HIIILFE! Langes oder kurzes Examen???

  • Hallo Ihr!
    Ich studiere zwar noch, dieses Thema passt aber glaub ich besser in den Bereich "Referendariat", weil ich mir Antworten von Leuten erhoffe, die das 1. Staatsexamen schon hinter sich haben.
    Es geht um folgendes: bei uns in Rheinland-Pfalz kann man zwischen einem kurzen und einem langen Weg zu Examen wählen (vielleicht ist das ja in andern Bundesländern auch so?).
    kurz = Zulassungsarbeit Mitte Januar bis Mitte Mai, mündliche Prüfungen Mai/Juni, schriftliche Prüfungen August/September. Die Bewerbung fürs Ref klappt dann also noch im Oktober für Februar.
    lang = genauso, nur dass die mündlichen Prüfungen erst Oktober / November sind und ich mich erst Februar fürs Ref ab August bewerben kann.
    Was soll ich nun tun??? Ich bewerbe mich außerdem noch für einen Auslandsaufenthalt. Wenn das klappt, kommt sowieso nur der lange Weg in Frage. Aber ich muss mich bis Januar entscheiden und ob das mit dem Auslandsaufenthalt klappt, erfahre ich erst April. Wenns nicht klappt mit dem Ausland und ich den langen Weg wähle, hab ich praktisch ein halbes Jahr verschenkt.
    Was meint Ihr, die Ihr das alles schon hinter Euch habt: ist es sehr stressig, so wenig Zeit zwischen Abgabe der Arbeit und ersten mündlichen Prüfungen zu haben. Ich bin keine schlechte Studentin und bis jetzt hat immer alles ganz gut geklappt.
    Vielleicht kann mir ja mal jemand aus seinem Erfahrungsschatz berichten.
    Danke schonmal im Voraus!
    Verena

  • In NRW gibt es diese Möglichkeit auch. Ich denke, es kommt darauf an was für ein Lerntyp du bist. Beim langen Weg brauchst du natürlich einen längeren Atem. Auch ich habe lange überlegt, welchen WEg ich einschlage und bin im nachhinein wirklich froh, mich für den langen WEg entschieden zu haben!!! Ich weiß nicht wie die Themen- und Stoffmengen bei euch aussehen, aber bei mir wäre es in der kurzen Zeit nur mit einem schlechteren Ergebnis möglich gewesen (und die Note ist schließlich nicht ganz unwichtig), da bin ich mir ziemlich sicher. Außerdem solltest du bedenken, dass du dann nach einer absoluten Stressphase sofort in die nächste Stressphase hineingerätst - ein bisschen Pause schadet auch nicht und wenn man in der Zeit nochmal etwas anderes sinnvolles machen kann (z.B. Ausland ist das doch toll) Etwas anderes wäre natürlich, wenn du aus finanziellen oder familiären Gründen so schnell wie möglich fertig werden müsstest: Der kurze Weg ist dann sicherlich auch machbar, aber ich denke eben nur auf Kosten der Qualität deines Abschlusses und wenn du die Möglichkeit hast, solltest du dir die normale Zeit nehmen (Bei uns in NRW gilt der lange Weg als der normale)
    Wenn es dir schwer fällt, die Lernmenge abzuschätzen, dann frag doch mal Leute von deiner Uni, am besten aus deinen Fächern (auch hier variiert die Lernmenge beträchtlich). Eventuell kannst du auch einen netten potentiellen Prüfer um Rat fragen. Mir hat einer meiner Prüfer gesagt, man solle zwischen Abgabe der Arbeit und erster Prüfung mindestens zwei besser drei Monate Zeit einkalkulieren und ich denke, er hat mich sehr gut beraten!
    Viel Erfolg bei deinem Examen!
    Gruß Delphine

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, es kommt auch darauf an, wie viel Selbstdisziplin Du hast. Wenn Du eh der Typ (wie ich) bist, der sich zum Lernen erst hinsetzt, wenn es unbedingt sein muss (sollte ich nicht eigentlich über meinen Büchern brüten ), dann bringt der lange Weg nichts. Genau das habe ich auch einer Kommilitonin gesagt, die Zweifel hatte, ihr Examen jetzt schon zu machen und sie meinte, bei ihr sei es auch so. Allerdings haben wir GHS in RLP auch etwas länger Zeit zwischen Wissenschaftlicher Prüfungsarbeit (Juli-Oktober) und Prüfungen (Januar-März).


    Überlege auch, wie es mit der Examensarbeit aussieht. Schaffst Du es vielleicht, 1 Monat weniger zu brauchen?
    Bedenke auch: Du kannst immer noch die Zeit bis zum Ref durch einen Vertretungsvertrag überbrücken, was aufgrund der Praxiserfahrung eh zu empfehlen ist.


    Gruß leppy

  • Also, wenn du absolut stressresistent bist, dann würde ich dir das kurze Examen empfehlen. Wenn nicht, dann nimm den langen Weg.
    Ich habe den langen Weg gewählt und bin trotzdem doch so ab und an an die Grenzen meiner Belastbarkeit geraten.
    Viel Glück für dein Examen!


    LG, Britta

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe auch in RP studiert, habe mich für den langen Weg entschieden und war sehr froh darüber. Anfangs dachte ich auch, das wäre ja sooo eine lange Zeit und ich würde soo viel Zeit verschwenden, hinterher habe ich das anders gesehen. Das Examen war sehr stressig und ich war mehr als froh, nach langen Lernphasen auch mal eine kurze Pause von zwei Wochen zu haben. Die habe ich, besonders nach der Examensarbeit, auch dringend gebraucht, um wieder halbwegs fit zu werden. Du solltest auch darüber nachdenken, ob du direkt danach ins Referendariat willst. Da das Referendariat auch sehr anstrengend ist, sollte man vorher ein bisschen Kraft tanken, andere anstehende Dinge erledigen und sich intensiv Zeit für Freundschaften, Beziehung u.ä. nehmen. Und das mit dem "verschenkten" Jahr: Ich bin froh um all die Sachen, die ich im Studium nebenbei machen konnte. Später im Berufsleben hat man wohl kaum die Zeit für viele dieser Dinge.
    Ich würde nur dann den kurzen Weg wählen, wenn du bei Hausarbeiten und bei der Vorbereitung von Klausuren keine Probleme mit der Zeiteinteilung hattest, gut Zeit planen kannst und sehr konsequent im Lernverhalten bist.

    Zitat

    Ich habe den langen Weg gewählt und bin trotzdem doch so ab und an an die Grenzen meiner Belastbarkeit geraten.


    Ich kann Sonnenblume73 da nur zustimmen. Ich war wirklich froh über die kurzen Pausen zwischen den einzelnen Lernphasen und darüber, dass ich nicht gleichzeitig zur Examensarbeit schon Klausuren vorbereiten musste. Das hätte ich nämlich nicht hinbekommen.

  • Hallo Ihr alle,
    erstmal danke für die hilfreichen Antworten. Ich komme selbst immer mehr zu der Entscheidung, dass der lange Weg wohl besser ist. Vielleicht wollte ich unbewusst nur so eine Art Bestätigung, dass ich nicht faul oder desorganisiert oder lahm bin, wenn ich nicht den kurzen Weg gehe.


    leppy: weisst du, ob das eine reale Möglichkeit ist, einen Vertretungsvertrag zu bekommen, wenn man erst das 1. Stex. hat? ich hab auch schonmal davon gehört. an wen wendet man sich da? dierekt an die schulen? oder in rlp an die add?

  • Hallo!
    Ich stelle mir es sehr schwierig vor, zwischen der Arbeit und der ersten mündlichen Prüfung nur sehr wenig Zeit zu haben. Deshalb würde ich wohl eher den längeren Weg wählen. Bei mir hatte sich aus anderen Gründen auch eine Zwischenzeit bis zum Referendariat ergeben, was ich als sehr angenehm empfand nach dem Examensstress. U.a. hatte ich auch eine Vertretungsstelle an einer Lernbehindertenschule. Hier in NRW sind dafür die Schulämter der Kreise bzw. der kreisfreien Städte zuständig.


    Viele Grüße


    Uta

    • Offizieller Beitrag

    Eine Freundin von mir hatte vor dem Referendariat eine Vertretungsstelle in Rheinland-Pfalz. Das war vor ein paar Jahren als es noch nicht genug Ref-Plätze gab. Ich weiß, dass sie damals von irgendeiner Behörde (wohl von der ADD) angesprochen und gefragt wurde, ob sie dort vertreten will.
    Frag doch mal bei der ADD nach. Selbst wenn sie nicht zuständig sind, wissen sie bestimmt, wer dir weiterhelfen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe erst gerade gesehen, dass du LA Gym studiert hast. Da weiß ich es allerdings auch nicht. Ich weiß nur, dass es an der Realschule ging. Ob es auch am Gymnasium geht oder ob du mit dem 1. Staatsex. fürs Gym vielleicht sogar an einer anderen Schulform vertreten kannst, weiß ich nicht. Ich glaube, in RP darf man ja als Gymnasiallehrer normalerweise nicht an der Realschule unterrichten, warum auch immer. Aber die ADD kann dir bestimmt weiterhelfen.

  • Hallo Verena!


    Ich selbst habe in NRW über den "langen" Weg Examen gemacht und bin entsprechend erst sechs Montate später ins Referendariat (Gymnasium Sek I/II) in Rheinland-Pfalz gekommen. Viele, denen es zeitlich ähnlich ging haben sich bei der ADD auf sogenannte PES-Stellen beworben, Vertretungsstellen. PES ist auch in diesem (und wahrscheinlich auch noch im nächsten!) Schuljahr hochaktuell, weil es anscheinend einen absoluten Lehrermangel gibt!
    Jedenfalls hast du nach Beginn des Referendariats die Möglichkeit, dir die PES-Stelle unter bestimmten Bedingungen zur Verkürzung des Refs anrechnen zu lassen (Äquivalent von 12 unterrichteten Wochenstunden während sechs Monaten, glaub ich jedenfalls, also z.B. auch 3 Monate mit 24 Stunden, was aber ein HORROR ist!!!) und dir so ein halbes Jahr Ref zu ersparen. Auch sonstige Unterrichtstätigkeiten (Fremsprachenassistent, VHS, längere Schulpraktika...) werden angerechnet. Unter Erhöhung des entsprechenden Stressfaktors kannst du dann beim 2. Staatsexamen Zeit "einsparen".
    Ohne Verkürzung hat die Bewerbung zum August auch den Vorteil, dass du zum Schuljahresende mit dem Ref fertig wirst und entsprechend zum neuen Schuljahr, wenn mehr Stellen ausgeschrieben werden, auf den "Markt" kommst.
    Viel Glück beim Examen!
    acephalopode

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