chilipaprika:
Ich lebe in einer 60m²-Wohnung. Hier fünf Hunde unterzubringen, ist wohl kaum umsetzbar. Und meine Mutter will einerseits nicht mir zur Last fallen, außerdem nicht das Haus ihrer Eltern zurücklassen.
chilipaprika:
Ich lebe in einer 60m²-Wohnung. Hier fünf Hunde unterzubringen, ist wohl kaum umsetzbar. Und meine Mutter will einerseits nicht mir zur Last fallen, außerdem nicht das Haus ihrer Eltern zurücklassen.
Eine Kollegin von mir, die aber mittlerweile in Pension ist, hat sich sogar zweimal ohne Bezüge freistellen lassen (das zweite Mal ein Jahr lang vor ihrem eigentlichen Eintritt in den Ruhestand). Sie hatte die erste Freistellung aber bewusst auf die Monate zwischen den Oster- und Sommerferien gelegt. Dadurch war ihre "Wiedereingliederung" damals kein Problem.
in NRW gibt es seit Kurzem die Möglichkeit, eine Art "umgekehrtes Sabbatjahr" zur Pflege von Angehörigen zu nehmen - d.h. erst Freistellung, dann dafür arbeiten. Vlt. gibt es sowas in Niedersachsen auch oder ist in Planung?
Gibt es in deinem Bundesland nicht das Recht auf Pflegezeit? Man kann sich in Bayern bis zu 6 Monate ohne Bezüge freistellen lassen. Das wäre eine rechtlich saubere Art, deine derzeitige Lebenssituation stemmen zu können.
chilipaprika:
Ich lebe in einer 60m²-Wohnung. Hier fünf Hunde unterzubringen, ist wohl kaum umsetzbar. Und meine Mutter will einerseits nicht mir zur Last fallen, außerdem nicht das Haus ihrer Eltern zurücklassen.
Irgendeinen Kompriss wird deine Mutter wohl oder übel schließen müssen, denke ich.
Ist ein Umzug in ein Haus, ggf. einen Resthof, für dich keine Option?
Firelilly:
Danke für deinen Beistand. Aber ich werde derlei Maßnahmen lieber nicht ergreifen.
Außerdem geht es mir psychisch ohnehin seit etlichen Jahren alles andere als prächtig.
Von daher hätte ich schon eine Art 'Baseline' an Lebensekel, die durch alles, das derzeit über mir zusammenschlägt, nur ein kleines Stückchen nach unten gedrückt wird. Allein für unsere Hunde (die alle im Seniorenalter und daher schwerer vermittelbar sind) werde ich noch ein wenig durchhalten.
Humblebee:
So etwas hatte ich schon in Betracht gezogen, ja. Ließe sich ein Resthof auch mieten?
Du kannst mich gerne sperren, das passt zu dieser grauenhaft schlechten Moderation hier, aber ich werde nicht nachlassen Menschen in Krise zu raten auf ihre Gesundheit zu achten und ihr seelisches Wohl!
Verläuft die Widereingliederung im Anschluss daran aber zwingend immer reibungslos oder gäbe es hierbei noch das eine oder andere zu beachten?
Wenn du dich ohne Bezüge beurlauben lässt, brauchst du ja keine Wiedereingliederung.
Die Wiedereingliederung bedeutet, dass Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen länger nicht arbeitsfähig waren und dann wieder anfangen, erst einmal weniger Stunden arbeiten müssen, aber das volle Gehalt bekommen. Die Stunden werden immer alle paar Wochen etwas erhöht bis man wieder auf der normalen Stundenzahl ist. Das kann sich über mehrere Monate ziehen, bis man wieder richtig fit ist.
Man kann sich doch wegen Kindererziehung und ich meine auch wegen Pflege von nahen Angehörigen bis zu 12 Jahre ohne Bezüge beurlauben lassen. Oder nicht? Ich selbst war 2 Jahre beurlaubt ohne Bezüge. Ich habe dann allerdings meine Krankenkasse auf Anwartschaft gestellt, bzw. läuft die evtl. weiter. Eine Wiedereingliederung gibt es nach der Beurlaubung nicht.
Zauberwald:
Falsche Wortwahl. Ich meinte Wiedereinstieg. Man könnte in Sachen Stundendeputat problemlos wieder dort anknüpfen, wo man vorher stand. Richtig?
Firelilly: Wenn du krank, wirst du wohl kaum ins Ausland fahren und deine Eltern versorgen dürfen. Dann hat die Schule das Recht, dass du alles tust, damit wieder gesund wirst. Therapie, Arztbesuche, Ruhe, ...
Das Ganze erinnert mich an den Fall der Lehrerin aus Lüneburg, die zum Dschungelcamp geflogen ist. Klar hier sind die Gründe vernünftiger aber der Grundsatz ist ja ähnlich. Letztlich ist deine Schulleitung, dir ja schon mal entgegenkommen. Du hättest die Zeit nutzen müssen, um die Versorgung deiner Eltern sicher zu stellen. Jetzt bleibt nur noch die unbezahlte Freistellung. Das ist ja auch gar nicht so schlecht. Man verdient ja als Lehrkraft nicht schlecht. Da kann man auch durchaus mal ein Jahr ohne Einkommen kompensieren. Notfalls jetzt einen Kredit aufnehmen und dann später wieder abbezahlen.
Der letzte Satz mit der Einstellung des Vaters zu den Hunden hat mir ehrlich gesagt den Blutdruck hochgeschossen. Ohne Worte. Ich würde die Mutter UND die Hunde nach Deutschland holen, denn dass sie langfristig dort nicht bleiben können, scheint ja bereits jetzt klar zu sein, also kann man sie auch direkt herholen. Hunde im Seniorenalter zu vermitteln, ist immer schwierig - entweder du behältst sie und überlegst dir frühzeitig, wie du das mit deinem Alltag unter einen Hut bekommst, oder du versuchst so zeitig wie möglich ein neues zu Hause zu finden.
Über Krankschreibung zu gehen, finde ich in diesem Fall und über Wochen oder Monate auch nicht korrekt - vorausgesetzt natürlich, dass du dich nicht tatsächlich arbeitsunfähig fühlst.
Ich persönlich würde die Herbstferien nutzen, um Mutter und Hunde zu holen, und danach wieder in den Arbeitsalltag einsteigen.
Tom123:
Unter normalen Umständen hätte ich die Versorgung sicherstellen können. Aber in besagtem Land existiert zum einen kein Anrecht auf Krankentransport - außer er erfolgt über eine kostspielige Privatambulanz - und das dortige Gesundheitssystem ist im Wesentlichen kollabiert. Also lass dich bitte nicht zu solchen Pauschalaussagen hinreißen, wenn du dir über das Ausmaß der Lage nicht im Klaren bist.
Maylin85:
Ich habe tatsächlich vor, in den Herbstferien nochmal rüberzufliegen. Aber da es sich um ein Risikogebiet handelt, kann ich maximal eine Woche dort verbringen und muss gleich im Anschluss um einen Corona-Test betteln, um keine Quarantäne in Kauf nehmen zu müssen. Binnen einer Woche ist das kaum organisierbar, noch dazu, wo meine Mutter das eigene Elternhaus ungern entweder meinem (aggressiven und stressinduzierenden) Vater oder für 'n Appel und 'n Ei einem Wildfremden überlassen würde. Es läuft im Falle des Falles also auf die unbezahlte Freistellung hinaus. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, den Transport und sogar die (teilweise) Vermittlung der Hunde hier in Deutschland sicherzustellen.
Dass die Situation schwierig ist sieht jeder, dass sie rein rechtlich sehr klar ist aber auch. Wir haben alle früher oder später mit schwerkranken und sterbenden Elternteilen zu tun, es geht also hier nicht um eine moralische Frage.
Maylin85:
Ich habe tatsächlich vor, in den Herbstferien nochmal rüberzufliegen. Aber da es sich um ein Risikogebiet handelt, kann ich maximal eine Woche dort verbringen und muss gleich im Anschluss um einen Corona-Test betteln, um keine Quarantäne in Kauf nehmen zu müssen. Binnen einer Woche ist das kaum organisierbar, noch dazu, wo meine Mutter das eigene Elternhaus ungern entweder meinem (aggressiven und stressinduzierenden) Vater oder für 'n Appel und 'n Ei einem Wildfremden überlassen würde. Es läuft im Falle des Falles also auf die unbezahlte Freistellung hinaus. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, den Transport und sogar die (teilweise) Vermittlung der Hunde hier in Deutschland sicherzustellen.
Okay, das macht es alles nicht einfacher. Aber, so hart es klingt (und ich möchte jetzt wirklich nicht unsensibel sein, weiß es aber auch nicht anders auszudrücken), vielleicht mal offen versuchen mit der Mutter zu besprechen, dass sie das Haus sowieso in Kürze zurücklassen werden muss..
Schön, dass wenigstens für die Hunde gesorgt ist. Wenn es mit der Freistellung für dich finanziell funktioniert, ist das sicherlich die Variante, die es dir erlaubt dich am meisten vor Ort kümmern zu können.
Alles Gute dir und euch!
Es ist fraglich, ob eine Beurlaubung von heute auf morgen im laufenden Schuljahr so einfach möglich ist.
Zauberwald:
Wieso das?
Muss man für eine solche Freistellung denn keine Nachweise (eine bestimmte Pflegestufe wird das Minimum sein) liefern? Das wird sicher schwierig.
Und irgendwas stimmt nicht in deinem Gedankengang. Entweder hast du sehr gute (finanzielle) Rücklagen oder du steuerst in das nächste Problem hinein. Und wenn du so gute Rücklagen hast: sicher das Elternhaus auf irgendeine Art und Weise ab (irgendein Verwandte vor Ort?) und/oder organisiere den Krankentransport. Teuer aber nicht unmöglich.
Selbst wenn du von jetzt auf gleich eine Freistellung bekämst (fragwürdig): du bist von jetzt auf jetzt mit Null Einkommen, hast aber weiterhin deine Krankenversicherung zu bezahlen, sicherlich deine Miete, womöglich noch ein paar andere Fixkosten... das wird eine Menge Reserven aufbrauchen... und nicht unbedingt weiterhelfen.
chilipaprika:
Ich habe mehr als fünf Jahre Rücklagen ansammeln können, will heißen, 4-5 Monate käme ich problemlos über die Runden.
Verwandte vor Ort haben wir nicht. Und wie habe ich das "Absichern des Elternhauses" anderweitig zu verstehen?
Humblebee:
So etwas hatte ich schon in Betracht gezogen, ja. Ließe sich ein Resthof auch mieten?
Sicherlich! Einfach mal im Internet oder der Zeitung schauen oder im Kollegium umhören (wenn es dort "Alteingessene" gibt, haben die vermutlich "Connections").
Dass du guckst, wer in das Haus ziehen kann. Egal ob durch Verkauf oder Miete.
Mit den Rücklagen würde ich meiner Mutter den Weg zur gesundheitlichen Versorgung erzwingen (ich hab es richtig verstanden, dass deine Eltern eine Rente aus Deutschland und also Anspruch auf das deutsche Gesundheitssystem haben, oder?)
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