NRW nach den Herbstferien - Schulmail

  • Da hoffe ich mal, dass sich die Lehrervertretungen zu Wort melden. Geht ja gar nicht, die Aufsicht über Lerngruppen mal eben als nicht mehrarbeitsfähige Dienstpflicht zu deklarieren.

    Das Land möchte Geld sparen, also versucht die Regierung es durch solche Tricks.

    Ich hoffe auf kreative Schulleitungen bzw. VertretungsplanmacherInnen, die im Ganzen ne rechtliche Lücke finden, dass wir es doch bezahlt bekommen.

  • und dann müssen die ja auch noch eingerichtet werden 😬

    Von Personal, dass es noch gar nicht gibt und das bereits JETZT im normalen Wirtschaftskreislauf nicht vorhanden ist.

    Mein Mann, ITler, lacht sich immer schlapp, wenn er die diesbezüglichen Stellenaussvhreibungen unseres Schulträgers sieht: man sucht die eierlegende Wollmilchsau mit eigenem PKW in Entgeltgrupoe E8 oder E9...

  • Ist eigentlich mal jemand auf die Idee gekommen, dass Distanzunterricht für Sek2-Schülerinnen und Schüler eine sehr sinnvolle Sache ist, weil Homeoffice/Videokonferenzen/Studium auf Distanz aller Wahrscheinlichkeit nach später zu ihrem Alltag gehören wird, sogar ohne Corona? Dieses panische um-Gottes-Willen-bloß-kein-Distanzunterricht führt dazu, dass da viele Lernchancen vertan werden. Bei uns wären wir jetzt so weit. Wir könnten sinnvoll auf Distanz unterrichten (ein großer Kraftakt, der da an unserer Schule stattgefunden hat), Klassen teilen und vieles von der Unvorhersehbarkeit in der aktuellen Lage vermeiden. So weiß niemand, worauf er sich einstellen kann. Ich arbeite mit der Lernplattform und die Erziehung unserer Schüler, die dann auch wirklich zu benutzen, hat gerade erst angefangen. Und nun wieder dieses Hin und Her. Darf ich das bitte zum Erbrechen finden?


    Diese Dienstlaptops, wofür waren die noch grad?

  • Piksieben : Ich würde sogar nich weiter gehen und alle SuS ab der Klasse 7 zu Hause lassen. Bei uns müssen die, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr zu Hause beaufsichtigt werden (ich weiß, an anderen Schulen ist das anders). Wir hatten schon im Frühjahr eine wirklich gut funktionierende Lernplattform und haben inzwischen auch Konzepte entwickelt, die eigentlich funktionieren sollten.


    Wer zu Hause kein Internet hat, kann in die Schule in einen Study Room kommen (je nach Anzahl der SuS, die darauf angewiesen wären, hätten wir natürlich mehrere davon).


    Die 5er und 6er könnte man dann halbieren und sie könnten jeden Tag kommen. Ja, einige Lehrer müssten dann mehr arbeiten. Ich würde mich sofort dazu freiwillig bereit erklären (es ist eine Ausnahmesituation) und da gäbe es sicher auch andere KuK. Den Oberstufen SuS kann man im Gegenzug auch mal Aufgaben für eine Woche geben und diese erst in der Woche drauf in einer Videokonferenz besprechen.


    Wenn es so weiter geht wie jetzt, muss man am Ende doch wieder alle Schulen und Kitas für zwei Monat schließen. Damit ist auch niemandem geholfen.

  • Wer zu Hause kein Internet hat, kann in die Schule in einen Study Room kommen (je nach Anzahl der SuS, die darauf angewiesen wären, hätten wir natürlich mehrere davon).

    So etwas finde ich ein gutes Konzept.


    Wir haben nun endlich auch BigBlueButton integriert, dürfen also offiziell Videokonferenzen machen. Mir ist Präsenzunterricht trotzdem lieber, aber insgesamt sind wir nun besser drauf vorbereitet, denke ich.
    Wenn die Schüler die Angebote nicht wahrnehmen, ist dies aber nach wie vor schwierig.

  • Problem, welches wir festgestellt haben, die dualen.

    Die Azubis, gerade im Handwerk, wurden im Betrieb eingesetzt, als keine Schule war. Nicht Sinn der Sache, keine Zeit zum Lernen/für die Schule arbeiten bekommen. Die muss man dann auch noch einmal schützen.

  • Problem, welches wir festgestellt haben, die dualen.

    Die Azubis, gerade im Handwerk, wurden im Betrieb eingesetzt, als keine Schule war. Nicht Sinn der Sache, keine Zeit zum Lernen/für die Schule arbeiten bekommen. Die muss man dann auch noch einmal schützen.

    Bei uns war es so gelöst (Blockunterricht) das bereits im März das Distanzlearning bewertet wurde und verpflichtet war. Im Gegenzug haben die Unternehmen die SuS entsprechend freigestellt.

    Im Wechselmodell wurden bei uns die SuS die zuhause waren per LiveStream zugeschaltet. Gruppenarbeiten oder ähnliches fand dann, falls PC-Raum oder Laptops vorhanden auch entsprechend für alle über Videokonferenz statt, so konnten die SuS von zuhause mit eingebunden werden.

    Ich persönlich würde da aber ein Modell aus Aufgaben für zuhause und Präsenz bevorzugen.

  • Problem, welches wir festgestellt haben, die dualen.

    Die Azubis, gerade im Handwerk, wurden im Betrieb eingesetzt, als keine Schule war. Nicht Sinn der Sache, keine Zeit zum Lernen/für die Schule arbeiten bekommen. Die muss man dann auch noch einmal schützen.

    Ich unterrichte zwar derzeit nicht in den dualen sondern nur in Vollzeitbildungsgängen, meine aber, dass es bei uns in Nds. die Anweisung des KuMi an die ausbildenden Betriebe gab (und gibt), die Azubis zumindest für die Zeit des Berufsschulunterrichts von der Arbeit freizustellen. So haben bei uns auch mehrere KuK während der Schulschließungen ihre Unterrichtsstunden mit den Berufsschüler*innen per Videokonferenz durchgeführt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • So, ich habe dann mal einen Blick in die Pressekonferenz der geschätzten Ministerinnen geworfen. Zunächts mal sollte eine Bildungsministerien sich vielleicht mal um einen korrekten Grammtik bemühen, wenn sie öffentlich auftritt.


    Inhaltlich etwas 'Rumgedruckse. Insbesondere bei der Maskenfrage. Wenn die sooo nützlich und sooo akzeptiert waren, warum hat man die Maskenpflicht den zwischenzeitlich ausgesetzt? Weil man auf des Gezeter weniger gehört hat, dass die Masken doof seien.


    Was das Lüften anbetrifft, so war es übrigens auch schon vor Corona so, dass die abgeschlossenen Fenster erhebliche Nachteile in Form von CO_2-Anreicherung und Atemwegsinfektionen durch Aerosole hatten. Als man sich entschlossen hat, die Fenster als Unfallverhütung dicht zu machen, hätte man sich schon längst etwas überlegen müssen, wie man die Luft austauscht. Aber so etwas ist halt teurer als ein paar Schrauben im Fensterrahmen.


    Aber ich werde mir merken, dass Präsenzunterricht das Beste überhaupt ist. Da muss mir keiner mehr mit Selbstlernen und Projekten kommen. Die Mehrheit der SuS will sich am liebsten füttern lassen, um dann festzustellen, dass es ihnen nicht schmeckt. Die Chance, zu zeigen, wie selbstorganisert und selbstlernfähig unsere SuS sind, haben wir gehabt. Pffft.


    Im Wesentlichen schlagen wir uns mit Problemen 'rum, die nicht von der Pandemie verursacht wurden, sondern nur durch diese offenbar werden.


    Wenn z. B. Frau Ministerin betont, dass man das erste Bundesland sei, dass den Lehrer digitales Arbeitsmaterial beschafft, drückt sie damit auch den Stolz aus, hier mindestens zwanzig Jahre eine Investitinsstau-Bugwelle vor sich hergeschoben zu haben, in deren Randsprühregen sich die Lehrer was einfallen lassen durften. Wir haben jahre- und jahrzehntelang unsere private Hardware, Software und Wartungszeit eingesetzt und sollen uns jetzt über ein 500-Euro-Feigenblatt freuen?


    Etwa die Hälfte der Gelder sei wohl beantragt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Kommunen noch zucken, weil sie die Folgekosten scheuen. Das ist sowieso kein einleuchtendes Konzept, dass die Kommunen etwas beantragen dürfen. Wenn ich Geräte für alle Lehrer beschaffen möchte, dann kaufe ich Geräte für alle Lehrer.


    Uswusw.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • @ O. Meier - schön zusammengefasst...:top:


    Ich frag mich sowieso, warum die Kommunen die Endgeräte beschaffen sollen. Wir sind doch beim Land angestellt bzw. Landesbeamter und nicht bei der Kommune....oder sehe ich das falsch. Für die Ausstattung ist doch der Arbeitgeber bzw. der Dienstherr zuständig. Man kann sich das Ganze auch einfach machen....

  • Man kann sich das Ganze auch einfach machen....

    Oder billig. Alle Folgekosten, der Aufwand der Beschaffung etc. bleiben an den Kommunen hängen. So kann man sich in seiner Großzügigkeit sonnen und andere in den Schatten der Realität stellen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wir sind doch beim Land angestellt bzw. Landesbeamter und nicht bei der Kommune....oder sehe ich das falsch. Für die Ausstattung ist doch der Arbeitgeber bzw. der Dienstherr zuständig.

    Bei uns ist das anders.

    Wir sind zwar eine staatliche RS (Dienstherr = Staat), aber die Stadt ist der Sachaufwandsträger (= Geldgeber).

    Vielleicht ist es bei euch ja ähnlich? :weissnicht:

  • na, dann erklärt sich das ja. Wieder was gelernt. ;) aber da hat das Land ja schön die Verantwortung an die Kommunen abgeschoben.

    Und für alle, die noch komische smileys hier drunter setzen wollen, meine Aussage bezieht sich auf die Lehrerausstattung, dass die Schulen von der Kommune ausgestattet war ist mir klar. Lehrer.... 🙄

  • Was übrigens eine knallharte Lüge ist.


    https://www.sueddeutsche.de/bi…20090101-200824-99-281797


    Als ich zuletzt geguckt habe, war zumindest Bremen auch ein Bundesland. Natürlich ist die Beschaffung in einem kleinen Bundesland einfacher, aber die Aussage "das erste Bundesland" ist und bleibt eine Lüge.

    Das Bundesland Bremen ist so klein, da kann es ja mal in Vergessenheit geraten :)

  • Formal ja. Aber in NRW würde eine solche Siedlungsfläche nicht mal zur kreisfreien Stadt reichen.

    Fläche Bremen (ohne Bremerhaven wohlbemerkt): 326 km², Fläche Bottrop: 101 km², Leverkusen: 79 km², Remscheid: 75 km² (als Beispiele für kreisfreie Städte in NRW)...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

Werbung