Ich arbeite neben dem derzeitigen Homestudium (Uni geht hier noch nicht wieder) an einer Schule als Honorarfachkraft. Die Bezahlung ist gut (Coronabonus? ), aber ich gehe mit wöchentlicher Angst in die 6 Stunden an 3 Tagen.
Meine Oma, die ein hohes Alter hat, wohnt bei meinen Eltern, die beide als Lehrer arbeiten. Mein Bruder ist Erzieher, ich studiere auf Lehramt und verdiene mir so quasi etwas dazu. Im übertragenen Sinne sind wir vermutlich selbst zu Hause ein Hotspot, denn so viel Kontakt wie wir zu Kindern hat im ganzen Dorf keiner.
Nun gibt es bei uns nur noch das eine Thema und wir haben uns dazu viele Gedanken gemacht.
Die Oma ins Heim ausquartieren war keine Option, weil sie sich da erst recht anstecken kann und das will sie auch nicht.
Mein Vater hat chronisches Asthma, meine Mutter Bluthochdruck.
Ich gehe mit wöchentlicher Angst in die Stunden. Bei meinen Eltern schwankt die Stimmung zwischen Weltuntergang, Endzeitstimmung und Hoffnung, weil wir eigentlich ein Hochrisikohaushalt sind, aber alle Präsenzpflicht haben.
Im Nachbarkreis haben etliche Schulen schon auf die gelbe Ampel umgeschaltet oder wurden geschlossen. In unserem Kreis hält es sich noch in Grenzen.
Das wird aber nicht lange wehren, denn so wie ich mal herum gefragt habe, wer in den Herbstferien unterwegs ist oder sein wird und da schlotterten mir schon die Knie.
Meine Strategie ist Lüften und die ersten Bankreihen frei lassen, aber letztendlich ist das ein Tropfen auf den heißen Stein.
Wie schafft ihr es mit der Angst umzugehen oder damit zu leben? Befindet sich von euch jemand in einer ähnlichen Lage und wie geht eure Schulleitung damit um?