Gehören Lehrer/innen zu den reichsten 10% in Deutschland?

  • Einfache Beförderungen von Gymnasiallehrkräften auf A14 gibt es in den meisten Bundesländern dafür auch nicht, von A15 ganz zu schweigen. Ich meine, Bayern ist überhaupt das einzige Bundesland mit Regelbeförderung, viele andere Länder haben die Stellenkegel ziemlich schmal gemacht oder gleich ganz verschwinden lassen (siehe z.B. Thüringen oder Sachsen).

    Alle Gymnasiallehrer, die ich kenne und die länger als fünf Jahre dabei sind, sind mindestens Oberstudienräte (A 14). Dafür haben sie dann (pro forma?) so Posten wie Verwaltung der Schülerbücherei oder Stufenkoordinatoren. Ganz ehrlich: Die Jobs muss bei uns auch jemand machen, aber dafür gibt es noch nicht einmal eine Anrechnungsstunde, geschweige denn eine Funktionsstelle.


    Auch A-15-Stellen gibt es (u. a. durch die erweitere Schulleitung) an allen Gymnasien mehrere.


    Wenn ich mir dann anschaue, dass an Grundschulen mit geringer Schülerzahl Konrektoren nur A 12 + Z und Rektoren nur A 13 bekommen, wundert es mich nicht, dass sich niemand diese Jobs antun will.

  • Im HANDwerk geht's um Entfaltung und Entwicklung von eigener Kreativität, im Lehrberuf geht's um die Förderung von Menschen. Im Job ums Geldverdienen. Prioritätsunterschiede halt.

    Das ist mir zu plakativ. Schonmal einen Klempner gefragt, ob er grad seine Kreativität auslebt, während er deine Toilette entstopft? Oder den Schreiner, der grad einfach nur eine Leiste in der Küche repariert? Ganz vieles ist auch für die meisten Handwerker Alltag und Job und nicht Ausdruck ihrer Kreativität, was nicht bedeutet, dass sie ihren Job nicht ernst nehmen oder schlecht machen würden. Ich fördere sehr gerne Menschen, aber das schließt mitnichten aus, dass das schlichtweg auch mein Job ist für den ich, ja, bezahlt werde. Ich habe schon verdammt viel ehrenamtlich gemacht in meinem Leben. Lehrerin bin ich nicht ehrenamtlich. Den Beruf übe ich für Geld aus, egal wieviel intrinsische Motivation ich tatsächlich mitbringe.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das Problem der

    Im HANDwerk geht's um Entfaltung und Entwicklung von eigener Kreativität, im Lehrberuf geht's um die Förderung von Menschen. Im Job ums Geldverdienen. Prioritätsunterschiede halt.

    Also ich lehre, weil ich dort meine Brötchen verdiene. Gewinne ich nächste Woche endlich mal die Sofortrente bei Aktion Mensch, suche ich mir zur Selbstverwirklichung vermutlich zeitnah irgendwas anderes. Ob mein Heizungsmonteur oder der Fliesenleger sich bei ihrer Tätigkeit entfalten und einen Kreativitätsboost erfahren, bezweifele ich auch arg.


    Ich sehe eher die brennenden, selbstausbeutenden Hyperidealisten als akutes Problem im Schuldienst. Die haben nebenbei bemerkt auch die größte Ausfallquote.

  • Was für Leute holt ihr euch ins Haus?

    Und was für Typen vertraut ihr Kinder an?!

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Na, manchmal grenzt das halt an klassischen Tagebau, bis man die ganzen Talente der vielen hochbegabten Lieblinge ausgegraben hat. :zungeraus:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wer einem HANDwerk oder dem Lehren als Job nachgeht, verfehlt den Beruf.

    Ich bin jetzt traurig. Ich habe meinen Beruf wohl verfehlt. :traenen:

    Aber dafür krieg ich wenigstens Geld! :cash:


    Mal im Ernst: Was ist so schlecht an jemandem, der ordentlich seinen Job macht und sich dabei an die Vorschriften hält?

    • Offizieller Beitrag

    pepe 5 Semester, beinah. Im 6. hatte ich nur noch 2 Veranstaltungen. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, dass ich die nur noch numerisch für die Prüfungszulassung brauchte und und daher schon im sechsten Semester mit der Prüfung beginnen konnte.


    Ich wollte halt schnell wieder aus der Uni weg. Meinen Umweg hatte ich später noch. :)

  • Zitat

    Was ist so schlecht an jemandem, der ordentlich seinen Job macht und sich dabei an die Vorschriften hält?

    An dem ist erst mal nichts Schlechtes. Und seinen Job macht er auch ordentlich.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Alle Gymnasiallehrer, die ich kenne und die länger als fünf Jahre dabei sind, sind mindestens Oberstudienräte (A 14).

    Ich frage mich, in welchem Bundesland das sein soll. Wie gesagt: Zumindest von Thüringen und Sachsen weiß ich, dass generell keine schulinternen A14-Stellen zur Verfügung stehen (Ausnahme: je 1 Oberstufenkoordinator an Gymnasien?), in Niedersachsen sind i.d.R. unter 20% der Lehrkräfte an Gymnasien A14, an Gesamtschulen sieht es vergleichbar aus.

  • Da meine Tochter Lehramt studiert, weiß ich, dass es heute ganz anders aufgebaut ist. Vor 30 Jahren kamen die Prüfungen vorschriftsmäßig am Ende. Wir konnten nichts vorziehen. Das Wort ICTS oder wie das heißt, existierte nicht.

  • pepe 5 Semester, beinah. Im 6. hatte ich nur noch 2 Veranstaltungen. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, dass ich die nur noch numerisch für die Prüfungszulassung brauchte und und daher schon im sechsten Semester mit der Prüfung beginnen konnte.


    Ich wollte halt schnell wieder aus der Uni weg. Meinen Umweg hatte ich später noch. :)

    War wahrscheinlich PH.

  • Ah so.

    Und was heißt das nun wieder?

    Du sammelst die ganze Zeit schon Punkte und hast am Ende nur noch vergleichbar eine Pippifaxprüfung, während sich das 1. Staatsexamen bei uns (zumindest bei mir) über mehrere Monate erstreckte. Ein halbes Jahr konntest du dich vergessen, sagte man.


    Allerdings war es bei mir Bayern und wir haben 4 Fächer studiert, dazu Psychologie, Grundschuldidaktik, allgemeine Pädagogik und in den Didaktikfächern gab es jeweils teilweise mehrere schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen. Bei mir waren es über 20. Das ist aber auch von Bundesland zu Bundesland verschieden.

  • Du sammelst die ganze Zeit schon Punkte und hast am Ende nur noch vergleichbar eine Pippifaxprüfung, während sich das 1. Staatsexamen bei uns (zumindest bei mir) über mehrere Monate erstreckte. Ein halbes Jahr konntest du dich vergessen, sagte man.

    Danke! :rose:

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