Homeoffice bei Schwangerschaft

  • Wieso ich mir das antue? Ich bin halt eigentlich sehr gerne Lehrerin :traenen: in meiner ersten Schwangerschaft habe ich komplett bis zum Mutterschutz durchgezogen. Und ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem ausgedünnten Kollegium habe ich auch. So, und jetzt bin ich am Heulen. Es geht mir einfach nicht gut.

    Aber warum dann kein Distanzlernen?

    Bei uns sind Kollegen im Distanzunterricht. Die Schüler sind in der Schule, werden in den Raum gelassen und dort wirst du zugeschaltet. Du kannst dann zu Hause oder im Nachbarraum sein.

    Es gibt viele Möglichkeiten, diese Situation zu entschärfen.

  • Ich plädiere von Anfang an dafür, dass sich Schwangere selbst schützen müssen, wenn es unsere Dienstherren nicht tun, und das tue ich bis heute. Und ja, das schlechte Gewissen vergeht mit jedem Tag Abstand zur Schule und mit jedem Zentimeter Bauchumfang und mit jeder Neuerung, die man den Medien entnehmen kann und damit zeitgleich erfährt wie die Kollegien, die das umsetzen müssen.

    FFP2-Masken sind für Schwangere nicht geeignet (Witzigerweise hat mein Mann, der bei einem Landesministerium ohne Kundenkontakt arbeitet (kein KM!), welche (viele!) gestellt bekommen. Dort steht explizit drin, dass sie für Schwangere nicht zugelassen sind). Falls es da keinen Hinweis in der Packungsbeilage gibt, handelt es sich vielleicht nicht um FFP2-Masken, sondern um KN95er, die, so ist ja mittlerweile bekannt, deutlich weniger Eigenschutz bieten?!


    Wenn du eine Woche richtig erkältet warst und dennoch Distanzunterricht gemacht hast, hast du dich ja nicht auskuriert, sondern gearbeitet. Da wundert es mich nicht, dass das nicht so schnell weggeht.


    Ich habe drei Mal (fast) bis zum Mutterschutz gearbeitet und nutze zum ersten Mal das offensive "Angebot" des individuellen Beschäftigungsverbotes durch meinen Arzt. Ich pathologisiere Schwangerschaft nicht (habe meinen Arzt auch bisher nur drei Mal gesehen und hoffe, das bleibt so) und glaube den Studien, die sagen, dass es keine erhöhte Gefahr gibt einen schweren Verlauf zu haben. Aber wenn man ihn eben doch hat, dann hat man als Schwangere ein Problem. Und zwar ein richtiges.

    Und wenn der Dienstherr es wie in deinem Fall nicht auf die Reihe kriegt dir ein halbwegs sicheres Arbeiten zu ermöglichen - und damit meine ich besonders das Distanzlernen oder anderweitige Aufgaben -, dann brauchst du überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben, dann ist selbiger einfach selbst Schuld.

  • Vogelbeere , weißt du, warum FFP2-Masken nicht für Schwangere zugelassen sind? Hat man die einfach nicht an diesen getestet und deshalb keine spezifische Zulassung für diese Gruppe oder gibt es ernsthafte Ergebnisse, die zeigen, dass FFP2-Masken ein Risiko für schwangere Frauen darstellen? In letzterem Fall: Welche Risiken wären das denn?

    Spontan fällt es mir schwer zu glauben, dass Schwangere keine FFP2-Masken problemlos tragen sollen können, aber ich gehe dabei natürlich nur von Überlegungen zur Lungenfunktion aus und denke mir, wenn ich das mit meiner defekten Lunge packe, kann eine gesunde schwangere Frau das im Regelfall auch gut schaffen. Vermutlich ist die Lungenfunktion aber gar nicht der Grund ist, warum die Masken für Schwangere nicht zugelassen sind.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In den von mir angesprochenen ffp2-Masken wird dies mit der Atemerschwerung begründet.

    Das Blutvolumen steigt in der Schwangerschaft ja massiv an und der Sauerstoffbedarf wächst. Dies ist dann wohl mit einer ffp2-Maske nicht mehr vereinbar.

    Sicherlich kommt es auch auf das individuelle Empfinden an. Ich bin extrem kurzatmig in dieser Schwangerschaft, auch ohne Maske. Wenn ich ohne Corona in Präsenz arbeiten würde, müsste meine Schule mich so einsetzen, dass ich möglichst wenig Treppen laufen muss, da ich danach regelmäßig massive Kreislaufprobleme habe (Schwindel, hohe Herzfrequenz bis hin zu Übelkeit). Mit einem normalen MNS aus Stoff merke ich schon ohne große Anstrengung (also ohne Treppen ;)) Schwierigkeiten beim Atmen. Das geht nur mit weit offenem Mund. OP-Masken kann ich aufgrund des Eigengeruchs nicht tragen. Die vom besagten Ministerium zur Verfügung gestellten FFP2-Masken habe ich trotz "Verbotes" probiert, das Ergebnis ist das gleiche - es geht nicht.

    In der Konsequenz begebe ich mich nur noch in Situationen, in denen die Maske nur kurz oder überhaupt nicht benötigt wird. Ich gehe davon aus, dass das nach der Schwangerschaft wieder anders sein wird, da ich prinzipiell keine Probleme mit der Atmung habe. Wie ich aber mittlerweile weiß und wie man mir auch schon sehr lange ansieht, erwarte ich wohl mal wieder ein recht großes Kind. Das braucht und nimmt sich Platz und hockt nicht freundlich unten in der Ecke.

    (Dafür habe ich andere Zipperlein (bisher) nicht so extrem wie andere.)


    Interessant wird es ja, wenn man mal nach ffp2-Masken und Schwangerschaft googelt. Da erscheinen viele Schreiben aus deutschen Kultusministerien und Gefahrenbeurteilungen der zuständigen Behörden von Kranken- und Pflegeeinrichtungen, in denen steht, dass Schwangere besagte Masken zum Eigenschutz tragen können (mit Pausen natürlich, die ja aber im Alltag auch nicht gewährleistet sind). Die Handreichungen aus Ö und CH hingegen sprechen sehr klar davon, dass ffp1(!) bis ffp3-Masken für Schwangere ungeeignet und sie in anderen Bereichen einzusetzen sind.

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