Konferenzen etc. - gibt es eine Obergrenze?

  • In den ersten 14 Tagen stehen bei mir 5 Konferenzen an.

    Wahnsinn. Wie lange sind die jeweils?


    Bei uns sind es (eigentlich) zwei, durchaus länger als normal, weil wir ja noch Corona-Themen zusätzlich besprechen müssen. Allerdings kommen jetzt noch pädagogische Klassenkonferenzen hinzu, wo wir uns absprechen, wie wir im Falle von "Fernunterricht" vorgehen nach dem neuen Rahmenplan für BY. Das finde ich schon ordentlich und würde es kaum hinbekommen, wenn mein Mann nicht letzte Woche Urlaub und diese Woche Home Office gehabt hätte (wegen der Kinder)...!

  • Bin ich der einzige, der bass erstaunt bis entsetzt ist, dass sich in Pandemie-Zeiten ein ganzes Kollegium für ein geselliges Beisammensein aufmachen will? Wie klein ist das Kollegium denn? In welcher coronafreien Region ist es zu Hause? Es werden reihenweise Klassenfahrten gestrichen und viele Wandertage eingegrenzt, aber für ein potentielles SuperSpreaderEvent (mit Alkohol) haben die studierten Leute Zeit? Man sollte eher dies dem Kollegium vorhalten als die rein persönlichen Gründe, nicht bei so etwas mitmachen zu wollen.

  • Habe mittlerweile mit dem örtlichen PR telefoniert - Lehrerausflüge sind freiwillig.

    Leider steht nicht das Bundesland der TE dabei. Ganz so larifari ist bspw. für NRW die Regelung nicht. Lehrerausflüge gelten als Beiträge zur Festigung der Betriebsgemeinschaft und somit als Gemeinschaftsveranstaltungen (§ 23 (8) Allgemeinde Dienstordnung). Beurlaubungen sind natürlich möglich, aber nicht einfaches Fernbleiben.

  • Wenn es eine Dienstveranstaltung ist, müsste aber auch offiziell dazu eingeladen werden und es müssten Fahrtkosten erstattet werden. Über die Schiene hab ich mich rausgezogen, als ein Lehrerausflug mal mit einem Konzert kollidiert ist, das mir wichtiger war, und meine Schulleitung mich nicht beurlauben wollte.

  • In Bayern gilt immer noch, dass sich nicht mehr als 10 Leute, die nicht aus einem Haushalt kommen, im öffentlichen Raum treffen dürfen. Macht eine Wanderung ins Grüne extrem schwierig, wenn ihr mehr als 10 Leute seid. Unsere GLK- Konferenzen finden immer noch mit Sicherabstand in der örtlichen Stadthalle statt. Ich fände es deswegen extrem unangebracht, wenn wir einen Ausflug machen würden und haben unseren gestrichen.

  • Bin ich der einzige, der bass erstaunt bis entsetzt ist, dass sich in Pandemie-Zeiten ein ganzes Kollegium für ein geselliges Beisammensein aufmachen will?

    Entsetzlich fand ich das jetzt nicht, mit Abstand draußen sitzen ist ja verhältnismäßig unproblematisch. Aber es ist ein stichhaltiges Argument, um elegant aus der Sache rauszukommen.

  • Bin ich der einzige, der bass erstaunt bis entsetzt ist, dass sich in Pandemie-Zeiten ein ganzes Kollegium für ein geselliges Beisammensein aufmachen will? Wie klein ist das Kollegium denn? In welcher coronafreien Region ist es zu Hause? Es werden reihenweise Klassenfahrten gestrichen und viele Wandertage eingegrenzt, aber für ein potentielles SuperSpreaderEvent (mit Alkohol) haben die studierten Leute Zeit? Man sollte eher dies dem Kollegium vorhalten als die rein persönlichen Gründe, nicht bei so etwas mitmachen zu wollen.

    Kann man von zwei Seiten sehen. Einerseits soll man solche Zusammenkünfte natürlich vermeiden.


    Andererseits waren wir am Wochenende auch mit zwei befreundeten Kollegen und ihren Frauen wandern inklusive Einkehr. WENN es eine Gruppe gibt, bei der Kontakte wirklich scheißegal sind, dann die, die wegen der nicht vorhandenen Hygienekonzepte in der Schule sowieso "zwangskuscheln" müssen. Wenn einer von uns positiv wäre, wären es sowieso alle.

  • Lehrerausflüge gelten als Beiträge zur Festigung der Betriebsgemeinschaft und somit als Gemeinschaftsveranstaltungen (§ 23 (8) Allgemeinde Dienstordnung).


    (8) Gemeinschaftsveranstaltungen des Lehrerkollegiums (z.B. Betriebsausflüge) sollen weitestgehend außerhalb der allgemeinen Unterrichtszeit (§ 13 Absatz 3) stattfinden; sie können einmal im Schuljahr bereits innerhalb dieser Zeit beginnen, soweit dies nach Art und Dauer der Veranstaltung erforderlich ist.

    Da finde ich eher Einschränkungen, unter welchen Bedingungen derlei stattfinden darf. Irgendeine Verpflichtung hingegen vermag ich nicht darin zu erkennen.

  • Als ich mich an meiner neuen Schule beworben habe, habe ich den Schulleiter gleich mal gefragt, wie viel sie konferieren (halte dich fest, 3 Konferenzen pro Schuljahr!!, dazu Stufenkonferenzen nach Bedarf, das war im letzten SJ alle 3 Wochen für 30-45 Minuten), das war für mich ein ausschlaggebendes Kriterium mich dorthin zu bewerben (und von der alten Schule weg, bei der es nahezu wöchentlich Konfis von 13 bis oben end, meist nach 17 Uhr, gab, "geselliges Beisammensein" war von der SL aus Pflicht an der alten Schule).

    Naja, will sagen, vorher informieren. Konntest du vielleicht nicht und jetzt hast du den Salat. Saublöd, ich fürchte, du kannst gegen die Häufigkeit nichts tun.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wahnsinn. Wie lange sind die jeweils?

    GLK: 1x 120 min, 1x 90 min

    FSK: 90 min

    KK: 60 min

    sog. Einführungen für die Neuen bzw. Refis: je 90 min


    Okay, die Einführungen (z.B. ins Sicherheitskonzept der Schule) sind eher Vorträge und sollte ich nächstes Jahr noch an der Schule sein, sicherlich auch nicht mehr nötig, aber trotzdem mit Anwesenheitspflicht und nach 6 Stunden halt einfach ermüdend. :mad:

  • Gibt es denn an euerer Schule so viel zu besprechen??? Erscheint mir auch reichlich viel.

    So ein Kollegium, was es gewohnt ist ziellos vor sich hin zu konferieren und immer das gleiche zu "besprechen", wo dann im Ergebnisprotokoll quasi trotzdem nichts steht, muss langsam zur Effizienz umerzogen werden. Einfach ist das nicht, wenn sich der Großteil bereits daran gewöhnt hat...

  • Verstehe den Konferenzwahnsinn nicht, wo sich immer dieselben Kollegen gerne sprechen hören.

    In der Regel sind die sehr ineffizient und werden zerredet.

    Die meisten wichtigen Informationen könnten in einer Mail zusammengefasst werden, so dass in der Konferenz nur die Abstimmungen und Wahlen erfolgen könnten.

  • Die meisten wichtigen Informationen könnten in einer Mail zusammengefasst werden, so dass in der Konferenz nur die Abstimmungen und Wahlen erfolgen könnten.

    Mail wäre halt wieder digital :/ .

    Man könnte aber einfach am Anfang der Woche jedem Kollegen ein Infoblatt ins Fach legen. Wenn es dazu Fragen gibt, können diese gesammelt werden und zu Beginn der Konferenz kurz besprochen werden, gefolgt von besagten Abstimmungen und Wahlen.

    Aber klar, manchmal wäre es besser, wenn man einfach mal sagt: "So ist es und so wird es gemacht.", statt einen auf scheindemokratisch zu machen.

  • Mail wäre halt wieder digital :/ .

    ja und? Wir kommunizieren schulintern über eine App. Ich finde das sehr angenehm. Käme das alles ausgedruckt als Infoblatt wäre das sehr viel Altpapier. Oder sammelst du Infoblätter über Jahre?


    Als Ergänzung zur App ist alles auf einer Cloud abgelegt, dass man auch älteres schnell findet. Ok könnte ich mir aus alles ausdrucken und Ordner damit füllen.

  • Mail wäre halt wieder digital :/ .

    Man könnte aber einfach am Anfang der Woche jedem Kollegen ein Infoblatt ins Fach legen. Wenn es dazu Fragen gibt, können diese gesammelt werden und zu Beginn der Konferenz kurz besprochen werden, gefolgt von besagten Abstimmungen und Wahlen.

    Aber klar, manchmal wäre es besser, wenn man einfach mal sagt: "So ist es und so wird es gemacht.", statt einen auf scheindemokratisch zu machen.

    Ich halte Kopien nicht für besser als Mails, aber egal.


    Wichtig hier: "scheindemokratisch" ist schlicht Blödsinn. Das Hauptproblem liegt darin, wenn ein Großteil des Kollegiums (inklusive der Schulleitung!) nicht wissen, worüber diskutiert und abgestimmt werden darf und was wer direkt zu entscheiden hat.


    Wenn wir jemals weiterkommen wollen in dieser entscheidenden Frage, dann hilft nur, hier und überall in Kollegien die Konferenzordnungen zu predigen.

  • Verstehe den Konferenzwahnsinn nicht, wo sich immer dieselben Kollegen gerne sprechen hören.

    In der Regel sind die sehr ineffizient und werden zerredet.

    Die meisten wichtigen Informationen könnten in einer Mail zusammengefasst werden, so dass in der Konferenz nur die Abstimmungen und Wahlen erfolgen könnten.

    Man kann Konferenzen auch sehr effizient gestalten. Das erfordert einerseits eine gewisse Selbstdisziplin und Kenntnis der Konferenzordnung (ideal: selbst Konferenzordnung verabschieden, sofern rechtlich zulässig) bei den Teilnehmenden und andererseits eine gute Vorbereitung durch die Leitung. Dazu gehören u.a.:


    -> Zusammenstellen wichtiger Informationen als Handout und Versand mit Einladung, auf Konferenz werden nur noch die wichtigsten Punkte angesprochen

    -> Beschlussvorlagen liegen mit Einladung vor und sind idealerweise vorher schon durch eine Art Peer-Review gelaufen

    -> vorherige Klärung von Stimmberechtigten, Abstimmungsverfahren usw.

    -> Antizipation problematischer Themen/Tagesordnungspunkte und Vier-Augen-Gespräche mit bestimmten Personen vorab (wir kennen wahrscheinlich alle die 1-2 Kollegen, die bei Thema X mit Sicherheit an die Decke gehen...das kann man vorentlasten)

    -> Pünktlich beginnen und enden!

    -> Konsequentes Führen einer Beschlusssammlung ergänzend zu den Protokollen

    usw.

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