondere jüngeren) Schüler*innen? Deren Wahrnehmung, welchen Weg man in seinem Leben (Stichwort spätere Berufswahl) einschlagen könnte? Krankenschwester, Krankenpfleger?
Die kommen gar nicht auf die Idee, dass mit Schüler etwas anderes gemeint sein könnte, als alle. Bis sie lernen, dass es da einen Unterschied geben soll. Wenn man dort ansetzt und so einen Unsinn gar nicht mehr lehrt (als Lehrer, als Eltern, als Gesellschaft), dann haben Schüler damit auch kein Problem.
Eine "Schwester" ist offensichtlich weiblich. Deshalb braucht es dafür einen Begriff, mit dem alle gemeint sind. Dieser Begriff ist "Krankenpfleger". Den Begriff "Krankenschwester" hielt ich übrigens schon immer für merkwürdig bis respektlos. So, wie Friseuse.
Für "Feuerwehrmann" braucht es auch einen weiblichen Begriff, weil "Mann" nun mal nur männlich ist. Dafür gibt es die "Feuerwehfrau" bzw. "Feuerwehrleute" für alle. So funktioniert die deutsche Sprache.
ZitatFür beides gibt es anerkannte Bezeichnungen. [OT: Warum eigentlich nicht "Krankenbruder"?] @samu schreibt von der "Hausfrau". Der "Hausmann" existiert zwar, ist aber (so mein Eindruck) häufiger in sprachlichen Kontexten zu finden, die eher pejorativ sind.
Hausmann empfinde ich nicht als abwertend. Der Begriff kommt nicht oft vor, weil der überwiegende Teil der Hausleute (ich weiß, den Begriff gibt es nicht), weiblich ist. Wer keinem Beruf nachgeht (aus welchem Grund auch immer) und dessen Partner für den Lebensunterhalt zuständig ist, ist Hausmann/Hausfrau. Dass das für dich eher negativ konnotiert ist, sagt schon einiges über deine Sicht auf die Welt aus.
ZitatFehlen in der Sprache sinnvolle Alternativen zu den generischen Maskulina, kann das zu merkwürdigen Konstruktionen führen. Ein Beispiel aus dem Französischen: "Der Herr Minister ist schwanger" (Le Ministre est enceinte.
Das ist ja gerade kein Beispiel für den generischen Maskulinum im Deutschen, weil hier über ein Individuum gesprochen wird, das natürlich ein Geschlecht hat. Spricht man über Minister im Allgemeinen, kommt das generische Maskulinum zum Einsatz.
Veronica Mars ist ein Lehrer.
Veronica Mars ist eine Frau.
Es mag kulturell sein, weil ich aus einem Sprachraum komme (und ja: Sprache prägt das Gehirn), wo das Prädikativum angeglichen werden MUSS (zumindest im Singular, über das Plural rede ich hier nicht), aber für mich ist der erste Satz absolut falsch.
Ich bin reifer und weniger offensiv geworden, muss mündlich keine gendergerechte Sprache durchdrücken, versuche es aber schriftlich beizubehalten, mündlich auf die Doppelform so oft wie möglich (damit es zumindest "visuell" ankommt).
Das generische Maskulinum kann und darf für mich nur für "allgemeine" Formulierungen benutzt werden. "Lehrer arbeiten den ganzen Tag" oder "Als Lehrer kennt man sich im Schulrecht", sowohl Plural als auch Singular kann es generisch sein. Aber wenn ich mich auf ein bestimmtes Individuum beziehe, geht es nicht. Ich kann eine Lehrkraft sein, bin aber lieber eine Lehrerin (ich persönlich), bin aber auf keinen Fall ein Lehrer.
Danke für den Hinweis.
Dann hat der Biologieunterricht versagt, wenn "der Herr Minister" schwanger ist.
Heißen Schülerlotsenausbilder heute eigentlich Schüler*innenlots*innenausbilder*innen oder Lernendenlotsendenausbildende?
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