Liebes Forum,
ich befinde mich gerade im Deutsch-POE (Praxisorientiertes Element) und benötige Input und Beratung von Euch Profis.
Aufgrund der Belastung durch die Pflege meines 91. jährigen Großvaters bin ich momentan leider nicht so leistungsfähig, wie ich es mir gerne wünschen würde und bitte daher um euren Rat und eure Inspiration. Vielen Dank schon mal!
Die 3. Klasse hat nach den Ferien begonnen den "Professor Adjektiv" kennen zu lernen. Die Lehrkraft arbeitet nach dem Montessori angelehnten Konzept "Land der Wortarten".
Die Klasse hat leistungsstarke SuS, jedoch auch einige SuS mit DaZ und DaF, die deutsch lesen können, denen die eigenständige Textproduktion jedoch schwer fällt (Legen und abschreiben funktioniert). Im Bereich Deutsch also eine recht heterogene Lerngruppe.
Das Lernziel der UE soll die richtige Adjektivdeklination bei den bestimmten Artikeln sein (der schönE Baum, (Optional auch Mehrzahl, die schönEN Bäume) in Kombination mit einer eigenen Textproduktion (In Anlehnung an das generative Schreiben). Die Regel bzw. der Beweis wird im Land der Wortarten folgendermaßen formuliert: "Du kannst ein Adjektiv zwischen Artikel und Nomen stellen."
45-105 Minuten habe ich ungefähr Zeit, d.h. ich könnte nach dem Morgenkreis mit einer gemeinsamen Einführungsrunde im Kreis bzw. Kinositz starten (8:30 - 9:15), die ich gerne möglichst handlungsorientiert gestalten wollen würde.
Frühstückspause 9:15 - 9:30.
9:30 - 10:30 Arbeitsphase (Kreative Textproduktion), dann Vorstellung einzelner Textprodukte und gemeinsame Reflexion im Kreis.
Coronabedingt ist das ganze relativ locker und es findet keine Hospitation statt, dennoch möchte ich das Beste daraus machen und vor allem den Ansprüchen, die Einheit handlungsorientiert und spannend zu gestalten und alle SuS mitzunehmen, gerecht werden.
Im Moment fehlt es mir jedoch an kreativem Input durch ein Gedicht, Buch, Bilderbuch, Spruch, Lied oder ähnlichem, womit ich Adjektivdeklination und kreative Textproduktion miteinander verbinden kann.
Eine Inspiration, die ich ziemlich schön finde, ist das Treppengedicht von Pia Jaensch:
das Radio
das altE Radio
das altE grauE Radio
spielt
die Musik
die schönE Musik
die schönE lautE Musik
Ich bin mir nur ziemlich unsicher, ob das nicht zu viel und zu schwer für einige SuS werden könnte... ...und was wäre eine gute gemeinsame handlungsorientierte Einführung / Hinführung? Wie könnte ich differenzieren?
Außerdem ist mir noch nicht ganz klar, wie ich die leistungsschwächeren SuS durch Hilfsmittel unterstützen könnte. Bei mindestens einem Schüler bietet sich z.B. an, ihm ein Pool an Adjektiven beispielsweise und eventuell weiterer Wortarten zur Verfügung zu stellen, da das freie kreative Suchen nach einem Thema, nach Adjektiven etc. überfordern würde.
Spontan kommt mir gerade die Idee: Eine Vorlage mit eingerahmten NOMEN, ADJEKTIV, VERB etc. in der richtigen Reihenfolge eines bestimmten Gedichts zu laminieren, worauf das jeweilige Kind die jeweiligen Wortarten kletten kann.
Wie kann ich die leistungsschwächeren SuS hinsichtlich der Themenfindung etc. eventuell unterstützen? Welche Möglichkeiten bieten sich dabei an? Mir ist in Praktika nun häufiger aufgefallen, dass die SuS beim Thema Gedichte manchmal Kreativitätsblockaden haben. Wie kann man die Kreativität konkret (durch welche Aufforderungen, durch welche Hilfsmittel) fördern / ansprechen?
Über Eure Ratschläge und Tipps wäre ich sehr dankbar!
Mit ganz lieben Grüßen aus Bremen,
Julius