Hallo, liebe Seiten- und Quereinsteiger und "richtige" Lehrer:
Zu mir: Ich bin 34, habe einen Diplom-Ingenieur in Siedlungswasserwirtschaft (in meiner Uni ein eigenständiges Studienfach, in anderen eine VErtiefung des Bauingenieurwesen).
Ich habe nach ca. 7 Jahren Berufsefahrung (davon 3 Jahre im Ausland) und 4 Arbeitgebern erkannt, dass dieser Beruf nichts für mich ist und beschäftige mich nun mit dem Seiteneinstieg in den Lehrerberuf. Lese gerade "Das Quer-Einsteiger-Buch" von Marc Böhmann und finde es echt interessant. Ich wohne in NRW.
Leider erfülle ich nicht die Voraussetzungen für ein Quereinstieg nach OBAS, da ich nicht genug Studium-Stunden aufweisen kann. Mein "Hauptfach" Mathematik schlägt mit 16 SWS zu Buche. Selbst für das Zweitfach werden da 17 erwartet. Wie ich das verstehe bleibt mir also nur die Pädagogische Einführung "ohne Erwerb eine Lehramtsbefähigung". Erste Frage: Was genau ist die Lehramtsbefähigung?
Komme ich als Lehrer, der nur ein Fach unterrichten "darf" überhaupt auf Vollzeit? Könnte ich nach Bewährung auch andere Fächer unterrichten? Z.B. ist Erdkunde mein Steckenpferd und könnte auch Spanisch (meine Muttersprache) unterrichten.
Die Pädagogische Einführung für Grundschule könnte ich mir auch vorstellen, auch wenn ich hier "nur" Kunst, Musik, Sport und Englisch unterrichten dürfte. Hierzu würde ich besonders gerne Erfahrungen von euch lesen.
Warum interessiere ich mich für den Lehrerberuf?
Grundsätzlich habe ich bemerkt, dass die Vermittlung von Wissen mir Spaß bereitet und auch die Geduld dafür habe. Mir wurde auch mehrfach schon gesagt, dass ich gut und nachvollziehbar erklären könnte. Ich selber habe von anderen Leuten bemerkt, dass viele gar kein Talent dafür haben. Dazu mag ich Kinder (habe selber aber keine..), möchte sie fördern und habe Interesse an der Erziehung.
Jetzt habe ich mehrfach gelesen, dass man doch ein Praktikum machen soll; da frage ich mich aber was das genau bringen soll, da man schließlich weiß, was ein Lehrer macht. Ich stelle mir vor, dass man den Unterricht beobachtet. Ist es das Wert? Und wenn ja, wie lange soll man das machen?
In meinen Fall überlege ich, in einer Grundschule mal zu hospitieren, da dies schon lange her ist. Und ggfs. in einer Berufsschule, da ich nie eine besucht habe, wobei ich vermute dass die sich von der SEK I nicht so groß unterscheidet.
Für SEK I stehen die "Chancen" einen Lehrerberuf zu ergreifen wohl eher bei Hauptschulen oder Realschulen am besten. Wie sind da die Erfahrungen? Ich bin in eine Gesamtschule gegangen und damals stand Hauptschule für "Abschaum und Arbeitslose". Ich traue mir heute schon zu, die Schüler solcher Schulen zu unterrichten, bin mir aber da ehrlich gesagt, auch nicht so ganz sicher. Daher sind Erfahrungen willkommen.
Wie ihr seht, entdecke ich das Thema erst (seit einem Monat) und informiere mich so gut es geht.
Abschließend noch die Frage: Wie werden Seiteneinsteiger in den einzelnen Schulformen eigentlich entlohnt? Also welche Tarifgruppen? Ist von untergeordneter Rolle, aber mich interessieren die Unterschiede (wenn es sie gibt) zwischen Grundschule, SEK I und Berufsschule.