Angestellt - Sek I - Krank

  • Deine Erzählungen klingen grausig.... Das FZ vor dem Unterrichten einzuforden, hat ja durchaus einen wichtigen Grund. Es soll ja nun nicht jeder engen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben dürfen....

    Ist deine aktuelle Schule erst vor kurzem gegründet worden bzw. die SL erst neu auf ihrem Posten?

  • Ihr zwei,


    die SL ist tatsächlich relativ neu.


    Die Schule gibt's aber schon länger.


    Naja, so wies ausschaut wird es leider erts Dezember mit Geld was werden.


    Mir wurden ja noch mehr Dinge angekreidet die für mich persönlich zu weit gehen. Die ich mir so für das eine Jahr nicht mehr antun mag. Auch wie Kollegen mit mir sprechen, mich per Email, WhatsApp angehen und am Telefon zusammen brüllen. Mich als ne Extrawurst bezeichnen usw. nur weil ich ein Formular anders ausgefüllt habe als die anderen. Ich sehe jetzt erst die Kleinigkeiten die da sind. Wenn ich auch in den Augen von Kollegen was nicht ok mache wird zur SL gerannt. Von Eltern bekomme ich Mails, dass ich das und das doch über den jeweiligen Sohn / Tochter bei der Klassenlehrer/in gesagt habe. Und ich daraufhin die Belobigung des Sohnes/Tochter versaut hätte. Ich hab die Dinge immer so hingenommen.

    Auch FS-Sitzungen werden *aus Versehen * ohne mich abgehalten.


    Ist sowas normal oder bin ich einfach zu empfindlich? Ich weiß da selbst nicht mehr ob ich überreagiere? Ich gehe nur von mir aus, dass ich doch nicht einen Kollegen bei Eltern oder der SL anschwärzen würde, namentlich.


    Liebe Grüße

  • So, wie sich das anhört, ist das Mobbing Dir gegenüber. Sie zu, dass Du da so schnell wie möglich rauskommst, denn eine Heilung der Situation ist vermutlich nicht mehr möglich.

  • Hallo Ihr,


    Es ist mir nur wichtig zu wissen, dass ich das alles nicht übertreibe und falsch einschätze. Es sind eben so Dinge die tagtäglich stattfinden, ich aber nie etwas dazu gesagt habe. Ich habs hingenommen.


    Auch meine weitere Anstellung im September wurde erst einmal kategorisch ausgeschlossen, da dies mit der vorhergehenden SL so ausgemacht war, da aber nun ja eine neue da ist zählte das Alte nicht mehr und plötzlich bekam ich doch ein volles Deputat.


    Ich nehme mich ja von dem allen nicht aus. Auch ich habe Fehler gemacht, die mir auch bewusst sind und zu denen ich stehen kann. Einer war halt, dass ich öfter mal krank war. Das kam und kommt sicher nicht gut an. Mir fällt aber jetzt im Nachhinein auf, dass erst als die Situation kippte (mit der neuen SL), dass ich anfälliger wurde. Ich bin ein Mensch der normalerweise nie krank ist. Außerdem habe ich bezüglich meiner weiteren Anstellung eben die ehemalige SL eingeschaltet, was mir ebenfalls negativ ausgelegt wurde. Und auch so passieren im Alltag Fehler. Ich merke mir aber solche Dinge und versuche sie beim nächsten Mal besser zu machen. Trotzdem denke ich nicht, dass ich das verdient habe, da ich meinen Beruf wirklich sehr gerne mache. Sonst wäre ich nach meinem Unfall nicht nach knapp 5 Jahren wieder ran gegangen an das Ganze und hätte das 2. Staatsexamen zu Ende gemacht. Ohne jegliche Hilfe. Ohne Mentoren oder Ansprechpartner von meiner jetzigen Schule habe ich die Lehrproben (Corona Alternative) durchgezogen. Auch da habe ich niemanden gefragt um niemandem zur Last zu fallen.


    Ich fühle mich einfach nicht mehr wohl, mag das aber auch für mich richtig einordnen ob ich das nur falsch wahrnehme.


    Vielen Dank für deine Einschätzung, Catania.

  • ... Auch wie Kollegen mit mir sprechen, mich per Email, WhatsApp angehen und am Telefon zusammen brüllen. Mich als ne Extrawurst bezeichnen usw. nur weil ich ein Formular anders ausgefüllt habe als die anderen. Ich sehe jetzt erst die Kleinigkeiten die da sind. Wenn ich auch in den Augen von Kollegen was nicht ok mache wird zur SL gerannt. Von Eltern bekomme ich Mails, dass ich das und das doch über den jeweiligen Sohn / Tochter bei der Klassenlehrer/in gesagt habe. Und ich daraufhin die Belobigung des Sohnes/Tochter versaut hätte. Ich hab die Dinge immer so hingenommen.

    Auch FS-Sitzungen werden *aus Versehen * ohne mich abgehalten.

    All das ist in einem halben Jahr passiert und du fragst dich, ob es normal ist? Edit, anders formuliert: wie hast du bislang auf all das reagiert?

  • @samu


    Ehrlich gesagt? Gar nicht. Ich habs hingenommen. Wirklich. Hab nichts gesagt oder getan. Da ich dachte ich reagiere da über.


    Hab immer ruhig auf solche Dinge reagiert. Hab aber auch niemanden zurecht gewiesen.

    Ich dachte mir halt immer wie solche Menschen diesen Beruf ausüben können. Ob diese den Schüler gegenüber auch so sind.

    Ich wollte aber auch nicht arrogant wirken bei dem Gedanken. Denn ich bin sicher nichts Besseres.

    Trotzdem gehe ich mit Kollegen nicht so um.

  • Hm, wir sprechen ja jetzt nicht mehr über die Ausgangsfrage. Möchtest du denn dazu eine Einschätzung, Verhaltensalternativen für dich oder um was genau geht es jetzt? Ich finde es ehrlich gesagt seltsam, sich von Kollegen anschreien zu lassen und zu überlegen, ob das normal ist. Hast du nie mit irgendwem darüber gesprochen?

  • Ne. Ich hab tatsächlich da nichts gesagt. Nur eben ruhig mit demjenigen gesprochen, am Telefon z. B.


    Nein, Verhaltensregeln brauch ich da keine mehr. Ich weiß dass ich gehen werde so schnell wie möglich.


    Nur, durch diesen ständigen Alltag habe ich irgendwie die Einschätzung verloren was geht und was nicht geht.

    Nur wie ich Euerm Tenor entnehmen kann, geht sowas nicht. Und dafür bin ich schon dankbar.


    Irgendwie ist das Ganze hier ausgeufert, was mir auch leid tut.

    Ich werde es bei einem Neubeginn einfach besser machen.


    Ich danke Euch trotzdem für Eure Worte und Einschätzungen. Ich denke, ich habe einfach zu lange abgewartet. Das habe ich schlussendlich für mich erkannt.


    Ich sende Euch liebe Grüße.

  • Dir auch liebe Grüße und ja, man muss sich nicht misshandeln lassen. Nimm die nächste Stelle, die dir über den Weg läuft, das Gespräch mit dem Schulleiter kannst du dir wohl sparen, offenbar ist zu viel passiert. Ich glaube, im Privatschulwesen ist man Willkür noch mehr ausgeliefert als im staatlichen Schulsystem, da es keinen Dienstweg, keine Vorgesetzten gibt, keinen Personalrat und vielleicht nicht mal eine Gewerkschaft?

  • Warum sollte es einem Lehrer an der Privatschule verwehrt sein, Mitglied in einer Gewerkschaft zu sein?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Es gibt keinen Personalrat richtig. Die Gewerkschaft schon. Ich bin auch bei der VBE Mitglied. Trotzdem ist es im Privatschulwesen so, wenn man irgendwo anruft (RP, etc.) viele Stellen für einen nicht zuständig sind.

    Es ist tatsächlich so, dass das Leben an Privatschulen anders tickt.

    Viele haben da einiges Mitspracherecht wenn es um einen selbst geht.

    Ich selbst habe ja den ersten Teil meines Refs an einer staatlichen Schule abgelegt und ich muss sagen, dass es dort doch anders zu geht. Man hat ein wenig mehr "Ruhe". Privat ist schon speziell und einge *Vorteile* die man an einer staatlichen Schule hat gehen einfach verloren. Man steht in vielen Dingen allein da.


    Ich danke Euch sehr für Eure Zusprüche. Ich glaube ich hatte innerlich das Ganze schon länger aufgegeben als ich dachte.


    Liebe Grüße

  • Sei es dir selbst wert, das jetzt anders anzugehen und- ganz wichtig- lass an jeder künftigen Stelle- egal ob KV bis Schuljahresende oder Planstelle ab September- nicht mehr so mit dir umspringen, sondern zieh klare Grenzen, hol dir frühzeitig Hilfe und Unterstützung bei Bedarf und kämpf für dich. Du hast nach einer langen Pause deine Berufsausbildung doch noch abschließen können, das kostet enorm viel Mut und Kraft und ist wirklich beeindruckend, dass du diesen Weg für dich gegangen bist, Erinnere dich selbst daran, dass dieser Mut und diese Kraft in dir stecken und nutz das für dich und deinen weiteren Weg. Du hast offenbar schon so viel für dich selbst geschafft und erkämpft, jetzt wirst du es auch schaffen in einem für dich gesünderen Arbeitsumfeld zu landen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Liebe/r CDL,


    vielen, vielen Dank für Deine lieben Worte. Ich musste lächeln als ich diese gelesen habe.

    Du hast recht mit dem was Du sagst. Ich hab mich und ein Stück meinen Selbstwert am jetzigen Ort verloren.

    Ich werde sehr bei meiner Planstelle im September darauf achten, dass es passt. Ich habe aus dieser Zeit wirklich viel gelernt, was ich möchte und was ich nicht möchte und gehe hoffentlich gestärkt aus dem ganzen hervor.

    Lieben Dank Dir, dass ich dies heute Abend noch lesen durfte.


    Ich sende Dir liebe Grüße.

  • Hallo Ihr,


    Ich wollte mich kurz bei Euch melden um den neuesten Stand mitzuteilen.


    Ich hatte diese Woche zwei Vorstellungsgespräche. Beide Schulen haben mal kurz so ein volles Deputat für mich aus dem Boden gestampft.


    Und... Ich habe mich für eine Schule entschieden. Irgendwie habe ich mich sofort in die Schule verliebt. Bisschen kleiner, familiär, sehr angenehme Schulleitung. Ich habe mich sogar getraut mit der Schulleitung offen zu reden. Bei meiner jetzigen empfinde ich wirklich nur noch Angst. Wenn ich mal anklopfen muss, überlege ich es mir zweimal usw.


    Ich werde am Montag kündigen. Ich bin fest entschlossen und ich fühle mich gut dabei. Ich bin aus der Schule raus und war so voller Adrenalin. Ich war ganz erschlagen. Aber positiv.

    Bei meiner jetzigen Schule hatte ich selbst bei der Einstellung nicht solch ein Gefühl.

    Und das Kuriose dabei ist, die Schule ist in einem Ort, in dem ich vor 13 Jahren schon einmal gewohnt habe (ich hatte vor dem Lehramtsstudium ein Dipl. Chemie Studium in der angrenzenden Stadt gemacht). Ich glaube, das ist irgendwie ein Zeichen. :D Falls es sowas gibt.


    Ich kann es kaum erwarten dort am Montag zuzusagen (die Schulleitung meinte, ich solle es mir gerne in Ruhe überlegen). Aber wie ich das Schulhaus verlassen hatte war es für mich schon beschlossene Sache.


    Habe auch ganz offen mit der MAV gesprochen. Offen und ehrlich erzählt was alles passiert ist. Auch, dass ich mich wegbeworben habe.

    Die Reaktion : "Warum hast du nie etwas gesagt?" Es sei ein Unding wie man mit mir umgegangen ist und ich wurde auch von dieser Seite nun in meinem Vorhaben bestätigt.


    Ich danke auch Euch sehr für Euren Zuspruch.


    Ich hoffe, dass nun alles für dieses 1 Jahr besser wird.


    Ich sende Euch liebe Grüße.

  • Sehr gute Entscheidung! Ich wünsche dir- trotz der schwierigen Außenbedingungen, mit denen wir alle aktuell zu tun haben- einen wirklich guten Neustart.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielen Dank CDL.


    Ich hoffe auch auf das Beste. Wie du sagst, eine erschwerte Situation von Außen, doch die kann ich leider nicht allzu stark beeinflussen.


    Aber den Weg dorthin konnte ich für mich wählen.

    Ich hoffe das Beste, dass irgendwann ein klein wenig Normalität wieder in die Schulen zurückkehren kann.


    Die allerbesten Grüße

  • Oh Himmel, bin ich froh, das zu lesen! :super:

    Ich freue mich so dermaßen mit dir mit! :party:

    Ich bin froh einen lieben Partner zur Seite zu haben, der mich in allem unterstützt.

    Sollst sehen, dein Leben wird sich um 180° drehen.

    Nette Schule, lieben Partner, und dann vielleicht auch noch halbwegs gesund - Herz, was willst du mehr? :rose:

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