Dienstbesprechungen NRW

  • Sehe ich immer noch nicht so. Ich habe da so meine Bedenken, dass die entsprechende Weisung der Schulleitung eine rechtliche Prüfung ohne Weiteres überstehen würde.

    Mag sein, aber zunächst ist der Dienstanweisung Folge zu leisten. Für die Konferenz bedarf es bei uns z. B. Der Ankündigung von TOP, eine DB kann alles Mögliche sein, ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt angekündigt werden muss, was da im einzelnen besprochen werden soll. Wenn man also hinterher rumstreiten wollte, was ich im Sinne der eigenen Gesundheit vermeiden würde, dann müsste man m.M.n. trotzdem erst mal erscheinen.

  • aber zunächst ist der Dienstanweisung Folge zu leisten.

    Äh, nein. Offensichtlich rechtswidrige Anwesungen darf man z. B. gar nicht ausführen. Aber lassen wir solcherlei mal bei Seite.


    In den anderen Fällen läuft es so: Wenn ich etwas remonstriere, kann der SL seine Weisung zurücknehmen. Oder er beharrt darauf, womit er gleichzeitig erklärt, dass er alles auf sein Kappe nimmt. Dann muss man der Anwesiung in der Tag nachkommen, fallls die nächsthöhere Stelle nicht schon vorher abwinkt. Die aht sich dann nämlich mit der Sache zu befassen.


    Nach deren Entscheidung steht einem immer noch der Rechtsweg offen.


    Wie weit man so etwas eskaliert, hängt auf allen Seiten davon ab, wie wichtig das ist. Im vorliegenden Fall, ginge ich wohl zu der Verabschiedung. Wenn es den SL glücklaich macht, ein gelangweiltes Gesicht mehr dort zu sehen, na dann gönn' ich ihm doch den Spaß.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Eine offensichtlich rechtswidrige Dienstanweisung wäre, Schülern zukünftig pro vergessener Hausarbeit eine Ohrfeige zu verpassen, sicher nicht die "Zumutung" am Freitag um 13 Uhr zu einer Dienstbesprechung zu erscheinen.


    Es grenzt langsam ans peinliche, mit welcher Leidensmeine hier auf Dinge reagiert wird, die für Millionen Arbeitnehmer Alltäglichkeiten sind.Es fehlt eigentlich nur noch der Hinweis darauf, dass man Freitags um 14 Uhr immer Tennistraining hat. Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, was ich persönlich vom Vorgehen der Schulleitung halte (nämlich nichts, das ist aber für die Bewertung des Sachverhaltes völlig irrelevant).

  • Eine offensichtlich rechtswidrige Dienstanweisung wäre, [...], sicher nicht die "Zumutung" am Freitag um 13 Uhr zu einer Dienstbesprechung zu erscheinen.

    Derlei hat ja nun auch niemand behauptet.

    Es grenzt langsam ans peinliche, mit welcher Leidensmeine hier auf Dinge reagiert wird, die für Millionen Arbeitnehmer Alltäglichkeiten sind.

    Wer verabscheidet den täglich scheidende Mitarbeiter mit der gesamten Belegschaft. In der Arbeitszeit? Auf Weisung der Geschäftsleitung? Interessant.


    Und im Übrigen, dass "alle" das so machen, heißt eben noch lange nicht, dass es rechtens ist.


    Oder mal andersherum. Wenn der SL unbeding den Weg über das Dienstrecht gehen will, weil er befürchtet, einer normalen Einladung zu einem solchen Anlass allein da zu stehen, dann hat er das große Besteck ausgepackt. Dann sollte er sich schon einigermaßen sicher sein, das er rechtlich da auf der sicheren Seite ist. Und dann muss man auch eine entsprechende Nachfrage dazu aushalten.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • So eine Soldatenverabschiedung ist tatsächlich ein richtig gutes Beispiel. Die müssten auch, wenn der Vorgesetztes es befiehlt, ins nächste MG-Nest rennen. Die haben sicherlich eine maximale Freiheit in ihrer Entscheidung - übrigens glaube ich irgendwie, dass das Arbeitszeit war. Und bevor ich die Stube zum siebten Mal ausfege, mein Bett das achte Mal neu beziehe oder durch den Schlamm robbe, ist das vermutlich eine gute Alternative

  • So eine Soldatenverabschiedung ist tatsächlich ein richtig gutes Beispiel. Die müssten auch, wenn der Vorgesetztes es befiehlt, ins nächste MG-Nest rennen.

    Und ich muss in die 8a, wenn mein Vorgesetzter es befielt, so groß ist der Unterschied nicht.


    übrigens glaube ich irgendwie, dass das Arbeitszeit war.

    Ist es im oben beschriebenen Fall ja auch. Jede Dienstbesprechung ist Arbeitszeit.

  • Ist es im oben beschriebenen Fall ja auch. Jede Dienstbesprechung ist Arbeitszeit.

    Stell dich doch nicht naiver an, als du bist. Ergänze die Worte "nicht nachgehaltene" und schon ist es auch für den letzten Deppen klar (der du sicherlich nicht bist). Es macht einen Unterschied, ob ich dafür bezahlt werde oder ob ich das in meiner unbezahlten Zeit mache, denn: die restliche Arbeit reduziert sich durch eine Spaßveranstaltung um genau 0,0%. Oder hat sich durch das "soziale" Miteinander auf einmal ein Stapel Klausuren korrigiert? Oder ein Unterricht vor- oder nachbereitet? Oder hat sich die IT-Hardware der Schule selbst repariert? Hat sich das Klassenbuch selbst überprüft?


    Nochmal: Jeder darf gerne freiwillig zu so einem Zeug gehen. In seiner Freizeit! Gerne kann die Schule dafür die Räumlichkeiten stellen, das ist mir absolut Wumpe. Aber der Wert einer verpflichtenden sozialen Veranstaltung geht gegen 0.


    Edit: Den gleichen Mist gibts übrigens auch am Ende des Refs. Da sollen sich alle nochmal nett zusammentreffen und ihr Zeugnis bekommen. Das mir die Leute am Seminar, insbesondere die Fachleiter, irgendwo zwischen "total egal" und "zum Glück muss ich diesen Menschen nie wieder sehen" liegen, ist dann auch egal. War übrigens kein Problem, das Zeugnis auch vorher zu erhalten. Offenbar ist es auch hier eher der Wunsch der Fachleitungen dort, zu sehen, dass alle sich total freuen und dankbar sind (Spoiler: die meisten sind es nicht, sondern kommen nur, weil sie es angeblich müssen)

  • Ist es im oben beschriebenen Fall ja auch. Jede Dienstbesprechung ist Arbeitszeit.

    Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole. Eine Verabschiedung enes Kollegen ist keine Dienstbesprechung. Was gibt es denn da zu besprechen?


    die restliche Arbeit reduziert sich durch eine Spaßveranstaltung um genau 0,0%. Oder hat sich durch das "soziale" Miteinander auf einmal ein Stapel Klausuren korrigiert? Oder ein Unterricht vor- oder nachbereitet? Oder hat sich die IT-Hardware der Schule selbst repariert? Hat sich das Klassenbuch selbst überprüft?

    Eben. Da unsere Arbeitskraft aber dem Dienstherren gehört, sind wir schon verpflichtet, die sinnvoll einzusetzen. Deshalb müssen wir bei der Verpflichtung zu einer solchen Veranstaltung fragen, was denn statt dessen liegen bleiben soll.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Es macht einen Unterschied, ob ich dafür bezahlt werde oder ob ich das in meiner unbezahlten Zeit mache, denn: die restliche Arbeit reduziert sich durch eine Spaßveranstaltung um genau 0,0%. Oder hat sich durch das "soziale" Miteinander auf einmal ein Stapel Klausuren korrigiert? Oder ein Unterricht vor- oder nachbereitet? Oder hat sich die IT-Hardware der Schule selbst repariert? Hat sich das Klassenbuch selbst überprüft?

    Das trifft leider auf so viele Dinge im Lehrerberuf zu. Das Kerngeschäft verschlingt eigentlich schon nahezu 100% der Arbeitszeit.

    Man kriegt dann aber noch zig andere Dinge draufgedrückt und es heißt immer, dass das ja zum Beruf gehöre und man dafür auch bezahlt werde.

    Diese Flatrate ist einfach grauenvoll.

    Wenn man wirklich jede Arbeitsstunde aufschreiben würde, dann würden die ganz schnell einige Konferenzen, Dienstversammlungen usw. einstampfen, weil es schlicht rausgeschmissenes Geld ist.

    Solange es aber eben diese Art der Alimentierung gibt, wird man mit solchen Totschlagargumenten

    Jede Dienstbesprechung ist Arbeitszeit.

    bombardiert.

  • Das trifft leider auf so viele Dinge im Lehrerberuf zu. Das Kerngeschäft verschlingt eigentlich schon nahezu 100% der Arbeitszeit.

    Man kriegt dann aber noch zig andere Dinge draufgedrückt und es heißt immer, dass das ja zum Beruf gehöre und man dafür auch bezahlt werde.

    Diese Flatrate ist einfach grauenvoll.

    Wenn man wirklich jede Arbeitsstunde aufschreiben würde, dann würden die ganz schnell einige Konferenzen, Dienstversammlungen usw. einstampfen, weil es schlicht rausgeschmissenes Geld ist.

    Dir ist dabei natürlich klar, dass Dienstbesprechungen, Konferenzen, Mitwirkung in der Schulentwicklung usw. auch zum Kerngeschäft von Lehrkräften gehören, nehme ich an.


    PS: Eine Zusammenkunft, die ausschließlich der Verabschiedung von Kollegen dient, halte ich auch für unzumutbar, wenn sie als verpflichtend deklariert wird. So etwas kombiniert man sinnvollerweise mit einer ohnehin stattfindenden DB, die nach dem Pflichtteil mit der Verabschiedung und optionaler geselliger Runde ausklingt.

  • Dir ist dabei natürlich klar, dass Dienstbesprechungen, Konferenzen, Mitwirkung in der Schulentwicklung usw. auch zum Kerngeschäft von Lehrkräften gehören, nehme ich an.

    Ja und das kann man schön ausdehnen alles. Eigentlich ist alles Dienstpflicht.

  • Und? Für welche Möglichkeit hast du dich entschieden, samtfellchen?

    1. Einigung mit der SL
    2. Kämpfer für die Arbeitsrechte
    3. Teilnahme an der Verabschiedung der Kollegen

    Danke der Nachfrage,

    entschieden habe ich mich für Punkt 1 und 2! Gerade bei Punkt 2 sind ja auch die Kollegen und Kolleginnen, die in Teilzeit unterrichten betroffen, z.B. wenn man freitags einen unterrichtsfreien Tag hat (z.B. zur Betreuung Familienangehöriger). Der Hinweis auf Unverhältnismäßigkeit und die Erinnerung daran, dass die offizielle Verabschiedung ja schon Ende letzten Schuljahres in der Lehrerkonferenz statt fand, hat die SL überzeugt und der Rahmen der Dienstbesprechung wurde aufgehoben. Sprechenden Menschen kann geholfen werden...was eigentlich Aufgabe des Lehrerrates gewesen wäre, nach dem Hinweis aus dem Kollegium. Da ich aber selber die letzten vier Jahre Lehrerratsvorsitzender war (aber dieses nicht noch einmal vier Jahre machen wollte), habe ich dann das Gespräch mit der SL gesucht. Die Zusammenarbeit mit der SL war eigentlich immer respektvoll und auch effektiv, was die SL zur Ansetzung als "Dienstbesprechung" geritten hat schiebe ich mal auf die allgemeine Belastung (Digitalisierung, Corona, Lehrermangel, Stundenkürzungen usw.).LG.

  • Man kriegt dann aber noch zig andere Dinge draufgedrückt und es heißt immer, dass das ja zum Beruf gehöre und man dafür auch bezahlt werde.

    Jo, und dann kann man das machen ohne Knurren und Murren. Oder man überlegt sich, was man wirklich machen muss und in welchem Umfang. Und dann muss man schon mal "Stop" rufen.


    Dem Dienstherren ist übrigens auch nicht damit geholfen, wenn wir zusammenbrechen. Der Esel geht so lange zum Brunnen, bis er sich für einen Krug hält.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Dir ist dabei natürlich klar, dass Dienstbesprechungen, Konferenzen, Mitwirkung in der Schulentwicklung usw. auch zum Kerngeschäft von Lehrkräften gehören, nehme ich an.

    Auch dabei ist die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Dass z. B. Dienstbesprechungen dazu gehören, heißt nicht, dass man beliebig viele und beliebig lange Dienstbesprechungen ansetzen darf. Etc.


    Nach meinem Verständnis, übrigens, ist das Kerngeschäft der Unterricht. Alles andere ist dafür nur Mittel zum Zweck. Damit hat man auch einen ganz guten Maßstab, was wie notwendig ist.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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