Meine Wohnsituation damals (ausgelagert)

  • Und die Parties nicht zu vergessen ;) Allein die Uni-Parties fanden bei uns zu Hochzeiten bis zu 3 - oder 4-mal pro Woche statt :) (Und das an einer - damals - kleinen Uni.) Diese Zeiten sind aber glaube ich lange vorbei.

    Davon hatte ich zum Beispiel so gut wie gar nichts, weil ich nachts arbeiten musste, um mir den Lebensunterhalt zu verdienen.


    Rückblickend war das der schlimmste Teil an dem Job. Ich habe super verdient (Nacht- und WE-Zuschläge), tolle Berufserfahrungen gesammelt, gute Kontakte geknüpft... aber das Sozialleben hat extrem gelitten. Wenn die anderen langsam Richtung Party aufgebrochen sind, musste ich zum Dienst.

  • Ich bin mein gesamtes Studium gependelt. Das waren etwa 2 Stunden pro Tag. Hmm ich habe da jetzt nicht viele negative Erinnerungen dran.

  • Bin überrascht, wie viele freiwillig zu Hause gewohnt haben :ohh: Ist das Beste an der Uni nicht, dass man in WGs wohnt und möglichst weit weg ist von der Kleinstadt?!

    Klingt so als ob Kleinstadt per se etwas Negatives sei. Ich würde nicht geschenkt in der Großstadt wohnen wollen. Aber wo ich gerade das Wort "geschenkt" nutze: Das Finanzielle ist natürlich schon ein springender Punkt. Hier auf dem Land kostet eine Einzimmerwohnung schon um die 400€, in Großstadtnähe kann sie noch einmal deutlich darüber liegen. Wenn jetzt der Durchschnittsstudent neben dem Studium noch einen Minijob ausübt, Semesterbeitrag, Krankenkasse und co. zu bezahlen hat, wo soll dann noch Geld für Wohnen und Einkauf sein? Ich bin da ehrlich: Mir wäre es zu blöd gewesen, zu studieren und zu arbeiten, nur um dann zu sehen, dass ich am Ende des Monats kein Geld mehr hätte, um mir auch nur eine Kleinigkeit außerhalb der Reihe leisten zu können. Wenn man jetzt zumindest nicht völlig zerstritten mit seinen Eltern ist, kann man ja während des Studiums zuhause wohnen bleiben und in dieser Zeit etwas Geld für später zurücklegen.

  • Klingt so als ob Kleinstadt per se etwas Negatives sei. Ich würde nicht geschenkt in der Großstadt wohnen wollen. Aber wo ich gerade das Wort "geschenkt" nutze: Das Finanzielle ist natürlich schon ein springender Punkt. Hier auf dem Land kostet eine Einzimmerwohnung schon um die 400€, in Großstadtnähe kann sie noch einmal deutlich darüber liegen. Wenn jetzt der Durchschnittsstudent neben dem Studium noch einen Minijob ausübt, Semesterbeitrag, Krankenkasse und co. zu bezahlen hat, wo soll dann noch Geld für Wohnen und Einkauf sein? Ich bin da ehrlich: Mir wäre es zu blöd gewesen, zu studieren und zu arbeiten, nur um dann zu sehen, dass ich am Ende des Monats kein Geld mehr hätte, um mir auch nur eine Kleinigkeit außerhalb der Reihe leisten zu können. Wenn man jetzt zumindest nicht völlig zerstritten mit seinen Eltern ist, kann man ja während des Studiums zuhause wohnen bleiben und in dieser Zeit etwas Geld für später zurücklegen.

    Auf Dauer ist die Stadt vielleicht nicht für jeden was, aber es nicht mal probieren? Und dann noch von Mutti bekochen und Betten machen lassen? Da wird man doch nie erwachsen. Weder im Bereich der Selbständigkeit (Haushalt und Kohle verdienen) noch im Bereich der Lebensanschauung (es gibt noch andere Lebensweisen als geklöppelte Gardinen und gestickte Bibelsprüche im Vater-Mutter-1,7-Kinderhaushalt).

  • Nun ja. Nicht jedem ist gegeben, eine Uni um die Ecke vom Elternhaus zu haben...


    (Ich hatte 3 Unis in der Heimatstadt, bei allen dreien hätte ich nicht studieren können. Meine Uni lag 450 km entfernt.)

  • Auf Dauer ist die Stadt vielleicht nicht für jeden was, aber es nicht mal probieren? Und dann noch von Mutti bekochen und Betten machen lassen? Da wird man doch nie erwachsen. Weder im Bereich der Selbständigkeit (Haushalt und Kohle verdienen) noch im Bereich der Lebensanschauung (es gibt noch andere Lebensweisen als geklöppelte Gardinen und gestickte Bibelsprüche im Vater-Mutter-1,7-Kinderhaushalt).

    Ich bin gependelt, habe aber nicht bei meinen Eltern gewohnt. Die Gründe dafür sind hier nicht wichtig, aber so passte es nun mal am besten in mein leben. Auf eine WG in der Stadt hatte ich gar keine Lust gehabt und auch nicht auf ständiges ausuferndes feiern. Aus dem Alter war ich schon raus.


    P.S.: Wenn es nach mir gehen würden, hätte ich gar keine Gardinen. Ich wüsste nicht welche Zweck die erfüllen.

  • Ich war nach dem Abi ein Jahr im Ausland, bin dann für 4 Semester wieder bei meinen Eltern eingezogen und zur Uni gependelt (Kostengründe). Hab am Wochenende oft bei Freunden in der Unistadt übernachtet. Danach bin ich nochmal ins Ausland und danach dann direkt ausgezogen.

    Klar wäre es schön gewesen, auch die ersten 4 Semester woanders zu wohnen, aber dann hätte ich nebenbei deutlich mehr arbeiten müssen. Das hätte mit Sicherheit etw. schlechtere Noten zur Folge gehabt. Da ich aber mein Auge auf ein ganz bestimmtes Stipendium geworfen hatte, wusste ich, das ich durchgängig Topnoten brauchte. Ich war im ersten BA Jahrgang bei uns an der Uni und da war es noch so, dass wir am Ende jeder Veranstaltung eine Klausur geschrieben haben. Ich habe nach dem ersten Semester 7 Klausuren schreiben müssen.

  • Ich hatte mich für die Uni Dortmund beworben und lebte zunächst mit meinem damaligen Partner im Dortmunder Nord-Westen. Ich erhielt allerdings einen Platz in Münster. Daraufhin bin ich ich ca. 1 Jahr mit dem Auto gependelt, weil die Zugverbindung totaler Schrott war. Dann bin ich in eine Wohnung in meinem Elternhaus gezogen, das war näher an Münster dran. Wenn ich mal in Münster nächtigen musste, habe ich mich bei meinem Bruder einquartiert. Der hatte in der Böselburg (altes Studentenwohnheim) ein Zimmer, mit der bereits oben angesprochenen eingelassenen Nasszelle und ca. 16 qm. Ich hatte drei Nebenjobs: einen in Dortmund, einen in Münster und einen in Recklinghausen. Den in Recklinghausen hatte ich tatsächlich auch bis ich meine Planstelle erhalten habe. Dann ging es zeitlich nicht mehr.

  • Auf Dauer ist die Stadt vielleicht nicht für jeden was, aber es nicht mal probieren? Und dann noch von Mutti bekochen und Betten machen lassen? Da wird man doch nie erwachsen. Weder im Bereich der Selbständigkeit (Haushalt und Kohle verdienen) noch im Bereich der Lebensanschauung (es gibt noch andere Lebensweisen als geklöppelte Gardinen und gestickte Bibelsprüche im Vater-Mutter-1,7-Kinderhaushalt).

    Das solltest du so aber auch nicht pauschalisieren!

    Ich habe es durchaus "probiert", in einer Stadt zu wohnen (nämlich dann im Referendariat). Und definitiv habe ich mich als daheim wohnende Studentin nicht "von Mutti bekochen lassen" etc., denn mein Vater und ich haben schon seit meinem 10. Lebensjahr allein gelebt. Dadurch war ich recht früh selbstständig und wir beide haben uns bspw. mit dem Kochen abgewechselt. Ich habe das immer dann übernommen, wenn ich an einem Tag frei oder nicht so lange Uni hatte (dann gab's halt mal abends was Warmes), mein Dad immer dann, wenn ich im Studium sehr stark eingespannt war.


    Edit: Gearbeitet habe ich während meines Studiums übrigens auch; je nachdem, wann ich Veranstaltungen an der Uni hatte, war ich ein- bis zweimal die Woche nachmittags in einem Büro (Reederei) beschäftigt, in den Semesterferien ganztags an drei bis vier Tagen die Woche.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich habe auch während des Studiums jahrelang gearbeitet, immer mit 20 Stunden pro Woche. Ich musste eine kleine Wohnung bezahlen, mein Auto, und von meinen Eltern bekam ich kein Geld.

    Arbeit also zuerst in einer IT-Firma, dann als SHK an der Uni (zufällig auch in der Informatik). Ich hatte immer freie Zeiteinteilung, auch in der Firma, dazu ein "bequemes" Arbeiten am Rechner. Die Diplomarbeit, bei dem Professor, wo ich auch SHK war, konnte ich als Arbeitszeit verbuchen (passte auch thematisch). Hätte nicht besser sein können.

  • es gibt noch andere Lebensweisen als geklöppelte Gardinen und gestickte Bibelsprüche im Vater-Mutter-1,7-Kinderhaushalt

    Also bitte. So sieht es doch nicht überall aus. Diese Haushalte mag es geben, aber so sind doch nicht alle Haushalte. Und glaubst du ernsthaft, dass jeder Student/jeder Studentin der/die noch bei den Eltern wohnt immer bekocht wird? Und die Wäsche gewaschen bekommt? Und total unselbstständig ist? Und nicht arbeiten muss?


    Es gibt hier genug Beispiele an Personen, die einen Teil des Studiums oder auch das ganze Studium bei den Eltern gewohnt haben und trotzdem gekocht, gewaschen und gearbeitet haben und entsprechend selbstständig sind.


    Ob man nun mit 18, mit 22 (so alt war ich beim endgültigen Auszug) oder auch erst mit 30 bei den Eltern auszieht sagt doch nicht unbedingt etwas über die Selbstständigkeit aus.


    Als ich nach der Schule Au Pair war es meine Aufgabe allen möglichen Haushaltskram zu machen. Meinst du, ich hätte das Wäsche waschen, Kochen und einkaufen verlernt, weil ich danach um Geld zu sparen noch mal für knapp zwei Jahre bei meinen Eltern eingezogen bin?

  • Ich bin zu Beginn meines Studiums noch gependelt, habe das aber schnell drangegeben und in Kauf genommen, in einer üblen Absteige unterzukommen. Man musste schon am Ort wohnen, allein weil es damals auch universitäre Abendveranstaltungen, aber noch keine Nachtzüge gab. Später bin ich dann mit meinem heutigen Mann zusammengezogen, den ich tatsächlich mit über 30 aus seinem Elternhaus gezogen habe. :pfeif:

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Stimmt, ich habe ganz leicht übertrieben:zungeraus:

    War rhetorisch durchaus erkennbar. ;)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Es gibt aber halt auch solche und solche Unis. In Wuppertal waren so viele Studenten Pendler, dass es mir fast schwer gefallen ist Leute kennenzulernen, die auch am Wochenende da waren.

    Jap, Wuppertal ist nach wie vor keine typische Studentenstadt. Ich habe auch nur wenige Kontakte an der Uni selbst gehabt, bzw. wenig über das Alltägliche dort hinaus.
    Mein Dunstkreis war nach wie vor meine Freundeskreis von vorher.
    Die meisten meiner Mitstudenten sind halt direkt gefahren nach Ende der Vorlesungen und sind auch nicht am Wochenende oder allgemein abends mal geblieben.



    Ich bin schon während der Ausbildung, also vor dem Studium ausgezogen. Obwohl ich in der gleichen Stadt geblieben bin. Aber das brauchten meine Eltern und ich auch. Haben sie unterstützt und fanden es wichtig. In der Ausbildung hatte ich Auto und Wohnung (WG). Als Studentin habe ich das Auto dann irgendwann abgegeben, unnötige Kosten (seitdem keins mehr angeschafft).

    Nach meinem Auslandsjahr mal für zwei Monate wieder zu Hause gewohnt - keine schöne Zeit.Verhältnis zu meinen Eltern war nach meinem Auszug viel viel besser.


    Hatte dadurch aber auch immer mehrere Jobs, meistens drei an der Zahl.

  • Hatte dadurch aber auch immer mehrere Jobs, meistens drei an der Zahl.

    Das muss man aber auch wollen. Dürfte einige geben, die sich sagen: "Das Verhältnis zu meinen Eltern ist ganz OK, da bleibe ich über die Zeit noch dort wohnen und spare mir die Miete. Ein Minijob reicht mir, um die Studienkosten zu decken, ab und zu mal auszugehen, etc.".

  • Das muss man aber auch wollen. Dürfte einige geben, die sich sagen: "Das Verhältnis zu meinen Eltern ist ganz OK, da bleibe ich über die Zeit noch dort wohnen und spare mir die Miete. Ein Minijob reicht mir, um die Studienkosten zu decken, ab und zu mal auszugehen, etc.".

    Och, es soll auch Leute geben, wo die Eltern gesagt haben, wir zahlen dir den Unterhalt, Bafög bekommst du eh nicht, aber Voraussetzung ist, du wohnst zuhause und arbeitest nicht, sondern studierst mehr. Ich fand das ok und sie auch.

  • Och, es soll auch Leute geben, wo die Eltern gesagt haben, wir zahlen dir den Unterhalt, Bafög bekommst du eh nicht, aber Voraussetzung ist, du wohnst zuhause und arbeitest nicht, sondern studierst mehr. Ich fand das ok und sie auch.

    Und es gibt Eltern, die zahlen dir Anteile an der Wohnung, damit du ausziehst und dich nicht völlig uberarbeitest und das Studium vernachlässigst.


    Bei mir hat halt das zu einer hohen Selbstständigkeit geführt. Lediglich im Praxissemester wurde es eng.
    Ansonsten habe ich durch die Jobs sehr viel gelernt, wovon ich heute noch profitiere.

  • Und es gibt Eltern, die zahlen dir Anteile an der Wohnung, damit du ausziehst und dich nicht völlig uberarbeitest und das Studium vernachlässigst.


    Bei mir hat halt das zu einer hohen Selbstständigkeit geführt. Lediglich im Praxissemester wurde es eng.
    Ansonsten habe ich durch die Jobs sehr viel gelernt, wovon ich heute noch profitiere.

    Das müssen sie sich aber leisten können, denn im Elternhaus ist nunmal definitiv günstiger.

  • Bei mir hat halt das zu einer hohen Selbstständigkeit geführt.

    Ein Aspekt, der beim Studium heutzutage weder bei den meisten Studis noch deren Eltern größere Beachtung findet. Schade. Wenn ich dann noch von Elternanwesenheit bei Studienberatungsgesprächen höre... Gruselig!

Werbung