Hallo zusammen,
ich habe mich zufällig mit der Reform der Studiengänge befasst, die ja nun fast vollständig vom alten Staatsexamen auf Bachelor/Master umgestellt sind.
Selbst habe ich in beiden Systemen studiert und entsprechende Abschlüsse erworben, teils berufsbegleitend, daher kann ich ganz gut vergleichen.
Ich frage mich, wieso führt man nicht einfach einen grundständigen, rein fachbezogenen Bachelor ein, der dann später, im Master, durch Pädagogik + Didaktik + evtl.
ein Zweitfach ergänzt wird. So hätten viele einen vollwertigen Abschluss, mit dem man tatsächlich auch etwas anfangen kann (je nach Fach, natürlich!).
Die meisten Modelle sehen jedoch vor, dass bereits im Bachelor Pädagogik + Didaktik gelehrt wird und somit der fachliche Teil auf Bachelor/Master aufgeteilt wird.
Dadurch schrumpft der fachliche Anteil im Bachelor teils erheblich, sodass man nicht mehr mit B. Sc. / B. A. Absolventen konkurrieren kann nach 6 Semestern Studium.
So erwerben dann viele Absolventen z. B. einen B. Ed., der auf dem Arbeitsmarkt jedoch keine große Relevanz besitzt und eher als "abgebrochene Lehrerausbildung" gilt. Ich kenne niemanden, der damit einen ordentlichen Job gefunden hätte.
Mit einem vollwertigen B. Sc. / B. A. hat man durchaus auch außerhalb der Schule ganz gute Karten, was etliche Absolventen von den FHs beweisen (dort ist die Quote der Übergänge in den Master viel geringer als auf den Unis).
Wieso wurde das Bachelor-/Master-System nicht entsprechend eingeführt? Gerade hier sehe ich die Chancen dieses (sehr verschulten) Systems.