Vorstellungsgespräch 15 Minuten

  • Hallo zusammen,


    ich hatte gestern ein Vorstellungsgespräch für eine Seiteneinstiegstelle in NRW an einem Beruskolleg. Bei dem Vorstellungespräch war der Schulleiter und 4 weitere Kollegen anwesend.


    Mir wurden ungefähr 8 Fragen gestellt und nach ca. 10 Minuten war das Gespräch von seiten des Schulleiters beendet. Ich stellte dann auch nochmal Fragen, die weitere 5 Minuten dauerte.


    Keiner außer dem Schulleiter hat Fragen gestellt oder sich an dem Gespräch beteiligt. Ist das normal? Laufen solche Vorstellungsgespräche immer so ab? Was darf ich hieraus ziehen?


    Gruß

  • Das hängt stark von der Schule ab.

    Bei uns wird fair verteilt und jeder stellt 1-2 Fragen.

    Die Gespräche sind genormt, es müssen allen Kandidaten die gleichen Fragen gestellt werden.


    Die Anzahl der Anwesenden ist auch vorgegeben: SL, Vertreter des Kollegiums, Gleichstellungsbeauftragte, Vertreter aus der Schulkonferenz, ggf. jemand vom Personalrat.


    Also sagt das ehrlich gesagt nichts aus.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Da alle Leute die exakt gleichen Fragen erhalten (sollen), kannst du da kein stundenlanges Gespräch draus machen. Alles im Rahmen.

  • Die Gespräche sind genormt, es müssen allen Kandidaten die gleichen Fragen gestellt werden.

    Habe ich übrigens schon anders erlebt, insbesondere an der Schule, an der ich dann gelandet bin. Die Schule, die das mit dem Fragenkatalog stur durchgezogen hat, war mir die am wenigsten sympathische. Das dortige Einstellunsggebot habe ich ohne Überlegung abgelehnt.


    15 Minuten finde ich allerdings recht kurz, um jemanden kennenzulernen, so dass man beurteilen kann, ob man diesen Im Quereinstieg wird ausbilden können.


    Aber mag sein, dass die Kollegen damit klar kommen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • rukma, das weiß man nicht. Wie war denn dein Eindruck? Einige Gespräche dauern vielleicht kurz, weil die Zeit knapp ist, aus irgendeinem Grund, der nichts mit dir zu tun hat. Und andere werden möglichst zügig beendet, weil gleich am Anfang schon klar ist, dass das mit diesem Bewerber nichts wird. Die Leute in solchen Kommissionen haben Erfahrung mit sowas.


    Dir wird nichts anderes übrig bleiben als auf die Entscheidung zu warten. Nach deinem Posting habe ich aber ehrlich gesagt kein gutes Gefühl. Wenn du kein Signal vernommen hast, das auf einen positiven Eindruck hindeutet, liegt das entweder daran, dass du solche Signale nicht wahrnimmst oder dass es die nicht gab. Beides wäre kein gutes Zeichen.


    Aber vielleicht ist es auch anders. Wer weiß das schon. Viel Erfolg!

  • Signale kann ich natürlich wahrnehmen und ich hatte auch teilweise das Gefühl, dass meine Antworten gefallen haben aber die Zeit ist einfach viel zu knapp, um jemanden kennenlernen oder gar einzuschätzen zu können. Daber bin ich über die kürze der Zeit erstaunt und deswegen auch mein Post, um zu erfahren, ob es Kandidaten gibt, die das gleiche erlebt haben.

  • 15 Minuten dauert ein Vorstellungsgespräch, wenn die Sache eigentlich vorher schon klar ist und man nur noch überprüfen möchte, ob der Eindruck stimmt.


    Meine Vorstellungsgespräche dauerten nicht länger und sie waren alle erfolgreich. Beim 1. Mal war ich auch verunsichert, weil ich mitbekam, dass das nachfolgende viel länger dauerte (und wie ich später erfuhr, nicht erfolgreich war). Ich sprach dies später einmal an und mein SL lachte und sagte, wir wollten dich schon vom Papier her und der positive Eindruck hat sich im Vorstellungsgespräch bestätigt, dafür braucht man nicht lange (an der Schule duzten wir uns alle).


    Allerdings weiß ich inzwischen, dass man manchmal auch schon nach wenigen Minuten merkt, dass es einfach nicht passt. Und dann will niemand Zeit verschwenden. Länger dauern manchmal Gespräche, wenn nicht alles klar ist. Aber bei uns sind die Termine meistens knapp gesetzt, niemand hat zu viel Zeit.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

    Einmal editiert, zuletzt von Kris24 ()

  • Also mein erstes Vorstellungsgespräch als Vertretungslehrkraft war superkurz.

    Die mussten offenbar nicht lange überlegen und haben sofort zugesagt.

  • präzise, nüchterne

    Wenn das immer äquivalent zu "kurz" wäre, wäre ja schön. Einfach rechtzeitg aufstehen, bevor's unpräzise und besoffen wird. Dass gerade Präzision auch schon mal Raum einnimmt, spricht leider dagegen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wenn ein Gespräch nur 15 Minuten dauert, muss das nicht zwangsläufig an den Fragestellern liegen, sondern könnte auch von sehr einsilbigen Antworten zeugen...

    Spaß beiseite: In der Tat müssen die Fragen im Sinne der Vergleichbarkeit zwischen mehreren Bewerbern genormt sein. Da man häufig auch nicht nur ein oder zwei Gespräche führt (zumindest bei den Regeleinstellungsterminen), plant man auch keine sehr langen Gespräche. An meiner Schule sind tatsächlich 20 Minuten die Regel, mal dauert es ein wenig länger, mal ein wenig kürzer. Ein erstes Bild hat man ja auch schon über die Bewerbungsunterlagen.

  • Ich finde 15 Minuten extrem kurz. Nach meiner persönlichen Erfahrung ist es eher ein gutes Zeichen, wenn es etwas länger dauert (das gilt für Stellen in der Industrie wie auch an der Schule: 1 Stunde an der Schule, Industrie eher 2 Stunden).


    Meine Gespräche zum Seiteneinstieg (allerdings anderes Bundesland) haben - ebenfalls angereichert mit offiziellen, vom Ministerium vorgegebenen Fragen - 45 Minuten bis 1 Stunde gedauert, telefonisch (coronabedingt) wie auch vor Ort im üblichen Gespräch. 45 Minuten hatten alle, auch die, die vorrangig eigene Fragen gestellt haben. Beide Stellen, wo ich angenommen wurde, hatten ein sehr angenehmes Gesprächsklima und dauerten 1 Stunde.


    Ich gehe davon aus, dass gerade im Seiteneinstieg in den Vorstellungsgesprächen mehr "abgeprüft" wird, als bei grundständig ausgebildeten Lehrern.


    Nach jahrelanger Erfahrung im öffentlichen Dienst könnte das auch ein Alibi-Gespräch gewesen sein. Aus formalen Gründen muss es durchgeführt werden, die Antwort steht aber bereits vorher fest (und ehrlich gesagt würde ich hier davon ausgehen, dass die Antwort NEIN ist, sofern man sich nicht schon vorher kennt, dann weiß der Kandidat das aber auch).

  • ?

    Naja, bei manchen Schulen fragen alle, bei manchen immer nur die Schulleitung. Manche fragen exakt was auf dem Zettel steht, manche stellen nur ungefähr die gleiche Frage. Mal ist der Personalrat dabei, mal nicht. Mal muss man einen Vortrag halten. Aber wenn das fest steht sind sie recht gleich und die Länge variiert je nach Antworten und ggf. Nachfragen zum Verständnis.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Mein OBAS Gespräch war 20 Minuten lang, davon zehn Minuten Vortrag zu einem vorzubereitenden Thema. Ich war vorher nie da, hatte keinen Kontakt mit der Schule. Es gab andere Bewerber. Ich wurde genommen. Schule ist super. Insofern teile ich deine Einschätzung nicht.


    Natürlich kann jede Schulleitung das wohl so machen wie sie will. Ist wie bei deinen Noten. Bis einer mal Widerspruch einlegt und die Schulleitung begründen muss, warum jemand bestimmtes genommen wurde. Wenn bei Seiteneinsteigern noch ein Regelbewerber dabei ist, wird es noch schwieriger. Da muss dann ja rechtssicher begründet werden, warum der nicht geeignet ist. Ist bei freier Rede vermutlich schwieriger, weiß ich aber nicht. Bin ja keine Schulleitung.


    Ich bin aber der festen Überzeugung, dass du bei Seiteneinsteigern innerhalb von ein paar Minuten feststellen kannst, ob der oder diejenige grundsätzlich nicht geeignet ist. Das kann jeder mit ein bißchen Erfahrung im Lehramt, Schulleitung und Seminar also noch besser. Dafür muss man nicht mehr stundenlang mit jemandem reden.

  • Dafür muss man nicht mehr stundenlang mit jemandem reden.

    Ich müsste dafür jemanden 5 min lang unterrichten sehen. Im Gespräch bekommst du doch bloß ein Gefühl dafür, ob du jemanden sympathisch findest...

  • Naja, eigentlich sollte jeder die Chance haben, ein bisschen auftauen zu dürfen. Und wer noch nie unterrichtet hat, muss das auch nicht in fünf Minuten können.

    Es gibt auch Leute, die sehr geschliffen daherreden können, aber es ist nix dahinter und im täglichen Umgang merkt man erst, dass sie arbeitsscheu und unkollegial sind.


    Ist ja auch der Sinn von Probezeit, für beide Seiten.


    Irgendwie haben wir hier auch keine Glaskugel und wissen wirklich nicht, wie das Ding ausgeht.

  • Und wer noch nie unterrichtet hat, muss das auch nicht in fünf Minuten können.

    Wohl wahr, hab vergessen, dass es um Quereinstieg geht. Aber trotzdem, 15min reden können doch nur ein Gefühl vermitteln...

Werbung