Projekt Inklusive Bildung Baden-Württemberg

  • Hallo!


    Vielleicht interessiert den einen oder anderen das Projekt (https://bw.inklusive-bildung.org/de/startseite-bw):

    In den letzten drei Jahren wurden sechs geistig behinderte Menschen, die vorher in behinderten Werkstätten gearbeitet haben, dazu ausgebildet, Bildungsfachkraft zu werden. Sie sollen beispielsweise in Seminaren an der Uni ihre Erfahrungen mit Inklusion und auch Exklusion weitergeben.


    Diese sechs Menschen haben nach dem ersten Teil der Qualifizierung jetzt einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt erhalten.


    liebe Grüße

    DFU

  • Ich bin bei solchen Projekten immer hin und her gerissen. Ich finde es super, dass es einige Menschen mit geistiger Behinderung schaffen, sowas tolles zu erreichen. Ich denke aber auch, dass das bei vielen Eltern betroffener Kinder Hoffnungen wecken kann, die nicht realistisch sind.

    Bearbeitung: Der Link funktioniert bei mir leider nicht.

  • Danke Pepe, für die Korrektur des Links. Ich kann es im ersten Posting leider nicht mehr korrigieren

    Ich bin bei solchen Projekten immer hin und her gerissen. Ich finde es super, dass es einige Menschen mit geistiger Behinderung schaffen, sowas tolles zu erreichen. Ich denke aber auch, dass das bei vielen Eltern betroffener Kinder Hoffnungen wecken kann, die nicht realistisch sind.

    Bearbeitung: Der Link funktioniert bei mir leider nicht.

    Das eine solche Berufswahl nicht für alle Personen mit geistigen Einschränkungen möglich oder sinnvoll ist, ist sicher richtig.


    Und die Personen für die Qualifizierung wurden natürlich gezielt vorgeschlagen und entsprechend ausgewählt. Wenn jemand lange in einer Behindertenwerkstatt arbeitet, dann kann die Werkstattleitung o. ä. die Person natürlich auch gut einschätzen. Die gute Quote bei der Qualifizierung liegt sicher auch darin begründet, dass gar nicht viele Personen erst die Möglichkeit der Qualifizierung erhalten haben.

    Bei dem Betroffenen, den ich persönlich kenne, war bei der Wahl des angestrebten Schulabschlusses auch kurz einmal der Hauptschulabschluss im Gespräch. (Also gibt es sicherlich geistig Behinderte mit viel mehr Einschränkungen.) Derjenige ist jedenfalls sehr stolz auf das Erreichte und hat auch persönlich sehr viel mitgenommen (Rhetorik, Selbstbewusstsein,...).


    Ich finde es jedenfalls gut, dass die neuen Bildungsfachkräfte ihre eigenen Erfahrungen als persönlich Betroffene zum Thema Inklusion einbringen können. Sei es in der Lehrerausbildung oder sonst wo.


    Liebe Grüße

    DFU

  • Am Hochschulstandort Heidelberg qualifizieren wir sechs Menschen, die als geistig behindert gelten, zu sogenannten Bildungsfachkräften.

    Für eine Pressemeldung ist diese Aussage sicherlich ok.

    Bei der Diskussion um Inklusion fehlt mir aber immer noch die Berücksichtigung von Art und Grad der Behinderung. Es mir das immer sehr der Eindruck erweckt jeder könne alles.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Ich glaube nicht, dass irgendjemand denkt, jeder geistig Behinderte könne alles erreichen. Allein aus dem o.g. Satz kommt ja schon zum Vorschein, dass es sich eben nicht um schwerst mehrfachbehinderte Menschen handelt, sondern es ein breites Spektrum gibt und eine Auswahl stattfand.


    Es gibt offenbar so große Berührungsängste (und Vorurteile?!) bei diesem Thema, dass solche Projekte auf jeden Fall dringend notwendig sind.

    Das hat mir auch die Wortwahl im Thread mit dem vermeintlich mitgeschnittenen Gespräch gezeigt.


    Die Einstellung zu und der Umgang mit Behinderten sagt so viel über den Zustand unserer Gesellschaft aus. Bewusstsein zu schaffen ist so wichtig.

    Ich freue mich für die Beteiligten!

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